Werteinschätzung zu Tischkreissäge Bäuerle KSW /0

Thrillhouse

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Hallo Zusammen,

ich habe die im Betreff genannte Tischkreissäge angeboten bekommen.

Die Daten sind die folgenden:
Baujahr 1965, 2,2kw

Laut Besitzer sei der Vorbesitzer ein Machinist gewesen, der die Säge technisch "besser als neu" restauriert habe. So sei der Motor neu gemacht worden, der Längsanschlag ebenso durch eine "stabilere" Version ersetzt.
Sie würde "schnurren wie ein Kätzchen". Der Queranschlag würde sehr leicht laufen, wobei es mir aussieht, als ob er nach links herunterhinge (kann man das einstellen?).

Ich stehe eigentlich mit dem Verkäufer wegen anderer gemeinsamer Interessen in Kontakt und die Möglichkeit des Sägenerwerbs ergab sich quasi zufällig. Ich halte Ihn für vertrauenswürdig.

Ich schaue mir die Säge am Samstag an.

Gibt es bestimmte Sachen, auf die ich speziell bei dieser Säge achten müsste? Rechtwinkligkeit und co. versteht sich von selbst.

Was würdet Ihr für eine solche Säge - gehen wir mal im besten Falle davon aus, dass die Angaben der technischen "Einwandfreiheit" stimmen - als fairen Preis zwischen Käufer und Verkäufer ansehen?

Vorteile für mich: Steht sehr nah (5 Fahrradminuten) um die Ecke / Transport wäre problemlos möglich und mehrmaliges Testen und anschauen ist möglich.

Viele Grüße

Thrillhouse

Bäuerle.jpg
 

InstantMuffin

ww-esche
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Du hast recht, der hängt. Das ist aber der ganze Schiebetisch. Wenn du mich fragst, liegt das daran, dass der Tisch an der Stelle, wo der Sockel für das "Scharnier" angebracht wird nicht im Lot ist.
Ich kenne die Maschine nicht, aber wenn ich recht haben sollte, könnte man notfalls einfach unterfüttern. Die entsprechende Schraube da unten sieht auch sehr hell/ersetzt aus.
 

Holzrad09

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Was würdet Ihr für eine solche Säge - gehen wir mal im besten Falle davon aus, dass die Angaben der technischen "Einwandfreiheit" stimmen - als fairen Preis zwischen Käufer und Verkäufer ansehen?
Vergleichbare Sägen bekommt man für um die 600 Eu und mehr würde Ich dafür auch nicht ausgeben.
Hier was ähnliches, nur schreibt der Verkäufer nichts über den Verbleib des Schiebetisches, wenn er ihn noch dazu hätte, dann wäre es ein Superschnäppchen. :emoji_slight_smile: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...ski-zaklad-dmma-35-bj-1977/1337100414-87-2405
oder hier https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/tischkreissaege/1335168250-84-2226
Diese alten Gussmaschinen sind schwer an den Mann zu kriegen, der Profi kauft sich eher ne große FKS und der Hobbybastler bekommt sie nicht die Kellertreppe runter.
LG
Hier gibts noch eine Maka zum guten Kurs https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...eissaege-tischkreissaege/1333369889-239-21759
 
Zuletzt bearbeitet:

Hondo6566

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Hallo,
ja würde auch sagen die Maschine sollte preislich im Bereich 500 bis 800 Euro liegen wenn alles in Ordnung ist.
Ist sehr massiv und sicherlich auch sehr schwer, in den Keller wollte ich sowas nicht transportieren müssen.
Rein von der Größe her liegt die Maschine im Bereich einer Ulmia 1710, Fromia 620 oder Flott Profi 2011 oder auch die Rapid PK 100 - wobei diese Maschinen oft neueren Datums sind, i.d.R. 20 Jahre oder mehr jünger sind
Wenn der Schiebetisch hängt, dann kann man die Ausleger-Aufhängung unten lösen und z.B. mit Blechen oder Scheiben unterlegen bis es passt.
 

Thrillhouse

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Tatsächlich ist die Größe der Maschine perfekt für mich. In meinem Atelier muss ich flexibel mit meinen Werkzeugen sein, Gewicht ist durch einen Lastenaufzug und darüberhinaus Ebenerdigkeit kein Problem. Wiederholgenaue Präzision bei kleineren Werkstücken wäre wichtig für mich.
Bislang arbeite ich mit Tauchkreissäge und Schiene, da ist das gerade bei kleineren Werkstücken ein Krampf. Und da wäre ein schweres Gussteil vertrauenserweckender für mich als ne leichte Montagessäge in neu für tendenziell deutlich mehr Kohle.

Danke für den Link zu der Maka!

