Werkstattneubau, Bitte um Hinweise

Mandrax

ww-pappel
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Hallo Zusammen!

Ich habe schon viel hier im Forum geschmökert, vieles ist sehr interessant und die Lösungsvorschläge und Hilfen zu den jeweiligen Fragen brachten immer viele gute Tipps. Darum möchte ich Euch jetzt auch um Eure Ratschläge bitten!

Ich werde mir eine neue kleine Tischlerwerkstatt bauen, der alte Baufällige Schuppen wird ersetzt. Natürlich habe ich schon so gewisse Vorstellungen, aber ich bin sicher, auf manche clevere Idee bin ich noch nicht gekommen.

Zunächst einmal, über meine Situation:
Ich selber habe Tischler gelernt, arbeite aber viel als Architekt. Das heisst, das Tischlern ist bei mir zum Großteil ein Hobby, wird aber mit Begeisterung, Liebe und auch oft betrieben. Bisher mußte ich aber ständig in irgendwelchen gemieteten Garagen improvisieren, erst seit kurzem bin ich sesshaft geworden und kann nun endlich! Meinen Wunsch von einer eigenen Werkstatt realisieren.

Was baue ich gerne?
Sowohl mit Platten als auch mit Massivholz, letzteres bevorzugt. Kleine und mittlere Möbel, also z.B. Sekretär, Wiege, Schubladenturm, Kinderspielzeug. Einbaumöbel, zB, Schuhschrank unter Treppe, im und am Haus. Reparaturen und Umbauten am Haus will ich auch bedienen können. Ich baue auch gerne Boote, in Leistenbauweise – auch für mein nächstes Bootsprojekt brauche ich eine gute Werkstatt, es wird etwas anspruchsvoller… :emoji_slight_smile:
Ich mache gerne Fingerzinken an der Maschine, aber auch die guten alten Handschwalben.

Verfügbarer Platz:
Nun, der Tischlerschuppen entsteht in einem Wohngebiet, als Ersatz für die bisherige Garage die am zusammenfallen ist. Durch geschützten Baumbestand auf dem Grundstück, und es gibt so einige von diesen Bäumen, bin ich beschränkt auf ein Gebäude das etwa in ein Baufeld von 7 auf 5,5 Metern passt, durch meine geliebte Ehefrau die auch so ihre Vorstellungen von der Gartennutzung hat (Gemüsezucht…), bin ich auf etwa 25 m² beschränkt, vielleicht ein Tuckelchen mehr, wenn sie mein Entwurfskonzept überzeugt. So sind eben die Dinge! :rolleyes:

Was muß reinpassen?
Ich arbeite gerne mit einer guten Kreissäge (mehr dazu unten), und möchte einen Arbeitstisch sowie eine Werkbank aufstellen. Ich brauche etwas Platz zum Lagern von Material. Ich stelle mir vor, mir später vielleicht noch so ein Kombigerät Dickenhobel/Fräse/Bandschleifer hinzustellen, mal sehen, wie es sich entwickelt.

Ich stelle mir bisher folgendes vor: etwa 4,4 Meter mal 6 Meter, breite Eingangstüre an der nach Süden schauenden Schmalseite (damit ich die Boote gut rein und raus bekomme), Werkbänke u. Tische an der Westseite mit vielen Fenstern, geschlossene Ostseite mit nur wenig Fenstern zum querlüften und aussen Brennholz an die Wand stapeln (diese Seite geht zum Nachbarn). Säge vielleicht irgendwo an der Ostseite, mit je einer Klappe/ Fenster an Süd und oder Nordwand in Verlängerung des Sägeblattes, für lange Werkstücke (Langholz für die Boote). Diese Klappe ist so etwas, was ich in meiner Lehrfirma kennengelernt habe, simpel und praktisch, aber ob ich von selbst draufgekommen wäre?? An der nördlichen Aussenwand werden Gartengeräte hängen, vom Dachüberstand leidlich geschützt, dann kommt auch schon gleich ein anderer Nachbar. Platz und Licht gibt es also Richtung Süd und West.

Und jetzt meine Bitte an Euch, was könnt ihr mir noch an schlauen Details empfehlen (wie die Sägeklappen in den Wänden), worauf ich beim Bau meiner Werkstatt noch achten sollte?

Und zur Ausstattung, bei der Säge hätte ich ja wirklich gerne noch einige Tips von Euch: Die schwierige Frage, welche Säge sollte ich mir angeln?

