Welches Holz für Schneidbrett?

Bernd T.

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Guten Abend,
Kann mir vielleicht jemand einen Tip geben, aus welchem Holz ich die Schneidbretter machen soll, die ich als Abdeckung für unsere Edelstahlspüle anfertigen will?
Die Materialstärke soll 20 mm nicht übersteigen, weil sonst zu schwer.
 

edelres

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Schneidbretter

Hallo Bernd,

ich habe mit Buche gedaempft, Ahorn und Birnbaum Schneidbretter angefertigt, die sich ueber die Jahre gut gehalten haben. Es ist zu empfehlen bei breiteren Brettern, an beiden Enden, eine eingenutete Querleiste anzubringen, in der Mitte den Zapfen durch die Querleiste gehen lassen und verkeilen. Die so gefertigten Bretter verziehen sich nicht so leicht.

Wenn es um das gute Aussehen geht verwende ich Ahorn oder Birnbaumholz, Buche sieht nach einigem Gebrauch nicht mehr so gut aus.

Viel Erfolg.

mfg

Ottmar
 

Bernd T.

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Danke Ottmar,
Das mit der eingeleimten Querleiste ist eine gute Idee; das mache ich.
Zum Holz:
Hatte auch schon an Buche gedacht, weil die Arbeitsplatte ebenfalls Buche ist.
Wie sieht denn Ahorn oder Birnbaum neben Buche aus?
Beißt sich das nicht?

Bernd
 

edelres

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Holzwahl

Hi Bernd,

wenn schon Buche vorhanden ist dann rate ich natuerlich fuer Buche. Die Endleisten sollen nur eingenutet sein mit einem durchgehenden Zapfen wie in der vorhergehenden Beschreibung. Nicht einleimen. Buche arbeited ziemlich stark bei wechselnder Naesse/Trockenheit und kann sich wenn nicht verleimt nach beiden Seiten des Zapfens in der Nut der Querleiste bewegen, so bleibt das Schneidbrett gerade und reisst nicht.

Viel Erfolg

mfg

Ottmar

PS: Ohne entsprechende Pflege sieht jedes Holz nach einiger Zeit nicht gut aus. Ich wasche meine Schneidbretter nach starkem Gebrauch mit Eisessig (Essigsaeure) ab, unterbindet unangenehmen Geruch! (Essigessenz geht auch)
 

Bernd T.

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Jep, hatte ich überlesen mit der Zapfung.
Wenns fertig ist, stelle ich mal ein Bild rein.

Gruß Bernd
 

Dietrich

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Hallo,

vor Schneidbrettern aus Buche möchte ich abraten!
Habe eines zu einer Hochzeit verschenkt, 45mm stark, zahnverleimt, stirnseitig 8x20mm Nut, dort ein 8mm Edelstahl-Rundmaterial mit Gewinde an beiden Enden eingelassen, verdeckt mit Hutmuttern und großen U-Scheiben verschraubt. Den Rest der Nut mit Buchenquerleiste aufgefüttert.

Nach 4 Monaten sah das Schneidbrett erbärmlich aus, geschüsselt bis zum geht nicht mehr.
Nie wieder ein Schneidbrett aus Buche!

Gruß Dietrich
 

pius

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Wenn es um die Verträglichkeit von Holz und Wasser geht, halte ich weder BU, BB oder AH für sinnvoll. All diese Hölzer neigen schnell zu stockfleckigkeit. Akazie wäre dagegen resistenter. Ist auch hart genug für leichte Konstruktionen, wirft sich aber schnell, EI ist auch gut.
AH passt freilich zu BU, aber einmal Rote Beete geschnitten und dann hat man das Massaker.
Grüße
pius
 

