Werkzeug für Schlitz und Zapfen Verbindung

klausm

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Hallo,

ich möchte für einen Beistelltisch eine Schlitz und Zapfen Verbindung bzw. gestemmten Zapfen herstellen.

Habe keine Tischkreissäge, nur eine HKS (Festool TS55 mit Schiene). Daher "muss" ich es wohl per Hand-Werkzeugen machen.

Was für eine Säge nimmt man für diesen Zweck? Hab mich bei Feine Werkzeuge mal durchgeklickt, aber ob nun Gestellsäge, Zinkensäge oder Feinsäge?

Stemmeisen werde ich mir MHG von Feine Werkzeuge holen. Müssen die vor der ersten Benutzung zwingend geschliffen werden? Dann müsste ich mir nämlich noch einen Wasserstein besorgen...

Gruß,
Klaus
 

zündapp

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Hallo Klaus
Zur Säge: Rip-Bezahnung von 10 bis 12 TPI sollte sie haben und gebrauchsfertig geschärft sein.
Die Veritas Rip Carcass saw oder die Gramercy sash saw kommen in Frage. Ein Fuchsschwanz tuts auch, allerdings weiß ich nicht, wie gut der Pax Fuchsschwanz geschärft ist. Bei der Carcass saw müsstest Du sehen, ob die Schnitttiefe für Dein Holz ausreicht.

Zu den Beiteln: ich würde die Lochbeitel von MHG empfehlen, die sind aber nicht ganz einfach zu schärfen (zäher Stahl). Und ja, schärfen musst Du vorher unbedingt.

Gruß

Wolfgang
 

narrhallamarsch

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moin,

Wolfgang hat das schon ordentlich beschrieben. meine Ergänzung wären idealerweise zwei Sägen, eine crosscut und eine rip-cut gefeilt.

Die Carcass-Saw sollte von der Schnittiefe ausreichend sein.

Bei den Eisen würde ich auch mal bei Dictum vorbeischauen, deren Hausmarke-Beitel sollen sehr ordentlich sein laut Heiko Rech.

Schärfen muss nicht sein am Anfang, aber eine Mikro-Fase macht Sinn, gerade, wenn Du stemmen willst, dazu reicht ein Kombistein 1000/6000. 30-35° sollten es schon sein, sonst legt sich die Schneide zu schnell um.

Bei den MHG Eisen sollen wohl die Spiegelseiten nicht immer so gelungen sein. Da würde ich dann eher zu anderen greifen.

Denn das Abrichten ist einen elende Arbeit.

Gruß

Frank
 

v8yunkie

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Streichmaß

Was Dir noch fehlt ist ein ordentliches Streichmaß. Würde das Streichmaß von Veritas empfehlen. Reicht auch das ohne Mikroverstellung. Idealer für Zapfenverbindungen wäre dann noch das Doppel-Streichmaß - da kann man dann vorher schön die Breite des Beitels zwischen den beiden Messern einstellen.

Ach ja, und einen genauen Winkel solltest Du auch haben. Dein Material muß wirklich winklig sein, sonst wird das nix mit dem genauen Zapfen. Und das mußt Du vorher prüfen.

Wenn Du einen Hobel hast, bau Dir aus Resten eine Stoßlade - damit kann man wunderbar die Enden von Holzstäben und kleinen Brettern in 0,Nix winklig hobeln.
(Falls Du keine genaue Säge hast).

Und dann noch hier eine kleine Anleitung...

Gruß,
Thomas
 

klausm

ww-ulme
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Danke für eure Antworten.
Dachte eigentlich die MHG 23184237 ganz gut - wird ja hier öfters empfohlen...
Was ist mit Stemmeisen von Narex?

@ Frank: meinst du die Stemmeisen von Dick oder Stubai?

Warum eigentlich eine Rückensäge, statt die Zinkensäge von Veritas?
 

PatrickP

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Neuss
Hallo

Er meint die Eisen von Dick.

Die Rückensäge hat 60mm Schnitttiefe, die Zinkensäge nur 41 cm, das kann bei Längsschnitt bei Zapfen schnell knapp werden.

Gruß
Patrick
 

narrhallamarsch

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Danke für eure Antworten.
Dachte eigentlich die MHG 23184237 ganz gut - wird ja hier öfters empfohlen...
Was ist mit Stemmeisen von Narex?

@ Frank: meinst du die Stemmeisen von Dick oder Stubai?

Warum eigentlich eine Rückensäge, statt die Zinkensäge von Veritas?

genau die Dick meine ich:emoji_grin:

ich habe mir mal aus neugier zwei narex lochbeitel gekauft.

scharf bekommt man sie schon, aber auch hier waren die spiegelseiten derbe verzogen.

das muss jetzt nicht unbedingt ein drama sein, hat einstweilen weitere investionen in dein schärfequipment zur folge.

z.b. eine diamantplatte grob zum schnellen abrichten

einen 400-er stein zum vorschleifen

und idealerweise noch einen 800-er

wenn ich mir diese kosten anschaue, lohnen sich schon fast zwei bis drei veritas PM-V 11 stecheisen. :emoji_wink:

gruß

Frank
 

v8yunkie

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Sägen

Die Rückensägen haben - je nach Größe bzw. Schnitt-Tiefe - auch dickere Sägeblätter, damit sie nicht verlaufen.

