Werkzeuge pflegen

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ww-robinie
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Moin,

blöde Frage aber ich konnte so nichts finden hier:

Wie pflegt man seine Werkzeuge am besten ?! Für die großen Metallflächen wie bei der TKS nehme ich Silbergleit.
Aber wie schütze ich die Fräser, Bohrer (Kreisschneider), Schraubendreher, die Metallteile der Oberfräse, Führungsschienen der Tauchsäge usw... insbesondere gegen Korrosion und co ?! Die Teile werden in einen Schuppen im Carport gelagert, wo es auch mal zu Schwitzwasser kommen kann nach einer kalten Nacht. Ein Raumentfeuchter ist installiert.

nur Sicherheitshalber: WD40 ist kein "Werkzeugpflegeöl" oder? :confused::emoji_grin:

was könnt ihr mir genau empfehlen und was davon braucht überhaupt eine "pflege" ?!

- die festool führungsschienen aus alu muss ich wohl kaum ölen ?! -silbergleit?
- bohrer?
- den kreisschneider (der war von anfang an geölt, sollte man wohl wieder tun...)
- metallteile der werkzeuge wie oberfräse
- fräser der OF

danke euch.
 

Undead

ww-esche
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Bei mir steht alles in einer ungeheizten 40 Jahre alten Halle die auch hier und da im Mauerwerk mal Löcher hat wo der Speiß raus ist. Ich kümmere mich da ehrlich gesagt nicht wirklich drum. Das Werkzeug ist zum Arbeiten da.
WD40 ist jedenfalls kein Konservierungsmittel.
Keine Ahnung was man da am besten nimmt. Vielleicht Silikon ?


Mit freundlichen Grüßen
 

hemmi1953

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Ein klassisches Mittel ist Kamelienöl.

Ich zitiere mal aus einer Beschreibung bei Dictum: "Vielseitig verwendbares, dünnflüssiges Öl aus dem Samen des Kamelienbaums. Korrosionsschutz: Das säurefreie, nicht verharzende und nicht flüchtige Öl ist das ideale Rostschutzmittel für Werkzeuge, Messerklingen und Waffen. Rein pflanzlich und lebensmittelecht, eignet es sich hervorragend für das Konservieren von Küchenmessern aus Kohlenstoffstahl."
 

derdad

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Einen schönen Abend!
Ich würde auch zu Balistol greifen. Bei der Jagdwaffenpflege wird Balistol seit über 100 Jahren eingesetzt. Feuchtigkeit und Handschweiss ist das beste Mittel um Flugrost auf Waffen zu produzieren. Ich habe deshalb einen Balistolgetränkten Lappen mit dem ich bei meinen Waffen von Zeit zu Zeit (oder nach starker Beanspruchung) die Metallteile abwische. Bis jetzt hatte ich noch nie Probleme.
LG
Gerhard
 

WinfriedM

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Ballistol mag ich auch gerne, weil man sich damit sogar die Hände eincremen kann. Es schmiert auch besser, als WD40. Grundsätzlich kannst du aber mit WD40 auch hinreichend gut konservieren.

Aber ehrlich gesagt ist Konservierung bei mir nur sehr selten nötig, Fräser und Bohrer z.B. machen bei mir auch ungeölt keine Probleme.

Übrigens: Auch mit Silbergleit kannst du konservieren.

Bei der Führungsschiene der Tauchsäge mache ich gar nichts. Wenn sie schlecht gleitet, würde ich Silbergleit nehmen.
 

Khartak

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Kamelienöl ist unglaublich. Sollte man haben. Das Zeug trocknet einfach nicht, wird nicht ranzig, nichts! Damit bearbeite ich alles an Hartmetall in der Werkstatt: Sägeblätter und Fräser.
Wobei, ich glaube HM kann garnicht so richtig rosten oder?
 

matchesder

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Hartmetall habe ich bisher noch keine Probleme gehabt.
Wohl aber am Schaft des HM-Bestückten Fräsers. Sogar am Anlauflager :eek:
Das war leider so weit fortgeschritten, dass ich das leicht abschleifen musste.
Aber seither öle ich die alle leicht mit Ballistol Universalöl oder auch Kamelienöl ein.
Auch die Spannzangen und Gegenstücke in der Motorwelle.

Eigentlich alle Stahlteile, die rosten können, außer die Bohrer. Auch die eigentlich rostfreien Kontroll-
winkel und Lineale öle ich leicht ein.

Bei den Führungen der Oberfräse etwas aufpassen, dass sich das Öl mit den Messingbuchsen, die
bei vielen Modellen verwendet werden verträgt.

Die Führungsschienen sind ja noch eloxiert, da würde ich jetzt nix erwarten.

Also kritisch ist eigentlich nur Stahl. Je grober die Oberfläche umso mehr.
WD40 sollte auch funktionieren. Das habe ich ab und an an die Steckschlüssel gemacht.

Grüße
Maritn
 

Khartak

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Ja, das dachte ich mir. Wolframcarbid und Cobalt. Laut Wikipedia. Da hab ich beim bestellen damals mal ganz kurz nicht nachgedacht :emoji_grin:
 

Khartak

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WD40 sollte auch funktionieren. Das habe ich ab und an an die Steckschlüssel gemacht.

WD40 ist nur ein teurer Rostlöser. Für mehr verwende ich die damals von mir in blanker Unwissenheit gekaufte Dose nicht. Ist immer noch fast voll. Einfach nur Petroleum mit gutem Marketing. Sollte auf keinen Fall zum schmieren verwendet werden! Hat nur eine temporäre Wirkung.
 

