Werkstatt/Hobbyraum unter Carport

Yeni

ww-pappel
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Nabend und Hallo an alle..

Bin neu hier und zwar habe ich vor unter unserem Carport den Abstellraum als Hobbyraum bzw. Werkstatt auszubauen. Der Raum hat ca. eine Größe von 5,20 x 5,0m. Das Carport steht auf einer gepflasterten Fläche, besteht überwiegend aus Holz und einem Flachdach. Das ganze schließt auf einer seite an die Hauswand an. Die Wände sind außen mit Brettern versehen.

Der Raum soll im Winter ab und an beim Werkeln und Fußball schauen mit einem Heizlüfter beheißt werden. Oft wird der Heizlüfter aber nicht laufen da es sicherlich gemütlichere Orte gibt zum Fußballschauen und sitzen im Winter. Da in dem Raum auch Werkzeuge etc. stehen werden, wollte ich den Raum komplett Isolieren. (Ein Beamer soll auch unter die Decke)

Fußboden : Den Aufbau auf dem gepflasterten hatte ich mir wiefolgt vorgestellt.. Bitumen Dachpappe im Bereicht wo die Lattung aufliegt für den Fußboden. Auf der Lattung dann eine Dampfsperre und darauf dann OSB mit einer stärke von 18mm. Abstand der Lattung sollte ca. 50 cm betragen. Ist 18mm OSB von der Stärke zu wenig oder reicht das aus? Macht der Aufbau mit der Dampfsperre so sinn?

Wände : Die Wände sollten mit 120er Dämmwolle gedämmt werden. Anschließend dann eine Dampfsperre und darauf sollte dann eine normale 12er OSB geschraubt werden. Da das Carport ja an einer Seite an die Hauswand anschließt wollte ich gerne wissen wie da vorzugehen ist. Erst eine Folie, dann Dämmung dann nochmal Foilie und anschließend OSB? Oder kann man mit der Dämmung direkt auf die Hauswand gehen?

Decke : Die Decke sollte auch gedämmt werden. Von den Balken her müsste ich da eine 240er Dämmwolle nehmen. Darauf würde dann die Folien zwecks der Dampfsperre kommen und anschließend auch wieder 12er OSB Platten.

Elektrik : Da ich die Elektrik nicht selbst mache, wollte ich mal um Ratschläge bitten. Schöner wäre es natürlich die Elektrik im Holzständerwerk verschwinden zu lassen. Aber das ganze wäre natürlich sehr umständlich weil ich von der Eletrik her null im Thema bin was wo für leitungen gezogen werden müssen. Plan war jetzt, innenausbau fertig zu stellen, und oben an den Wänden einmal um den Raum rum nen Kabelkanal anzuschrauben wo der Eletrikter dann die Kabel ziehen kann. Von dem Großen kabelkanal könnte er dann mit weiteren Kabelkanälen die Leitungen jeweils zu Lichtschatern, Steckdosen etc. ziehen. Ansonsten müsste ja jedes Kabel durch die Foilie der Dampfsperre und wieder Verklebt werden. So könnte man evtl. im nachhinein auch noch mal die ein oder andere Leitung ziehen wenn noch irgendwo was fehlt. Der Hauptkabelkanal sollte mit 40 x 60 groß genug bemessen sein.

Beleuchtung : Macht es Sinn in die Decke Einbauleuchten einzubauen? Wieviele bräuchte man da? Im Arbeitsbereich wo Werkbank steht könnte man zusätzlich noch Feuchtraumleuten anbringen wegen der besseren Beleuchtung. Dazu kommt noch dass das Carport ein kleines Sektionaltor + Tür abtrennt. Wenn das dann Sektionaltor natürlich mal auf ist, ist auch nicht mehr viel mit licht.

Wo anfangen? : Fängt man mit dem Boden an? Dann die Folie der Dampfsperre überlappen lassen und mit der Dampfsperre der Wand verbinden?

Für den einen oder anderen mögen das alles vielleicht kleinigkeiten sein, mache mir um den Ausbau schon länger gedanken und nun soll das ganze aber endlich losgehen. Hoffe das ihr mir als erfahrene Heimwerker helfen könnt. Habe schon einige schlaflose Nächte hinter mir. Schließlich soll das ganze auch vernünftig ausschauen. Halbe Sachen mache ich ungerne. Von den Kosten her habe ich so ca. 1000 Euro eingeplant. Hoffe ich bin mit dem Betrag nicht auf dem Holzweg :emoji_wink:
Vielen Dank schonmal für eure Antworten. Falls interesse besteht würde ich den Ausbau dokumentieren von Anfang bis zur Fertigstellung
 

Auflauf

ww-ahorn
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Hast Du Dich mit Baurecht, Bauanzeige, Abstand zur Grundstücksgrenze, ggf. Bebauungsplan und Grundflächenzahl befasst?
 

Yeni

ww-pappel
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Der Anbau steht seit ca. 10 Jahren. Wurde genehmigt und mit dem Nachbarn gibt es in Bezug auf Grenzbebauung keine Probleme.
 

