Werktisch Restaurieren + Hobelmaschinen Empfehlung

HolzMaier

ww-pappel
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Liebe HolzarbeiterInnen,

ich habe hier einen alten Werktisch den ich gern zum Schreibtisch umfunktionieren würde. Das Gestell ist bereits zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut. Nun soll die Holzplatte bearbeitet werden.

Sie ist oben trotz Putzen recht klebrig und vor allem uneben. Deshalb dachte ich an eine Hobelmaschine. Da es sich um Schichtholz handelt und ich eigentlich nicht alles von dem „used look“ verlieren möchte bin ich aber unsicher. Gerade auf dem letzten Bild im linken oberen Eck gefällt sie mir gut. Nur hätte ich das gerne etwas einheitlicher über die ganze Platte. Was würdet ihr tun?

Zudem habe ich noch keine Hobelmaschine, würde mir aber gerne eine zulegen und freue mich über Empfehlungen.

Ich freu mich schon auf eure Rückmeldungen!

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KaiX0

ww-robinie
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Die Hobelmaschine, durch die diese Platte passt, willst Du Dir nicht zulegen. Ein elektrischer Handhobel ist auch nicht das Wahre. Und Schichtholz hobeln kann ganz doof werden. Ich denke, Du wirst schleifen müssen. Mal schauen, was die Profis sagen.
 

Wikipediot

ww-robinie
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Also ich habe sowohl eine kleine Abrichte, als auch einen Elektrohobel.
Ich habe den E-Hobel für 15€ gebraucht gekauft. Die Klingen sind supergünstig, und die Teile lassen sich gut aufarbeiten (Hobelsohle planmachen und in der Höhe verstellen).
Damit kann man super schnell Grobarbeiten erledigen (Holz ist leicht schmutzig, oder vielleicht Metall oder Steinchen drin, oder ich brauche lokal sehr viel Materialabtrag, wie ein Schrupphobel auf Steroiden).
Wenn das eine Spanplatte ist, kannst du hobeln vergessen. Das wird eklig.
Wenn es eine Schichtplatte ist, kein Problem. Du kannst aber mit Ausbrüchen rechnen, also musst du nachher auch schleifen.
Das Problem ist das klebrige undefinierte Etwas. Ich habe keine Ahnung was das ist, aber es wird dir den Hobel verkleben, sowohl E-Hobel, als auch einen Handhobel. Und du wirkst beim Abfahren kleben bleiben bzw. du wirst die benötigte Vorschubkraft nicht einschätzen können. Schleifen ist auch scheiße, weil dein Papier sich sofort zusetzen wird.
Ich würde das mit einem Spachtel abstoßen, dann vielleicht mit Terpentinersatz Reste anlösen(?).
Wenn die Schicht dünn genug ist um durchzugucken, dann kannst du mit der Spanabnahme daruntergehen ins "Holz" rein. Dann nacharbeiten durch Schleifen.
Patina wirst du bei dem Teil nicht haben können.
Wäre mir zu viel Aufwand, rechne mal den Preis für's Werkzeug, auch wenn du einen gebrauchten E-Hobel für einen Zehner bekommen könntest.
Ist meiner Meinung nach Sondermüll.
 

eckartz

ww-buche
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Wenn du den used Look halten willst, würde ich dir empfehlen zu schleifen. Wenn du mit der Ziehklinge umgehen kannst, vorher mit der Ziehklinge. Dann setzt sich nicht mehr soviel in das Schleifpapier. Eventuell Fehlstellen kitten , wenn es glatt werden soll, und wieder schleifen. Am Ende ölen.
Mit nem Elektrohandhobel wirst du sicher keine glatte Fläche hinbekommen.
Gruß
Peter
 

HolzMaier

ww-pappel
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Danke für die vielen Tipps!

Wenn du den used Look halten willst, würde ich dir empfehlen zu schleifen. Wenn du mit der Ziehklinge umgehen kannst, vorher mit der Ziehklinge. Dann setzt sich nicht mehr soviel in das Schleifpapier. Eventuell Fehlstellen kitten , wenn es glatt werden soll, und wieder schleifen. Am Ende ölen.
Mit nem Elektrohandhobel wirst du sicher keine glatte Fläche hinbekommen.
Gruß
Peter

Ich dachte an sowas wie die Power Carving Unit mit Levelling Guide. Kann mir aber gut vorstellen, dass die Maschine verkleben würde. Ich hab nämlich auch noch keine Schleifmaschine.
Eine Ziehklinge hatte ich noch nicht in der Hand.
 

