Werkstatt teilen baurechtlich schwierig?

[pius]

Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir sind am überlegen, ob wir eine Halle kaufen, die aber für uns deutlich zu groß ist. Einen Teil wollen wir für unsere Schreinerei abtrennen und den Rest würden wir dann vermieten. Bedarf für kleinere Gewerbeeinheiten gibt es bei uns mehr als genug.

Nun meint in meinem Bekanntenkreis jemand, dass man (im Falle, das es verschiedene Gewerke sind) die Abtrennung als Brandschutzmauer ausgeführt werden müsste.
Das scheint mir jetzt ersmal nicht logisch, dass dies unabhängig vom Gewerk sein soll. Wenn da jetzt zB ein Fliesenleger reingienge.

Da die Hallo recht hoch ist, wäre so eine Brandschutzwand natürlich eine amtliche Investition.

Kann mir jemand mit Erfahrungen oder Fachwissen weiterhelfen?#

vielen Dank dafür
Pius

 

[Diesel1982]

Das kann dir nur das Bauordnungsamt sagen, das ist dann auch rechtssicher. Alles andere wäre Glaskugel

 

[magmog]

Guuden,

außer der baurechtlichen Fragen sind da noch die der Haftplicht und die der Brandversicherung zu klären.
Baurechtlich könnte es evtl. nicht relevant sein, wenn man die Halle nur bis auf 2mtr Höhe trennen, sozusagen als Sichtschutz. Noch eine Türe rein (muss ja nicht genutzt werden) und die Halle ist nur funktionell unterteilt.
Deine HWK kann Dir zumindest eine Basisauskunft geben.

 

[vangogh]

Eine echte Brandmauer kann man im Bestand fast nicht normgerecht realisieren. Dass die aber eine F90 Trennwand verlangen, ist sehr wahrscheinlich. Unabhängig davon welche Gewerke da drin sind. Denn das ist ja schon ab einer gewissen Gebäudeklasse im Wohnungsbau der Fall und erlaubt es den Versicherungen ein individuelles Risiko zu kalkulieren.

Wenn ich Fliesenleger bin und bei dir einziehe, müsste meine Versicherung dein Feuerrisiko mit einkalkulieren, wenn da nur eine 2 Meter Trennwand aus OSB-Platten steht. Denn dein Feuer ist sofort auch mein Feuer.

 

[predatorklein]

Hallo

wir sind am überlegen, ob wir eine Halle kaufen, die aber für uns deutlich zu groß ist. Einen Teil wollen wir für unsere Schreinerei abtrennen und den Rest würden wir dann vermieten. Bedarf für kleinere Gewerbeeinheiten gibt es bei uns mehr als genug.

Geht als erstes mal auf die Stadt / Gemeinde und klärt ab , was für Gewerke in dieser Immobilie überhaupt werkeln dürfen ?
Um heutzutage eine Schreinerei betreiben zu dürfen , sind einige Vorschriften zu beachten .

Lärmschutz und Brandschutz gehören da dazu .

Da seht ihr dann schnell , wie viel Geld zusätzlich zum Kauf der Immobilie eingerechnet werden muss .

Gruß

 

[Time_to_wonder]

LBO BW:

§ 27
Anforderungen an tragende, aussteifende und raumabschließende Bauteile

(3) Trennwände müssen als raumabschließende Bauteile von Räumen oder Nutzungseinheiten innerhalb von Geschossen ausreichend lang widerstandsfähig gegen die Brandausbreitung sein.

Was nun "ausreichend lang" genau bedeutet, man weis es nicht. Ich würde mal in die Genehmigungsunterlagen der Halle schaun.

 

[brubu]

Hallo zusammen

Was bei Euch gilt müsst Ihr selber klären. Falls der Brandschutz verlangt wird einmal bei Fermacell Brandwänden schauen. Da gibt es Lösungen
bis 10 oder mehr Meter Höhe, sind allerdings auch aufwendig.
Gruss brubu

 

[ölfisch]

Moin, warum muss man überhaupt eine Trennung haben?
Teilbereiche von Hallenflächen können doch auch so vermietet/untervermietet werden?

Es gibt doch auch genug Betriebe die so groß sind das dort neben dem Tischlereibetrieb, Glasverarbeitung, Metallbau, etc. integriert sind. (Messe und Ladenbau)

Der angesprochene Fliesenleger hätte ja eh nur ein Lager /Lagerfläche ohne Brandlasten.

Ich kenn ja die Hallengröße auch nicht, aber manchmal ist das garnicht so schlecht z.B. flexiblen Raum zu haben um Spitzen an Lagerbedarf zu puffern.
Das kenn ich von einem 3 Mann Messebauer, ca.400m2 Werkstatt und 1000m2 Zwischenlagerfläche mit einem Gebrauch-Händler für Druckmaschinen.

Gruß M.

 

[vangogh]

Und die kommen klar miteinander? Es gibt nach meiner Erfahrung nichts schlimmeres als die Platzbedürfnisse von zwei komplett unterschiedlichen und getrennt geführten Firmen unter einen Hut zu bringen. Der Gebrauchthändler kauft morgens günstig den Maschinenpark einer größeren Druckerei auf und erzählt es mittags stolz dem Messebauer, dem dabei das Gesicht runter fällt, weil ab nächster Woche die IAA mit dicken Aufträgen auf dem Arbeitsplan steht. Und dann geht der Affentanz los.

Ich hatte das einmal so ähnlich. Nie wieder...

 

[Michel1984]

Servus, seit ihr bei der Innung? Die können euch bei solchen Sachen in der Regel gut weiterhelfen.

 

[werists]

Und die kommen klar miteinander?

Bei vorher eindeutigen Vereinbarungen sehe ich da kein Problem. Gibt ja schließlich auch funktionierende gemeinsame Werkstätten.

 

[magmog]

Guuden,

wenn zwei nicht zusammenpassen funzt es einfach nicht, egal was kommt.