Werkstück etwas größer sägen?

Jache

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hallo,

Wie macht ihr das wenn ihr ein Werkstück auf der Tischkreissäge sägt und die Kanten anschließend mit der Raubank Fügen wollt?

Sägt ihr das Werkstück mit Absicht 1mm größer auf allen Seiten um durch das Hobeln auf exakt das gewünschte Maß zu kommen?

Ich meine, wenn ich das Werkstück schon exakt Säge und dann mit der Raubank füge, ist anschließend mein Werkstück zu klein, oder?
 

Friederich

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Ja klar, wenn man was weghobelt ist es danach kleiner.:emoji_slight_smile:

Mit der Rauhbank Fügen machen wohl die allerwenigsten.
Bei kurzen Werkstücken (kürzer als die halbe Länge des Längsanschlages) erzielt man die gerade Kante auch schon auf der Formatkreissäge.

Grundsätzlich plant man so, dass das zusammengefügte Werkstück etwas Übergröße hat. Danach schneidet man es auf das endgültie Format.
 

Daniboy

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....Ich meine, wenn ich das Werkstück schon exakt Säge und dann mit der Raubank füge, ist anschließend mein Werkstück zu klein, oder?...
Genaugenommen kommt das darauf an wie die Vorgabe ist.
"Exakt" ist nämlich zB für den Techniker keine "exakte" Angabe, da arbeitet man mit Toleranzangaben. Die können ja so groß sein, dass eine "Bearbeitungszugabe" nicht berücksichtigt werden muss.

Ansonsten ist auch meine Erfahrung, wenn man was weghobelt ist es danach kleiner.
 

Fiamingu

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Ich schneide mein Werkstück am Ende der Fertigung
auf Mass. Somit ist es nach der Herstellung und vor dem
letztendlichem Zuschnitt immer grösser als im Aufriss.
Dranschneiden geht nachher nicht mehr. ALSO......
 

Jache

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Danke euch!

Wenn das Werkstück gefügt ist und dann auf finales Maß geschnitten wird, Glättet ihr dann mit der Raubank noch die Kanten? Lasst Ihr auch beim finalen Zuschnitt nich etwas „mehr dran“? Um die Kanten glätten zu können?
 

Fiamingu

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Wenn auf Mass geschnitten ist, erfolgt noch der Schliff.
dafür braucht es kein übermass. Die Raubank ist doch zum
abrichten da, wenn dann noch gehobelt werden soll, dann
reichen bei einem sauberen Schnit ein paar Striche mit dem
Schlichthobel.
 

Jache

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Hallo,

Es wird überall empfohlen die Kanten nicht zu schleifen, da sie leicht rund werden. Und das habe ich auch gemerkt und Ärger mich jedesmal darüber.

Hier wird auch dafür die Raubank empfohlen.
https://www.woodworker.de/forum/threads/welcher-hobel-zum-kanten-glätten.103121/

Und auf vielen anderen Seiten ebenfalls. Oft auch mit einem Anschlag.

Nur ist eben die Frage, ob dadurch einige 1/10 mm (halber mm) Abtrag zustande kommt und dadurch das Werkstück anschließend zu klein ist.
 

Fiamingu

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Das kommt doch wieder darauf an ob dein Zuschnitt sauber ist.
Ausserdem ist Massivholz lebendig, ich schneide auf 1/2 mm genau.
Das Holz arbeitet. Dehnt sich aus, schwindet. Da kannst du je nach
Luftfeuchte und Temperatur sowie Breite und Holzart des Werkstücks
von einem Tag zum Anderen unterschiedliche Masse haben. Sei nicht
zu akribisch. Zehntel mm beim Holz zu messen ist übertrieben.
 

Jache

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Ok, du hast recht.

Nehmen wir mal an mein Zuschnitt ist sauber und ich möchte nur die Kante mit der Raubank Glätten, wieviel nehme ich da bei zwei-drei Schüben ab? Ist das Merkbar/Messbar an der Größe des Holzstücks? Muss ich das vor dem Zuschnitt beachten?
 

Friederich

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Es wird überall empfohlen die Kanten nicht zu schleifen, da sie leicht rund werden. Und das habe ich auch gemerkt und Ärger mich jedesmal darüber.
Macht doch nichts. Am fertigen Werkstück, sagen wir mal einer Tschplatte, wird doch sowieso eine Fase angebracht.
Entweder 45° kantig nur mit dem Hobel;
oder rund mit Hobel und abschließend Schleifpapier.
An der Breite geht dadurch weniger als ein Millimeter verloren. Ist doch uninteressant.

