Werkbank Esche oder Buche?

Heid Wolfgang

ww-birke
Registriert
14. Dezember 2005
Beiträge
59
Ort
Neumarkt i. M. Oberösterreich
Da meine alte Hobelbank schon ziemlich ramponiert ist, möchte ich mir eine Neue bauen.Ein Bekannter von mir hat auf seinem Dachboden ca 1,2 m3 Eschenholz liegen. Liegt schon etwa 5Jahre. Also sicher schon trocken genug.
Nun meine Frage: Eignet es sich für eine Werkbank oder wäre Buche besser?
Und was kann ich Ihm dafür geben? Hab leider keine Ahnung was Eschenholz kostet. Bin schon auf Antworten gespannt.
Grüße Wolfgang
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.836
Ort
Eppelborn
Heid Wolfgang schrieb:
Und was kann ich Ihm dafür geben?

Gib ihm einen Kasten Bier...:emoji_grin: und reiss Dirs unter den Nagel...

Fürs Gestell sehr gut geeignet. Für die Platte würde ich Buche bevorzugen, da die Oberfläche feiner und somit glatter ist. Esche ist recht grobporig. Die Oberfläche verschmutzt leichter und neigt evtl. mehr zum Splittern da langfaserig.

Der Preis für den cbm Esche liegt bei rund 1200 Euro wenn ich nicht irre.
Falls möglich würde ich aber vorher noch ne Feuchtemessung machen. 5 Jahre nach Einschlag könnte das Holz evtl. noch zu feucht sein...kommt allerdings immer auf die Bohlendicke und Themperatur an wo es gelagert wurde....
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.866
Ort
Wien/österreich
Guten Morgen Wolfgang!
Ich hatte in der Werkstätte 4 Buche- und 1 Eschehobelbank. Die aus Esche ist nunmehr 40 Jahre alt und versieht noch immer ihren Dienst zuhause. Die anderen wurden mitsamt der Werkstatteinrichtung verkauft.
Wann immer ich konnte nutzte ich die aus Esche. Ich weiß nicht wieso, sie war mir einfach sympathischer. Es stimmt das Esche große Poren hat, aber du willst ja eine Werkbank und keinen Esstisch (obwohl ich auch einen Bauerntisch mit Escheplatte kenne). Das einzige das sich in den Poren sammeln kann sind Beizen, farben und Schmutz, doch das hast du auf einer Werkbank sowieso. Da Esche zäher ist als Buche verträgt es meiner Meinung nach auch einen Schlag und härtere Behandlung besser.
Ich weiß nicht wie du die Werkbank geplant hast, ob als normale Platte mit Untergestell oder als traditionelle Tischlerhobelbank, aber ich würde das Gestell aus Fichte oder anderem billigeren Holz machen und die esche die überbleibt für andere Projekte aufheben.
Bevor du die Werkbank in Angriff nimmst überleg aber wie du deine Werkbank ausgestattet haben willst. Ich bin der meinung, dass die gute alte traditionelle europäische Hobelbank nicht immer das gelbe vom Ei ist. Gerade die oft geschmähten Amerikaner und Englánder haben manchmal ganz gute Zubehörteile. Ich persönlich finde z.B. die eiserne Spannzange aus dem englischen Sprachraum besser als unsere Vorder- und Hinterzangen. Da soll es aber die schwere Ausführung sein (Dick hat sie im Katalog unter der Nummer 705766). Die ist jeden Cent wert. Auch finde ich die Niederhalter (Schnellspanner) wie sie z.B. Veritas (auch im Dickkatalog) im Programm hat sehr gut. Man braucht nicht immer eine Zwinge um mal eine Brett auf der Platte niederzuspannen.
Falls du einigermaßen mit dem Englischen vertraut bist, finde ich " The Workbench Book" von Scott Landis ganz brauchbar.

