wie befestigt man Zierbalken?

Pheline

ww-pappel
Registriert
6. November 2007
Beiträge
3
Hallo Profis!
Wir möchten in unserem (Miet-) Haus massive Deckenbalken anbringen, hauptsächlich an den Zimmerdecken, um den schönen Landhausstil des alten Hauses zu unterstreichen.

Leider ist es - selbst im Fachhandel - erstaunlich schwierig eine Möglichkeit herauszufinden, wie man die Balken vernünftig und vor allem unsichtbar befestigen kann.

Der letzte Fachmann den wir fragten riet uns, mit einem 6er Schlangenbohrer den Balken an einigen Stellen, gut verteilt ganz zu durchbohren, um ihn mit Schrauben und Dübeln einfach an der Decke zu befestigen. Nach dem Bohren also einen entsprechenden Dübel, der sich hinter der (leider recht dünnen Zimmerdecke) zusammenzieht verwenden und die entsprechend lange Schraube hineindrehen. Diese würden dann komplett im Holz verschwinden. Klang alles plausibel, nach einigem Nachdenken tauchten aber Fragen auf:

der Schraubenkopf ist ja wesentlich breiter, als die 6er Schraube ansich. Wie soll der Kopf also im Balken verschwinden?
Soll der dann wohl mitten im Bohrloch feststeckende Schraubenkopf allein für die Haltbarkeit des Balkens verantwortlich sein?

Ist das überhaupt eine adäquate Lösung oder gibt es doch noch andere Methoden, die wir nur einfach nicht herausfinden können. Eine Patentlösung scheint es irgendwie nicht zu geben.

Wir würden uns sehr über eure Antworten freuen und danken euch im Voraus! :emoji_slight_smile:
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.505
Ort
Berlin
Hallo Pheline,
ja, so macht es der Tischler: das festzuschraubende Holz wird so durchbohrt, dass das Gewinde nicht greift und allein der Kopf der Schraube "zieht". Wendet man dann beim eindrehen der Schraube noch ordendlich Kraft auf, dann zieht sich der Schraubenkopf noch zusätzlich ins Holz. Wie ich finde eine wenig elegante Methode, denn die demontage wird dann etwas schwieriger und man hat halt diese Löcher in denen die Schraubköpfe verschwunden sind.
Besser ist... (was ist es denn für ein Holz? bleibt es natur oder wird es gebeizt/lasiert? ist der "Balken" ein massives Kantholz oder ein "hohler Kasten"?? Was ist es denn für eine Decke????)
...mit einem 15er Forstner- oder Kunstbohrer ca 1 cm tief vorzubohren, dann mit dem 6er Bohrer durchzubohren und nach der Montage die 15er Löcher mit ebensolchen Vollholzstöpseln (gibt es im Handel in verschiedenen Holzarten) zuzustöpseln. Wenn es sich um zb dunkellasierte Fichte handelt (macht man ja gerne für rustikale Effekte), kann man die Stöpsel dann überlasieren - das ganze ist dann nicht mehr sichtbar.....

Für alle Neunmalklugen und zur zusätzlichen Info: Es gibt diverse weitere Möglichkeiten solche Zierbalken sonstwie zu befestigen - ich weiß! Aber die hier vorgeschlagene halte ich für pragmatisch von Laien gut durchführbar!

gruß

Heiko

PS: öffentlicher Raum?? Dann zugelassene Dübel von wegen des Brandschutzes....
 

TischlerLoos

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.331
Alter
43
Ort
Espelkamp
warum öffentlicher raum????

Bauaufsichtlich zugelassene Dübel sollten immer dann verwendet werden wenn.


Leib und Leben in Gefahr ist oder hoher wirtschaftlicher Schaden enstehen kann!!!

Gruß Patrick Loos
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.505
Ort
Berlin
Hallo Patrick,
ja, da hast Du recht! Aber hier können wir wohl die Kirche im Dorf lassen - oder??

Gruß

Heiko
 

TischlerLoos

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.331
Alter
43
Ort
Espelkamp
ich weiss nicht....

prinzipiel kann jeder zu hause machen was und wie er es will..

Dummerweise ist der schaden dann zu groß und stell dir vor der balken kommt runter.... aus grund x und es passiert was... weil du den Tip mit den Dübeln gegeben hast wegen Brandschutz die aber für deckenmotage nicht geeignet sind.... was dann???

Patrick Loos
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.505
Ort
Berlin
Hallo Patrick,

dann warten wir doch mal ab, ob wir erfahren, wieviele "Balken" welcher Abmessungen an die Decke sollen.... und so weiter und so fort....
Ja! Du hast Recht!! Ich meine nur, dass man niemanden wegen zugelassenen Dübel verunsichern soll, wenn ein einzelnes Kantholz an die Decke geschraubt wird. Klar sicherer ist es auf jeden Fall, zugelassene Dübel zu verwenden!

Gruß

Heiko
 

TischlerLoos

ww-robinie
Registriert
25. August 2003
Beiträge
1.331
Alter
43
Ort
Espelkamp
Richtig sehe ich auch so...

