Wer kennt diese Bandsäge?

Erik

ww-buche
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Hab ich vorige Woche gekauft.
Das Alter dürfte irgendwo zwischen 60 und 70 Jahren liegen.
Die Maschine ist trotz des desolaten Aussehens in sehr gutem Zustand.
Die Dimensionierung ist, verglichen mit heutigen Maschinen unglaublich.
Schwalbenschwanzführung aus Guss (180mm Breite) für die Bandspannungsverstellung und Führungsrollen von einer Größe, wie ich sie an einer Bandsäge noch nie gesehen habe.
Als Unterführung (!) wurde später eine (im direkten Vergleich nahezu zierliche)Panhansführung montiert.
An der Maschine gibt es nur zwei Blechteile; das sind die Schutzscheiben vor den Rädern. Der Rest ist massiv Guß.
Der Rollendurchmesser beträgt 800mm.
Leider gibts kein Typenschild mehr.

Wer weiß was über das Fabrikat dieser Maschine?

Erik
 

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Norbert

ww-robinie
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Hi Erik,

das Gerät ähnelt meiner "Aldinger", ebenfalls ein Gußklotz von ca 900 kg.
Die hatte ich vor 9 Jahren für 500 DM gekauft, renoviert und für weitere 300 DM die Gußräder neu bandagieren lassen.

Obwohl ihr Riesen-Motor bloß 2,2 kW Nennleistung hat, benötigt er wegen der großen in Gang zu setzenden trägen Masse einen Stern-Dreieck-Anlauf, denn sonst: Sicherung Ade!

Nach dem Abschalten läuft die Säge noch etwa 3-4 min nach, es wird daher sicher schwierig die BG von den Qualitäten der Maschine zu überzeugen, die da sind:
hervorragende Laufruhe, saubere Führung des Sägeblattes (obwohl es nur eine Oberführung gibt), kein Jammern bei dicken Längsschnitten (30 cm sind ohne weiteres drin) und last not least der Riesen-Durchlaß in den zwei Richtungen quer und hoch.

Ab und zu sollte man die Fett-Schmierbuchsen an den Achsen und der Blattführung nachdrehen und ggf. wieder mal füllen.

Dann brauchst Du noch eine Bandsägeblatt-Schärfmaschine und einen Schränkapparat ("Wellus"). Beides gibt es sicher bald mal wieder bei ebay oder im Anzeigenblatt für relativ wenig Geld, weil außer Opa niemand mehr mit solchen Geräten arbeiten will oder kann.

Viel Spaß mit Deiner Errungenschaft.

Norbert

P.S.: Beim Zerlegen / Renovieren / Zusammenbauen der Maschine leistet ein an der Decke laufender Kettenzug sehr gute Dienste. Andernfalls brauchst Du ein stabiles Kreuz oder 2-3 kräftige Freunde.
 

Erik

ww-buche
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Hallo Norbert,
danke für Deine Antwort.
Hast Du vielleicht mal ein Bild?

Das mit dem Nachlaufen stimmt.
Hab mir schon überlegt, den Stern/Dreieck-Schalter durch einen Frequenzrichter mit Sanftanlauf zu ersetzen.
Da kann ich mir dann auch den Umbau auf Wechselriemen sparen.
Da ich viel Kunststoff säge, der eine wesentlich höhere Schnittgeschwindigkeit verträgt, brauche ich das. Original hat die Maschine nur eine Geschwindigkeit.
Die Funktion des Abbremsens ist in den heutigen Frequenzrichtern mit integriert.

Die Maschine hat original auch nur eine Oberführung; nachträglich wurde aber eine teure, aber bekannt gute Panhans-Oberführung als Unterführung nachgerüstet.
Gute Vorraussetzungen für saubere Schnitte bei Schweifungen in dickem Material also.

Zur Demontage:
Ein kräftiges Kreuz hilft da allein auch nicht viel weiter (jedenfalls nicht meins).
Glücklicherweise hab ich einen Stapler zur Verfügung.
Das erleichtert die Sache ungemein.

Belegen der Rollen ist auch angesagt.
Da ich aber keinen Hersteller mehr ausfindig machen konnte, der noch vorgefertigte Gummibandagen anbietet, werde ich wohl wieder Kork nehmen.
Hat, zumindest bei dem Vorbesitzer, 30 Jahre gehalten.

Gruß Erik
 
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