Da es hier nicht mehr um Abrichten geht, sondern ausschließlich um letzte Feinstarbeit für eine glatte Oberfläche, ist der Putzhobel am geeignetsten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fiamingu

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Bei einem gut eingestelltem Hobel ein oder zwei Striche,
ganz feine Späne sollten dabei herauskommen. Macht vielleicht
ein Zehntel. Schleifen wirst du eh müssen. Spätestens wenn sich
die Fasern nach dem ersten Auftrag vom Öl, Lack, Lasur aufgestellt
haben. Aber da kappst du ja nur mit scharfem Papier was aufsteht.
Ich schleife immer bis 240 bei möbeln, auch die Kanten. Aussen nur
nur bis 120.
 

Friederich

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Nehmen wir mal an mein Zuschnitt ist sauber und ich möchte nur die Kante mit der Raubank Glätten, wieviel nehme ich da bei zwei-drei Schüben ab? Ist das Merkbar/Messbar an der Größe des Holzstücks?
Die 3 Zehntelmillimeter könnte man schon irgendwie messen, wenn man unbedingt will. Aber wozu??
Bis zum nächsten Tag ist die beispielhafte Tischplatte sowieso um ein noch größeres Maß geschwunden oder gequollen.
 

IngoS

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Hallo,

Wichtigste Erkenntnis für dich sollte bei der Herstellung von Leimholz (Regalböden, Füllungen, Tischplatten...)sein, dass man erstmal mit Übermaß fertigt und die verleimte Platte anschließend auf Format schneidet.
So ist das hier ja auch schon beschrieben worden, ich wollte es nur noch mal unterstreichen.

Gruß

Ingo
 

Jache

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Danke euch. Mir geht es aber auch um Massivholz (kein leimholz).

Aber da habe ich mitgenommen. Korrekt sägen und die 0,3mm die beim hobeln weg gehen sind egal
 

michaelhild

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Bei einem gut eingestelltem Hobel ein oder zwei Striche,
...spätestens wenn sich die Fasern nach dem ersten Auftrag vom Öl, Lack, Lasur aufgestellt
haben.

Da habe ich mal ne Anmerkung/Frage zu.
Bis jetzt war ich der Annahme, dass die sich wieder aufstellende Fasern jene sind, welche durch den Schleifvorgang nicht gekappt, sonder platt gedrückt wurden.
Beim Hobel kann das aber nicht passieren, da alle Fasern (scharfer Hobel vorausgesetzt) komplett und sauber abgetrennt werden.
Liege ich damit falsch?
 

Fiamingu

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Bei mir ist die Oberfläche, je nach Holzart, nach dem
ersten Autrag auch beim hobeln etwas rau bzw. mir
nicht glatt genug und ich schleife dann noch zwischen.
Seitdem ich das festgestellt habe, schleife ich immer vor
dem Auftrag der Oberflächenbehandlung. Auch kann es
passieren dass manche Flächen wechselwüchsig sind und
du mit dem Hobel evtl. auch gegen die Fasern hobelst.
Deswegen ist da auch wieder das Schleifpapier mein Favorit.
 

Komihaxu

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Nehmen wir mal an mein Zuschnitt ist sauber und ich möchte nur die Kante mit der Raubank Glätten, wieviel nehme ich da bei zwei-drei Schüben ab? Ist das Merkbar/Messbar an der Größe des Holzstücks? Muss ich das vor dem Zuschnitt beachten?
Wenn du vorher einen rauhen Sägeschnitt hattest, dann merkst du das beim Handhobeln. Anfangs "rattert" der Hobel. Bei einer schlechten Kreissäge sehr merklich, bei einer guten Säge mit scharfem Blatt kaum spürbar.

Du wirst es aber am Span sehen. Am Anfang kommen kurze Brösel raus, die so lang sind wie die Abstände zwischen den Sägespüren. Sobald du einen langen, durchgängigen Span hast, kannst du mit Hobeln aufhören.
Schleifen wirst du eh müsse
Das würde ich so nicht stehen lassen. Sauber gehobelt (Hand oder Maschine), danach ölen. Schleifen nicht nötig, weder vorher, noch nachher.

Richtig gut hobeln ist aber eine Kunst und erfordert optimales Werkzeug. Schleifen ist da viel einfacher.

Auch kann es
passieren dass manche Flächen wechselwüchsig sind und
du mit dem Hobel evtl. auch gegen die Fasern hobelst.
Deswegen ist da auch wieder das Schleifpapier mein Favorit.
Richtig. Oder auch die Bearbeitung vom Hirnholz erfordert rattenscharfe Hobel und viel Übung. Auch hier ist Schleifen viel viel einfacher.
 

Mitglied 30872

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Wenn wir schon dabei sind.
Es gibt Öle, bei denen der Hersteller empfiehlt, die Flächen vorher zu schleifen und sogar darauf hinweist, dass gehobelte Flächen nicht geeignet sind.
 