Thema Balken


Ich könnte mir ein U vorstellen

dieses U hat eine "unterkonstruktion" diese Unterkonstruktion wird an die Decke gedübelt (fachgerecht) und dann das U darüber gestülpt und links und rechts mit passenden schrauben in die unterkonstrujtion befestigt wird!

Das würde der gewichtsreduktion behilflich sein und gestrichen auch kaum auffallen mit den schrauben
 

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
6.817
Ort
bei den Zwergen
hallo,
vollholzbalken sind ziemlich teuer. ein u aus brettern, kante mit der axt behauen, dann sieht man nicht mehr dass es verleimt ist. in der breite die das u hohl ist dachlatte an die decke, das u an die decke halten und oben seitlich von außen in die dachlatte schrauben.

dann die fragen: woraus besteht die decke? passenden dübel und schrauben dazu auswählen, vorher überlegen wie die oberfläche der balken sein soll? roh, geölt strukturiert, dann bürsten ...

einmal mehr überlegen und dann machen. nicht einfach dicke balken an die decke ummsen.

hält die decke balken aus? statik ? " dünne decke"

was passiert, wenn der salat runterkommt?

ein fachbuch konsultieren zb holzkunde fachtkunde im europa verlag erschienen. das muß jeder lehrling verinnerlichen.

viel erfolg joh.
 

Pheline

ww-pappel
Registriert
6. November 2007
Beiträge
3
Danke erst mal!

Das ist ja eine rege Beteiligung, toll - vielen Dank für die Mühe!

Mein Freund amüsierte sich beim Lesen meiner Frage an euch, denn er musste soeben feststellen, dass ich alle wichtigen Details - typisch Frau - ausgelassen habe...

Vorweg: Lieber joh. :emoji_grin: wir danken dir herzlich für deinen Beitrag, lange haben wir nicht so gelacht! Was nicht heißt, dass er nicht von Wert ist!! (Wenn man ein ganzes Haus renoviert bzw. einzugsfertig macht, gibts nicht unbedingt immer soooo viel zu lachen!). Obwohl wir nun beide keine 2 linken Hände haben und ich schon als Kind meine Kaninchenställe selbst gezimmert habe usw. usf. haben wir uns doch ein wenig wiedererkannt in deinem Satz "einfach dicke Balken an die Decke ummsen". Herrlich - danke! Wir werden deine Sorgen berücksichtigen.

Aber zurück zum Ernst der Lage und hier noch einige Details:
wir haben uns schlichtes gehobeltes Kantholz 10 x 10 cm Meterware sozusagen ausgesucht.

Maximale Länge im größten Raum 3,60. Maximale Balkenanzahl im größten Raum: 3.

Maximale m²Zahl im größten Raum 12.

Das Holz soll je nach Zimmergestaltung vorher selbstverständlich noch bearbeitet werden, sprich mit Stechbeitel und Co. etwas auf alt getrimmt werden. Dann jeweils entweder weiß lackiert oder antik gebeizt werden.

Problemfall Decke: wir gehen davon aus, dass es sich um sog. abgesenkte Decken aus Rigipsplatten handelt, dahinter ist erst mal weiter nischt, also Luft.
Sicher schlagen bereits jetzt alle die Hände über dem Kopf zusammen..:eek:

Unsere aktuelle Idee, um die Statik nicht auszureizen und damit "der ganze Salat nicht runterkommt" ist nun die von Heiko super beschriebene Technik incl. einer zusätzlichen noch nicht ausgereiften Befestigung an beiden Seitenwänden...

Was meint ihr dazu?

Leider sind wir von der Optik der "U"-Balken nicht wirklich überzeugt, sind wir beide doch eher auch aus echtem Holz geschnitzt... man erkennt doch recht deutlich, dass es sich um eine hohle Angelegenheit handelt.

Und an alle, die sich um den Brandschutz sorgen: da es sich um ein Reetdachhaus handelt sind wir eh dementsprechend ausgerüstet.

Helfen die Angaben beim Grübeln? Danke nochmals für jeden Tipp, wir würden wirklich ungern von unserer Idee abrücken müssen..
 

Mister G

ww-robinie
Registriert
12. Januar 2007
Beiträge
1.002
Leider sind wir von der Optik der "U"-Balken nicht wirklich überzeugt, sind wir beide doch eher auch aus echtem Holz geschnitzt... man erkennt doch recht deutlich, dass es sich um eine hohle Angelegenheit handelt.

Ich gebe zu bedenken, dass ein ordentlich dimensionierter "U"-Balken sicher eher nach echtem Deckenbalken aussieht als ein 10x10er Kanthölzchen mit rund 90 cm Achsabstand.

In der Balkenhöhe kann man noch Kompromisse machen (könnte ja zwischen den Balken ausgefacht sein) aber bei der Breite würde ich eher Richtung 18er oder 20er tendieren, oder das Achsmaß eher Richtung 60 cm auslegen. Sonst wirkt das ganze vielleicht doch etwas Kulissenhaft.

