Welcher Handhobel zum Fügen?

fugger188

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Hallo zusammen,

ich würde mir gerne endlich einen hochwertigen Handhobel zulegen, den ich zum Fügen von Brettern zum Verleimen nutzen kann. Fürs Grobe habe ich einen Abrichthobel, jedoch bin ich mit der Verleimfuge nie so richtig zufrieden. Vom Handhobel verspreche ich mir eine Einwandfreie Verleimfuge. Mit jeder Menge Übung versteht sich natürlich.
Handhobelerfahrung hatte ich bisher mit einem Ulmia Schlichthobel und einem kleinen Einhandhobel.

Der Preis spielt erstmal keine Rolle. Daher dachte ich an einen Veritas-Hobel. Sinn fürs Fügen würde ein längerer Hobel machen, oder?

Könnt Ihr mich da ein wenig beraten? Welches Eisen, welche Länge, welcher Winkel?

Danke für Eure Antworten! Und bitte: Ich bin noch am Lernen und mich einarbeiten.

Grüße

Fugger
 

Komihaxu

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Hast du nicht die Hammer A3 41?
Mit dieser Maschine ist es möglich, eine einwandfrei gefügte Kante hinzubekommen.

Wo ist das Problem?
 

Mathis

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Der Preis spielt erstmal keine Rolle. Daher dachte ich an einen Veritas-Hobel. Sinn fürs Fügen würde ein längerer Hobel machen, oder?

Es gibt fürs fügen längerer Fugen nichts besseres als eine stinknormale Rauhbank aus Holz, die sind um die 60 cm lang und meist für 30 Euro leicht gebraucht zu bekommen.
Wenn es denn was protzigeres sein muss, natürlich auch eine Veritas-Rauhbank, die kostet dann gern das zehnfache, macht aber genau das Gleiche-einen guten Bediener vorausgesetzt.
 

pedder

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Zum Anbreichten, würde ich eine Rauhbank nehmen. Wenn man Keil/Hammer nicht gewohnt ist, tutu man sich mit einer Feineinstellung leichter. Veritas ist toll und gut wiederkaufbar.

Winkel? 45° oder FLachwinkel, da bis Du variabel.
Eisen? Wenn Geld keine Rollse spielt: PMV11.
 

Mitglied 92456

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Bin da ganz bei Mathis.
Generation an Tischlern haben mit einer Rauhbank aus Holz gearbeitet und das aus gutem Grund.
Alles andere ist meiner Meinung nur Mode und Angeberkram.
 

welaloba

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Es gibt fürs fügen längerer Fugen nichts besseres als eine stinknormale Rauhbank aus Holz, die sind um die 60 cm lang und meist für 30 Euro leicht gebraucht zu bekommen.

Vor allem ist meine Erfahrung, dass die alten Dinger wirklich gute Eisen drin haben. Meines, einmal ordentlich geschärft, arbeitet seit Jahren wie es soll.
Gruß Werner
 

Mathis

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Bin da ganz bei Mathis.
Generation an Tischlern haben mit einer Rauhbank aus Holz gearbeitet und das aus gutem Grund.
Alles andere ist meiner Meinung nach nur Mode und Angeberkram.
Oh, tut das gut zu hören! Ja, der Werkzeugfetisch von Hobbybastlern und -werkern ist schon schlimm.
Was für ein Glück, dass vor 200 Jahren diese ganzen Lienielsenveritasstarretundwiesiealleheißendinger noch nicht erfunden waren, sonst wären viele Meisterwerke wohl nicht geschaffen worden, weil die Meister so verliebt in ihre Premium-Werkzeuge gewesen wären, dass sie darüber vergessen hätten, richtiges zu schaffen.
 

ChrisOL

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Ganz klar Raubank!

Und ich fröne gerne meinem Fetisch :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

In meiner Werkstatt gibt es eine Vertias Raubank und eine alte Record No 8 Raubank, die ist älter wie ich.
Die werden beide regelmäßig genutzt, um z.B. Tischplatten nach dem verleimen zu planen. Tolle Späne erzeugen die beide.

IMG_1865.jpg IMG_1869.jpg


Nachteil an der Veritas Raubank, die Seiten sind nicht plan. Es gibt die Möglichkeit einen Fügeanschlag zu montieren. Kann man machen, muss man aber nicht. Mit etwas Übung geht es ohne, ist wie Fahrradfahren mit Stützrädern.

Beim Abrichten von Kanten kann man den Hobel zur Seite kippen und entlang der Kante schauen ob alles gerade ist. Mit der Veritas Raubank geht das nicht.

IMG_1868_LI.jpg

IMG_1867.jpg

Mit der alten No 8 klappt das super.
IMG_1866.jpg

Nachteil der No 8, das Ding ist schon richtig schwer.

Um Bretter zu fügen oder verleimte Platten zu planen geht jedoch nichts über eine Raubank!
 

