Wie gut hält Stirnholzverleimung wirklich?

aurelian1

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Ich weiß, dass man Stirnholz-seitig nicht unbedingt leimen soll (ohne zusätzlich zu dübeln etc.)
Gerade bei den Hobby-Lautsprecherbauern kann man feststellen, dass die recht unbekümmert als Innenverstrebungen Leisten aus Kiefer oder Buche einfach auf beiden Seiten (also den Schnittstellen) ins Gehäuse einleimen.
Wie gut hält das wirklich bzw. inwieweit hängt es auch vom Holz ab (Weichholz, Hartholz)?
Würde UhuPlus besser halten (das Harz verschwindet ja nicht so stark im saugenden Stirnholz wie Leim, von der Belastbarkeit steht UhuPlus dem Leim ja nichts nach)
 

Indirubin

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Gerade bei den Hobby-Lautsprecherbauern kann man feststellen, dass die recht unbekümmert als Innenverstrebungen Leisten aus Kiefer oder Buche einfach auf beiden

So ganz kann ich es mir bildlich gerade nicht vorstellen. Was ist "auf beiden Seiten"?

Generell: Bei kurzen/schmalen Stücken sollte das kein Problem sein.
 

IngoS

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Hallo,

ich habe schon etliche Bilderrahmen gebaut (Hart-und Weichholz) und die Gehrungen stumpf ohne weitere Fügetechnik verleimt. Bisher haben alle gehalten.
Wenn die Verbindung nichts zu halten hat, funktioniert eine Hirnholzverleimung.
Sowie da nennenswerte Kräfte wirksam werden haut es nicht mehr hin.
Also, funktioniert Hirnholzverleimung? Dazu ein klares jein.

Gruß

Ingo
 

aurelian1

ww-birke
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So ganz kann ich es mir bildlich gerade nicht vorstellen. Was ist "auf beiden Seiten"?

Stell dir einfach einen Besenstiel vor, den du links und rechts mit seinen Enden an zwei gegenüberliegenden Spanplatten anleimst!
Dann nimm statt dem Besenstiel eine Kiefern oder Buchenleiste mit zB 4x4cm Querschnitt.
 

dermike

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Ich weiß, dass man Stirnholz-seitig nicht unbedingt leimen soll (ohne zusätzlich zu dübeln etc.)
Gerade bei den Hobby-Lautsprecherbauern kann man feststellen, dass die recht unbekümmert als Innenverstrebungen Leisten aus Kiefer oder Buche einfach auf beiden Seiten (also den Schnittstellen) ins Gehäuse einleimen.
Wie gut hält das wirklich bzw. inwieweit hängt es auch vom Holz ab (Weichholz, Hartholz)?
Würde UhuPlus besser halten (das Harz verschwindet ja nicht so stark im saugenden Stirnholz wie Leim, von der Belastbarkeit steht UhuPlus dem Leim ja nichts nach)



Ist denn schon einmal eine Box auseinandergefallen wegen dem bischen Musik ?
Denke nein, darum hält es.


dermike
 

falco

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Wenn das Hirnholz satt auf der Platte ist, sollte das kein Problem sein und ausreichend stabil. Wenn der Winkel nicht ganz passt (bei schrägen Versteifungen) und das bisschen Luft mit Leim überbrückt wird kann man es auch bald lassen, das taugt nix.
 

Friederich

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So wie ich das verstehe, bringt es für die Stabilität überhaupt nichts. Das könnte man anders viel besser erreichen.

Kann es sein, daß damit nur die Schall-Resonanzen der entsprechenden Flächen unterdrückt werden sollen?
In diesem Fall bräuchte man die Leiste nur leicht einzuklemmen und am Runterfallen zu hindern.
 

