Werkbankplatte aus Hirnholz - und jetzt

DiMaWi

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Hallo,
ich habe mir - entgegen den Empfehlungen hier in der Community - aus
Hirnholz (Würfelgröße 60*60*90mm) eine Arbeitsplatte (220*75cm) verleimt.

Damit bin ich jetzt fertig.

Die Platte liegt später auf 4 Unterschränken.
Zur Aussteifung plane ich auf der Rückseite sowohl in Längs- als auch
Querrichtung Mulitplexleisten (30mm*70mm) einzulassen und zu verleimen.

Ist das eine gute Idee?

Habt Ihr eine Idee wie ich die Oberfläche möglichst plan schleifen/hobeln/... kann?

Welches Öl würdet Ihr mir empfehlen?

Ich weiß, einige Fragen; aber da ich einige Zeit investiert habe, möchte
ich ein gutes Arbeitsergebnis.

Vielen Dank!
Dieter

Mit welchem Öl
 

vollholz

ww-robinie
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Hallo Dieter,
nein, die eingeleimten Leisten sind keine gute Idee. Sie würden zuverlässig zum Zerreißen der Platte führen. Bei 90mm Stärke würde ich hier garnichts stützendes in die Platte einbringen. Die Platte sollte m.E. nicht ganz auf den U-Schränken aufliegen, sondern etwas Luft behalten, damit das Einstellen der Ausgleichsfeuchte oben und unten einigermaßen gleichmäßig erfolgen kann. Wenn etwas "planhaltendes" gemacht werden soll, dann nur so, daß die Platte längs und quer Arbeiten kann.
Ich weiß nicht, welche Schleifmöglichkeiten Du hast. Da bei Hirnholzplatten beidseitig möglichst penibel alles gleich gemacht werden sollte, hast Du rund 4qm Hirnholz vor Dir. Ich würde abhauen....oder es einem Schreiner zum Schleifen bringen. Der hat eine große, große Maschine dafür. Ansonsten geht es mit einem großen Handbandschleifer und Geduld. Viel Geduld.
Ich würde mit leicht verdünntem oder erwärmtem Leinöl arbeiten. Eine Anleitung zum Ölen gibt es hier auch, müßtest Du mal suchen. Bei Hirnholz sollte beidseitig, sozusagen naß und naß geölt werden.
Viel Erfolg,
Jens
 

cerasus

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Hi dimawi,

hab ich dich richtig verstanden aus Hirnholz - Würfel d.h. du hast also das Hirnholz auf der Oberseite deiner Platte? :confused:

gruß
 

Unregistriert

Gäste
ALso zum schleifen haben manche Tischlerein einen sogenannten Kalibrierautomaten damit würde es gehen evtl. muß aber die Platte schon im Vorfeld einigermaßen plan gehobelt werdn da es sonst durch die Zeit recxht teuer werden würde. (Der Automat kann nur ein paar Zenten mm abnehmen)
Wenn es eine Arbeitsplatte in der Küche ist und du keinen geruch im essen oder uach in dem Raum haben willst kannst du auch ganz normales SONNENBLUMENÖL nehmen. (Leinenöl geht auch ist auch nicht giftig aber entwickelt etwas Geruch) Mache ich selber immer bei Küchenbretter
 

raftinthomas

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sonnenblumenöl geht nicht wirklich, da es nicht aushärtet und ranzig wird. bei schneidbrettern ist das nicht so schlimm, da es sich mit der zeit rauswäscht.
für schneidbretter kann man ganz gut reines walnussöl verwenden, das härtet aus.
für die arbeitsplatte würde ich ein übliches hartöl nehmen. ich persönlich präferiere produkte der fa. livos.
 

raftinthomas

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@felix: das thema ist platte aus hirnholz, wie bekomme ich die oberfläche plan, welches öl empfehlt ihr.
wer lesen kann ist im vorteil...
 

cerasus

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ok,
ich glaube ich brauch dir nichts erzählen, von wegen quellen und schwinden in den verschiedenen Faserrichtungen von Massivholz.
Aber ich denke du solltest dir im klaren sein, dass das eine ganze Menge sein kann bei 2200mm! - schau mal auf ://www.schreinerwissen.de/holzschwund.php nach, da kannst du dir das ausrechnen lassen, was eine Luftfeuchtigkeitsschwankung bewirken kann.
Das ganze Abzusperren, wie du beschrieben hast, halte ich auch nicht für gut, da sind Risse vorprogrammiert. Bei Hirnholzparkett gibt es auch immer wieder offene Fugen und Risse. Auch ist da der Untergrund ein anderer und nicht vergleichbar mit Multiplex!
Nicht umsonnst haben dir hier die Kollegen auch davon abgeraten.
Ich hab mir auf dem Klo mal ein paar Gedanken gemacht:
a) Du solltest deine Platte konstruktiv nicht am "Arbeiten" hindern.
b) Die Platte sollte von beiden Seiten belüftet sein.
c) Für eine Werkbankarbeitsplatte tut es denke ich ein normales "Holz"-Öl.

