Wie Baumstamm lagern / trocknen?

Curby

ww-ahorn
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Moin,

ich möchte mir gerne aus einem Eichenstamm eine Snaredrum bauen. Bisher mache ich dies in Fassbauweise, siehe Bilder im Anhang. Jetzt bietet hier jemand Stammstücke aus Eiche vom Frühjahr an, angeblich rissfrei.

Wie lagere ich diese am besten, dass diese im Außenbereich (den ich ja brauche) auch rissfrei bleiben?
Wie vermeide ich, dass wenn ich den Kern heraus bohre, dass der stehen bleibende Rand nicht ebenfalls wegreißt?
Wann kann ich mit der Verarbeitung anfangen?

Grüße
 

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bauherr1

ww-kirsche
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Moin,

kein Baustamm wird nach meinem Wissen rissfrei trocknen.
Normalerweise sägt man daraus Bohlen, Kanthölzer, Bretter etc und lass man sie trockenen.
Um die Zeit zu berechnen bräuchte man Durchmaß von dem Stamm. Beim ganzen Baustamm muss Du aber mit Jahren rechnen. Vorausgesetzt die Umgebung, wo es getrocknet wird, erfüllt auch die Bedienungen. Je langsamer es trocknen kann, desto weniger Risse.
Die Eiche trocknet man normalerweise draußen unter einem Dach. Die Verwendung von Holztrockenkammer bei Eiche wird meines Wissen wenig praktiziert. Es gibt bestimmt dazu fachliche Gründe.
Mehr Infos können aber die Spezialisten liefern :emoji_wink:

VG, Jaro
 

derdad

Moderator
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Damit der Stamm rissfrei bleibt ist es nötig ihn möglichst ohne Verzögerung auszuhöhlen. Dann kann er trocknen, und damit gleichzeitig schwinden, ohne dass Risse entstehen. Sobald dies geschehen ist kannst du ihn lagern wie du möchtest. Und musst auch keine Angst wg Randrissen haben.
LG Gerhard
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

Wie Gerhard, umgehend auf den innen∅ minus 10-20% höhlen, außen
auf plus 10-20% bringen. Dann trocknen lassen.
Hirnholzenden mit Farbe,Lack, Wachs oder ähnlichem einschmieren.
 

Curby

ww-ahorn
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Wie Gerhard, umgehend auf den innen∅ minus 10-20% höhlen, außen
auf plus 10-20% bringen. Dann trocknen lassen.
Wie lange trocknen lassen? Ich werd den Kern mit einem großen Bohrer herausholen, also mehrere Löcher machen. Der Ring soll dann eine Stärke von min. 5cm haben und später auf 15mm gefräst werden.
Wenn die Stämme vom Frühjahr und noch rissfrei sind, geht das dann noch?

Hirnholzenden mit Farbe,Lack, Wachs oder ähnlichem einschmieren.
Geht da auch Öl, Hartöl oder Hartwachsöl? Das hätte ich hier.
 

marcelluswallace

ww-ahorn
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Öl versiegelt das Holz nicht und der Wachsanteil im Hartwachsöl ist auch nicht ausreichend zur Versiegelung. Ich benutze Anchorseal - eine Wachsemulsion aber natürlich nicht ganz günstig.
 

weissbuche

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Bei Eiche auch immer an den Splint denken. Den kannst Du für Dein Vorhaben vergessen. Welchen Durchmesser sollen die fertigen Teile haben? Bis 45 cm Durchmesser habe ich schon auf der Drehbank gehabt. Ich würde die Borke mit der Kettensäge und Beil entfernen und dann den Splint abdrehen. Anschließend innen ausbohren/ stemmen, wie auch immer, sodaß ca.5 cm stehen bleiben. Hirnenden versiegeln mit Wachs und in eine Kiste mit feuchten Späne packen. Mit dem Messgerät die Holzfeuchte beobachten und die Späne immer weiter gegen trockenere tauschen. Dauert sicherlich einige Zeit könnte aber Rißfrei klappen. Fertig machen dann wieder auf der Drehmaschine.
 

Curby

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weissbuche

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Ich würde Borke und Splint vorher entfernen/ abdrehen/fräsen. Hindert nur das Trocknen und wenn Du Pech hast, sind da auch noch die Kameraden von der anderen Feldpostnummer drin.
 

Holzwerker1984

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Ja, am besten gleich 2 oder 3 solche Ringe vorbereiten mit unterschiedlich dicken Wandungen. Je dünner die Wandung, desto mehr Verformung. Je dicker, desto rissanfälliger.
 

greiner61

ww-pappel
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Hallo,
Naja viel Spaß und Erfahrung bei deinem Projekt!
Eigentlich ist es sehr schwer möglich das zu handeln, aber ja die 2 Experten haben Dir ja schon den Tipp gegeben, dass du nur soviel wie notwendig als Ring stehen lässt damit nachdem die Trockenphase abgeschlossen ist, dann bearbeiten kannst. Bedenke aber, dass die Röhre dann nur bedingt so stabil ist, wie deine vorgestellten Rohlinge! Die Rinde gehört auch runter!
Beim Drechseln ist es ähnlich, dass du nass grob vordrechselst und dann mit der Trocknung beginnst. Du brauchst eine Waage zum abwägen und einen Bleistift damit du am Rohling Datum und Gewicht, am besten in Gramm notierst. Das machst du dann die folgenden Wochen und Monate bis sich das Gewicht nicht mehr verringert; denn dann hat dein Rohling sich auf das Lagerumfeld eingestellt. Also relativ einfach.
Wichtig ist wirklich das Versiegeln der Hirnholzbereiche oben und unten; am besten mit "Anchorseal" (verwende ich und ist eigentlich die Nr. 1 in der Drechselszene), "Chestnut End Seal 1" oder "König Holz & Harz HSWS" beide von Drechselbedarf Schulte gehen auch.
Öl ist nicht nicht bevorzugt; nur zur Not kannst du Weißleim mit Wasser verdünnen und damit die Hirnholzfläche satt einstreichen; kann auch öfter sein!
Ich habe vor 2 Wochen Ahornstäbe mit Holzgewinde versehen, die 6 Stunden im verdünnten Leinöl vorbereitet werden müssen. Die 20 cm langen Ahornstäbe kamen stehend in ein Gurkenglas mit 5 cm Ölstand; nach 30 min war das Öl oben am anderen Ende! Da sieht man die Kapillarwirkung vom Holz!

Ich würde an deiner Stelle das mit 1 bis 2 Stück mal probieren; den Rest aus taktischer Überlegung klassisch, wenn geht im Quartierschnitt, aufteilen und auch trocknen, weil so bekommst du bestes Holz!

LG Helmut
 
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