Werzeugtruhe nach Buchvorlage

Maschie

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Hallo in die Runde.

Ich habe mich vor ein paar Tagen erst hier angemeldet. Ursprünglich eigentlich nur, um mir ein paar Infos zu holen.

Zu mir: Ich bin der Markus, komme aus Tirol, bin mitte 30 und hab normal nicht viel mit Holz zu tun. Naja, hatte.
Beruflich bin ich eher in der Mechatronik unterwegs, wenn ich nicht gerade ellenlange Validierungsberichte verfasse.

Auch hobbymäßig bin ich eher im Metallbereich unterwegs und mit Bohrmaschine, Fräsmaschine und Drehbank recht gut ausgerüstet.

Berührung mit Holz hatte ich beim Bau meiner Werkbänke, beim aufstellen unserer Terrassenüberdachung und endlich auch nun beim Bau dieser Werkzeugkiste.

Diese Kiste ist nach Plänen und Anweisungen aus dem Buch "The Anarchists Design Book" entstanden.

Rohmaterial:
3 Bretter sägerauhes Zirbenholz, 40 Jahre beim Opa wettergeschützt abgelagert.
2 Eichenbretter und ein paar Resten an Nut und Feder Brettchen aus Fichte, die beim Bau der Überdachung übriggeblieben sind.


Los ging es vor ca. 2 Monaten mit dem halbieren und zurichten der einzelnen Zirbenbretter:
20221026_194149.jpg


Heute Abend dann mehr, Pause ist gleich zu ende :emoji_wink:

LG
Markus
 
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Bauwas

ww-robinie
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Also, der Spänehaufen unter deiner Werkbank gefällt mir schonmal gut!
:emoji_slight_smile:
Willkommen hier!
Welches Werkzeug soll dann später in die Kisten rein?
LG
 

Maschie

ww-pappel
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Weiter gehts:

Weil mir keine/sehr wenig Maschinen zur Verfügung stehen und ich andererseits gerne mal was mit Muskelkraft machen wollte, habe ich beschlossen alles soweit möglich von Hand zu machen. Also Handsägen und Handhobeln.

Also bin ich erst mal mit dem Schrupphobel über alles hergefallen und habe das grob begradigt und so ca. auf Dicke gehobelt. 20221112_093741.jpg

Dann die Kanten besäumt und glatt gehobelt. Die Kanten der Bretter dann so zueinander gehobelt, bis kein Lichtspalt mehr zu sehen war. Nicht immer schnurgerade, weil ich etwas geizen musste, sonst hätts noch ein Brett gebraucht....

Dann wurde, zugegeben, etwas unkonventionell verleimt: 20221101_111707.jpg

Das hat aber recht gut funktioniert: 20221104_225833.jpg

Dann kam der Moment die Teile zuzuschneiden.
An der Front und dem Hinterteil soll ein Falz angehobelt werden. Dazu hatte ich mir dann mal einen Falzhobel gekauft. Eisen geschliffen, Hobel eingestellt und los gings (sieht man auf dem obigen Bild an dem etwas längeren Brett, da hab ich meine ersten Versuche gemacht).

Dann Leim angegeben und die Front mit den Seitenteilen zusammengesetzt und genagelt. 20221108_220527.jpg
Ein paar Tage später dann die Nut und Feder Brettchen abgelängt und als Boden angenagelt.
20221109_215818.jpg

Weiter gehts dann im nächsten Bericht.

@Bauwas: da sollen alle vorhandenen und zukünftigen Holzwerkzeuge rein. Sägen, Stemmeisen, Hobel, Nagelbohrer, eventuell ein paar Pack Schrauben, Nägel, oder so. Dann hätte das mal einen schönen Platz :emoji_slight_smile:

LG
Markus
 

Maschie

ww-pappel
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Hallo wieder und Vielen Dank für die vielen positiven Reaktionen!

:emoji_sunglasses: Sowas motiviert ungemein.

Ich habe gesehen, dass mir eines der Bilder vom Zusammenbau des Rahmens noch durchgerutscht war.
Das will ich hiermit nachholen:
20221107_220935.jpg

Erst die Seitenteile grob mittels den Hölzern und Zwingen auf 90° aufgestellt und dann die Hinterseite aufgelegt. Positionen der Nägel bestimmt und angerissen und dann die Löcher dafür vorgebohrt. (mit der Akkubohrmaschine, das wollte ich dann doch nicht alles von Hand machen)
Dann Leim angegeben und aufgelegt.
Danach kam der schwierige Part mit dem Spanngurt, damit mir da nix verrutscht. Es hat auch geholfen die Nägel in die vorgebohrten Löcher zu stecken.
20221108_193336.jpg

Dann die Nägel eingeschlagen und gebetet, dass sich da nix spaltet. Hat aber gehalten.