Der Preis von Esche kommt wie immer auf die Qualität an. Auch ist es wichtig zu wissen ob der jetztige Besitzer das Holz selbst gekauft hat, oder ob er den Stamm hatte und selbst schneiden ließ. Holzhandeln ist, wie der Name schon sagt, ein Handel. Das heißt in gewissem Maße ein Spiel. Es macht schon der erste Blick auf die Ware etwas aus. Ob ich freudig sage:"ja das will ich", oder ob ich den Anschein erwecke ich nehme es, es nimmt derzeit aber nur Platz weg. Natürlich spielt auch das Verhältnis zwischen Käufer und Verkäufer eine Rolle.
Falls das Holz aus "Eigenbestand" stammt würde ich nicht mehr als 600 Euro anbieten. Falls das Holz ebenfalls gekauft ist frag mal einen Holzhändler unverbindlich was Esche jetzt kostet.
Stiftinger in Unterweitersdorf war immer meine erste Adresse. Hat gute Ware zu angemessenen Preisen. Vor allem hab ich mich bei ihm immer auf die Holzfeuchte verlassen können.
gerhard

P.S. War zwar letzte Woche in Neumarkt, hatte aber leider keine Zeit. Deshalb auch kein Anruf.
P.P.S. Brauchst du Freikarten für die "Wohnen und Interieur" die von Heute bis nächste Woche Sonntag läuft?
 

Heid Wolfgang

ww-birke
Registriert
14. Dezember 2005
Beiträge
59
Ort
Neumarkt i. M. Oberösterreich
Hallo Gerhard !
Danke für Deinen Beitrag. Die Arbeitsplatte werde ich aus Esche und das Untergestell aus Fichte bauen. Das ist ein super Tipp. Im Untergestell möchte ich Schubladen einbauen. Die Arbeitsfläche einfach plan und eben. Nicht so wie bei den herkömmlichen Hobelbänken mit der Ablagevertiefung oder wie immer man es nennt. Die ist bei mir leider immer voll mit Krimskrams. Außerdem nimmt sie viel Platz von der Arbeitsfläche weg.
Das Eschenholz muß ich mir noch genauer ansehen. Es handelt sich dabei um ca 3cm starke und ca 25 - 30 cm breite und 4m lange Bretter. Einige sind leider in der Mitte durchgerissen. Das heist viel Verschnitt. Drum muß ich mir um den Preis noch einige Gedanken machen.
Schade daß Du keine Zeit hattest. Aber es wird schon einmal passen. Ich komme auch ab und zu nach Wien. Vieleicht klappt es da einmal.
Mit den Freikarten fange ich leider nichts an. Bin zur Zeit im Krankenstand. Meine Bandscheiben machen mir probleme.

Viele Grüße nach Wien Wolfgang
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.866
Ort
Wien/österreich
Hi Wolfgang!
Dass die Bretter bei 25-30cm Breite in der Mitte gerissen sind ist normal. Solche Breiten muss man sowieso zuerst in der Mitte auftrennen, der Verschnitt ist deshalb schon einkalkuliert. Man rechnet bei Hartholz normal mit 60-100% Verschnitt. Ausgehend von sägerauher Ware mit Baumkante bis zum fertigen Möbel. Je nach Holz und Qualität vielleicht auch mehr, vielleicht auch weniger. Die Hälfte des eingekauften Holzes wandert also zum Brennholz.
3 cm starke Bretter sind aber für eine Werkplatte zu dünn. 4cm fertige Plattenstärke ist schon das wirklich das Mindestmaß. In deinem Fall ist da vielleicht eine 4cm Buche Multiplex das Richtige. Frischeis hat da sogar eine Platte mit speziellem Maß im Programm.
Von den Schubladen IM Untergestell rate ich ab. Wenn man etwas braucht mag man meist nicht dazu, da irgendwas in der Hobelbank eingespannt ist, etc. Ich finde da Rollcontainer besser die sich unter der erkbank platzieren lassen.
Aber jeder hat bei seiner persönlichen Werkbank seine eigenen Vorstellung. Ich hab im Sommer bei uns in der Arbeit eine Werkbank gemacht. Ich mach náchste Woche ein Foto und stell es ins Forum.

Wünsch dir gute Besserung
gerhard
 

Heid Wolfgang

ww-birke
Registriert
14. Dezember 2005
Beiträge
59
Ort
Neumarkt i. M. Oberösterreich
Ja Gerhard!
Ich hab vergessen zu erwähnen dass auch ein paar Pfosten mit 5cm dabei sind.
Rollcontainer sind natürlich der absolute Hammer. Mit den Schubladen hast Du natürlich recht. Ich bin schon gespannt auf Dein Foto. Ich hab ja eh noch Zeit. Noch ein paar mal hier im Forum stöbern,dann baue ich mir eine für mich super tolle Werkbank.
Übrigens wo bekomme ich den Dickkatalog her?
Tschüß Wolfgang
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.866
Ort
Wien/österreich
Hi Wolfgang!
Probier mal in Suchen "Hobelbank" oder "Werkbank". Da hat ein Kollgege eine sehr gute Fotostory über seine Hobelbank.

