Welches Werkzeug zum Ziehklinge schärfen?

Frank73

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Hallo,
zum Thema Ziehklingen schärfen gibt es ja schon jede Menge Lesestoff.
Allerdings geht es mir um das Werkzeug zum Grat anziehen.
Habe es mit einem normalen Messerstahl probiert, und muß sagen das es nicht wirklich funktioniert. Kann es sein das der zu weich ist? Es bildet sich zwar ein grat,aber der ist nicht wirklich so toll. Das heißt, ich bekomme keine feinen Späne, sondern nur feines Mehl.
Probiert an Hart- und Weichholz.
 

Frank73

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Na super, das Video habe ich schon durch, sowie auch andere.
Gratanzieher gibt es ja auch solche die aussehen wie ein Messerstahl.
Deshalb dachte ich halt ich probiere es mal mit so einem da ich davon einige hier liegen habe.
Deshalb ja extra die Frage ob dieser zu weich ist dafür, oder ich einfach mehr üben muß.
 

Holz-Fritze

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Nimm einfach einen alten abgenutzten HSS Bohrer. den du mit der Spanseite in ein Rundholz einschlägst.
 

dascello

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Ich nehme was rumliegt: großen Schraubendreher, Schalenröhre zum Drechseln. Oberseite eines Beitels ( nicht Spiegelseite). Geht alles!
 

seschmi

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Ich nehme an, Du meinst mit Messerstahl einen Wetzstahl. Das geht nicht, weil der kleine Furchen hat, die die Stirnseite der Ziehklinge zerkratzen. Daher lieber was Glattes, Beispiele wurden ja genannt.

Meine Erfahrung: Viel wichtiger als das Andrücken des Grates ist die Vorbereitung: Die Stirnseite der Ziehklinge muss glatt, eben und winklig sein. Am Anfang schleift man die oft leicht rund (ballig), und dann geht es nicht, weil die scharfe Kante fehlt, an der sich der Grat bildet. Oder man schleift sie nicht lang genug, so dass Furchen vom Feilen drin sind, dann wird der Grat nicht durchgehend, sondern unterbrochen.

Ich schleife die Stirnseite (wenn ich Zeit habe), indem ich die Ziehklinge auf ein Brettchen legen und an der Seite eines Wassersteins schleife. So wird sie nicht ballig und der Winkel ist genau 90 Grad. Mit der Lupe betrachtet, muss die Stirnseite ganz glatt sein.

Aber auch, wenn man ohne Vorbereitung einfach mit dem Gratanzieher drüber geht, kann man die Ziehklinge verwenden - z.B. zum Farbe abziehen reicht das völlig. Gibt halt mehr Brösel als Späne, macht aber oft auch nichts :emoji_wink:
 

gleiter

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Hi!

Nehme da eigentlich auch Alles was gerade greifbar ist - mit ein wenig Übung geht das ganz gut.

Wichtig der Ablauf, da habe ich eine kleine Skizze. Ist ein Fundstück aus dem weltweiten Netz, Quelle weiß ich nicht mehr...

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

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Frank73

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Vielen Dank an Euch alle. Da bin ich jetzt wieder etwas schlauer.

Fazit für mich: Messer-oder Wetzstahl geht nicht.
Neukauf braucht es trotzdem nicht.
Werde dann mal HSS Bohrer und Schraubendreher probieren.
 

derdad

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Einen schönen Abend!
Wenn man nur einen Grat auf der Ziehklinge braucht um mal "schnell etwas abzuschaben", dann kann man bald einem Gegenstand benutzen. Nur Härter als die Ziehklinge sollte es sein.
Wenn man jedoch eine Ziehklinge haben möchte mit der man eine Holzoberfläche "verputzen" kann, dann muss der Ziehklingenstahl wirklich glatt und poliert sein. Eine möglichst kleine Druckfläche ist auch vorteilhaft. Ich hatte einmal einen Ziehklingenstahl den ich aus einer alten Dreikantfeile geschliffen hatte. Die Kanten in etwa r3 gerundet und am Schluss noch am Abziehstein poliert. Damit konnte ich wirklich schnell und sauber einen Grat aufziehen. Leider ist mir dieser Ziehklingenstahl im Laufe einiger Ortswechsel abhanden gekommen.
Wichtig bei einer Ziehklinge selbst ist jedoch eine wirklich gut geschliffene und exakte Kante. Am besten auch poliert.
Ein Wetzstahl ist nicht unbedingt geeignet, da man genau genommen an der Schneide eines Messers eine "Mikrosäge" produziert. und die will man bei einer Ziehklinge nicht haben.
LG Gerhard

P.S.: Ich glaub die Skizze die Andre gepostet hat ist von mir. Ist schon ein paar Jährchen her.
 

Keilzink

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... ist nicht ganz trivial, weil zB im Baumarkt oft Ziehklingen angeboten werden, an die man keinen Grat anziehen kann, weil sie gehärtet sind. Das sind Werkzeuge für Maler und Bodenleger.
Die Ziehklinge solle von der Härte her irgendwo bei 50 + HRC liegen, der Anziehstahl deutlich über 60 HRC. Dann hat man ein gutes Verhältnis. Wenn man sich damit nicht rumschlagen will, kann man Ziehklinge und Anziehstahl zusammen von Kirschen kaufen, das passt dann gut. Oder sich einen runden 8mm Drehstahl besorgen, der bei etwa 63 HRC liegt.
Aber auch dann ist ganz wichtig: wenn die Ziehklinge richtig geschliffen ist - dazu wurde ja schon einiges geschrieben - dann sollte man die Kante der Klinge vor dem Aufziehen des Grates mit etwas Öl bestreichen, sonst kann der Anziehstahl beschädigt werden.

Andreas
 

Holz-Fritze

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von Kirschen kaufen, das passt dann gut. Oder sich einen runden 8mm Drehstahl besorgen, der bei etwa 63 HRC liegt.

Genau oder man nimmt einen alten HSS Bohrer der liegt auch dort. Einen alten Bohrer hat jeder irgendwo rumfliegen, da muss man doch nicht extra was kaufen. Ein Handsenker funzt auch. Einfach mal alles ausprobieren was man so in der Werkstatt hat.
 

ranx

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Ich hatte einmal einen Ziehklingenstahl den ich aus einer alten Dreikantfeile geschliffen hatte. Die Kanten in etwa r3 gerundet und am Schluss noch am Abziehstein poliert.

Hallo,

eine Feile hat eine Härte bis zu 68 HRC, das ist sehr viel! Mit einem Hammer darauf hauen
kann schon zur Folge haben das Material/Stahl abspringt!

LG uwe
 

uli2003

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Ich habe auch eine alte Dreikantfeile im Einsatz. Natürlich glattgeschliffen. Funzt hervorragend.

Grüße
Uli
 
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