Ich nehme an, dass rd. 600 Euro - wenn Sie denn technisch wirklich so gut überholt sein sollte - für den Verkäufer keine Option sein würden, so höre ich es aus seinen Beschreibungen und es trifft natürlich mit mir auf jemanden der schon genau so etwas sucht (wenn ich es auch nicht total aktiv tue, aber ich habe bekannte Schreiner von mir angespitzt an mich zu denken wenn Ihnen etwas in der Art über den Weg läuft)...mmmh.

Und klar spielt für mich die spontane gute Möglichkeit des ortsnahen Kaufs eine Rolle. Mir fehlt oft schlichtweg die Zeit und Muse der umfangreichen Marktbeobachtung und das damit einhergehende umherfahren - was schon ein gewichtiger Faktor für mich ist.
 

Holz-Christian

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Servus, sieht aus als könnte man den selbstgebastelten Parallelanschlag nicht zurückziehen.

Am Queranschlag fehlt eine Ablängklappe.

Den hängenden Schiebetisch könnte man sicherlich justieren.

„Besser als neu“ halte ich für ziemlich ambitioniert, ist unterm Strich ziemlich verbastelt.

Ich würde dafür keine 500€ ausgeben...
 

Thrillhouse

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Danke Andreas und Christian für die EInschätzung und die weiteren vergleichbaren Beispiele!

Und danke Holzrad für die beiden anderen Links, die hatte ich eben übersehen.

Ich denke ich mache am Samstag nochmal detaillierte Fotos und gebe Rückmeldung,

Ihr bewegt euch ja durchaus in einem vergleichbaren Rahmen.
 

predatorklein

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Hallo

500 € sind sicher angemessen , so ein Teil kriegt man normalerweise nicht kaputt .

Ob der Tisch wirklich hängt ist die Frage , man sieht hinten die gerade Kante am Haussockel , das mag täuschen .
Einstellen ist aber kein Problem .
Wenn der Verkäufer mehr als 500 - 600 € haben will ist das Ding aber zu teuer .

Und besser als neu ist wirklich " leicht bis mittelschwer " übertrieben :emoji_wink:

Gruß
 

Dietrich

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Hallo,

mir gefallen solche Maschinen besonders gut und Bäuerle ist bekannt für besonders haltbare Maschinen.
Aber besser als neu ist Käse, besonders das Item Profil als Queranschlag ist für den Zweck untauglich, zu flach und zu biegsam, das Kastenprofil aus Alu am Parallelanschlag ist auch Mist.
In beiden Fällen gibt es sicher was von Rapid was passt, aber Ersatzteilpreise vom deutschen Maschinenbauer sind für manchen Heimwerker gleichbedeutend mit Schockstarre.
Ausprobieren vor allem die Verstellmechaniken und den Schiebetisch.
Wenn die i.O. ist und an genannten Stellen aufgewertet wurde und eine Absaugbrücke erhalten hat ein echter Traum.

Gruß Dietrich
 

magmog

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Hallo,
[...]
Wenn der Schiebetisch hängt, dann kann man die Ausleger-Aufhängung unten lösen und z.B. mit Blechen oder Scheiben unterlegen bis es passt.

Guuden,

das funzt nur, wenn die Drehachse der Auslegeraufhängung nicht (mehr) rechtwinklig
zur Tischfläche steht, in beiden Koordinaten.
Ist der Ausleger hängend muss vertikal entweder die Drehachse an der Aufhängung
oder das Auflager unter dem Quertisch eingestellt werden.

Erst die Ursache analysieren bevor man loslegt!
 

Thrillhouse

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Vielen Dank euch für die weiteren Einschätzungen, das hilft mir weiter! - Das "besser als neu" ist natürlich sehr enthusiastisch von dem Guten. Mal schauen was er konkret damit meint. Ich berichte.
 

Orgelbauer

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Parallel-Anschlag ist verstellbar ? ...zurückzuziehen ? ... umzulegen ?
Auf jeden Fall auch mit Rugby-Spielern Kontakt aufnehmen: Da gibt es ein spezielles Unterwäsche-Teil, was die Familienplanung schützt ! :emoji_innocent:
Die Führungsstange sei hellrot angemalt ...vor Inbetriebnahme (nur mal so) :emoji_nerd: :emoji_grin:
 

Thrillhouse

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Moin Zusammen,

heute konnte ich mir die Säge anschauen. Leider ohne montierten Schiebeschlitten.

Sehr positiv aufgefallen sind die absolut seidig, satt und spielfrei laufenden Schwenk- und Hebemechaniken. Der Motor klingt auch soweit gut und die Antriebszahnriemen sind auch recht neu, Stromanschlusskabel ist auf jeden Fall auch schon mal neu gemacht worden.
Der Längsanschlag ist natürlich nicht optimal, aber da in nächster Verwandschaft ein Werkzeugmachermeister sitzt mit Zugriff auf entsprechende Maschinen, lässt sich da bestimmt was machen. Ein anderer Spaltkeil wurde nachgerüstet und eine Absaughaube zur Montage an selbigem ist auch dabei.