Dietrich

ww-robinie
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Hallo,

in Hessen gilt ein Carport als bevorzugtes Bauwerk bez. Grenzbebauung, ändert sich die Nutzung müssen Grenzabstände wieder eingehalten werden.

Eine Holzwerkstatt sollte durchgängig ein ähnliches Klima haben wie der Aufstellort der Möbel die darin gebaut werden, dies ist nur mit einer richtigen Heizung realisierbar.


Gruß Dietrich
 

Auflauf

ww-ahorn
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Du meinst mit Anbau den Carport? Informiere Dich, welche Vorschriften auf Euch zutreffen wg Nutzung. Ein Carport ist definiert, u.a. Offene Front.

Was mir bei Deiner Beschreibung aufgefallen ist:
Welche Aussenwand soll da endgültig hin?
Wie wird die Aussenwand gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt?
Ist der Boden gepflastert? Keine Holzständer für die Dachkomstruktion? Keine Betonfundamente dafür?
Wie wird der Fussboden isoliert?
Fenster?
Wie wird (quer)gelüftet?

Ich würde Beleuchtung zum Arbeiten und zum Beisammensein trennen:
Zum Arbeiten so hell wie möglich. Leuchtstoffröhren kosten fast nichts, du brauchst einige
Für angenehmeres Licht Glühlampen. Ich würde sie nicht in die Decke einbauen wg Zugang, Brandgefahr usw, ausserdem aufwendiger. Einfach Deckenleuchte oder Spot und nur das Kabel in der Decke.

1000€ scheinen mir sehr, sehr wenig, wenn Du nicht die Materialien schon rumliegen hast.
 

Tischkreissäge

ww-kiefer
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Hallo,

meine Erfahrung (ich habe vor 20 Jahren ein Holzhaus gebaut - Rohbau Firma, Rest ich):

Bei mir war Grenzbebauung zulässig.
Die Garage hat einen Abstand von knapp 1m zur Grenze.
Die Garage musste laut Vorgabe des Bauamtes eine Brandschutzwand zur Grenze haben.
Realisiert wurde das mit 2 Lagen Fermacell-Platten (Platten/Fugen versetzt) auf der Innenseite der Wand.
Die Bauvorschriften sind Ländersache -> beim Bauamt erkundigen.

Meines Erachtens benötigst Du einen Bauantrag, da hier eine Umnutzung stattfindet.
Vielleicht reicht auch eine formlose Information hinsichtlich der Umnutzung "Carport - Gebäude/Werkraum".
Du solltest Dich vor dem Umbau unbedingt bei Bauamt erkundigen!

Die E-Installation ist bei meiner Garage Aufputz in Kabelkanälen, was ich nur empfehlen kann.
So kann man später ganz einfach die E-Installation ändern und den geänderten Anforderungen anpassen.
Die Idee, oben rum einen Kabelkanal zu montieren ist ideal - habe ich das auch so gemacht und es hat sich bewährt.
2 Sicherungskreise mit getrennten FIs sind hilfreich. Wenn eine Sicherung/ein FI rausfliegt, hat man über den 2. noch Strom für Beleuchtung.
Die Kabelkanalgröße 40x60 erscheint mir etwas knapp. Man wundert sich, wie schnell viele Kabel zusammen kommen können. Die erforderliche Kabelkanalgröße ist einzelfallabhängig. Sprech mit dem Elektriker darüber.

Die Garage war ursprünglich als Garage mit Werkbank geplant und nicht um das ganze Jahr über dort Tischlerarbeiten durchzuführen. Die Garage ist nicht beheizt und somit kann ich dort in den kalten Monaten nicht holzwerkeln.

Wandaufbau:
Holzrahmenbauweise 6 cm x 14 cm Balken (Senkrecht und jeweils oben und unten quer, Rastermaß 81,5 cm, Aussteifung in den Eckfeldern mit jeweils einem Diagonalbalken).
Wandaufbau außen: Holzweichfaserplatte mit Nut und Feder auf die Balken. Lattung und Konterlattung (ähnlich wie bei Dachpfannen), Außenverkleidung mit unbehandeltem Lärchenholz (unten leicht schräg gesägt, damit Regenwasser besser abtropfen kann).
Wandaufbau innen: 15 mm Sperrholz (OSB geht auch - bei Spanplatten haben sich 2 Zimmereibetriebe geweigert, die zu verarbeiten). 12,5 mm Gipskarton mit anschließendem Anstrich, bei der Grenzwand 2 Lagen Fermacell mit anschließendem Anstrich.
Dämmung: Zellulose, wurde wie im Hans auch in den Garagenwänden eingeblasen. Dampfsperre/Folie usw. habe ich nicht. Der Wandaufbau wurde von einem anderen Haus übernommen. Taupunktproblematik wurde vorher überprüft.
Die Holzwände stehen auf einem gemauerten Sockel (auf einer Folie unter dem unteren Querbalken der Holzwand, Flacheisen zur Befestigung der Wände wurden auf das Streifenfundament geschraubt und der Sockel "darumgemauert"). Das kann man bei einem Carport anders machen (... 20 cm Durchmesser Pfahlbohrer, 1 m tief bohren. Stützen für die Wände mit Beton eingießen - oder so ähnlich).
Dach: Dachbalken mit Holzweichfaserplatten und dann Lattung/Konterlattung und Dachpfannen, Balken sichtbar, keine Dämmung. Das Garagentor ist natürlich auch nicht gedämmt.
Fussboden: Pflastersteine - auch keine Dämmung.
Ganz wichtig ist, dass das Wasser von der Holz-Außenverkleidung gut abtropfen kann und falls es mal schneit und der Schnee liegen bleibt, die Holz-Außenverkleidung sich nicht im Schnee befindet (deshalb darf u. a. die Außenverkleidung nicht bis dicht über den Boden runtergeführt werden).