Gruß,
Thomas
 

uli2003

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Ich habe das Herstellen von Verbindungen mit der großen Gestellsäge gelernt, mit der schon viele Jahrgänge zuvor gleiches erledigt haben, sowie mit baustellenerprobten Kirsch-Stecheisen. :emoji_slight_smile:

Da war nichts mit Nacharbeiten oder dergleichen, sägen, fertig.

So lange wurde geübt.

Es kommt überhaupt nicht auf die teure Säge oder die oberpräzise Spiegelseite des Stemmeisens an, sondern ausschließlich auf die Übung. Natürlich muss das Werkzeug scharf genug sein.
Mein Tipp: Übe mit der Gestellsäge.

Und wenn ich diese Experten aus dem von v8yunkie verlinkten Video sehe - der sägt wie unser Karnickel vögelt. Sowas ist grausam, aber kein Tischlern.

Grüße
Uli
 

ChrisOL

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Hallo Uli,

aber wenn du heute die Wahl hättest würdest du dann wirklich zu der Gestellsäge greifen und eine kleine Rückensäge links liegen lassen, wenn es um Zapfen für einen kleinen Beistelltisch geht?

Ich finde die große Gestellsäge da doch etwas unhandlich. Meine Empfehlung wäre die Veritas Säge und ein Stechbeitel, der dann die Breite des Schlitz vorgibt.

Klaus, wenn es dann doch auf Anhieb nicht so klappt, gibt es noch die Technik des furnierten Zapfens :emoji_wink:

Grüße
Christoph
 

uli2003

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aber wenn du heute die Wahl hättest würdest du dann wirklich zu der Gestellsäge greifen und eine kleine Rückensäge links liegen lassen, wenn es um Zapfen für einen kleinen Beistelltisch geht?

Ich persönlich ja. Ich habe sogar mit der Absetzsäge gezinkt. Mittlerweile gibt es ja auch kleinere
Gestellsägen, die würde ich dann sicher versuchen. :emoji_slight_smile:
Aber auf keinem Fall würde ich einem Newbie eine japanische Säge empfehlen, auch wenn der Hype (auch verbunden mit den ganzen Misserfolgen) kaum zu bremsen ist. Die Sägen brauchen viel vorangegangene Übung.

Grüße
Uli
 

v8yunkie

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Säge

Da kann ich Uli nur Recht geben - eine Japansäge in tiefen bzw. breiten Schnitten so zu führen, daß sie nicht verläuft (weil das Blatt so dünn) ist, erfordert offensichtlich mehr Übung, als ich bis dato hatte.

Mit meiner Schultersäge (Tenon-Saw, aus England ebay gebraucht) klappt das hervorragend.

Ich hab auch eine Gestellsäge... werd ich mal probieren. Aber vermutlich hab ich auf der noch viel zu wenig Übung.

Gruß,
Thomas
 

zündapp

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Hallo Thomas

Das ist kein Hexenwerk mit der Gestellsäge. Mit einer gut eingerichteten Gestellsäge kann meiner Meinung nach jeder am Riss sägen, der es auch mit einer Rückensäge kann.
Im vergangenen Jahr habe ich mir zwei alte Ulmias gerichtet. Die Zähne des Absetzblattes (3mm Teilung) habe ich steiler gefeilt, die Schränkung ist beim Schärfen etwas reduziert worden, das Verlaufen des Schnittes wurde mit einem Stein korrigiert.
Bei der Herstellung eines Sägebänkchens musste ich in Buche 16 Zapfen schneiden. Zwei der Zapfen habe ich mit der Gestellsäge geschnitten, die wurden auf Anhieb einwandfrei. Allerdings empfand ich die Handhabung der Säge als etwas umständlich. Denn:

1) Man muss, wenn man die Hobelbank an der Wand stehen hat, das Holz in die Vorderzange einspannen und sich seitlich zur Hobelbank stellen beim Sägen. Um an der Hinterzange zu sägen ist die Säge einfach zu lang - man läuft dauernd Gefahr, an die an der Wand hängenden Werkzeuge zu stoßen.

2) Mal eben die Säge weglegen, um das Werkstück um zu spannen geht nicht so einfach, man braucht da schon ordentlich Platz.

3) Die Säge ist im Ansatz nicht ganz einfach. Sie einhändig zu starten ist durch die Kopflastigkeit etwas wackelig. Aber das bekommt man schon hin.

Wie gesagt, funktionieren tut es und die Ergebnisse werden gut.
Aber als ich danach wieder zur Rückensäge gegriffen habe, dachte ich mir, sieh an, so einfach kann Zapfen sägen sein.

Viele Grüße

Wolfgang
 

magmog

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guude,

wenn man auf eine Gestellsäge eingeschossen ist und ein scharfes Schlitzblatt drauf hat, erreicht man eine händisch kaum anders erreichbare Präzision und Geschwindigkeit.
 

heiko-rech

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Hallo,

ich möchte noch als Alternative eine Gestellsäge mit Japanblatt anführen. Denn wenn sich jemand eine Gestellsäge von Ulmia oder ECE kauft, wird diese mit einem gestanzten Blechstreifen ausgestattet sein, der zwar Zacken hat, aber keine scharfen Zähne. Das führt dann wieder zu Frust. Die Japanblätter sind scharf und können in der Gestellsäge auf Zug oder Stoß benutzt werden.

Ich habe übrigens auch mit der Gestellsäge das Zinken gelernt. Das geht schon.

Gruß

Heiko
 
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