Wie gerade in Stirnseite bohren?

spline

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Abend die Damen und Herren,

ich bau gerade etwas und will da auch ein paar Dübelverbindungen machen.
Ich hab aber das Problem, dass ich irgendwie nie gerade in die Stirnseite eines langen Brettes komme.
Also z.B. Brett, 2 Meter lang, 20 cm breit und 16mm dich. Ich muss nun in die 200 x 16 Seite reinbohren (auch für so Möbelverbinder).

Andere Sachen kann ich in den Bohrständer legen, aber das Ding ist zu lang. Da müsste ich erst eine Grube in den Kellerboden schaufeln.

Wie macht ihr denn das?

Danke und einen schönen Abend

Jürgen
 

Dusi

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Hallo Spline

ich glaube dein Problem ist eines der Gründe warum hier viele keine Runddübel verwenden (oder sagen wir selten) und dafür Flachdübel oder Dominos einsetzten... das ist halt leider auch mit Kosten verbunden.

Ich habe mir schon damit beholfen, dass ich beim Bohren als Referenzlinie sozusagen einen Winkel angehalten habe und darauf geachtet, dass der Borher immer genau gleich mit dem Winkel verläuft.

Dann gibt es natürlich noch die Variante eine Bohrlehre einzusetzen. Wolfcraft bietet da ein paar Modell an.

Wo genau liegen denn eigentlich deine Probleme? Kann es sein, dass du die Dübel nicht nur gerade hin bekommst sondern die gegeneinander passenden Löcher auch nicht 100%ig aufeinander passen... Hier solltest du nämlich Dübelsptizen benutzen, gibt es in jedem Baumarkt.
 

spline

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Hallo,

die Dübelspitzen habe ich und die nehm ich auch her. Das passt (meistens) schon. Ansonsten eben Dübel reinleimen und das Ganze nochmal bohren :emoji_wink:

Ne, ich komm meistens irgendwie krumm. Nicht viel, aber es passt halt oft nicht so ganz.

Das Problem hab ich z.B. auch bei so Möbelverbinder. Keine Ahung wie die heissen, aber wenn man z.B. ein Brett am einem PPfosten besfestigen will (typisch bei Bettenbau), dann bohrt man im Brett auf der "flachen" Seite ein Loch rein. Da kommt dann so ein Nippel mit einen Loch und Metallgewinde rein. Dann wird von der Stirnseite ein Loch gebohrt, welches seitlich in das schon gebohrte trifft (treffen soll). Durch den Balken wir auch ein Loch gebohrt und dann schiebt man duch den Balken eine Schraube mit Metallgewinde durch das Loch in der Stirnkante des Brettes und trifft dann idealerweise genau das Gewinde des Metallbolzens.

Und hier komm ich meistens ein bischen schief.

Jürgen
 

Pannekowski

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Ich würde sagen, das ist wie so vieles einfach Übung. Von mir selber würde ich nicht behaupten, dass ich irgendwelches holzwerkerisches Talent habe, aber wenn man sauber anreißt und auf ordentliche Ausrichtung des Bohrers achtet, passt das doch recht schnell. Um Dübelverbindungen einzupassen, kann man auch in ein Werkstück einen Nagel einschlagen, den abknipsen und einen Abdruck im anderen Werkstück erzeugen; in beiden Nagellöchern bohrt man dann.

Alles keine Zauberei, ich habe einen Kurs in der Schule, da machen das 8-10-Klässler.

Gruß
Leif
 

raziausdud

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Hallo,

freihand dürfte das mit ein wenig Übung gehen. Das Brett hochkant so einspannen (zur Not zwischen den Knieen), dass Du über seine Länge peilen kannst. Nun Handbohrmaschine ansetzen, peilen, da hast Du schon mal die eine Richtung. Die andere Richtung geht m.E. erstaunlich gut "nach Gefühl".

Oder: einen Bohrständer hast Du ja offensichtlich, stell Dir eine Schablone her.

Ein Stück (möglichst Hart-) Holz in den Abmessungen des Bretts. Da hinein auf dem Bohrständer die gewünschten Löcher. Das Ganze auf ein weiteres Brettchen geleimt/geschraubt. Nun kannst Du es an der entsprechenden Stelle anklemmen und freihand durch die Schablone hindurch bohren.

Genau gefertigt, eventuell sogar mit Anschlag /Anschlägen kann so eine Schablone auch Messen und Markieren überflüssig machen.

So etwas gibt es auch fertig, eine Abb. zum "Dübelblitz" zeigt zugleich, was ich oben gemeint habe ...

