wie Furnier gerade bekommen

GER67

ww-pappel
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Hallo,
Was ich über Holz und dessen Verabeitung weiß, habe ich mir mit meinem Hobby erarbeitet bzw Schwiegervater war Stellmacher.

Mein Problem. Ich möchte vielleich 20 Jahre altes Mahagonifurnier verarbeeiten. Das hatte ich im Dachboden gelagert (zwischen zwei Brettern mit mehreren Gewichten belastet). Im Sommer normale Luftfeuchtigkeit im Winter erhöhte (dann stehen frostempfindliche Blumen oben).
Nun stelle ich fest, dass die Blätter sehr verzogen/beulig sind.
Ich möchte daraus ein Schiffsmodell bauen, das möglichst leicht sein soll. Auf Mahagoni möchte ich wegen der Optik nicht verzichten.
Das Mahagoni soll eine Lage Glasgewebe als Oberflächennschutz erhalten. Gesamtstärke etwa 0,8 mm.
Laminiert wird zwischen 2 Platten und ausreichend Schraubzwingen.
Nach dem Entlasten des Laminats sind weiterhin (verringerte) Verzüge/Beulen vorhanden. Versteifung des Furniers erfolgt eher durch im Furnier eingedrungenes Harz.
Der Versuch das Furnier in Streifen zu schneiden und dann als Platte zu laminieren, klappt nicht so richtig, da ich nicht in der Lage bin exakt gerade Schnitte zu fertigen. Das Cuttermesser folgt doch ab und zu der Maserung.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir mit Tipps helfen könnt und bedanke mich schon im Voraus für Eure Antworten.

Ulli
P.S. So etwas wie auf den Bildern soll entstehen. Dieses mal aber aus Holz.
 

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fahe

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Der Versuch das Furnier in Streifen zu schneiden und dann als Platte zu laminieren, klappt nicht so richtig, da ich nicht in der Lage bin exakt gerade Schnitte zu fertigen. Das Cuttermesser folgt doch ab und zu der Maserung.

...ich habe gute Erfahrungen mit Rollmessern aus dem Schneiderbedarf gemacht.
 

derdad

Moderator
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Einen schönen Abend.
Zum geraden schneiden von Furnier ist eine Furnier säge (Handwerkzeug) gut geeignet. Einfach mal Google oder bei Dictum.biz suchen.
LG
Gerhard
 

seschmi

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Ich mache das mit der HKS und einer selbstgebauten Vorrichtung aus zwei langen Streifen Multiplex, die im Winkel von 90° verleimt sind. Die HKS verwende ich mit dem Parallelanschlag, den ich umgekehrt befestige (so dass er nach oben zeigt und am anderen Schenkel des Winkels entlangläuft). Dann kann ich das Furnier in den Winkel legen und schneide mit der Kreissäge einen Streifen ab. Dabei bestimmt der Parallelanschlag die Breite. Das macht natürlich jeweils eine Nut in das Multiplex (macht aber nichts).
Der Vorteil ist, dass der Tisch der HKS das Furnier plattdrückt. Wenn das Sägeblatt scharf ist, sind die Kanten auch sauber.
 

GER67

ww-pappel
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Vielen Vielen Dank an alle.....

...... für Eure Tips.
Den Tip aus dem Link von 2005 habe ich sofort gesichert.
Das Verfahren erschein auch mir plausibel. Ich muss noch testen, ob Glycerin sich mit Epoxidharz bzw dessen Härter verträgt. (wer nichts wagt der gewinnt nichts).
Eine ähnliche Überlegung hatte ich auch schon mit zwei Glasplatten. Mir war nicht klar, wie die Feuchtigkeit aus dem Holz raus kann. Das Küchenpapier als Feuchtigkeitsleiter ist die Lösung
Rollmesser:
Ich habe eins aus japanischer Produktion zum Schneiden von dünnen Polyesterfolien. Mit dem komme ich nicht recht klar, da mir vermutlich die erforderliche Schneidunterlage fehlt.
Furniersäge:
So etwas hatte ich mal vor 50 Jahren gesehen. Dafür benötigt man vermutlich Einiges an Übung, bevor die Schnitte exakt werden.

Ich favorisiere die im Link beschriebene Methode. Wenn das Furnier glatt wird erübrigt sich das Streifen schneiden.
Bei meinem Versuch ging ich davon aus, dass ich gezielt die dann nur zweidimensional verformten Streifen sortiert laminieren muss.
Ein Nachteil der Streifenmethode ist auch, dass mehr Harz im Material vorhanden ist.
Gewichtsbilanz gleich großer Bauteile
- 3 mm Schaummaterial =>9g
- 2*49 g Glasgewebelaminat => 18g
- 0,7 mm Mahagoni mit einmal 49g Glasgewebe Epoxid Laminat => 28 g
- Gleiches Material aber Furnier in Streifen => 36 g
- Furnier mit beidseitig Glasgewebe =>46g

Schönes WE an Alle

Ulli
 

derdad

Moderator
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Einen schönen Sonntag!
Bei normalen Stanleymessern, Cuttern, Tapetenmessern, etc., und auch bei Rollmessern entsteht der Schneidevorgang durch "Spaltwirkung", also ein Auseinderdrücken des Materials. Dadurch kann bei Furnier das Problem entstehen, dass die Schneide den Jahresringen entlanggleitet. Bei jeder Art von Sägen, auch Furniersäge, wird Material abgetragen und es ist einfacher möglich gerade Schnitte zu machen.
LG
Gerhard
 

GER67

ww-pappel
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Einen schönen Sonntag!
Bei normalen Stanleymessern, Cuttern, Tapetenmessern, etc., und auch bei Rollmessern entsteht der Schneidevorgang durch "Spaltwirkung", also ein Auseinderdrücken des Materials. Dadurch kann bei Furnier das Problem entstehen, dass die Schneide den Jahresringen entlanggleitet. Bei jeder Art von Sägen, auch Furniersäge, wird Material abgetragen und es ist einfacher möglich gerade Schnitte zu machen.
LG
Gerhard
Vielen Dank für Deine Hinweise.
Das sehe ich auch so. Deswegen habe ich mein kleines Messer mit Abbrechklinge anders geschliffen. Die originale Spitzklinge wurde deutlich dünner geschliffen. Die eigentliche Schneide wurde säbelförmig geschliffen und mit dem Abziehstein bearbeitet. Ich schneide das Furnier, indem ich in mehreren Zügen in das Furnier "einschneide" und so die Trennut vorbereite. Klappt aber bei trockenem Furnier auch nicht immer.
Ich habe heute mal zwei sehr stark verzogene Blätter vorbereitet.
Mehrere Gänge mit angeffeuchtetem Leinentuck und Bügeleisen bearbeitet. Da war das Furnier schon fast gerade. Mit meinem geänderten Messer konnte ich parallel und schräg zur Maserrichtung ganz sauber schneiden. Ich spüre mit dem Finger keine Hakeln aan der Schnittkante.
Darüber möchte ich erst in 3-4 Tagen berichten, wenn das Ergebnis zufriedenstellend ist. (so lange bleiben die Blätter 13*52 cm in der Trockenpresse)

Ulli
 
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