WinfriedM

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WD40 ist nur ein teurer Rostlöser. Für mehr verwende ich die damals von mir in blanker Unwissenheit gekaufte Dose nicht. Ist immer noch fast voll. Einfach nur Petroleum mit gutem Marketing. Sollte auf keinen Fall zum schmieren verwendet werden! Hat nur eine temporäre Wirkung.

Irgendwie kursiert diese Vorstellung seit vielen Jahren im Internet, aber sie ist falsch. WD40 basiert auf etwa 70% flüchtigen Bestandteilen und 30% Öl. Die 70% sind natürlich weg, aber das zurückbleibende Öl kann natürlich sehr gut schmieren und auch konservieren.

Man muss nur wissen, wo man es einsetzen kann. Dünnflüssiges Öl ist für viele Schmierstellen nicht ausreichend und dafür ist es dann auch nicht geeignet. Und auf rostigen Oberflächen kriecht das Öl stark, so dass es einem vorkommt, dass es verdunstet. Dabei hat es sich nur über die Fläche verteilt.

Sprühe mal WD40 auf eine Plastiktüte und lass es ein paar Tage trocknen. Dann siehst du, das etwas öliges zurückbleibt, was einem Haushalts-Universalöl (Nähmaschinenöl) von der Schmierwirkung in nichts nachstehen sollte.
 

dascello

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Mich graust es bei der Vorstellung, in der Holzwerkstatt nichts anfassen zu können ohne Ballistol oder sonstwas an die Finger zu kriegen, geschweige denn an das Holz selbst. Das wovon hier geredet wird ist doch "Pflege" um ihrer selbst willen.

Gar nix machen, Flugrost am Stemmeisen verschwindet beim Schärfen. Am Schraubenzieher ist er der Schraube egal.

Meint

Michael
 

civil engineer

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Mich graust es bei der Vorstellung, in der Holzwerkstatt nichts anfassen zu können ohne Ballistol oder sonstwas an die Finger zu kriegen, geschweige denn an das Holz selbst. Das wovon hier geredet wird ist doch "Pflege" um ihrer selbst willen.

Gar nix machen, Flugrost am Stemmeisen verschwindet beim Schärfen. Am Schraubenzieher ist er der Schraube egal.

Applaus Applaus! Und Patina macht doch Werkzeug erst schön.
 

zündapp

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Naja, kommt auf die Werkstatt an. Als ich noch Altbaubewohner war, habe ich auf Surface Shield geschworen. Ist auch für Mopeds, die im Freien überwintern gut. Riecht halt nicht so gut wie Ballistol, eher nach künstlicher Himbeere :emoji_wink:.

Viele Grüße vom Bodensee,

Wolfgang
 

pixelflicker

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Ich finde das auch immer schade, dass WD40 so oft schlecht geredet wird, nur, weil es falsch eingesetzt wird. Ja, es gibt sicher bessere Schmiermittel, aber als Reinigungsmittel ist WD40 oft eine ganz tolle Sache. Ich habe viele der alten, verdreckten Maschinen von meinem Vater damit wieder blitzblank bekommen und bei einem Punkt ist das Zeug unschlagbar: Beim Entfernen von Aufklebern.
 

yoghurt

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Ich finde das auch immer schade, dass WD40 so oft schlecht geredet wird, nur, weil es falsch eingesetzt wird. Ja, es gibt sicher bessere Schmiermittel, aber als Reinigungsmittel ist WD40 oft eine ganz tolle Sache. Ich habe viele der alten, verdreckten Maschinen von meinem Vater damit wieder blitzblank bekommen und bei einem Punkt ist das Zeug unschlagbar: Beim Entfernen von Aufklebern.

Ja, ich finde WD-40 auch nicht schlecht! Vor allen Dingen wird es mir im Discounter immer mal wieder nachgeworfen - insofern kann ich über den Preis nicht schimpfen!
 

Mitglied 30872

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Mich graust es bei der Vorstellung, in der Holzwerkstatt nichts anfassen zu können ohne Ballistol oder sonstwas an die Finger zu kriegen, geschweige denn an das Holz selbst. Das wovon hier geredet wird ist doch "Pflege" um ihrer selbst willen.

Gar nix machen, Flugrost am Stemmeisen verschwindet beim Schärfen. Am Schraubenzieher ist er der Schraube egal.

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Michael

Na ja, Michael, dann muss so manch einer vor jedem Mal in der Werkstatt seine Eisen schärfen, damit der Rost weg ist. Und der Metallhobel?
Winfried hat es schon geschrieben. In meiner sehr trockenen Werkstatt ist das mit den Eisen zum Glück nicht notwendig, aber die Hobelkörper reinige ich aussen von Zeit zu Zeit mit Aceton, zum Entfetten bzw. "Enthandschweissen" und dann reibe ich die mit Silbergleit ab. Nach dem Trocknen die zurückgebliebene dünne Schicht nochmal mit 'nem Lappen polieren und fertig. Die Schicht ist, obwohl hauchdünn, recht robust, und vor allem: der Hobel ist trocken.
 

matchesder

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Ist ja nicht so, dass es trieft. Mit nem öligen Lappen abgerieben bleibt nur ein hauchdünner Film.
Das Stahllineal hat auf Holz nichtmal Abdrücke hinterlassen.
Rost... ich bin kfz-Mechaniker, da habe ich eine "natürliche Abneigung" entwickelt.

Ja, Werkzeug ist zum Arbeiten da. Aber das kann es ja auch in nem guten Zustand sein.

Grüße
Martin
 
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