Er hat selbst wohl 720Euro für die Maschine bezahlt und würde so in dem Dreh auch wieder haben wollen. Er hat sie bislang allerdings noch gar nicht wirklich genutzt, da er aus seinem kleinen Studio ausziehen muss und in der kurzen Zeit die er darin war das Teil nur als stabilen Tisch genutzt hat. Da er die Säge nicht mitnehmen kann, verfahren wir jetzt so, dass die Säge zunächst in mein Atelier kommt, ich sie die nächsten Monate begutachten und kostenfrei nutzen kann und ggf. kaufe ich sie ihm dann ab. Ich glaube wir würden uns aber auch auf 600 einigen können. Die Tatsache, dass alles so nah und unkompliziert passiert (den Transport organisiert er auch noch), lassen mich ggf. einen hunderter zuviel absolut verschmerzen.

Sehr schön ist die Kompaktheit der Säge und der Maschinenbau wirkt wirklich sehr robust.

Habt ihr Tipps für gute Verfahrmöglichkeiten einer solchen Säge? Käufliche Lösungen? Oder ist Selbstbau an dieser Stelle angesagt? Sie muss bei mir mobil sein.

Für Fotos war heute leider keine Zeit.

Viele Grüße

Thrillhouse

PS: Klaus was meinst Du mit "die Führungsstange sei Hellrot angemalt"?
 

Lorenzo

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Da hat sich der Klaus mal an so ner Stange die Glocken geprellt bedeutet das! :emoji_wink: Ich hab auch ne Säge mit so ner Führungsstange und ich konnts bisher vermeiden. Bin auch schon paar mal mit dem Oberschenkel dran hängen geblieben, inzwischen passierts nicht mehr.
Der Thread is zwar schon bisschen her, aber hast du die Säge noch in deiner Werkstatt und konntest sie einstellen, oder hast du dir letztendlich doch was anderes geholt. Mit gehts n bisschen wie Dietrich, ich find solche Maschinen schon sehr fein, und wenn man den Preis mit neuen Sägen vergleicht dann kriegt man einfach sehr hohe Qualität die sich auch selten durch Hobbygebrauch leidet. Auf jeden Fall würd ich jederzeit so ne Maschine ner Montagesäge oder günstigen TKS vorziehen! Sofern man sie eingestellt bekommt...
Ach, und wenn du sie noch hast, zeig doch noch mal n paar Bilder wenns nicht zuviel Aufwand is.
 

Thrillhouse

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Hi Lorenzo,

danke für die Erklärung :emoji_wink:.

Die Säge stand jetzt fast zwei Monate ungenutzt bei mir, bis letzte Woche mein Schwager (Elektriker) kam und mir für ein Stück Kuchen und Kaffee Kraftstrom angeschlossen hat.

Bislang habe ich sie nur genutzt um ein paar kleinere Plattenstücke zu Leisten zu schneiden am noch nicht überarbeiteten Längsanschlag, bzw habe ich natürlich auch ein Paar Testschnitte mit verschiedenen Gehrungswinkeln gemacht und diese auch gegencheckt.

Ich bin - trotz relativ ausgenudeltem Blatt - sehr begeistert.

Mehrere Leisten werden absolut parallel zueinander. Die Winkel auf der Skala stimmen genau mit den produzierten Schnitten überein.

Kein Gedanke daran den Anschlag irgendwie noch extra klemmen zu müssen, damit sich nichts verzieht.

Noch habe ich mit dem Besitzer nicht gesprochen ob ich Sie ihm abkaufe, bzw. ob er sie wirklich auch verkaufen möchte.

Wenn er das tut - nehme ich die Säge auf jeden Fall.

Sie passt super von der Kompaktheit in mein Atelier und ergänzt die Möglichkeiten zu meiner Tauchkreissäge perfekt - gerade kleinere Sachen und Wiederholgenauigkeit sind im Vergleich ein Meilenstein für mich.

Den Queranschlagstisch konnte ich aus Zeitgründen noch nicht montieren.

Wenn man in die Säge schaut, dann scheint mit wirklich alles so verhältnismäßig simple, dabei so massiv aufgebaut zu sein, dass ich keine Bedenken habe, diese Säge noch zig Jahre problemlos zu nutzen , sowie im Falle des Falles reparieren zu können. (Bei mir wird sie aber auch keine große Last erfahren).

Was man als Negativpunkt nennen könnte ist, dass die Sägestaubproduktion und Absaugung groß, bzw schlecht ist. Ich habe zwar eine Absaughaube oben dran, aber unten fällt das Sägemehl einfach über eine Schräge nach unten hinaus, vielleicht lasse ich mir, sollte sie in meinen Besitz übergehen, da noch was einfallen.

Also vom jetzigen Standpunkt aus, würde ich sie jeder kompakten "Nicht-Formatkreis-dafür-viel-blech-Säge" vorziehen.

Fotos kann ich irgendwann in der nächsten Zeit mal machen.

Viele Grüße

Thrillhouse
 
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