Werkbank selber bauen

oliverfsr

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Hallo lieber Holzwerker!

Ich stehe aktuell vor einer Entscheidung bei der ich Eure Hilfe bräuchte.
Und zwar sind meine finanziellen Mittel coronabedingt aktuell leider stark begrenzt, dafür allerdings habe ich Zeit bis zum geht nicht mehr. Man bleibt halt nicht verschont...
Da ich immer eine Vorderzange vermisst habe, diese jetzt aber quasi vor die Füße gelegt bekommen habe und ich zufälligerweise noch zwei je 4cm dicke und relativ große Platten da liegen habe, war der Gedanke nicht weit sich selbst eine Werkbank zu bauen.
Wie gesagt, beide Platten á 4cm Dicke, also werden es hinterher gut 8cm sein.
Die eine Platte ist definitiv aus Multiplex, die andere Platte ist aus Fichte (oder Kiefer?! Bild liegt bei).
Da ich im Nachgang gern ein 19mm-Lochraster einfügen und entsprechend mit Bankhaken und Niederhaltern etc arbeiten möchte, stellt sich mit aktuell die Frage, welche Platte nach oben und welche nach unten soll, zwecks ausleiern der Löcher etc.
Sicher, mir ist durchaus bewusst, dass die optimale Lösung Hartholz wäre und warscheinlich beide Platten nicht optimal sind.
Aufgrund der o.g. Umstände möchte ich allerdings gern die Mittelchen verwenden die sich gerade anbieten. Und wenn das Ding 5 Jahre hält sieht die Welt anders schon wieder anders aus. Außerdem sehe ich es auch nicht ein, für eine komplett abgeranzte Hobelbank mehrere hundert Euronen zu zahlen, aber das ist ein anderes Thema.

Freue mich auf Eure Ratschläge!
Oliver
 

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oliverfsr

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Guten Morgen nochmal!
Es ist zwar noch relativ früh und das ganze hat auch keine Eile, ich denke nur dass meine Fragestellung vielleicht falsch verstanden wurde.
Es geht darum, dass sich zB ein Niederhalter im Bohrloch des Lochrasters verkeilt, dadurch entstehen im Loch meiner Einschätzung nach seitliche Druckkräfte auf den Lochrand.
Bei dem Weichholz, bei welchem ich zwar immer noch nicht weiß ob es Fichte oder Kiefer ist, habe ich langfristig die Vermutung dass die Löcher ausleiern.
In einem Video von Heiko Rech wurde mal gesagt dass es für Niederhalter schon eine Plattenstärke ab 4cm aufwärts reichen würde, im optimalfall natürlich dicker.
Rein haptisch ist das Multiplex ja härter als das Tannenholz.
Wirken durch einen Niederhalter eher Kräfte im oberen oder im unteren Bereich der Lochbohrung? Danach würde ich dann entscheiden wollen ob die Weichholzplatte nach oben oder nach unten kommt.
Ich hoffe das war ein wenig verständlicher formuliert:emoji_slight_smile:

viele Grüße
 

Macchia

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ich habe eine Kiefernplatte und keinerlei Probleme damit, dass die sich ausleiert.
Ich sehe unter Umständen das Problem das die MPX Platte kaum arbeitet durch Feuchtigkeitsänderungen
dagegen die Fichte/Kiefernplatte (etwas rötlich scheint sie... Douglasie?) sehr wohl.
Dies könnte zu Rissen führen bei vollflächiger Verleimung, wenn diese dann auch noch durch ein Loch gehen vielleicht nicht so toll und bei
einem Lochraster wohl sehr wahrscheinlich.
Von daher würde ich die MPX nach oben nehmen.
Der Nachteil wäre, dass bei einer tiefen Macke die MPX nicht mehr so gut aussieht...
könnte man mit Epoxy wieder zuspachteln wenn es stört...

