Welcher Handhobel ist das ?

Mishar

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Hallo,

in meiner Sammlung v. alten Werkzeugen ist mir heute ein Handhobel in die Finger gekommen, dessen Verwendung ich nicht verstehe.

Bild 1
Hier sieht er fast noch normal aus, nur der Handgriff ist sehr ergonomisch geformt u. man sieht auch den Falz links u. rechts in der Sohle

Bild 2
Hier sieht man die Form der Sohle, u. dass sie aus Metall ist

Bild 3
Hier sieht man die grösste Unverständlichkeit
Der hintere Teil der Sohle liegt ca. 1-2 mm tiefer als der vordere Teil.
Erinnert mich dan eine Abrichthobelmaschine.
Mit der Hand kann man (jedenfalls ich) so kaum hobeln, da der Spanabtrag 1-2mm ist ( ich bin nicht kräftig genug)
Die Sohle ist übrigens nicht schief.
Der vordere u. Hintere Teil sind parallel versetzt (wei bei einer Abrichte)


Bild 4
Ist nur eine etwas andere Perspektive

Hersteller des Hobels ist die Fa. Hieber

Das Hobeleisen ist v. der Fa. F.W.B. ( als Logo ein Hirsch)

Vielleicht weiss jemand, für was man solche Hobel früher verwendet hat

Viele Grüsse,
Mishar
 

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opferholz

ww-kastanie
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Hallo,

hölzerne Hobel mit Metallsohle kenne ich nur als Bestoßhobel für Kunststoffkanten und für schwierige Hölzer. Ulmia bietet jetzt neu zwei solcher Hobel an. Der Sinn der versetzten Hobelsohle erschließt sich mir nicht so ganz. Der "Zwangsabtrag" von nahezu 2 mm spricht für das Bestoßen von Kunststoffkanten.
Als angehender Hobelfreak bin ich gespannt ob Deine Frage von einem Experten gelöst werden kann.

Schönen Abend
Albert
 

Neumayr Robert

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Soweit ich das sehe ist das ein Grathobel.
Die Form der Sohle etc... hat sich bis heute nicht geändert.
Heutzutage gibt es z.B. von der Firma ECE Grathobel mit Vorritzer und Kantenanschlag.

Grathobel werden für Gratverbindungen in Massivholztüren oder Tischplatten oder ähnlichem eingearbeitet, um das verwerfen des Holzes in der Breite zu vermindern.

Hoffe ich konnte das Bild richtig deuten und konnte dir weiterhelfen.
 

SteffenH

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Ein Grathobel ist das mMn nicht, unter anderem deswegen, weil nirgendwo ein 15° Winkel zu erkennen ist.
 

Neumayr Robert

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Ich denke schon, dass auf Bild 2 die Keilsohle zu erkennen ist.
Auf dem Bild von vorne ist es ebenfalls zu sehen.
Zumindest meine ich das.
 

elgarlopin

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Wenn das ein Grathobel ist, fresse ich meine gesamte Hobelsammlung samt Greber.
Solche Hobel mit Metall-Auflage auf der Sohle wurden schon hergestellt und vertrieben, da gab es noch keinen Kunststoff!
:emoji_slight_smile: Franz
 

Mishar

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Der Falz an der Sohle unten ist rechtwinklig.
Eine Verwendung als Grathobel sollte schwierig sein.

Gruss, Mishar
 

derstraubi

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Da hat einer einen normalen Hobel abgefälzt und Winkeleisen draufgeschraubt. Dadurch ist das nun eine Art Simshobel mit oben breitem Kasten. Durch das Abfälzen der Wangen neben dem Eisen wird dieser sich beim Keil anziehen sofort biegen, daher evtl. dieser Versatz.
Benutzt wurde das eventuell um die Farbe aus Fenster- und Türfälzen abzuhobeln. Die normale "Ölfarbe" ruiniert jedes Eisen und die Hobelsohle sofort, deshalb wohl die Winkeleisenverstärkung.
Das ist jedenfalls kein normaler, handelüblicher Hobel sondern eine selbsteigenextraänderung.

PS: hinter dem Eisen fehlt auch der Handschutz, ist nur noch die Ausfräsung da.
 

uli2003

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Vor allem sehe ich nirgends ein Messer, welches den Grat hobeln könnte :emoji_slight_smile:

Grüße
Uli
 

Mishar

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Hallo,

danke dass ihr euch zu dem Thema geäussert habt.
Ich vermute Straubi hat recht.

Eigentlich kann er nur für Nuten gebraucht worden sein.
Er ist geeignet für eine Nuttiefe v. 25mm
Die Schrauben sind tatsächlich nicht ganz symetrisch angeordnet, was auf einen Eigenbau deutet.
Die Eisensohle dagegen sieht komplett professionell aus.
Sauber abgewinkelt (scharfkantig) und auch in das Holz eingepasst.
Das sieht eigentlich professsionell aus.
Die Sohle hat fast die identische Breite wie das Hobelmesser

Habe den Hobel heute mal auf den Gusstisch der Abrichte gelegt (ohne Eisen, also entspannt).
Insgesamt ist er doch leicht verzogen.

Bei einer Messung der Sohle komme ich auf einen Versatz v. 0.5 - 1mm zwischen vorne und hinten.
(geschätzt habe ich 1-2mm. Ich dachte immer das einzige was der Heimwerker dem Profi voraus hat ist das bessere Augenmass :emoji_wink:. Da lag ich wohl falsch)

Weshalb der Hobel für so einen starken Spanabtrag gebaut wurde ist mir immer noch nicht klar, aber vielleicht speilt der Verzug über die Jahre auch eine Rolle.

Gruss, Mishar

PS:
@ Friesenbengel
Montagsproduktion gab es zu der Zeit noch nicht :rolleyes:
 

pedder

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Hallo Mishar,

ich habe auf ebay schon den einen oder anderen abgefälztem Hobel gesehen. Ich denke das sind alles Eigenbauten, weil die in D verbreiteten Simshobel für grobes langes Arbeiten einfach zu unergonomisch waren.

Stanley hatte sowas ähnliches aus Guss, die Nr. 10. Die wird auch immer Wagenbauer Hobel genannt. Vielleicht hilft das ja weiter.

Ansonsten mal Wolfgang Jordan auf Holzwerken.de fragen.

Liebe Grüße
Pedder
 

Mishar

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Hallo Pedder,

danke für deine Infos.
Von dem Hobel kann ich zumindestens das Meeser gebrauchen.
Passt auch in andere Hobel.

Viele Grüsse,
Mishar
 
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