Dick findest du unter www.dick.biz , da kannst du auch den Katalog bestellen.
Als Lokalpatriot muss ich natürlich auch Magma erwähnen. Ist ja immerhin in Aurolzmünster zuhause.
Also: www.magma-tools.at

gerhard
 

Heid Wolfgang

ww-birke
Registriert
14. Dezember 2005
Beiträge
59
Ort
Neumarkt i. M. Oberösterreich
Gerhard!
Den Magma Katalog besitze ich. Hab mir da auch schon 3 Japansägen bestellt. Von denen ich übrigens voll begeistert bin. Sie waren zwar sehr teuer, aber sie sind es Wert. Ich war letztes Jahr bei Magmas Holzhandwerkertreffen. Hat mir gut gefallen. Fahre heuer wieder hin. So und nun stöbere ich im Magma Katalog.
Tschüß Wolfgang
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.836
Ort
Eppelborn
Alternativ wäre noch für das Beziehen der Spannzangen www.feine-werkzeuge.de zu erwähnen. Kenne die Preise im Vergleich zu anderen Anbietern nicht, aber könnte sich evtl. lohnen.
Hab noch als PDF-Datei eine Anleitung zum Bau einer Hobelbank. Habe sie erst kürzlich wieder gefunden. Wenn Du mir Deine emailadresse gibst, schicke ich sie rüber..

Werde aber hier in der Galerie diese auch wieder einstellen...
 

Heid Wolfgang

ww-birke
Registriert
14. Dezember 2005
Beiträge
59
Ort
Neumarkt i. M. Oberösterreich
Hallo Michael!
Den Bauplan habe ich erhalten. Vielen Dank.
Leider kann ich aber kein Englisch. Werde mal im Bekanntenkreis nachfragen ob wer ein Übersetzungsprogramm hat. Dann wird es schon gehen. Tschüß Wolfgang
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
6.210
Ort
Taunus
Hallo Wolfgang,

da es schon mal angesprochen wurde, der Link zur Hobelbankdoku:
http://www.zeta-toys.de/Projekt Hobelbank/index.html

Achte darauf das die Gestellteile nicht zu schwach werden.
Auch Beilade und deutsche Hinterzange haben ihre Berechtigung, sie kommt "unserer" Arbeitsweise entgegen. Die deutsche Hinterzange mit der anschliessenden Bankhakenleiste, ist allein schon eine fantistische Konstruktion, erinnert sie nicht an einen jap. Hobelbalken......?

Gruß Dietrich
 

Heid Wolfgang

ww-birke
Registriert
14. Dezember 2005
Beiträge
59
Ort
Neumarkt i. M. Oberösterreich
Hallo Dietrich!
Herzlichen Dank für Deinen Link. Das Hobelbankdoku hast Du super gemacht. Da hast Du Dir aber viel Arbeit angetan. Die Fotos sind phantastisch und sehr lehrreich. Die werde ich mir noch oft anschauen. Die Hobelbank hast Du wirklich profimäßig hingekriegt. Einfach toll. Auch Deine Werkstatt ist perfekt. Nun werde ich mir bei Dir tolle Anregungen holen, und hoffen daß auch mir der Bau einer Hobelbank gelingt.
Wenn ich sie fertig habe werde ich auch ein Foto ins Forum geben. Auch von meiner Werkstatt. Muß sie aber zuerst ein wenig aufräumen.
Nochmals vielen Dank.
Viele Grüße Wolfgang
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.866
Ort
Wien/österreich
Heid Wolfgang schrieb:
Leider kann ich aber kein Englisch. Werde mal im Bekanntenkreis nachfragen ob wer ein Übersetzungsprogramm hat. Dann wird es schon gehen. Tschüß Wolfgang
Ich kann jedem nur empfehlen einen Englischkurs zu besuchen. Sobald man Grundkenntnisse hat erhöht sich die menge an Fachliteratur um ein vielfaches. Es kommt da gar nicht so drauf an wirklich perfekt zu sein. Die Bücher und Zeitschriften sind alle gut bebildert und die nötigen Fachvokabeln kann man lernen (Irgendeiner der Moderatorkollegen hat da mal eine sehr gute Liste ins Forum gestellt). Wenn man dann noch die grundsätzliche Grammatik kann ist alles kein Problem mehr.
Das Geld für einen Englischkurs ist sicher besser angelegt als fúr ein superneues Werkzeug.
gerhard
 

mig23

ww-ulme
Registriert
12. Januar 2006
Beiträge
171
Ort
33790 Halle
Preise für Esche liegen eher bei 1200 DM oder umgerechnet knapp 600 Euro/cbm!

