An Uwes Gebrauchsmuster kann man die Unterschiede zum Patent gut erklären: Die Form ist praktisch gleich (Problem, Lösung, Unterschied der neuen Lösung zu bekannten Lösungen, Schutzansprüche). Daher sind die Kosten für das Schreiben selbst erstmal ähnlich.
Die spezifische Leistung des Patentanwalts liegt dabei in den Ansprüchen, die sehr speziell formuliert sind, so dass sie möglichst viel abdecken und doch Unterschiede zum Stand der Technik beinhalten.
Die restlichen Teile (Problem, Lösung, Stand der Technik, Neuheit) kann man weitgehend selbst (vor-)schreiben und mitbringen. Das senkt Aufwand und vielleicht auch Kosten.
Das Gebrauchsmuster wird dann einfach eingetragen und nicht geprüft, d.h, niemand hat geschaut, ob es so eine Elektroheizung 2003 schon gab. Damit fallen erstmal nur die Gebühren an, keine weiteren Kosten für den Anwalt.
Da würde ich aber fast befürchten (sorry, Uwe), dass die Idee schonmal irgendwo aufgetaucht ist. Wenn Du also jemanden verklagst, wird der behaupten, das sei nicht neu, und die Löschung beantragen. Dazu muss er irgendeinen Beleg bringen. Beispielsweise kenne ich elektrische Standheizungen mit Netzstrom, da würde die Gegenseite dann behaupten, den Strom aus der Batterie zu nehmen, sei trivial und nicht erfinderisch. Dann brauchst Du einen Anwalt, der dagegen argumentiert, hast also die Kosten.
Und nach 10 Jahren ist das Gebrauchsmuster tot, ein Patent lebt 20 Jahre. In diesem Fall sehr bedeutend, alle heutigen Elektroautos heizen ja elektrisch, also wäre Uwe mit einem Patent reich (sofern es bei der Prüfung nicht durchgefallen wäre).
Bei einem Patent wird die Neuheit direkt geprüft, man braucht also einen Patentanwalt, der die Einwände des Patentamts erwidert und das Patent entsprechend umschreibt. Das kann Jahre dauern und einiges kosten, dafür ist es dann aber auch geprüft.
Wenn Du damit jemanden verklagst, hast Du mehr Sicherheit. Er kann zwar auch Nichtigkeitsklage erheben, muss dann aber nachweisen, dass das Patent zu Unrecht vom Patentamt erteilt wurde, der Prüfer also schlecht gearbeitet hat. Das kann dauern. So lange ist das Patent erstmal gültig, und Du kannst ihm verbieten lassen, sein Produkt herzustellen oder zu verkaufen. Je nach Risiko ist bei einem Patent die Neigung, sich auf eine vernünftige Lizenzahlung zu einigen, viel viel höher. Bei einem Gebrauchsmuster wird man bei einer Bedrohung meist erstmal Löschung beantragen, bei einem Patent erstmal bewerten, welche Risiken ein jahrelanger Rechtsstreit hat und ob eine Lizenzzahlung nicht vernünftiger ist, dann ist man das Problem sofort los. Man könnte auch eine Umgehungslösung entwickeln (in diesem Fall vielleicht eine elektrische Sitzheizung), aber das kostet natürlich auch.
Was der Laie oft überschätzt ist der Wert eines Einzelpatents: ZB in einem normalen Auto oder anderen komplexen Geräten sind Tausende von Patenten benutzt. Alleine zu ABS gibt es wohl hunderte, die meisten schon abgelaufen. Da gibt es meist weder Willen noch ökonomische Machbarkeit bei den Herstellern, für jedes Paten Millionen zu zahlen…