Händedesinfektionslösungen basieren oft auf Isoprop, ist in Reinform 70% auch ein zugelassenes Händedesinfektionsmittel:
Empfohlen wird ein Alkoholgehalt von ca. 70%, der desinfiziert besser als reiner Alkohol. Jener denaturiert zu stark (wenn das oberflächliche Eiweiß gerinnt, kann der Alkohol tiefere Keime nicht mehr erreichen) und verdunstet zu schnell. Die leichtere Brennbarkeit ist auch ein Nachteil.
Es gibt ein WHO-Rezept für Händedesinfektion, leicht online zu finden. Außer ca. 70% Ethanol oder Isopropyl kommt etwas Wasserstoffperoxid und Glycerin rein. Das Glycerin hält die Haut etwas feuchter und verhindert eine zu schnelle Verdunstung. Das Peroxid ist wohl gegen Sporen, braucht‘s für Corona nicht.
Fertige Händedesinfektionsmittel enthalten noch Hautpflegesubstanzen, und oft weniger Alkohol, dafür andere Chemikalien, das aber oft auch nur aus Sicherheitsgründen (Entflammbarkeit).
Ethanol und Wasserstoffperoxid hat ja eigentlich jeder vernünftige Holzwerker im Haus. Notfalls geht’s auch ohne Glycerin, sonst halt noch schnell was besorgen...
Wer also Verwandte, Bekannte oder Freunde mit Corona-Panik hat, füllt denen ein Fläschchen 70% Ethanol ab. Besser als reiner Alkohol.
Ich denke aber, dass es demnächst auch wieder Händedesinfektion zu kaufen gibt. Das Zeug besteht ja weitgehend aus Standardchemie - man muss sich nur mal vorstellen, wieviel Ethanol jeden Tag als E10-Sprit an der Tankstelle rausgeht. Da geht es also nur darum, die Produktion hochzufahren und Handelswege zu bedienen...
Coronaviren sind außerhalb des menschlichen Körpers recht empfindlich. Da sind die Anforderungen durch andere Keime viel höher.