SteffenH

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Diese Streben müssen durch den Leim ja nur in Position gehalten werden, da würde auch ein Klecks Silikon funktionieren. Stumpfe Gehrungsverleimungen halten recht gut, aber das ist ja auch nur "halbes" Hirnholz. Man stelle sich vor, man würde ein Brett nicht aus Langholzlamellen sondern aus Hirnholzstreifen verleimen. Das würde zwar gehen, aber belasten darf man so etwas nicht.
 

WinfriedM

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Diese Verstrebungen sind ja wirklich nur für kurze Impulsbelastungen, wenn der Bass gegen die Wand haut. Diese Wellen haben kaum die Energie, die Verleimung zu beschädigen. Hier sollte es dann aber auch ein harter Kleber/Leim sein und kein Silikon oder Flexkleber.

Wenn du allerdings 1000 Wattboxen baust und voll aufdrehst, können da ganz schöne Kräfte entstehen.

Die Hauptbelastung solcher Verstrebungen hast du durch Materialbewegungen, also Dimensionsänderungen durch Luftfeuchte und Wärmeänderungen. Da können enorme Kräfte entstehen und dann macht es irgendwann knack. Das vorauszusehen und zu berechnen, ist recht schwer. Wobei MDF oder Spanplatte sich relativ wenig bewegt, da stehen die Chancen gut, dass du in dieser Hinsicht keine zu hohen Spannungen in die Verstrebungen bekommst.

Würde auch Epoxy nehmen.
 

aurelian1

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Ich habe alles mit MPX verstrebt (es sind 1000W Boxen) (sind alles 21mm x 100mm-Leisten)(wobei etliche Baumärkte 100m nicht schneiden wollen, keine Ahnung, warum. hat mich etliche Überredung gekostet)
Siehe Bild (ist nur die Tiefton-Einheit, Mittel- und Hochton hat eigene Kiste, sonst kann man das Zeug überhaupt nicht mehr tragen). Vorne, wo die Schallwand draufkommt, ist es Buche 25x40mm (ober und untere fehlen noch). Man sieht es schlecht wegen der Perspektive, das Teil ist 45cm tief.

Mich überraschen halt immer nur die mickrigen stirnseitigverklebten Leistchen, die manche verwenden (wobei sie oft auch zu dünn sind, denn sie dürfen den Druck auch nicht durch leichtes Durchbiegen abgeben)
 

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WinfriedM

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21x100 ist aber was anderes, als Besenstil-Dicke. Und MPX hat an allen Seiten nur 50% Hirnholz, welches sich schlechter verleimen lässt. Die anderen Schichten sind ja passend gedreht und lassen sich sehr gut verleimen. Das wird halten.
 

michaelhild

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Hallo,

ich habe schon etliche Bilderrahmen gebaut (Hart-und Weichholz) und die Gehrungen stumpf ohne weitere Fügetechnik verleimt.

Ne Gehrung ist auch keine reine (90°) Hirnholzverleimung. Die zu verleimenden Faserenden sind auf Gehrung länger und damit die Stabilität höher.

Ich hatte ja mal versch. Leime getestet, dabei hatte die Hirnholz auf Längsholz Verleimung nur etwa 1/5 der Festigkeit gegenüber längs auf Längs. Bei Hirn auf Hirn wird es noch weniger sein.
 

SteffenH

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Dabei fällt mir ein. Es gab hier mal einen Handwerksbedarfhändler, bei dem lag immer ein hirnholzverleimtes Holz rum als Werbung für einen bestimmten Weißleim. Da konnte jeder dran versuchen, ob er es auseinander kriegt. Ging natürlich nicht, es kam der Verdacht auf, dass da ein Dübel drinsitzt :cool: Ist schon über 20 Jahre her.
 

Komihaxu

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Diese Verstrebungen baust du so, dass sie stramm sitzen und du schon leicht klopfen musst, um sie reinzubekommen. Dann halten sie quasi von selbst und man gibt dem Gehäuse eine kleine Vorspannung, die Resonanzen verhindern. Da reicht ein Tropfen Weißleim, um alles ausreichend fest zu halten.
 
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