Jache

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Wie schleift Ihr die Kanten ohne diese zu verrunden? Das ist eigentlich genau der Grund das ich an einen Veritas Bevel-Up Jointer Plane denke mir diesen zuzulegen.

Mir geht es eigentlich aktuell darum, dass ich ein fertiges Stück Buche Massivholz in 20x100mm gekauft habe und die Kanten sind einfach nicht gerade. Wollte daraus Schwalbenschwanzverbindungen üben. Aber das Werkstück ist weder Rechtwinklig nich hat eine gerade Kante. Habe es mit schleifen versucht. Ist nun aber eher rund und Vorallem über die gesamte Länge nicht gleichmäßig. Länge sind 50cm.
 

Fiamingu

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Ich gehe da von Hand zwei drei mal drüber.....wenn der Schnitt sauber ist.
Ich habe das im Gefühl, habe natürlich auch schon einige Kilometer Kanten-
schleifen auf dem Tacho.
 

Friederich

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Mir geht es eigentlich aktuell darum, dass ich ein fertiges Stück Buche Massivholz in 20x100mm gekauft habe und die Kanten sind einfach nicht gerade. Wollte daraus Schwalbenschwanzverbindungen üben. Aber das Werkstück ist weder Rechtwinklig nich hat eine gerade Kante. Habe es mit schleifen versucht.
Dafür kommt Schleifen nicht überhauptnicht in Frage.
Wenn das Stück nicht zu lang ist (max halb so lang wie der Längsanschlag, wär die Formatkreissäge optimal.
Andernfalls ein Handhobel. Wobei hier ein Putzhobel überflüssig ist. Die Oberflächengüte spielt hier ja keine Rolle.
Schlichthobel ist auch etwas länger und daher besser.
Bei langen Werkstücken die Raubank. Für deines mit 50cm Länge genügt der Schlichthobel aber vollauf. Wenn du keinen hast dann Putzhobel.
Für das Hirnholz ist Einhandhobel mit seinem flachliegenden Eisen geeignet.

Es ist natürlich klar, dass eine Verleimkante wesentlich päziser gefertigt sein muß als eine spätere Außenkante. Das spielen Zehntelmillimeter keine Rolle.
 

Komihaxu

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Mir geht es eigentlich aktuell darum, dass ich ein fertiges Stück Buche Massivholz in 20x100mm gekauft habe und die Kanten sind einfach nicht gerade. Wollte daraus Schwalbenschwanzverbindungen üben. Aber das Werkstück ist weder Rechtwinklig nich hat eine gerade Kante. Habe es mit schleifen versucht. Ist nun aber eher rund und Vorallem über die gesamte Länge nicht gleichmäßig. Länge sind 50cm.
Hört sich an, als hättest du keine Kreissäge? Weder Hand noch Tischkreissäge? Ist eine geplant oder willst du alles mit Handwerkzeugen machen?

Falls letzteres zutrifft, würde ich mich mal mit einer "Hobellade" beschäftigen. In Deutschland wenig verbreitet, bei den Amis unter "Shooting Board" eher zu finden:

Wie schleift Ihr die Kanten ohne diese zu verrunden? Das ist eigentlich genau der Grund das ich an einen Veritas Bevel-Up Jointer Plane denke mir diesen zuzulegen.
Ist ein grandioses Werkzeug, aber für die Hobellade nicht zu gebrauchen. Der Flachwinkel-Bankhobel (Low Angle Jack Plane) passt dafür eher.
Für Langholz dazu den magnetischen Veritas Fügeanschlag.
https://holzwerkerblog.de/werkstatt-2/hobeln/veritas-fugeanschlage/

Lang und schwer sollte der Hobel sein. Eine deutsche Rauhbank, gebraucht gekauft für unter 50 Euro, tut es auch.
 

Mitglied 30872

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Wie schleift Ihr die Kanten ohne diese zu verrunden?

Aber das Werkstück ist weder Rechtwinklig nich hat eine gerade Kante. Habe es mit schleifen versucht. Ist nun aber eher rund und Vorallem über die gesamte Länge nicht gleichmäßig. Länge sind 50cm.

Du kannst mit den üblichen, uns Hobbyisten zur Verfügung stehenden Mitteln Dein Werkstück nicht auf Maß schleifen. Vergiss das. Mark hat es angedeutet. Schleifen sollte nur dem Herrichten der Oberfläche für die Oberflächenbehandlung dienen. Auf Maß wird vorher gesägt und gehobelt, beides manuell und/oder maschinell, je nach Möglichkeit und belieben.
 

Fiamingu

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Als Profi ist es halt schwer einem Amateur das
zu erklären. Wir machen und tun ohne nachdenken.
Durch Erfahrung hat jeder bei seiner Arbeit seine üblichen
Arbeitsabläufe die für den Jenigen zielführend sind. Für den
Profi zählen da andere Faktoren wie für den Hobbyisten.
 
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