Hohlzwerg

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Hi alle,
na, bei Schneidebrettern da hagelts ja Vorschläge. Drum will ich meinen Senf auch noch mit draufkleckern. Alles was wetterfest ist: Bongossi war schon guter Tip, ich setz noch Kambala/Iroko (iiih, Tropen) und Eiche drauf. Aus beidem baut man immerhin Schiffe. Oder Teak!!! Oder Bangkirai! Helle Europäer sehen doch nach einigen Zumutungen schnell wie begossene Pudel aus. Sind halt nix gewöhnt. Ist geschichtlich so gekommen.
Arbeitsplatten aus Kambala machen Hausmann und -frau irgendwo schon lange froh. (weiß nicht bei dünnen Dicken Stehvermögen, bei dicken Dicken gut). :emoji_slight_smile:
Allzeit viel Schneid, Stephan
 

kaufreizend

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Holzschneide-Bretter -> Ahorn

Habe mit meinem aus der USA stammenden Ahorn Brett seit ca. 3 Jahren sehr gute Erfahrungen. Es ist lebensmittelgerecht geölt. Ich habe es vor dem ersten Benutzen es mit normalen Salatöl eingerieben und einen Tag einziehen lassen. Nun kann ich auch rote Bete schneiden, ohne dass ich das Brett danach wegschmeißen kann.

Scheut es euch mal selbst an:

http://www.klick2buy.de/product_info.php?products_id=50&osCsid=6590bf9cddcc216cabb8b11e8d5f4fc4


Es hat ein Messerhalter, einen Messerschärfer und Gummifüße gegen das wegrutschen. Natürlich mit Saftrille und der Clou sind die eingelassenen Kunststoffbrettchen.
 

Glismann

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Ich habe Zuhause seit einiger Zeit ein Schneidbrett aus Teak und Ahorn
in gebrauch.
Ich hatte noch etwas Holz von beiden Sorten über und für den ofen war
es zu schade.
Ich habe 12 mm breite Stäbe abwechseld in Teak und Ahorn verleimt.
Sieht klasse aus und bisher hatte ich noch keine Probleme, auch nicht mit
Blut, Tomatensaft oder Paprikaflecken.
 

MaHo

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Hi,
hab mal ein Expertenbericht gelesen(glaube dds)
Kunsstoffschneidbretter contra Kieferschneidbretter
Kiefer hat eindeutig besser abgeschnitten ,weil antibakterielle eigenschaften .dieser Holzart am besten .
 

derdad

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Schönen Abend!

Bei allen Diskussionen über Schneidbretter aus Holz (nicht nur hier im Forum) muss ich immer wieder schmunzeln.:emoji_slight_smile:
Natürlich Holz. Zu schwer solls nicht sein. Verziehen soll es sich auf keinen Fall. Ach ja, und auch nach 10 Jahren täglicher Benützung soll es noch ausschauen wie am ersten Tag. Flecken auf einem Schneidbrett- iiiiigitt:eek: Und am Besten noch farblich zur supernagelneuen Designerküche:emoji_grin:

Wasch mir den Rücken, aber mach mich nicht nass :mad: :emoji_grin:

gerhard
 

hemmi1953

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Ich habe seit vielen Jahren aus europäischer Kirsche angefertigte Bretter in der Küche im Gebrauch. Die Oberfläche ist nicht behandelt und heute noch sehen sie tadellos aus.

Gruß Christof
 

Löfe

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ich mach jetzt mal eines aus akazie stabverleimt, mit clou holzöl farblos behandelt...berichte folgen falls interesse besteht...
 

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Bei Tropenhölzern wird es warm...

Also ich habe selbst mehrere Schneidebretter aus Bongossi im Einsatz.
Jedoch würde ich ungeduldigen Menschen davon abraten dieses holz zu verarbeiten, außer man hat eine Trockenkammer. Bongossi ist wechseldrehwüchsig. Selbst wenn es darrtrocken ist (was auf dauer nicht einhaltbar ist, außer man vakuumiert es) kommt es durch Kontakt mit Wasser zu Verzug.
Wichtig ist allerdings, neben der Holzfeuchte, eine rellativ breite Leimfuge von min. 10mm.
Der Tipp mit dem PUR ist schon richtig. Wobei man auch Fensterleim nehmen kann, da er auf Tropenholzverklebungen abgestimmt ist.
Generell würde ich aber eher auf ein anderes Tropenholz(TH) umschwenken.
Am naheliegendsten ist Bankirai (ist zwar keine Holzart sondern ein Handelsname, aber egal...), da es rellativ günstig gegenüber anderen TH und auch was das Schwindverhalten angeht akzeptabel ist.
Wenn man kein Freund von TH ist kann man noch auf Kesseldruck imprägniertes Holz umschwenken, wobei man da gewisse Einbußen in Bezug auf die Härte des Holzes in Kauf nehmen muss.
Die Härte ist neben den Holzinhaltsstoffen (wie z.B. Gerbsäure) der wichtigste Faktor (gegenüber zu Kunststoff-Schneidebrettern), um für eine hygienische Oberfläche zu sorgen.
Umso tiefer die verwendeten Schneidwerkzeuge Riefen in das Material einbringen können, umso mehr Potential liefert man Mikroorganismen, sich anzuhaften und zu vermehren.
 

