Werkbank, Arbeitsbank, Schnitzbank... was ist das?

Christine EM=BM

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Hallo und guten Tag an euch hier. :emoji_hand_splayed::emoji_blush:

Ich habe mich extra hier angemeldet, weil ich eine sehr spezielle Frage habe und mir bisher noch keiner weiterhelfen konnte.

Aus dem Nachlass meines Vaters habe ich eine für handwerkliche Zwecke vorgesehene Bank mitgenommen. Er hat sie damals selbst gebaut. Vermutlich nach einem historischen Vorbild, denn er hat sich immer sehr für alte Handwerkstechniken interessiert. Leider ist es mir noch nicht gelungen herauszubekommen, wofür das gute Stück ursprünglich gedacht war. Da mein Vater in Süddeutschland gelebt hat und wir einige Sommer in einer Berghütte in Österreich verbrachten, kann es gut sein, daß die Gestaltung aus diesem Raum stammt.

Vielleicht kennt einer von euch die Bauart wieder oder hat Kontakt zu jemanden, der über historisches Handwerkswissen verfügt. Freue mich über jede Idee dazu.

Viele Grüße, Christine :emoji_slight_smile: IMG_20200822_162110.jpg IMG_20200822_162048.jpg
 

Christine EM=BM

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Hier noch eine Ansicht von der Seite, da bei den oberen Bildern nicht erkennbar ist, dass auch auf der Unterseite etwas ausgeschnitten ist. Zudem sind die Füße herausnehmbar und können in anderen Positionen eingesteckt werden. IMG_20200822_182858.jpg IMG_20200822_182835.jpg
 

Christine EM=BM

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Die Beziehung zu meinem Vater stand hier eigentlich nicht zur Debatte. :emoji_wink:

Da das hier aber wohl ein "Thema" ist: mein Vater starb ziemlich jung, im Alter von 47 Jahren schon, ganz tragisch mit plötzlichen Herztod. Als er dieses Stück baute, lebte ich bereits viele hundert km weit entfernt, hatte ein Kleinkind und war wieder hochschwanger. Wir hatten also diesbezüglich keine Gelegenheit mehr, uns auszutauschen.

Wir hatten übrigens immer eine sehr enge und innige Beziehung. Ich habe unendlich viel von ihm gelernt und mitbekommen, wofür ich sehr dankbar bin.

Wenn jetzt noch jemand weniger küchenpsychologische und stattdessen mehr sachdienliche Hinweise her Beiträge hätte, wäre das toll!!!
 

Macchia

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Hallo Christine,

ich selbst kann dir das auch nicht sagen, wobei ich als erstes in
Richtung Heinzelbank gedacht habe...
Aber vielleicht kann dir Forenmitglied @Achi weiterhelfen.
Der ist Österreicher und dem traditionellen Holzhandwerk zugetan.

Sehr interessant auf jeden Fall,
viel Glück!

mit dem @ habe ich Achi angeklingelt... vielleicht rührt er sich.
 

Gelöscht Mitglied 91199

Gäste
Die Beziehung zu deinem Vater war wohl nicht die beste...
Aus welchen Gründen immer bedaure ich immer wenn die Wurzeln keinen Boden finden.
Völlig unnötiger Kommentar. Habe ein gutes Verhältnis zu meinem Vater, trotzdem hat der tonnenweise Angel scheiß von dem ich auch manche Dinge im Detail nicht kenne, obwohl ich mehrere "Männer-Angel-Urlaube" mit ihm verbracht habe, einen Angelschein hab und auch an und an Mal los ziehe...
Unabhängig davon völlig am Thema vorbei
 

Lunte

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Ein interessantes Teil und schön gearbeitet! Was mich allerdings wundert sind die Proportionen der Beine (ich würde lieber sagen Beinchen) im Vergleich zu dem massiven Eichenstamm. Es wirkt etwas wacklig. Ich vermute nicht, dass es eine Werkbank aus dem Holzbereich ist. Hat es was mit Stoffen oder Leder zu tun? Flachsbrecher ( - ist die Teil fertig - fehlt was?)
 