Herzliche Grüße
Rainer
 

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Pannekowski

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Nachtrag zum Bohren in Hirnholz:

Wenn man erstmal den richtigen Anriss hat, find ich es angenehmer, den dann anzukörnen und mit einem Metallbohrer zu bohren; so ein Holzbohrer mit Zentrierspitze verläuft doch ziemlich schnell.
 

mbach

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hi,
die dinger die du meinst für bettenbau heissen quermutterbolzen und waren meine favoriten...

leider müssen sich die beiden bohrungen rechtwinklig und mittig treffen, damit die metallschraube greift.

das gelang mir frei hand max in 3 von 4 fällen. mit einer aus zwei buchenbretttchen und ein paar m8 schrauben improvisierten bohrlehre deutlich besser. das ganze war aber nicht 100% spielfrei

Leider hat so ein bett 16 solcher verbindungen und selbst bei einer meisterlichen quote von 32 zu 1 versaut man noch jedes zweite bett beim bohren.

am probebrett habe ich mich auch gefühlt wie der gott der bohrmaschine aber als dann nach diversen tollen versuchen einer unerwartet schiefging war mir klar, die statistik ist da gegen mich.
 

narrhallamarsch

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wie beim sägen ist das übungssache.

also ein paar brettchen zurechtlegen und machen. beim bohrer wäre zu sagen, dass man keinen holzbohrer mit zentrierspitze verwenden sollte, denn die verlaufen gerne mal.

ich habe da immer meine centrotec bohrer von festool, da geht das sehr geschmeidig, aber auch mit den preiswerten metallbohrern aus der kassette für 30.- vom fachhändler funktioniert es ordentlich
 

Eddy

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Abend die Damen und Herren,

ich bau gerade etwas und will da auch ein paar Dübelverbindungen machen.
Ich hab aber das Problem, dass ich irgendwie nie gerade in die Stirnseite eines langen Brettes komme.
Also z.B. Brett, 2 Meter lang, 20 cm breit und 16mm dich. Ich muss nun in die 200 x 16 Seite reinbohren (auch für so Möbelverbinder).

Andere Sachen kann ich in den Bohrständer legen, aber das Ding ist zu lang. Da müsste ich erst eine Grube in den Kellerboden schaufeln.

Wie macht ihr denn das?

Danke und einen schönen Abend

Jürgen

Hiermit geht das ganze Kinderleicht:


Bohrschablone Dübelschablone Bohrlehre Dübelverbindung | eBay
 

SteffenH

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Wie bastele ich mit eine Langlochbohrmaschine? Mit einem Bohrmaschinenhalter mit Zwinge die Bohrmaschine an einem Tisch befestigen und exakt ausrichten. Ein Brett als Anschlag parallel zum Bohrer auf dem Tisch festzwingen und das zu bohrende Brett entlang des Anschlags in den laufenden Bohrer schieben. Müsste eigentlich funktionieren, bequem und genau.
 

rorob

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Wie bastele ich mit eine Langlochbohrmaschine? Mit einem Bohrmaschinenhalter mit Zwinge die Bohrmaschine an einem Tisch befestigen und exakt ausrichten. Ein Brett als Anschlag parallel zum Bohrer auf dem Tisch festzwingen und das zu bohrende Brett entlang des Anschlags in den laufenden Bohrer schieben. Müsste eigentlich funktionieren, bequem und genau.

Hallo, google mal nach "Horizontal mortising jig", da ist eine Langlochvorrichtung mit Oberfräse beschrieben.

Eine andere Möglichkeit: Oberfräse mit Doppelanschlag, Oberfräsenbuch von Guido,
Seite 67 ff.

Gruß

Robert

Nachtrag: [ame="http://www.youtube.com/watch?v=knk4vWXI5ZQ"]Horizontal Mortising Machine - YouTube[/ame]
 

Herbert 10

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Das ist auch richtig .
Ein guter Bohrer verläuft aufgrund seiner Zentrierspitze nicht .
Wichtig ist immer das ankörnen .

Bei Billigbohren deren Zentriespitze sich nicht exakt im Zentrum befinden siehts anders aus.

Ich bohre Löcher Stirnholzseitig mit der Langlochbohrmaschine.
Oder auch mit der Wolfcraft Schablone die echt sehr gut ist .
Aber auch mit selbstgebauten Schablonen ist es kein Poroblem.
 

Holz-Ralle

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Wenn man nur wenige Löcher bohren muß kann man sich ruck zuck eine Bohrschablone in Form eines U bauen. Das horizontale Holz sollte aus ausreichend starken Hartholz bestehen und wird auf dem Bohrständer in dem gewünschten Bohrdurchmesser durchbohrt. Dann das U zusammenbauen auf die Stirnseite auflegen und die Löcher bohren.

Nach ein paar Bohrungen ist die Führungsbohrung ausgelutscht und man muß eine neue Führung bohren.
 