Beleuchtung: Wannenleuchten an den Deckenbalken und einige an der Wand im Werkbankbereich und auch einige an anderen Wänden. In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass man genug Leuchten/Licht unter der Decke hat, aber das Licht immer wieder von Werkstücken und anderem abgeschattet wird und man weitere Leuchten im Seitenbereich benötigt. Ich würde erst nur Wannenleuchten im Decken und Werkbankbereich montieren und dann sehen, wo ggf. weitere benötigt werden.

Ich gehe mal davon aus, dass die Ständer der Außenwände des Carports stehen bleiben sollen und Du diese verkleiden möchtest.
Problematisch sehe ich den Bereich unten zu der Pflasterung. Unter den Wänden muss zwingend eine Folie gegen aufsteigende Feuchtigkeit und der Bereich muss winddicht ausgebildet sein.
Konstruktiv hilft da sicherlich der Fußbodenaufbau mit der Dämmung.
Zu prüfen wäre, ob die vorhandenen Stützen des Carports die zusätzlichen Wand-/Deckengewichte tragen können und nicht weiter in den Boden sacken.

Wenn Du den Fußboden dämmen möchtest: Dicke Folie direkt auf die Pflastersteine gegen aufsteigende Feuchtigkeit. An den Seiten die Folie bis über den fertigen Boden hochziehen. Auf die Folie Lattungen und Konterlattungen. Hohlräume zwischen den Lattungen mit Wärmedämmung auffüllen. Lattungen und Konterlattungen verschrauben. Lattungen nur auf die Folie legen und nicht (durch die Folie) mit dem Boden/Pflastersteinen verschrauben. Auf die Lattungen OSB-Platten oder ähnliches schrauben. Zwischen den "Fußboden-OSB-Platten" und den Wänden 5 ... 10 mm Luft lassen. Mit OSB als Fußboden habe ich keine Erfahrung, Fußbodendielen können aber sehr stark arbeiten und immense seitliche Kräfte entwickeln.

Wichtig ist u. a. auch, dass die ganze Außenhülle winddicht ist. Wenn man dort nicht sorgfältig arbeitet und Wind auf einer Außenseite steht, zieht es in der Garage (bei Holzhäusern "bläst" dann auch mal der Wind aus den Steckdosen).

Ich würde mit den Wänden anfangen und wenn die komplett fertig sind den Fußboden angehen.

Heizung:
Mit einem Heizlüfter wirst Du die Werkstatt nicht warm bekommen - zumindest nicht im Winter bei niedrigen Außentemperaturen.
Mit wenig Aufwand geht es wahrscheinlich mit einem oder mehreren Elektroradiatoren (wenn man die Stromkosten nicht scheut).
Ofen einbauen ist meines Erachtens aufwändig, man braucht mehr Stellfläche als bei Elektroradiatoren und der Schornsteinfeger muss auch sein OK geben. Aber selbst dann wird man bei dem Ofen- und Elektroradiator nicht das ständig gleichbleibende Klima schaffen, was Dietrich angesprochen hat.

Auch mir erscheinen die 1.000 EUR sehr, sehr wenig - allein wenn ich an die Wannenleuchten und E-Installationsmaterial denke und alles andere mit dem minimalsten Kostenaufwand realisiert wird.

Gruß

Wilfried
 

Yeni

ww-pappel
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Vielen Dank erstmal für die Antworten, Baurechtlich ist das alles abgesegnet. Das Carport ist komplett verkleidet, nur nach vorne offen. Werde morgen mal ein Foto vom Carport Posten damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt.
Elektro Leitungen (incl. Starkstrom), Steckdosen, Lichtschalter, FI + Sicherungen, Hauptstromkasten, Kabelkanäle habe ich schon. Habe jetzt 1000 € so ca. für die Dämmung, Dampfsperrfolie, OSB (12mm für die Wände und 22mm für den Boden), Lattung + sonstige Kleinigkeiten eingeplant. Schrauben winkel etc. habe ich auch schon.
 

falco

ww-robinie
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Meines Erachtens gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder vernünftig machen und dauerhaft beheizen oder bleiben lassen.

Vernünftig machen: Mehr als 1000€, definitiv.

Vor allem in den Übergangszeiten mit viel Feuchtigkeit werden die Werkzeuge Rost ansetzen, das ist ohne Beheizung nicht zu verhindern. Der Beamer wird das eventuell einen halben Winter mitmachen bevor der dunkel bleibt.
 
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