Guten Morgen Wolfgang!
Ich hatte in der Werkstätte 4 Buche- und 1 Eschehobelbank. Die aus Esche ist nunmehr 40 Jahre alt und versieht noch immer ihren Dienst zuhause. Die anderen wurden mitsamt der Werkstatteinrichtung verkauft.
Wann immer ich konnte nutzte ich die aus Esche. Ich weiß nicht wieso, sie war mir einfach sympathischer. Es stimmt das Esche große Poren hat, aber du willst ja eine Werkbank und keinen Esstisch (obwohl ich auch einen Bauerntisch mit Escheplatte kenne). Das einzige das sich in den Poren sammeln kann sind Beizen, farben und Schmutz, doch das hast du auf einer Werkbank sowieso. Da Esche zäher ist als Buche verträgt es meiner Meinung nach auch einen Schlag und härtere Behandlung besser.
Ich weiß nicht wie du die Werkbank geplant hast, ob als normale Platte mit Untergestell oder als traditionelle Tischlerhobelbank, aber ich würde das Gestell aus Fichte oder anderem billigeren Holz machen und die esche die überbleibt für andere Projekte aufheben.
Bevor du die Werkbank in Angriff nimmst überleg aber wie du deine Werkbank ausgestattet haben willst. Ich bin der meinung, dass die gute alte traditionelle europäische Hobelbank nicht immer das gelbe vom Ei ist. Gerade die oft geschmähten Amerikaner und Englánder haben manchmal ganz gute Zubehörteile. Ich persönlich finde z.B. die eiserne Spannzange aus dem englischen Sprachraum besser als unsere Vorder- und Hinterzangen. Da soll es aber die schwere Ausführung sein (Dick hat sie im Katalog unter der Nummer 705766). Die ist jeden Cent wert. Auch finde ich die Niederhalter (Schnellspanner) wie sie z.B. Veritas (auch im Dickkatalog) im Programm hat sehr gut. Man braucht nicht immer eine Zwinge um mal eine Brett auf der Platte niederzuspannen.
Falls du einigermaßen mit dem Englischen vertraut bist, finde ich " The Workbench Book" von Scott Landis ganz brauchbar.
Der Preis von Esche kommt wie immer auf die Qualität an. Auch ist es wichtig zu wissen ob der jetztige Besitzer das Holz selbst gekauft hat, oder ob er den Stamm hatte und selbst schneiden ließ. Holzhandeln ist, wie der Name schon sagt, ein Handel. Das heißt in gewissem Maße ein Spiel. Es macht schon der erste Blick auf die Ware etwas aus. Ob ich freudig sage:"ja das will ich", oder ob ich den Anschein erwecke ich nehme es, es nimmt derzeit aber nur Platz weg. Natürlich spielt auch das Verhältnis zwischen Käufer und Verkäufer eine Rolle.
Falls das Holz aus "Eigenbestand" stammt würde ich nicht mehr als 600 Euro anbieten. Falls das Holz ebenfalls gekauft ist frag mal einen Holzhändler unverbindlich was Esche jetzt kostet.
Stiftinger in Unterweitersdorf war immer meine erste Adresse. Hat gute Ware zu angemessenen Preisen. Vor allem hab ich mich bei ihm immer auf die Holzfeuchte verlassen können.
gerhard
P.S. War zwar letzte Woche in Neumarkt, hatte aber leider keine Zeit. Deshalb auch kein Anruf.
P.P.S. Brauchst du Freikarten für die "Wohnen und Interieur" die von Heute bis nächste Woche Sonntag läuft?