Wie gründlich zwischeschleifen? Vertiefungen entfernen?

sommer123

ww-pappel
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Hallo,
ich bin gerade dabei, mir einen Tisch zu lackieren der am Schluss auf Glanz poliert werden soll. Dabei ist klar, dass am Schluss die Oberfäche glatt sein muss, da man besonders bei Glanzoberflächen jede Unebenheit sieht. Da meine technischen Möglichkeiten im staubigen Keller mit Pinsel und Rolle eher beschränkt sind, mache ich das ganze auf klassische Weise mit 100mal Streichen und Schleifen :emoji_grin:.

Jetzt meine Frage zum Zwischenschliff: Muss der so gründlich sein, dass jede Unebenheit verschwidet? Ich habe nämlich das Gefühl, dass nicht entfernte Vertiefungen beim nächsten Streichen gerade nicht aufgefüllt werden, sondern eher tief bleiben und sich außenherum mehr Farbe absetzt.
Oder ist es eher sinnvoll, mit grobem Zwischenschliff erst mehrmals zu streichen bis die Schicht dick genug ist und dann am Schluss gründlich zu schleifen.

Dann zum allgemeinen Problem mit den Vertiefungen: Wie bekomme ich die am besten raus? Dadurch dass der Lack trocken von sich aus glänzt, kann man ungeschliffene Vertiefungen leicht erkennen.
Jetzt gibt es für mich zwei Möglichkeiten: 1. Mit dem Schwingschleifer solange die Vertiefung bearbeiten, bis die Umgebung auf Höhe der Vertiefung abgeschliffen wird und diese somit weg ist. Dabei breche ich aber an vielen Stellen ständig wieder durch zum Holz (nach der 7 bis 10 Streichschichten...schon gar nicht mehr gezählt)

Oder 2. Mit der Hand die Vertiefung bearbeiten. Dabei kann man den Druck natürlich viel punktueller ausüben, sodass die Vertiefung schnell geschliffen ist. Dabei habe ich aber Angst, die Vertiefung selbst zwar anzuschleifen, aber nicht zu entfernen, da ich die Umgebung ja nicht "herunterschleife". Sehen kann ich das nicht, da durch das anschleifen der Glanz verschwindet der mir die Löcher anzeigt.

Die Vertiefugen hier haben so im allg immer 1 mm durchmesser und sind gar nicht so tief...vllt einen halben mm

Dankeschön. Würde mir echt die Sache ein wenig erleichtern. Zeit hab ich zwar viel, aber irgendwann nervts auch, immerwieder nach dem schleifen auf Holz zu stoßen:emoji_grin:
 

Rei123

ww-robinie
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Hallo,

Vertiefungen von einem halben Millimeter sollte man vor dem Lackieren entfernen.
Das ist zu viel für Lack, ist schließlich kein Spachtel.

Frage:
ist es Klarlack auf Holz, oder Buntlack?
Was für Lack?

Grüße

Reiner
 

Joka1977

ww-eiche
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Schleifen macht man ohne großen Druck und schön gleichmäßig ...jedenfalls, wenn man plane ebene Flächen haben möchte.

Den Schleifaufbau grob anfangen hab mit 120 er auf einer grob hehobelten Fläche gute Erfahrungen gemacht ...dann in 3-5 Stufen bis auf 240 oder sogar 320 hochgehen und nach jeder Stufe darauf achten, daß kein Vertiefungen da sind.

Während des lackierens Unebenheiten auszubügeln sorgt für stark erhöhte Arbeitszeit, viel Schleifpapierverbrauch (setzt sich mit Lack schneller zu), viel Lackverbrauch ...und Dreck

Der Zwischenschliff dient eigentlich nur dazu, aufgerichtete Holzfasern zu entfernen und Lackgrate zu glätten ...möglichst mit sehr hoher Körung (400+ oder noch besser Stahlwolle 000 oder 0000 je nach Glanzgrad)
Dabei wird aber nicht wirklich geschliffen, sondern eher die Oberfläche gestreichelt. ...der LAck soll ja schließlich draufbleiben.
Ist da mehr als nur ein Lackgrat (vielleicht sogar Wellen) ist der Lack zu dick bzw wurde falsch aufgetragen.