Am besten am "lebenden Objekt" mal die Balken einer echten Holzbalkendecke ausmessen.
 

toby250375

ww-esche
Registriert
27. Februar 2007
Beiträge
441
Ort
Ahlen
Also,soweit ich das sehe,wäre es auch noch ganz gut zu wissen,was für ein Holz ihr gewählt habt....denn das spezifische Gewicht der unterschiedlichen Holzarten geht doch ziemlich weit auseinander....ein 10 mal 10 cm holz aus fichte ist erheblich leichter,als ein Eichenholz derselben grösse.....
für die Wandbefestigung würde sich vielleicht anbieten ,die balken an den enden ins Hirnholz zu nuten,links und rechts winkelmit einer breite von ca 60mm an die wände zu schrauben,die genau in die nuten hineingreifen und in Montiertem Zustand von den Balken verdeckt werden,dann nach Heikos "Stöpselprinzip"Holzkeilchen in die nuten schlagen,um sie unsichtbar zu machen--fertig!
 

MaHo

ww-robinie
Registriert
1. März 2005
Beiträge
875
Ort
Breitengrad 53,5°
Hi,
Balken an der decke für nur max. 12 qm räume (was sind das für räume? ) nicht ein bisschen viel tralala?:emoji_grin:
wenn scheinbalken entsprechend aufbereitet-können sie sehr wohl echte Balken gleichen:emoji_wink:
abgehängte rigipsdecke-dann auf jeden Fall Scheinbalken !
wer Gäste in sein Haus lässt-erklärt sich automatisch zum öffentlichen Raum:emoji_wink: also haftet der Hauseigentümer bei Personenschäden(mind.privathaftpflicht !!)falls decke runterkommt mangels richtiger Montage:eek:

Tip: rustikales aussehen der scheinbalken >historisches bauholz besorgen, aufschneiden lassen und die historischen Holzflächen am scheinbalken sichtbar lassen und schon habt ihr 200-300 jahre altes Feeling:cool: ohne chemische behandlung und pseudo-altholzflächen:emoji_stuck_out_tongue:
 

Pheline

ww-pappel
Registriert
6. November 2007
Beiträge
3
Moin moin!

So, dann wolln wa noch mal ein paar Antworten schreiben :emoji_slight_smile:

@Mister G, vielleicht haben wir einfach nicht das non plus ultra gesehen, aber die U-Balken, die uns gezeigt wurden, naja.... also überzeugt haben die uns nicht. Wir haben uns ganz bewußt für 10 x 10 entschieden, beim Schnitt und Größe der Räume (Decken im oberen Stockwerk sind relativ niedrig) auf jeden Fall die richtige Proportion. Haben unendlich viele Fotos von kleinen Räumen angesammelt auf denen die Größe der Balken mit unserer Wahl in etwa übereinstimmt und uns lange schon umgeschaut um Eindrücke zu sammeln. 10 x 10 cm ist für kleinere Räumlichkeiten, vor allem in alten Reetdachhäusern eigentilch nicht so ungewöhnlich. Wir befürchten, dass zu große Balken ob nun in Höhe oder Breite den Raum evtl. "erschlagen" könnten...

@toby Es ist Fichte! Die von dir beschriebene Technik erscheint uns in diesem Fall sehr angebracht, hatten etwa Gleiches schon in Betracht gezogen, denke es ist eine klasse Lösung wenn zusätzlich mittig eine Schraube in die Decke geht. Danke für den Tipp!

@MaHo Hm, was ist so ungewöhnlich an einem schnuckeligen Reetdachhaus mit relativ kleinen Räumlichkeiten:rolleyes: ... Im Urzustand hingen dort mit Sicherheit Balken unter den Decken. Wir versuchen eben deshalb, den alten Character wieder herzustellen. Zu viel Schnickschnack, ach nein... Riesenmöbel oder überdimensionale Bilder mit dicken Rahmen wären sicherlich zu viel des guten, aber nicht ein paar Deckenbalken, die für eine angenehme Atmosphäre sorgen :emoji_wink: Historisches Bauholz klingt verlockend, denke aber die Kosten dafür sprengen dann das Budget... :emoji_frowning2:

Nochmals allen danke für die Ratschläge und
liebe Grüße!
 

Oldie

ww-buche
Registriert
13. August 2006
Beiträge
268
Ort
Bayern
Zum Abdecken der versenkten Schrauben - in eurem Fall dann wohl mit Hohlwand- oder Kippdübeln - kann man ja auch Holznägelatrappen nehmen. Die gibts auch fertig zu kaufen und wirken rustikal. Man findet später auch die Befestigungsstellen leichter wieder und wirken unter Umständen unauffälliger als unpassende oder falsch eingesetzte Stöpsel (so nennt man die Dinger bei uns, die man übrigens auch mit dem Stöpselbohrer selber machen kann).
Werner
 
Oben Unten