Welchen Leim-Kleber?

Holzsinn

ww-robinie
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Servus Kollegen,
ich will die Lehne eines Formholzstuhles reparieren: 06-DSC01741-unk.jpg
Welchen Leim / Kleber würdet ihr nehmen und warum? Der muss ja möglichst elastisch sein, damit man sich später wieder ohne Angst anlehnen kann.
Ich hätte Weißleim D2 D3, Ponal PUR Holzkombikleber (wahrscheinlich zum Einbringen zu zäh), zweikomponentigen Epoxykleber und den wenig bekannten, aber oft hilfreichen "chair doctor" zur Verfügung.
Dankbar für ernsthafte Tipps

Melanie
www.holz-sinn.de
 

carsten

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Hallo

ich bin bei sowas ja immer bei PU Leim also eher dem dünnflüssigen https://www.ponal.de/produkte-old/w...polyurethan-holzklebstoff-1/product/15/b/264/
Ist eher wie Honig.
Mit dünnem HPL oder Furnier als eine Art spachtel einbringen. PU hat den Vorteil der längeren offenen Zeit gegenüber dem klassischen Weißleim. Und der PU ist toleranter gegenüber etwaigen Leimresten der gebrochenen Verleimung.
Chair Doctor hatte ich auch mal in der Hand. Ich hab jetzt bei der "Flüssigkeit" keinen Unterschied zu normalem Weißleim festgestellt. Mgl dass es auch nahcgefüllt war. Das Interessante war die Dosiernadel. War deutlich stabiler als die von mir eingesetzten Kanülen und Einwegspritze aus der Apotheke.
 

ger-247

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Moin,
gleich vorweg. Ich bin kein Profi, habe aber schon mal mit Formverleimung und Epoxy im Bootsbau Erfahrungen gesammelt.

Hier mal meine Gedanken als Anregung oder zum Wegwischen:
Die Furnierlagen scheinen ja durchgehend voneinander gelöst zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man da nit PU-Leim so weit zwischen die Furnierlagen kommt. PU, zumindest das was ich bisher hatte, hat immer eher Eigenschaften eines Gels denn einer Flüssigkeit.
Mein Versuch wäre mit erwärmten möglichst flüssigem Epoxy und Injektion mit Spritze und einer möglichst langen Kanüle. Anschließend in Frischhaltefolie einwickeln und möglichst passgenauen Zulagen verpressen. Wegen der fehlende Elastizität bei Epoxy muss man nur sorge haben, wenn große Spaltmaße aufgefüllt werden.

Ideal wäre hier das Arbeiten im Vakumverfahren. Da dringt das Harz am weitesten ein.

Grüße
Guido
 

ger-247

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Eine Idee sei noch gestattet.:emoji_slight_smile:

Die Lehne beim Einbringen des Klebers/ Leim/ Harzes eventuell etwas vorspannen, damit sich die Fugen zwischen den Furnierlagen mölichst weit öffnen.

Viel Erfolg!
 

Holzsinn

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Danke für die Tipps!
Ich werde es mit Epoxy probieren und die passgenauen Zulagen verstehen sich von selbst.
Wenn Interesse daran besteht, berichte ich über das Ergebnis.

Grüße,
Melanie
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Eder Franz

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@TE Soll das nur geklebt werden? Oder wird die Lehne danach vollständig restauriert, also gefüllert und lackiert?

Falls alles noch einmal optisch überarbeitet wird, würde ich den Klebstoff nicht von der Seite in die Risse einbringen, sondern mittig Injektionslöcher bohren, den Leim dann nach gusto einpressen bis dieser an den Seiten herauskommt. Ich würde eventuell einen PU-Leim aus der Kartusche/Pistole nehmen, der die Tendenz hat zu quellen. Der kommt erfahrungsgemäß von selbst überall hin.
 

uli2003

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Servus Kollegen,
ich will die Lehne eines Formholzstuhles reparieren:
Versuche dieser Art sind bei mir bisher fehlgeschlagen, das hat nie gehalten (außer für Dekozwecke).
Die Furniere sind nach dem Crash meist so angebrochen, dass die Statik nicht mehr ausreicht. Zudem sind die Stühle
werksseitig mit Resorcinharzleimen oder Ähnlichem verklebt, auf dessen Film andere Kleber für diese Art Belastung nur unzureichend haften.

Unschön, wenn der Kunde auf dem Hocker nachher einen Rückwärtssalto macht.

Aber dennoch viel Glück bei der Reparatur.
 
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