Du könntest dich aber auch von dem Lochraster gedanklich trennen und nur ein paar wenige sinnvolle* Löcher setzen
und darunter mit einem Kantholz/Leiste aufdoppeln um für Holdfast mehr Halt zu bekommen.
(meine Platte hat 65 mm und langt dicke....)
Dies wäre meine Lösung unter den Vorraussetzungen.

Die 40mm Multiplex könnte eine 2. Werkbank werden, die eine für Holz, die andere für Metall z.B.

* Lochraster sind populär aber in vielen Fällen nicht sinnvoll, würde ich mir nochmal Gedanken machen...

Viel Erfolg
 
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oliverfsr

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Hallo ihr zwei!

vielen lieben Dank für Eure Antworten, gerade die letztere hat mir ein großes Stück weitergeholfen.
Ich werde die MPX-Platte dann wohl nach oben nehmen und damit leben, dass es notfalls nicht mehr allzu toll aussieht. Es ist ja auch immerhin noch eine Werkstatt und keine Mode-Boutique :emoji_wink:
Die Idee mit dem Aufdoppeln per Leiste und der zweiten Werkbank für Metall ist klasse, allerdings muss ich die aus Platzgründen verwerfen. Meine Maschinen nehmen einfach schon zu viel Platz weg, bin eher ein Fürsprecher von älteren, vor allem größeren und massiven Maschinen.
Bzgl. des Lochrasters sprichst Du von wenigen, aber dafür sinnvollen Löchern.
Magst Du an der Stelle ggf. mal deine Werkbank zeigen und erläutern was Du Dir bei den Löchern gedacht hast die Du gesetzt hast? Natürlich nur, wenn es keine Umstände bereitet. Eben nur, damit ich mir ein wenig Inspiration abholen kann. Grundsätzlich bin ich auch kein Fan von durchlöcherten Werkbänken, daher finde ich den Anstoß gar nicht verkehrt!

Viele Grüße
Oliver
 

Macchia

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Magst Du an der Stelle ggf. mal deine Werkbank zeigen und erläutern was Du Dir bei den Löchern gedacht hast die Du gesetzt hast?
meine Werkbank ist in erster Linie als Hobelbank gedacht und muss kein multifunktionaler Arbeitsplatz sein.
Dennoch kann ich mit den wenigen Löchern etwa 90% der kompletten Fläche abdecken da die Holdfast ca. 170 mm Ausladung
haben.
Es gibt viele Spannkonzepte wie z.B. Hinterzange mit dazugehörigen Bankhakenlöcher an der vorderen Kante (klassisch),
Vorderzange mit 2 Bankhakenlochreihen über die Breite der Platte (Bild IV) oder das Lochraster, gut für Montagearbeiten oder wenn sehr präzise ausgeführt nach Vorbild des MFT,
als Anschläge für einen rechten Winkel an Führungsschienen und natürlich auch ein Mix von allem.
Würde am Anfang so wenig wie möglich bohren und nur bei Bedarf zusätzliche.

Hier meine Lösung seit gut einem Jahr im Einsatz:
5 Löcher pro Bankplattenhälfte.

(das Brett mit dem rechtwinkligen Ausschnitt genannt Doe´s Foot dient mit
Hilfe der Niederhalter als weitere Spannmöglichkeit hin zu den 4eckigen Bankhaken.)
hobelbank_I.jpg
hobelbank_II.jpg
die Holdfast überschneiden sich:
(zusätzliche Öffnungen für Schraubzwingen)
hobelbank_III.jpg

vielleicht eine Überlegung und irgendwann noch einen Tischlerschraubstock (re)
als Hinterzange mit dazugehöriger Bankhakenreihe...:
hobelbank_IV.jpg

EDIT:
Bankplattenmaße: 180 cm x 84* cm
(*14 cm Beilade plus 2x 35cm Bankplattenhälften)
 
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oliverfsr

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Vielen Dank für deine Bemühungen. Das werde ich so übernehmen, und falls es mehr Löcher bedarf, sagst du ja schon ganz richtig, kann man immer noch bohren.
Eine wirklich schöne Bank hast Du da. Womit ist die denn behandelt?
 
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