Wie lernt man am besten händisch Pläne zu erstellen

MJCV

ww-ahorn
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Schönen guten Abend zusammen,
Um komplexere Projekte umsetzen zu können, möchte ich lernen ordentliche Pläne zu zeichnen. Für kleinere Dinge reicht mein hemdsärmliger Zugang noch.
IMG_20220119_225912.jpg
Sobald es aber auch notwendig wird Verbindungen, etc. einzuzeichnen wirds schwierig.
IMG_20220119_225940.jpg
So und bevor ich mir da selbst großartig ein System ausdenken, dachte ich mir ist es sinnvoller, ich greife auf bestehende Konventionen zurück. Außerdem erhoffe ich mir davon auch Pläne anderer lesen zu können. Leider hab ich keine richtige Idee wie ich mir diese Fähigkeiten am besten aneigne. Ich bin eigentlich für alles offen, solange es per Hand geschieht, es ist für mich Ausgleich zur Arbeit am PC, deshalb will ich nicht mit CAD arbeiten. So lange es nur ums Lernen geht, wäre eine Homepage natürlich in Ordnung, ich kauf mir aber auch gerne ein Buch, wenn es sinnvoller ist.
Die Anforderungen wären ungefähr:
- Wie zeichnet man eine grobe, perspektivische Skizze
- Wie setzt man die Skizze als Plan um
- Welche Regeln/Formalia gibt es bei Skizzen
- Wie eine Material-/Schnittliste erstellen
Falls es noch mehr Anforderungen an einen Plan gibt bzw. ihr noch etwas für sinnvoll erachtet, interessiert mich das natürlich auch.
 

Maho68

ww-robinie
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versuchs mal mit " Holztechnik -Konstruktion und Arbeitsplanung "Verlag Europa lehrmittel
Amazon : ~ 15 €
handschriftl.Skizzen dienen der entwurfgestaltung und ermittlung der Aussenmasse
technisches Zeichnen wirst du wohl brauchen :emoji_wink:sonst kannste keine Fertigungs-Materialliste erstellen.
Ohne diese keine fehlerfrei Ausführung ! kalkulatorische fähigkeiten helfen vor einem finanziellen Supergau:emoji_wink:
Ich arbeite konventionell Entwurf, Fertigungszeichnung ,Kalkulation/materialliste per hand und Köpfchen
 
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ksyOnWW

ww-kiefer
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Hoischen Technisches Zeichnen, damit lernt man Zeichnungen zu erstellen, die jeder verstehen kann und man trainiert das räumliche Vorstellungsvermögen. Wenn das nicht notwenig ist, sind doch Ihre Zeichnungen sicher für Sie hinreichend.
Heute gibt es 3D CAD. Das erfordert weniger räumliches Vorstellungsvermögen, aber man benötigt ein wenig mathematische Vorgehensweise. Architekturstudenten können nach einer Woche Vollzeit ein Haus entwerfen und zeichnen, wenn sie am ersten Tag zum ersten Mal eine Maus (keine lebende)in der Hand hatten
 

TomfromMuc

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Neben Buch & Co evtl mal bei der VHS schauen, ob die entsprechende Kurse anbieten? Vielleicht nicht speziell für Schreiner, aber Perspektiven zeichnen usw könnte ich mir gut vorstellen

Viel Erfolg
 

Martin45

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Der o.g, Hoischen ist gut. Als Bibel, wenn man was nachschlagen möchte. Aber ich finde nicht zum lernen der Grundlagen!
Da würde ich mir aufeinander aufgebaute Übungen wünschen. Deswegen würde ich ihn auch erst später als Ergänzung empfehlen, wenn man man was besonderes nachschlagen will, was vielleicht sogar in einem einfachen Standardwerk nicht enthalten ist.
Und ich kenne den Hoischen aus dem Metallbereich. Die Bauzeichner / Schreiner haben doch andere Darstellungsarten, z.B. Bemaßungsregeln.
Im Metallbereich würde ich dir ein lehrgangsartiges Buch empfehlen. Für Schreiner habe ich es bei dem Verlag aber nicht gefunden. Die haben was für Bauzeichner, aber das kenne ich nicht.
https://www.handwerk-technik.de/produktdetail-108-108/technische_kommunikation-2315-38/
Ansonsten sind die Bücher von Europa Lehrmittel auch gut und für Berufsschüler, also auch für Einsteiger.