(Nur mal so neben bei. ich hab in der Küche ein Hackbrett, ist auch aus Hirnholz, wenn ich das nur leicht Feucht auf einer Seite abwische, kann ich fast zu schauen, wie es "Schüsselt"; feuchte ich die andere Seite auch an, normalisiert es sich wieder....Die Maßhaltigkeit hab ich noch nicht überprüft.)

zu a: mein Vorschlag wären auf der Unterseite der Länge nach zwei bis drei Schlitze sägen, in die du Eisen-T-Profile einlässt. (ca Schenkellänge 30 - 40mm Materialdicke ca 4mm jenachdem was du bekommen kannst) in diese "Schiene" bohrst du alle ca 400mm 20mm Langlöcher. Die Schiene mit 8er oder 10er Schlüsselschrauben dann mit der Platte verschrauben. (nicht festknallen, damit die Platte arbeiten kann aber noch geführt ist.) Ich könnte mir vorstellen, dass du damit das Werfen in den Griff bekommst.
In Querrichtung deiner Platte würde ich mir eine Konstruktion in Kombination mit den längseingelassenen T-Profielen überlegen, um das Arbeiten zu ermöglichen...

zu b: durch diese "Unterkonstruktion" wird der Abstand zwischen Platte und den Korpen ausreichen...

zu c: das Öl wie oben vollholz schon beschrieben hat, auf beiden Seiten nass auftragen, sonnst hast du eben gleich eine Schüssel...

zum Schleifen der Platte: Versuch es mal mit ner Bodenschleifmaschine; mit groben Band anfangen und dann immer feiner werden.


> was halten die Kollegen insgesamt davon??? <


Grüße und viel Spaß beim "ärbern":cool:


ps: wenn du fertig bist würden mich mal Bilder und ein Erfahrungsbericht interessieren.... :emoji_wink:
 

DiMaWi

ww-fichte
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Hallo zusammen,
vielen Dank für die vielen Anregungen.

Einige Worte zur Erklärung:

Das Hirnholz habe ich vor einigen Jahren bei ebay für den berühmten Euro
(damals noch 1 DM) ersteigert. Seit dieser Zeit lagert es in meinem Werkkeller.

Will sagen, das ganze Experiment kostet mich nur Zeit und viel Leim (grins).

Die Stirnseite ist natürlich oben, d.h. die Platte ist 6cm stark.

Klar, viele haben mir von dem Versuch abgeraten; manche meinten, es
könnte funktionieren. Sollte die Platte "in Form" bleiben, so würde ich
eine ähnliche Konstruktion in der Küche (aber dann fern vom Wasser)
installieren.

Über die Variante mit den T-Trägern habe ich auch schon nachgedacht.

Mein "örtlicher" Schreiner meint, Platte einfach auflegen (wenn die Luft
nicht zu trocken wird) sollte ausreichen.

Zum Abschleifen werde ich mir eine Parkettschleifmaschine (ich meine, so
eine kleine für die Ränder) ausleihen.

In jedem Fall werde ich Bilder einstellen und über das Ergebnis berichten.
Auch ohne das Abschleifen sieht die Platte schon richtig toll aus.

"Hölzerne" Grüße, Dieter
 

holzz

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Hallo!
Dein "örtlicher" Schreiner hat Recht, am besten du legst sie nur auf und achtest darauf, das sie von beiden Seiten Luft bekommt und das sie genug Platz hat um zu gehen.
Du kannst davon ausgehen, das sie im Wechsel der Jahreszeiten in der Länge um ca 3-7cm ihr Maß verändert.
Vergiß sämtliche Aussteifungen oder Befestigungspunkte, die Platte reißt dir alles kaputt. Ich würde sie höchstens in der Mitte von unten anschrauben, so das sie nach links und rechts wachsen und schrumpfen kann.
Gib ihr genügend Luft zu anschließenden Schränken oder sonstigem, sie drückt dir alles weg was ihr im Weg steht. Eine spannende Angelegenheit, man kann der Platte täglich beim Arbeiten zusehen. Oberflächenmäßig schließe ich mich Thomas an, ein härtendes Öl. Mindestens 4-5mal ölen, Hirnholz trinkt die ersten Male sehr schnell.
Viel Erfolg!
 

derdad

Moderator
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Mahlzeit!"Nur auflegen" ist sicher richtig im Bezug auf Schwund. Es ist aber dann vorsicht an den Rändern geboten. Die Brechen sehr leicht!!

gerhard
 
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