RalphSchlimm

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Wenn man nur wenige Löcher bohren muß kann man sich ruck zuck eine Bohrschablone in Form eines U bauen. Das horizontale Holz sollte aus ausreichend starken Hartholz bestehen und wird auf dem Bohrständer in dem gewünschten Bohrdurchmesser durchbohrt. Dann das U zusammenbauen auf die Stirnseite auflegen und die Löcher bohren.

Nach ein paar Bohrungen ist die Führungsbohrung ausgelutscht und man muß eine neue Führung bohren.

Oder man setzt sich einfach in eeine größere Führung ein Metallrohr. Z.B. Rohr 10/1 für Dübel 8mm. Aber vor dem ersten benutzen unbedingt mit einem Metallbohrer noch einmal durchgehen.
 

Herbert 10

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Grundsätzlich betrachte ich das wolfcraftzeugs auch als absolutes Bastelzeugs .
Aber dieses wolfcraft: Sortimente habe ich auch nach all den jahren noch immer oft im Einsatz und würde in mir sofort wieder kaufen .
 

Gerste

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Hallo,

ich grabe mal diesen Beitrag aus, weil ich ein ähnliches Problem habe. Ich will mehrere Verbindungen mittels 8mm-Runddübel in Fichte / Kiefer herstellen. Dabei auch in Gehrungsschnitten. Das Problem ist, daß ich es einfach nicht hinbekomme, die Bohrungen sauber in das Stirnholz zu setzen. Nicht im Rechten Winkel und schon gar nicht bei den Gehrungsschnitten. Selbst wenn ich mit dem Metallbohrer vorbohre, verläuft mir die Sache derart, daß die Löcher nicht mehr passen.

Wie kann ich dem abhelfen? Ich kann mir eine OF besorgen, müßte aber mir einen 8mm-Nutfräser mit Grundschneide kaufen. Diese Investition wollte ich eigentlich vermeiden. Gibt es noch andere Möglichkeiten? Tischbohrmaschine habe ich nicht. Nur so einen kleinen, mobilen Bohrständer. Aber wenn ich es mit der Hand nicht hinbekommen habe, wird es damit auch nichts.

Hat wer eine Idee? Würde es mit einer Dübellehre klappen?
 

FredT

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Bohren mit Spiralbohrer ins Hirnholz, mit selbstgefertigter Bohrhilfe wie beschrieben bei wenigen Bohrungen, bei Vielzahl dann eben die Hilfe aus Stahl.

Für die OF gibt es Dübelbohrer; mit Nutfräser macht man das eigentlich nicht...
Den OF-Bohrer kannst du dann auch im Bohrständer benutzen...
 

matchesder

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Ein normaler Nutfräser mit Grundschneide wirft die Späne nicht wirklich aus. Spiralnutfräser wäre bestimmt besser geeignet aber nicht ganz billig.

Es gibt aber nicht vur von Wolfcraft sondern auch von KWB eine Bohrmobil.

Entsprechend des Preises ist das teil nicht traumhaft gut verarbeitet, funktioniert aber ganz gut. Vorteil ist: Du bekommst die Bohrung genau mittig in ein Brett, wenn Du die Führungsstäbe wie auf dem Bild durch die Bodenplatte schiebst.

Alternatov gibt es natürlich noch solche Duodübler in verschiedenen Preisklassen. Das Dominosystem gibt es meines Wissens nur von Festool.

Je nach Anforderung kann man auch über Flachdübel nachdenken. Die Flachdübelfräse, wie auch die Duodübler haben dann entsprechende Anschlagsysteme um senkrecht oder auch in anderen Winkeln die Bohrung bzw. die Nut zu erstellen.
 

@@@

ww-birnbaum
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Ich habe auch schon viel mit dem Wolfcraft Meisterdübler gemacht. Empfehlen würde ich den mit diesen Gummierten Griffeinsätze. Der einfache (nur schwarze) ist etwas fummeliger zu bedienen.
 

Freischwimmer

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CD-Rohling als Spiegel

Hallo,

hier ein Tip, der vielleicht nicht die ideale Lösung für Dein spezielles Problem (stirnseitig bohren) ist, aber sehr hilfreich ist, um exakt senkrecht in eine Oberfläche zu bohren, vor allem wenn diese noch erschwerend schräg montiert ist:

Nimm einfach eine alte CD oder CD-ROM und lege sie mit der spiegelnden Seite nach oben auf die anzubohrende Oberfläche. Jetzt bohrst du durch das Mittenloch der CD in die Oberfläche. Dabei peilst du über den Bohrer auf sein Spiegelbild. Wenn der Bohrer und sein Spiegelbild auf der CD absolut in Flucht verlaufen, bohrst du auch absolut senkrecht in die Oberfläche.

ganz einfach und ohne Zauberei oder aufwendige Rigs :emoji_slight_smile:

Beste Grüße
Jörg
 
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