Lunte

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Christine, kennst du die Sendung "Bares für Rares"? Ich glaube die werden sich auch die Köpfe zerbrechen. Ich dachte auch an eine Schlachtbank oder ein etwas was man beim Metallguss brauchte?
 

Christine EM=BM

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Danke für euer Interesse und die Antworten. :emoji_slight_smile::emoji_thumbsup:

Klar kenne ich Bares für Rares. Ich will's aber lieber behalten. :emoji_grin:

Schlachterutensilien oder Metall ist unwahrscheinlich, da mein Vater da nichts mit am Hut hatte. Der war ein Holzmensch.

Ansonsten... das sind genau die Fragen, die ich mir ebenfalls gestellt habe. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bank noch nicht ganz fertig war. Oben in die halbrunden Vertiefungen könnte etwas eingelegt oder eingehängt werden. Als ich damals bei ihm leergeräumt habe, habe ich allerdings nichts gefunden, was dazugehören könnte. :emoji_neutral_face:

Die Beine scheinen zwar recht dünn, das Ding ist aber trotzdem extrem stabil. Man kann bequem darauf sitzen und sie ist selbst bei ruckartigen oder rüttelnden Bewegungen nicht wackelig. Ist also definitiv fürs Arbeiten geeignet.

Meine Vermutung ist, dass die Beine aus Transportgründen abnehmbar sind.

Das gute Stück stand jetzt 16 Jahre bei mir auf dem Scheunenboden. Ich habe es jetzt runtergeholt weil ich die Idee hatte, mir einen Aufsatz dafür anzufertigen um es als Nähkloben/Nähpferd (stitching pony) für Lederarbeiten zu verwenden.

Dabei möchte ich es grundsätzlich in seinem jetzigen Zustand belassen um nichts zu zerstören. Ich besorge mir jetzt von Seniorchef des Sägewerks in dem ich arbeite, alte Eichenbretter und dann tüftele ich mir da mal was aus. :emoji_nerd:
 

Lunte

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Richtung altes Küchengerät schon mal gedacht. Z.B. alte Nudeldrucker haben ähnliche Proportionen, allerdings auch zwei Löcher, was hier ja fehlt.

Kann man unter der Bank sitzen. Die Ausbuchtung auf der Unterseite, könnte das dazu sein, dass man da die Oberschenkel drunter schiebt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Christine EM=BM

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Christine, ein Bildervergleich in Google hat leider auch keine Treffer ergeben :emoji_frowning2:
Ich habe leider auch keinen Erfolg damit gehabt. Habe mal tagelang im Internet Bilder durchforstet. Ich bin mir nur sicher, dass es etwas mit Holzhandwerk zu tun haben muss. Da lag sein Interesse und sein Können. Vor allem historische handwerkliche Sachen fand er spannend und hat seine Urlaube oft damit verbracht, alte Werkzeuge und Geräte zu restaurieren und dann ihre Nutzung zu erlernen.
 

Christine EM=BM

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Kann man unter der Bank sitzen. Die Ausbuchtung auf der Unterseite, könnte das dazu sein, dass man da die Oberschenkel drunter schiebt?
Eher nicht. Dafür ist die Bank zu niedrig und die Aussparung zu klein. Ich kann ja morgen mal die Maße reingeben. Auf Fotos allein ist das schwer zu schätzen. Jetzt muss ich erst einmal ne Runde schlafen.

Danke. Vielleicht lösen wir das Rätsel irgendwann noch gemeinsam... :emoji_spy:
 

pedder

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Ich kann da leider nicht helfen. Aber wenn ich so ein Problem hätte, würde ich es auch bei woodworking.de einstellen. Da schreiben ein zwei Leute mit, die sehr viel von altem Werkzeug verstehen. Achtung, die Technik ist dort auch sehr alt.
 