Viel mehr ist die Esche leider nicht Wert, weil zu wenig gefragt!
 

Heid Wolfgang

ww-birke
Registriert
14. Dezember 2005
Beiträge
59
Ort
Neumarkt i. M. Oberösterreich
Hab mir gerade wieder Die Hobelbank von Dietrich angeschaut. Einfach beeindruckend. Welchen Sinn hat eigentlich die Beilade? Für schnelles Verstauen von Kleinwerkzeug? Bei mir ist sie immer überfüllt mit Leisten und Kleinholz. Ist es nicht ratsam stattdessen die Arbeitsfläche größer zu machen?
Wolfgang
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
6.210
Ort
Taunus
Hallo Wolfgang,

die Beilade dient der Werkzeugablage!
Beim Arbeiten habe ich den Einhandblock von ECE, die Bankmaschine vom Typ530, 2-3 Stechbeitel, Bankhaken rund und eckig und 2 Bogen Schleifleine immer in der Beilade liegen. Ich habe die Beilade 8cm tief und 22cm breit gemacht, so passt auch die ECERauhbank rein, ohne überzustehen.

Da hinter der Beilade eine massive Abschlussleiste ist (Querschnittsmass: 60x137mm), die mit den Seitenteilen per doppeltem Schwalben verbunden ist, dient die Leiste durchaus als hinterer Auflagepunkt. Wichtig ist das keine Werkzeuge aus der Beilade herausschauen.

Gruß Dietrich
www.holz-seite.de
 
Registriert
25. August 2003
Beiträge
100
Schönen Nachmittag!

Die Frage nach dem Sinn bzw. Unsinn der Beilade wird in den einschlägigen Foren bisweilen kontrovers diskutiert. Manche halten die Beilade für entbehrlich, weil sich darin in erster Linie "Dreck" (kleine Holzteile, Staub, Späne, einzelne Schrauben etc.) ansammelt, andere erachten sie genau aus diesem Grund für unverzichtbar.
Wenn man häufig gebrauchtes Werkzeug unmittelbar in der Nähe der Bank unterbringen kann (in einem Werkzeugwagen, in Laden im Untergestell der Hobelbank, in einem klassischen Tischlerwerkzeugschrank über der Bank ...) ist die Beilade als Stauraum für Werkzeug eher überflüssig. Weiters sollte man nicht außer Acht lassen, dass Werkzeug, das lose in der Beilade "herumkugelt", nicht unbedingt "besser wird". Sprich, wenn der Hammer auf den Stemmeisen liegt, ist das der Schneide sicher nicht zuträglich. Evtl. wäre es ratsam, an der Hinterkante der Bank eine Leiste anzubringen, in die man Löcher bohrt und Schlitze fräst. So kann man regelmäßig benötigtes Werkzeug während der Arbeit griffbereit und schonend "ablegen".

Einen Teil der Magma Produktpalette hat übrigens auch Schachermayer lagernd.

Christian
 

Heid Wolfgang

ww-birke
Registriert
14. Dezember 2005
Beiträge
59
Ort
Neumarkt i. M. Oberösterreich
Ja Gerhard mit dem Englischlernen da hast Du schon recht. Wäre ich 10 Jahre jünger ließe ich es mir noch einreden. Ich bin jetzt 52. Bis Jetzt bin ich auch ohne Englisch ausgekommen. Ok, ich höre schon den Aufschrei "Es ist nie zu spät". Aber es muß ja eh jeder selber entscheiden. Es gibt auch genug gute Fachbücher in Deutsch.
Sicher habe ich mir schon öfters gedacht daß es jetzt gut wäre wenn ich Englisch könnte. Speziell seit ich mit dem PC arbeite. Aber was noch nicht ist kann ja noch werden.
Tschüß Wolfgang
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
6.210
Ort
Taunus
Hallo Wolfgang, hallo Christian,

wenn ich mich richtig erinnere, bietet die Firma Epple auch Hobelbänke mit angeschraubten Beiladen an.
Aber macht das nicht einen etwas unentschlossenen Eindruck? :emoji_slight_smile:))

Gruß Dietrich
www.holz-seite.de
 
Oben Unten