Gromit

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...super Diskussion!!!

Da lacht das Schreinerherz: Bongossi, Bankirai und andere Exoten, viel aufwand für Verleimung...
Habt Ihr einfach mal überlegt, welches Holz geschmacksneutral ist? Überleg mal, warum Eisstäbchen aus Buche sind.
Gebrauchsspuren sind doch normal!
Ahorn - Buche - evt. Teak
fertig

Carl
 

Georg L.

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Bei Heidelberg
Aus unserem Haushalt kenne ich nur schneidbretter aus Ahorn, Buche und aus Teak. Die sind alle mittlerweile ca 25 Jahre alt, sehen zwar gebraucht aus, aber verzogen oder wellig sind sie nicht, obwohl das eine oder andere schon einmal in der Spülmaschine gelandet ist. Man sieht an den Brettern aber auch, daß nur Holz mit stehenden Jahrestingen verarbeitet wurde. Wahrscheinlich ist die Auswahl geeigneter Bretterwichtiger wie die Holzart, um ein Verziehen zu minimieren.

PS. Mein Großonkel hat in den 60ern in seiner Schreinerei Reibebretter aus Kiefernholz für Gipser hergestellt. Dazu hat er bei jeder Holzlieferung Bretter mit stehenden Jahresringen zur Seite gelegt, um daraus die Reibeflächen zu machen.
 

Eurippon

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...super Diskussion!!!

Da lacht das Schreinerherz: Bongossi, Bankirai und andere Exoten, viel aufwand für Verleimung...
Habt Ihr einfach mal überlegt, welches Holz geschmacksneutral ist? Überleg mal, warum Eisstäbchen aus Buche sind.
Gebrauchsspuren sind doch normal!
Ahorn - Buche - evt. Teak
fertig

Carl

Eisstäbchen sind wegen der Kurzfaserigkeit aus Buche. Langer Splitter im Mund macht sich nicht so toll in der Notaufnahme...:rolleyes:

Ich habe Schneidbretter aus Merbau, Ahorn, Birke, Buche, Sipo, Ovengkol und Eiche im Einsatz. Alle mit Walnussöl behandelt. Unterschiedliche Dicken und Konstruktionen, alleine aus experimentellen Gründen. Fazit: Ohne eingenutete Hirnleiste wird nix, dann spielt die Dicke eine untergeordnete Rolle. Optisch am besten ist 40mm Dicke mit 45mm Hirnleiste.
Geruchssieger ist Eiche, da riecht auch nach Jahren nichts, Pflege vorrausgesetzt.
 

Oettinger

ww-buche
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Fazit: Ohne eingenutete Hirnleiste wird nix, dann spielt die Dicke eine untergeordnete Rolle.

Dumme Frage, was genau meinst du damit?
Was ich bisher gesehen habe werden die Hirnholzbretter doch meist nur schnöde verleimt oder?

Habe den Thread bei der Recherche für mein erstes Schneidbrett gefunden (nachdem ich nun endlich eine Abrichte habe).
Ich wollte es mal mit Eiche und Ahorn versuchen. Sowohl einzeln als auch zusammen (Schachbrett-artig).


Regards
 

lehnpau

ww-pappel
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Hallo,

ich habe selbst einige Schneidebretter in Birke und Buche im Einsatz. Ich hatte die jeweils mit etwas Wallnusöl zur Versiegelung behandelt. Hat ganz gut geklappt...
 
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