P.S. wenn du stellenweise bis zum Holz schleifst und das stück dann noch mal überlackierst, wird die Fläche nie eben und schön :emoji_wink: ...bei 7-10 Schichten und mehr stelle ich mir eine Hügellandschaft vor.
 

Rühl

ww-robinie
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Wenn du eine Hochglanzoberfläche erzeugen willst muss der Untergrund "absolut" eben sein.

Als Zwischenschliff für die Endlackierung 400er verwenden.

Wenn du nur mit Rolle lackieren kannst sollte die zu lackierende Fläche waagerecht liegen.

Den Lack so satt auftragen das er einen guten Verlauf hat.

Nach dem Aushärten mit 2500er Papier naßschleifen und mit Poliermaschine und Lammfellhaube polieren. (Geht auch mit Autopolitur)

Gruß Ulf
 

sommer123

ww-pappel
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Danke,
ich glaube das Problem war, dass der Untergrund nie wirklich eben war. Ich hab zwar das Holz (Fichte) am Anfang geschliffen, aber man kann da natürlich nur schlecht sehen ob es auch wirklich glatt ist. Deshalb der Durchbruch an manchen Stellen. Aber die Vertiefungen, die ich meine, sind nur kleine Pünktchen. Kann es sein, dass die von Luftbläschen kommen? Der Lack ist schwarzer Buntlack.
An einer Stelle auf der Tischfläche hab ich aus Spaß auch mal fertig geschliffen und auf Glanz poliert und das ergebnis war eigentlich relativ gut...dafür das meine Polierpaste uralte Autopolitur war :emoji_grin:

Ich glaube ich hätte eher in besseres Holz investieren sollen. Das ist halt etwas verzogen gewesen, war mir aber zu Beginn egal, da ja eh alles schwarz wird und mir auch die Maserung egal war.
Gruß
Jan
 

Rei123

ww-robinie
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Mein Vorschlag:

Ordentlich runterschleifen
Spritzfüller (gibts beim Autozubehör in der Sprühdose)
Wieder schleifen, aber nicht durch
Und dann von vorne lackieren.

Das sollte helfen, außer die Platte ist richtig verzogen.
Dann hilft nichts.

Grüße

Reiner
 

garfilius

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Ich schließe mich Reiner an:
Alles noch mal runter und mit Füller grundieren. Der Füller ist hell, darauf mit einer dunkler Farbe ausd er Sprühdose nur Sprenkel machen, diese Sprenkel dann vollständig wegschleifen. Durch die Sprenkel weißt Du, dass Du wirklich die gesamte Fläche durchgeschliffen hast.
Ich weiß nicht, welche Sorte Lack Dein Buntlack ist (Öl, Acryl oder Wasser), würde aber erst einmal zwei...drei nicht zu dicke Schichten draufrollen und die dann komplett überschleifen. Die gesamte Fläche muß matt sein. Alles, was dann noch glänzt, sind tieferliegende Stellen, die nach der nächsten Lackschicht noch tiefer liegen.
Der Vorschlag mit dem Nassschleifen ist gut, setzt aber einen sehr ebenen Lack voraus. Mit 1200er nass schleifst Du keine Unebenheiten mehr heraus.
Ob die "Punkte" Bläschen oder Schmutzpartikel sind, erkennst Du mit einer Lupe.
Gegen den Schmutz kannst Du wenig tun (eventuell Boden vor dem Streichen nass spritzen, Schleifstaub mit Staubbindetüchern abwischen), die Entstehung der Bläschen wurde schon mehrfach ohne finales Ergebnis hochphilosophisch diskutiert.

Gruß
Gero
 
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