Und ich würde vielleicht statt perspektivisch erstmal in Richtung Ansichten/Projektionsmethoden denken.
 

brubu

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Hallo
Europa Lehrmittel sind gut wie in #4 von Friederich empfohlen. Dieses Buch kenne ich allerdings nicht weil wir eigene landesspezifische Richtlinien
haben.
Gruss brubu
 

Hermann82_94

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Hallo,

also wenn du es nur für das Hobby machst ist es wichtig, dass DU deine Pläne lesen kannst. Ich hatte damals in der Schule 3 Jahre technisches Zeichnen und von dem Wissen lebe ich nun. Einen Plan zu lesen ist manchmal schwierig, da sich die Regeln für Bemaßung auch immer wieder ändern, Stichwort Doppelbemaßung.
Ich zeichne meine Pläne so, dass sie einfach, verständlich und übersichtlich sind, alle relevanten Maße werden bei mir eingetragen. Ich habe keine Lust irgendwas zu addieren um die Gesamtlänge eines Stücks zu bekommen, es muss schnell lesbar sein, das ist meine Anforderung.
Wenn du dich mal mit der Materie beschäftigt hast und zu zeichnen beginnst wirst du auch andere Pläne lesen können, das ist dann kein Problem, dauert allerdings meistens etwas länger.
Ich finde du solltest hier deinen eigenen Weg gehen und eine Möglichkeit finden wie du damit zurecht kommst, alles andere ist in meinen Augen oversized.
Wenn du es allerdings wirklich richtig lernen möchtest *EDIT und die Zeit und Muse dazu hast* würde ich auch einen Kurs empfehlen.
 

heiko-rech

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Hallo,
ergänzend zum Gesagten möchte ich mal noch zwei Dinge in den Raum werfen.

1. Der Brettaufriss
Ein Brettaufriss ist eine Skizze, die auf einer Sperrholzplatte gemacht wird. Im Maßstab 1:1 sind alle relavanten Maße drauf. Wenn du beispielsweise einen Schrank baust, wird dieser auf einem Sperrholzstreifen aufgerissen. Aber nur Skizziert. Du zeichnest dir stark vereinfachte Schnitte.

2. Händisch geschriebene Stückliste
Ich schreibe meine Stücklisten manuell und lasse sie nicht generieren, obwohl ich mit einem CAD zeichne. Die Stückliste entsteht aus der bemaßten 2D-Zeichnung. Kann ein Maß für die Stückliste nicht anhand der Zeichnung abgelesen werden, bedeutet dies, dass auch in der Zeichnung noch wichtige Informationen fehlen.

Und wie schon geschriebern wurde, die Zeichnung muss für denjenigen, der die umsetzen soll/ möchte gut lesbar sein. Das bedeutet nicht zwingend, dass sie nach DIN gezeichnet wurde.

Gruß
Heiko
 

Martin45

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Wenn man schon etwas neu lernt (lernen möchte), dann kann man es doch mit demselben Aufwand auch direkt "richtig", sprich (weitgehend) nach Norm lernen. Das vereinfacht dann später auch im Zweifelsfall den Austausch mit anderen. Du willst ja vielleicht auch mal Zeichnungen von anderen lesen/verstehen. Technisches Zeichnen ist wie eine Sprache. Ein bisschen Akzent ist kein Problem, aber eine "Geheimsprache" ist in ihrem Einsatz auf einen engen Bereich begrenzt. Das kann man aus Spaß machen, aber ernsthaft ist das nicht unbedingt.
 

MJCV

ww-ahorn
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Vielen Dank für die Antworten, das ist eine große Hilfe. Ich war schon im ZVAB und alle genannten Bücher, sind leicht zu bekommen. Ich gehe mal davon aus, dass es für den privaten Gebrauch auch eine ältere Ausgabe tut.

Die Idee mit der VHS gefällt mir gut. Sobald das mit Corona wieder in den "Sommerschlaf" geht, mach ich das.