Sie sollte, in der ungefähren Reihenfolge der Wichtigkeit:
- sehr präzise Anschläge haben und auch eine gewisse Robustheit. Gute Justierbarkeit und Einstellbarkeit. Ich kanns net leiden wenn man Holz ewig nachbearbeiten muss, nur weil die Säge net genau genug sägen kann.
- Rolltisch, Tischerweiterungen anbaubar für längere Werkstücke, Gehrungswinkel
- relativ leise, da im Wohngebiet (seufz)
- ca. 80mm+ Schnitthöhe bei senkrechtem Blatt haben
- Gewicht egal, aber nicht zu flimsig leicht, net zu schwer, damit man sie mal bewegt bekommt (Anlieferung, die letzten Meter nur über unregelmässiges Pflaster, zu schmal für Auto), evtl mit Werkstattrollen wär auch net so übel.
- tauglich für Verstellsägeblatt für variable Nutungen

Sollte sie Drehstrom sein, oder ist Steckdosennormalstrom ok? Was ist da der wirtschaftlichere Betrieb? Sollte ich mir noch eine Späneabsaugung irgendwo in die Werkstatt stellen für die Säge, was denkt ihr? Und wenn ja, worauf sollte ich dabei achten?

Mein Budget für die Säge liegt etwa bei 2500 bis 5000 Euro. Die kleinste Altendorf WA6 wär zwar schön:emoji_grin:, ist aber zu groß (hab nach derzeitigem Plan nur 4,4 auf 6 Meter für alles) und preislich an der Schmerzgrenze.

Ja, also. Wäre toll, wenn der eine oder andere mir mit guten Ideen helfen würde! Ich schaffe es nicht jeden Tag ins Internet, also nicht grollen, wenn ich nicht gleich am nächsten Tag antworte! Herzliche Grüße Euch allen,

Mandrax
 

carsten

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Hallo

als Architekt bist du ja planen gewohnt. Ich würde den bevorzugten Grundriss aufzeichnen und dann die gewünschten Geräte darin plazieren.
Auf Bewegungsraum, Abstellfläche und Arbeitsfläche achten.
Vermutlich wirst du dazu übergehen den Grundriss zu optimieren ( größer werden).
Aus Erfahrung kann ich nur sagen Platz hat man letztendlich eh nie genug.
Unsere reine Werkstattfläche sind ca 40 * 40 m und ob mans glaubt oder nicht wir hatten auch schon Platzprobleme.
Für Materiallagerung kann man gut das Dachgebälk nehmen.
Auf jeden Fall kein Flachdach.
Für den ambitionierten Heimwerker ist Felder eine gute Wahl. Da hats auch Mgl zur Mobilisierung der Maschinen ( Fahrgestell).
Oder auch mal auf dem Gebrauchtmarkt umsehen.
 

Red.Goblin

ww-birke
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Drehstrom, CEE-Steckdose, WA 6, FELDER, HAMMER

Sollte sie Drehstrom sein, oder ist Steckdosennormalstrom ok? Was ist da der wirtschaftlichere Betrieb?

Meines Wissens ist die "Normalstrom-Steckdose" nur für eine Leistung bis max. 2,5 KW zulässig. Bis 3 KW kannst du auslasten, wenn du stattdessen eine 3-polige CEE-Steckdose installierst. Damit wären die Grenzen des Normalstrom-Betriebes allerdings ausgeschöpft.

Die Kleinste von Altendorf (übrigens komplett Made in China :emoji_frowning2:) saugt bereits 4 KW und ist mit Drehstrommotor ausgerüstet, wäre also nur mit 380/400 Volt (3-Phasen-Wechselstrom) betreibbar. Wenn du eine solche Leitung nicht verlegen willst oder kannst, käme in der Tat eine kleine FELDER (oder HAMMER) in Frage, die ab 3 KW mit entsprechendem Motor zu haben sind und - unter oben genannter Bedingung - mit "Normalstrom" die gleiche Leistung erzeugen wie über Drehstrom(-motor).

Dass eine solche Säge bei Schnitthöhe 10 cm/Hartholz an Ihre Grenzen stößt, steht außer Frage.
Aber sie läge kostenmäßig exakt in den von dir gesetzten Preisgrenzen.

Gruß aus Köln und viel Erfolg für dein Projekt!

Red.Goblin
 

checkalot

ww-robinie
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Aus eigener Erfahrung würde ich auf jeden Fall zur Installation von Drehstrom raten, wenn irgendwie möglich. Das geht bei einer Neuinstallation deutlich einfacher als später und du wirst bestimmt mal ein Gerät finden, das Drehstrom braucht... Habe mich schon ein paar mal geärgert, nur 230V zu haben.
 

Mandrax

ww-pappel
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Hallo zusammen, vielen Dank fuer die Antworten erst mal. Ich denke ich werde mich also auf Drehstrom orientieren.
Die Werkstatt wuerde ich natuerlich gerne groesser anlegen, aber leider haut das definitiv nicht hin, wegen geschuetztem Baumbestand und Grenzen. Ist so schon der beste Platz.
Die Dachbalken zur lagerung zu nehmen klingt gut und vernuenftig, hatte ich auch schon angedacht und werde das tun.
Mal sehen, hat vielleicht aber sonst noch jemand eine Idee der Art, was man praktischerweise schon vor Baubeginn in eine kleine Holzwerkstatt einbauen oder einplanen sollte, so wie die Klappe in der Wand hinter der Saege fuer lange Werkstuecke?

Lieben Gruss Euch allen!
 
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