2. Seite am nächsten Tag dann analog gemacht. Da war es dann leichter, weils ja auf einer Seite schon fixiert war.

Dann kam der Deckel an die Reihe. An den wurde laut Vorlage vorne und an den Seiten ein Falz angehobelt, den ich etwas schräg ausgeführt habe. Leider habe ich da den Vorschneider nicht ganz beachtet, was unschöne Linie an den Ecken der Vorderkante verursacht hat. Ich habe dann versucht mit dem hölzernen Falzhobel ohne Vorschneider noch etwas zu vertuschen. Ganz hab ichs aber nicht abgehobelt, sonst wird mir hier das Brett zu dünn.
Außerdem hat der Boden noch 2 Lärchenholzleisten erhalten, damit die Kiste etwas vom Untergrund entfernt ist.
20221127_164745.jpg

Auch hat der Deckel links und rechts noch Leisten aus Eiche erhalten, die den Deckel stabilisieren sollen.
Diese Leisten, die beiden Böden der kleinen Einsatzkisten und die Schienen auf denen die Einsatzkisten laufen, sind alle aus 2 Eichenbrettern mit je 1,2m Länge entstanden.
Leider habe ich da keine Bilder gemacht, als ich das alles auf Dicke gehobelt hatte und die Teile ausgeschnitten habe.

Zwischenzeitlich hatte ich mir auch Beschläge besorgt und diese dann angebracht. Beim Anschlagen des Deckels hab ich mir dann zu wenig Zeit gelassen, und den Deckel auf die eigentlich als Vorderseite gedachte Seite angeschlagen. :emoji_sob:
Hätte heulen können, weil durch die eingesägte Aussparung kann ich das nicht mehr ändern.
Jetzt grinsen einen beim Öffnen der Kiste die Wurmlöcher an :emoji_unamused:.

Naja, auf jeden Fall habe ich dann angefangen die Einsatzkisten zu bauen. Böden abgelängt und auf 180mm Breite gehobelt. Die Wände der Einsatzkisten sind wieder aus Zirbe und ca. 12mm stark.
Eine der Kisten wurde wie die Truhe selbst gefalzt und an den kurzen Seiten geleimt und durch Nägel gesichert.

An der unteren Einsatzkiste, hab ich dann mit mir gekämpft und mein Spieltrieb hat gewonnen.
Das war dann auch der Grund warum ich mich hier angemeldet hatte. Ich hab mir eine Anleitung zum Einteilen von Zinken heruntergeladen. Genauer gesagt für verzogene Zinken.
Das Ergebnis meiner ersten Versuche mit einer "Feinsäge" ist, naja, durchwachsen. Ich hab natürlich versucht auf halbem Riss zu sägen und nach 2 Übungsstücken an Restbrettchen, habe ich mich dann auch an die Kiste gewagt.
Aber so ganz gelungen ist mir das dann nicht.
20221126_210149.jpg 20221126_210114.jpg
Herzseite innen, habe ich auch erst nachher gesehen, darauf hatte ich beim Anzeichnen wohl auch nicht geachtet.
Da war nach dem Sägen überall noch mit dem Stemmeisen nachzuarbeiten.

Egal. Fertig ist das alles erst mal. Es fehlt noch ein geeignetes Holzschutzmittel. Mein Bruder hätte noch was Danish-Öl herumstehen. Weiß nicht, wie das auf der hellen Zirbe so kommt. Das muss ich wohl mal an einem Probebrettchen testen. 2-3 kleine Stückchen liegen noch rum vom gleichen Holz....
20221127_164947.jpg
20221127_165040.jpg
20221127_164847.jpg

Man sieht auch, dass das Holz Teilweise pilzbefallen war/ist. Vermutlich aber schon als der Baum vor mehr als 40 Jahren noch stand... Egal, mir gefallen die Farben.
Deshalb soll der Anstrich das zwar noch etwas anfeuern (heißt doch so, oder?) Aber eben nicht deckend sein, also Farblos wäre schön, denke ich.

Was meinen hier die Profis?

Schöne Grüße aus Tirol,
Markus
 

Mitglied 67188

Gäste
schöne Arbeit!
die verzogenen Zinken schauen doch gut aus, zumindest die die du nah fotografiert hast.
:emoji_thumbsup:

Zum anfeuern nimmst du Leinölfirnis, dass ist für eine Werkzeugkiste an sich gut genug.
Da es sich aber hierbei zusätzlich um eine schöne Arbeit handelt gefällt dir evt. der gelbliche Stich nicht den Leinöl mitbringt.

Ich würde daher vielleicht ein Hartöl nehmen z.B. für Parkett oder Arbeitsplatten.

z.B.
Osmo Top Oil
oder
Clou Arbeitsplattenöl; Parkettöl

dunkel wird das Holz von alleine.

als Ergänzung nicht als Konkurrenz zu deinem Projekt
weil es mich durch die Nägel daran erinnert hat,
auch sehr interessant:
will mir schon ewig einen Werkzeugschrank für Handwerkzeuge auf diese Methode bauen.

The English Woodworker
Clinching and the Tool chest
 

Acma150

ww-nussbaum
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Eine schöne Truhe hast du da gebaut.
Dafür, dass es dein Erstlinhswerk ist, ist sie sehr ordentlich geworden. Da kannst du stolz drauf sein.
 
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