MJCV

ww-ahorn
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Ich mein Ziehklinge ist kein Hexenwerk, aber schau dir vielleicht mal ein Video dazu an. Robert Hofmann von Küstenholz hatte dazu was gemacht. Es ist halt wie gesagt Arbeit, gerade bei einer so großen Fläche.
 
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Diese Pampe oben drauf würde ich für alten Kleber halten, der wird vermutlich jeden Schleifversuch zunichte machen. Ich würde es vielleicht mal mit Heißluftfön und Lackschaber probieren (im Freien und mit Atemschutz, man weiß ja nie, woraus so was besteht..) oder mal schauen, ob man das Schlimmste davon irgendwie chemisch gelöst bekommt (auch im Freien und Atemschutz). Erst wenn das runter ist kommt dann vorsichtiges Schleifen oder 'ne Ziehklinge (ggf. auch ein Ziehklingenhobel) in Betracht.
 

ghost82

ww-birnbaum
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Nur so eine Idee aber wie wäre es die alte Platte zu entfernen, durch eine neue Platte die du dir auf Maß zuschneiden lässt bei einem Schreiner, Holzhandel, Baumarkt oder Ähnliches zu ersetzen und dann auf die gewünschte Optik zu trimmen.

So musst du nicht noch Geld in Maschinen investieren die du danach vielleicht nicht wieder einsetzt, hast am Ende die Optik die du haben willst, hast keine Rückstände (Öl oder was weiß ich) der alten Werkstatt in deiner Schreibtischplatte die vielleicht in warmen Räumen ausdunsten und sparst ne Menge an Zeit, auch wenn es hierbei durch den Selbermachen Gedanken wohl eher nicht drauf ankommt.

Soll jetzt nur mal ein Denkanstoß sein.

Gruß Stefan
 

Thomas85

ww-kastanie
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Oder du legst was durchsichtiges drüber. Glas, Plexiglas oder sowas hier:
Schutzfolie
Wir haben da eine am Fluss gekauft um den Esstisch etwas vor dem Nachwuchs zu schützen. Für mich der größte Vorteil: nicht der Schutz, sondern, daß die Folie in 5mm dicke weich genug ist um aufschlagende Löffel oder Spielzeug nicht ganz so schweppern zu lassen.
 

Martin45

ww-robinie
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@pedder Neue Platte hat nicht dieses moderne Loft-Patina, als hätte man dran gearbeitet.

Entweder Ziehklinge, ich glaube auch, dass das gut würde und noch genug Patina übrig bleiben würde oder mit der Flex und einer groben Schleifscheibe, ich denke sowas in der Art. Richtige Körnung, keine Ahnung.
Habs mit solchen Scheiben auch noch nicht probiert, wäre aber mein Bauchgefühl:
https://www.ebay.de/itm/12488454814...MIx4XC2Ny_9QIViOd3Ch2adwD7EAQYBiABEgKok_D_BwE

Vorsicht, mit den Teilen dürfte man auch schnell zu viel abgenommenhaben. Das ganze natürlich draussen und mit Atemschutz.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Moin,

ich werfe hier mal noch die Lackfräse in den Ring.
Klar für ein einmaliges Projekt lohnt ne Anschaffung nicht, kann man aber evtl. ausleihen oder anschließend mit wenig Wertverlust wieder verkaufen.
Bei solcher "Pampe" wesentlich sinnvoller als schleifen.
Oberfräse mit Vorrichtung zum Planfräsen könnte bei geringer Zustellung auch funktionieren.


Gruß SAW
 

Lorenzo

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Ich versteh nicht so ganz wozu das hier führen soll. Trotz Reinigung ist die Oberfläche klebrig, jetzt soll was runter ohne die Optik zu verändern? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wie das funktionieren soll. Die "Patina" ist sicher nicht besonders dick, da wird man wohl sehr schnell durch sein. Wenn die Platte nicht wirklich eben ist bist du dann stellenweise in der Platte, teilweise wirst du die alte Oberfläche noch sehen. Dann wird's endgültig total scheckig aussehen.