Komihaxu

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Es gibt fürs fügen längerer Fugen nichts besseres als eine stinknormale Rauhbank aus Holz, die sind um die 60 cm lang und meist für 30 Euro leicht gebraucht zu bekommen.
Da geh ich mit. Die Ulmia Rauhbank bekommst du auf Ebay täglich hinterhergeworfen, da kann man für kleines Geld probieren und wenn man nicht damit zurechtkommt, ist kein Geld verloren.
rauhbank.jpg


Falls dann doch mal Geld weg muss, kann man sich immer noch den Metallhobel kaufen.
Ich hab auch die Veritas Flachwinkel-Rauhbank, würde aber mittlerweile auch eher zum Lie Nielsen greifen - wegen der glatten Seiten (Stichwort "Stoßlade").
 

pedder

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Ich habe mehrere Ulmia und eine Veritas in der Werkstatt. Wenn es fein werden soll, ist mir die Veritas lieber. Ich bin aber auch kein Profi, der jeden Tag damit arbeitet. :emoji_wink:
 

predatorklein

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Moin

Hast du nicht die Hammer A3 41?
Mit dieser Maschine ist es möglich, eine einwandfrei gefügte Kante hinzubekommen.

Wo ist das Problem?

Nagel - Kopf - Volltreffer

Ist so , als hätte ich einen Bosch GSH 11 E für Stemmarbeiten .
Und mach das jetzt wieder mit dem 10 Kilo " Bello " .
Und warum ?
Weil der Bosch nichts taugt :emoji_wink:

Wenn ich eine Hammer A 3 41 habe , wird mit der Rauhbank nur gefügt , wenn ich drauf Bock habe .
Das kann die A 3 31 nämlich nahezu perfekt .

Und wenn nicht , stimmt was nicht :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Es gibt fürs fügen längerer Fugen nichts besseres als eine stinknormale Rauhbank aus Holz, die sind um die 60 cm lang und meist für 30 Euro leicht gebraucht zu bekommen.

Jetzt hör aber auf .

Gleich empfiehlst du noch einen Satz billige Kirschen Stemmeisen und einen 10 € Abziehstein und behauptest , dass man damit Meisterwerke schaffen kann .
Wenn man´s denn kann :emoji_blush:

Gruß
 

derdad

Moderator
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Ich hab mit Holzhobeln gelernt (In einer 4jährigen Fachschule und nicht im Betrieb) so wie zig Generationen in unseren Breiten vor mir. Anfang der 2000er war ich dann Entwicklungshelfer in Afrika und kam dort erstmals mit Eisenhobeln in Kontakt. Das Handling von Eisenhobeln war für mich irgendwie angenehmer. Auch das hohe Eigengewicht macht sich angenehm bemerkbar. Man bekommt dadurch mehr Schwung in den Hobel. Besonders bei grossen Abricht- und Fügehobeln. Denn hobeln ist nicht nur Druck, es kommt auch auf den Schwung an.
Zusammengefasst muss ich sagen, dass man mit jeder Art gute Ergebnisse erzielen kann. Übung vorausgesetzt. Der derzeitige Hype bei Eisenhobeln ist sicher auch dem Wunsch nach Neuem geschuldet. Genauso wie der Hype von japanischem Werkzeug. Und ein Nielsen, Stanley, Record, oder wie sie sonst noch heißen sieht einfach irgendwie technischer aus, als ein einfacher Holzhobel.
Apropos Alter: die englischen Metallhobel kamen in der industriellen Revolution auf, also auch schon vor 200 Jahren, und ich nehme an, dass auch die Chippendalemöbel schon mit solchen Hobeln erzeugt wurden.
 

Mitglied 30872

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...Das Handling von Eisenhobeln war für mich irgendwie angenehmer. Auch das hohe Eigengewicht macht sich angenehm bemerkbar. Man bekommt dadurch mehr Schwung in den Hobel. Besonders bei grossen Abricht- und Fügehobeln. Denn hobeln ist nicht nur Druck, es kommt auch auf den Schwung an...

Die alten Holzhobel meines Vaters und die von Dir genannten Gründe haben mich dazu bewogen, mir nie einen solchen Holzhobel zuzulegen. Die Feineinstellung möchte ich nicht missen, obwohl es die auch an "Hybridhobeln" gibt. Aber jeder, wie er mag.
 

Mitglied 30872

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Wie jetzt ? Du hast als Holzwerker keine hölzerne Rauhbank in der Werkstatt hängen / liegen / stehen ? :emoji_astonished:
Nicht mal als Deko ? :emoji_astonished::emoji_wink:
LG
Anhang anzeigen 74541

Nö. Ich brauche in der Werkstatt keine Deko, sondern Werkzeug. Der Platz an der Wand ist knapp. Und wenn ich die Hobel meines Vaters dann mal erben werde, landen die bei E-bay. Sicher nicht in meiner Werkstatt.
 
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