@heiko-rech
Wie stark vereinfacht man den Plan bei einem Brettaufriss? Würde ich z.b. Zinken noch einzeichnen oder geht es darum nur die Dimensionen der Teile prüfen zu können?
 

heiko-rech

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Hallo,
@heiko-rech
Wie stark vereinfacht man den Plan bei einem Brettaufriss? Würde ich z.b. Zinken noch einzeichnen oder geht es darum nur die Dimensionen der Teile prüfen zu können?
[/QUOTE]
Die Zinkenteilung macht man direkt auf dem Werkstück. Es geht bei einem Brettaufriss um Dinge wie Spaltmaße und sich daraus ergebende Werkstückgrößen, Nuten, Fälze etc.
Gruß
Heiko
 

carsten

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Hallo

nee ein Brettaufriss ist NUR für die Maße. Im Schulzeichen wird tatsächlich die Zinkung "eingezeichnet" finde ich aber überflüssig. Da kann man auch einfach daneben schreiben Schubkasten gezinkt. Da geht es auch nur um Details dafür 1:1
 

Lorenzo

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Ich spiel ja auch ganz gern mal Detektiv @IngoS ...
Blitzt da vielleicht die Aussicht auf einen spannenden Spielabend durch, und gleichzeitig ein Geburtstagsgeschenk? :emoji_wink:
Den passenden Namen hätte es ja dann auch gleich.
Viel Spaß!
 

magmog

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Moin,

als Blinder Farben zu erkennen ist schwierig,
wenn ein sehender es erklärt bekommt man ein Gefühl dazu.
Soll heißen, ich empfehle sich ein paar wenige Stunden von einem
Könner einweisen zu lassen, wenn man so den Einstig findet,
ist das Selbststudium mit einem Ansprechpartner
für Fragen und zum Korrekturgucken schnell erfolgreich.
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Ich lese den Eingangs-Beitrag so, dass er die Grundlagen eines Technischen Zeichners erlernen möchte.
Ich empfehle hierzu das Buch "Technisches Zeichnen" von Bachmann Vorberg.
Für ergänzende Fragen stehe ich danach per PN gerne zur Verfügung.

Ich habe mir das Buch als Schüler vor rund 60 Jahren reingezogen bevor ich anschließend eine dreieinhalb jährige Lehre absolviert habe.
LG Wolfgang
 

joh.t.

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Vielleicht ist meinAnsatz falsch, aber
1 Entwurf in 1:10
2 Diskussion mit Kunden oder Ehefrau...
3 Aufriß auf Platte in Originalgröße als Längs und Querschnitt um die Maße rauszukriegen.
4 Holzliste
5 Materialkauf oder Besorgen...
6 wenn alles da ist loslegen.
Wobei ich Möbel nur noch mit Skizze und Taschenrechner mache und mir den Aufriß spare.
Bei Türen etc aber noch mit Aufriß arbeite, weil man es sich besser visualisieren kann.
Im Aufriß kann man sich auch Profile einzeichnen und dann überlegen was einem gefällt etc.
 

Lorenzo

ww-robinie
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Mustererkennung, ich hab schon mal eins gespielt. War übrigens wirklich gut!
Im Zweifelsfall setz ich mir übrigens ne Brille auf, wenn ich denn gerade weiss wo sie ist.. :emoji_wink:
 

FredT

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T(echnisches) Z(eichnen) war bei unseren Generationen hier sogar Schulstoff. Polytechnik at it's best, das hatte was; viele haben da für's Leben gelernt. Andere konnten danach noch nicht mal einen Bleistift richtig anspitzen...
Zeichnen muß nicht immer sein; in den meisten Fällen reicht das perspektivische Skizzieren aus. Wenn's aber um Maße geht, dann Zeichnen. Und möglichst so, wie der Maschinenschlosser das später verinnerlicht hat. Ist eben wie Radfahren; verlernt man nicht.
 

joh.t.

ww-robinie
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Hatten meine Töchter im berufsspezifischem technischen Abitur auch, aber am ganz normalen Gymi in der BRD gabs sowas nicht. Das war unter der Würde. Meine Frau hatte das im Osten aber auch.
 
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