Ich würde die Platte, die (entschuldige bitte) Sondermüll ist, ersetzen.
Wenn's die heilige Arbeitsplatte vom Opa ist (das ist übrigens nicht ironisch gemeint) dann ne Glasplatte drauf.
 
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KaiX0

ww-robinie
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Das ist vielleicht etwas skurril, aber ein ehemaliger Bekannter, Maler und Lackierer, hat mir Mal die brute force Attacke in solchen Fällen gezeigt: Draußen! waagerecht auf Böcke, mit brennbarer Flüssigkeit (Nitro?) übergossen, angezündet. Nach dem Erlöschen und Erkalten grobbmechanisch 'runtergeholt, was geht. Wiederholt bis das meiste verbrannt war. Dann erst mit Drahtbürste, Flex mit Fächerschleifer etc. Das waren Hamburger Zimmertüren, die er zum Schluß frisch lackiert hat.
Und nu' haut mich :emoji_wink:
 

Macchia

ww-robinie
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Ich würd in die Platte, die (entschuldige bitte) Sondermüll ist, ersetzen.
seh ich genauso.
Das ist ne gammelige Sperrholzplatte und kein Vintage Retro Dekoteil.

Wenn man das Material erhalten will, die Materialstärke ist ja nicht billig,
dann grob anschleifen PU Kleber drauf und ne neue 10mm MPX drauflegen.
Irgend ne Kaffee, Stahlwolle, what ever Beize drauf und gut.
 
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bello

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Ich dachte an sowas wie die Power Carving Unit mit Levelling Guide.
???
Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet.

Ich denke da wie @pedder , einfach eine neue Platte nehmen. Used look? Dunkle lösemittelhaltige beize über alles schmieren, trocknen lassen, partiell dann noch einmal auftragen, nach dem Trocknen mit Stechbeitel und sonstigem Gedöns Macken einarbeiten, dann die Beize mit Terpentin sehr stark verdünnen und noch einmal über die gesamte Fläche, dann altern auch die Macken würdelos, anschließend Bootslack drüber, speckiger geht es dann kaum noch.
 

HolzMaier

ww-pappel
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Hm. Die Rückseite ist leider auch nicht viel schöner. Das Problem ist auch, dass die Kerben teilweise bis unter die erste Schicht der Platte geht. Ich hab gerade mal online geschaut und eine Platte in der Stärke würde ca. 85€ kosten. Auf dem Gebrauchtmarkt um München finde ich leider aktuell nichts passendes :emoji_expressionless:
 

carsten

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Hallo

wenn du bis auf die nächste darunterleigende Schicht abträgst:
Diese wird quer verlaufen, die wird wenig dekorativ sein und evtl Fehlstellen enthalten. Du reduzierst die Lagen des Sperrholzes um 1. Die Wahrscheinlichkeit dass die sich verzieht ist hoch.
Ob du bei dem Risiko deien Arbeitszeit investieren willst musst du selbst wissen.

Eine neue Platte in Buche oder Birke Multiplex oder auch eine Leimholzplatte in gewünschter Holzart wäre meine Lösung.
 

Kingstyler

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Also als Schreibtisch würde ich die nicht mehr verwenden, außer du willst den vintage look, dann hast du mehrere Optionen. Entweder du behandelst die Oberfläche mit einer Bürstmaschine und machst eine dicke Schicht Epoxy drauf, dadurch würde eine schöne Ebene Oberfläche entstehen, kombiniert mit einer guten Optik. Das Problem dabei ist, dass das ganze etwas an Übung erfordert. Alternativ kannst du auch einfach nach dem Bürsten eine Glasscheibe drauflegen.

Wenn man das ganze nur in seiner Funktion erhalten und irgendwo in der Werkstatt nutzen will, dann würde ich einfach den 150er Rotex rausholen und die Platte mal schnell mit 80 oder 50er Saphir abschleifen. Danach die Löcher mit einer Bürste reinigen und mit 2K KFZ Spachtel auffüllen. Zum Abschluss das ganze nach dem Trocknen mit normalem Schleifpapier auf 180 - 200irgendwas schleifen und dann lackieren.
 
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