Christine EM=BM

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Aber wenn ich so ein Problem hätte, würde ich es auch bei woodworking.de einstellen. Da schreiben ein zwei Leute mit, die sehr viel von altem Werkzeug verstehen. Achtung, die Technik ist dort auch sehr alt.
Danke Dir, das werde ich probieren. Sollte ich dort erfolgreich sein, gebe ich euch hier auch eine Rückmeldung. Das mit der alten Technik kriege ich hin. :emoji_slight_smile:
 

carsten

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Hallo

meine erste Idee ging Richtung nicht fertiggestelles Schaukelpferd oder ähnlich. Aber dagegen spricht die gerade "Sitzfläche" und deine Vermutung dass dein Vater eher werkzeugorientiert war.
Das Teil steht zwar auf "Füßen" aber wäre auch eine Umgekehrte "Anwendung" denkbar.
Irgendein "Lagerbock" ..
Liegt, steht, hängt auf dem Scheunenboden noch irgendetwas was auch nuzr annährende dazu"passen" könnte.
 

marcus_n

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Ich kenne so etwas in der Art von Wagnern, Stellmachern, Zaunbauern, Drahtziehern. Aber in ganz anderen Größen und Proportionen. Viel kleiner. Deswegen bin ich irritiert. In die Querachse wird vielleicht ein Hebel eingelegt zum Spannen und Ziehen oder halten. Vielleicht hilft das weiter. Gruß Marcus.
 

Helibob

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Hi,
kann auch nur raten.
^^Den unteren Ausschnitt würde ich vermuten, das man seine Beine darunter kreuzt wenn man auf der flachen Seite sitzt um selbst beim Arbeiten halt zu finden. Der hintere Ausschnitt passt für mich allerdings noch wenig in meine Theorie - @Christine EM=BM: Hast du da vielleicht auch nochmal eine Draufsicht?

Die einzigen Bilder mit annähernd Ähnlichkeit - etwas rustikaler - habe ich hier gefunden. ^^evtl. kann man den Blogger noch erreichen.
https://roosstoi.blogspot.com/2012/06/da-stoi-der-widder-darf-nicht-mehr.html
https://roosstoi.blogspot.com/search/label/Holzbrücke

Querlöcher in den Beinen oder Arme
@Christine EM=BM: Sind diese lose gesteckt oder fixiert? - wenn letzteres sind diese Querlöcher evtl. zum lösen/fixieren (Drehhebel).

Gruß Matze
 

marcus_n

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Ich kann mir vorstellen, dass die waagrechte Unterseite zur Befestigung einer hölzernen Zwinge dient, als Auflagefläche. Das ganze Teil ist ja sowas wie eine dritte Hand für die Fertigung von Kleinserienteilen. Etwas, das sich immer wiederholt. Bauteile, die man in mittlerer Stückzahl benötigt. Auf dem Land. Bauernhof, Alm, Wald.
 

blueball

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Ich kann mir vorstellen, dass die waagrechte Unterseite zur Befestigung einer hölzernen Zwinge dient, als Auflagefläche. Das ganze Teil ist ja sowas wie eine dritte Hand für die Fertigung von Kleinserienteilen. Etwas, das sich immer wiederholt. Bauteile, die man in mittlerer Stückzahl benötigt. Auf dem Land. Bauernhof, Alm, Wald.
Holzschindelfertigung? Mmmh?
 

marcus_n

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Nee Holzschindel sind normale Schnitzbänke. Ich dachte da an Zaunpfähle, irgendwas aufwickeln, oder was anspitzen oder keine Ahnung. Holzschindeln brauchen diesen Arm, den man mit dem Fußpedal festklemmt. Ich bin da noch irgendwo auf einem Bauernhof oder einer Bergalm. Meinetwegen auch ein Leitermacher. Sowas in der Art. Mich hat die Bank auch irgendwie an Polsterer erinnert. Wenn man ein Gurtband hernimmt und einen Gurt spannt. Dann ist das eine ähnliche Bewegung.
 
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