Welchen Leim empfehlt ihr?

holzkopfhase

ww-nussbaum
Registriert
9. März 2014
Beiträge
92
Hallo zusammen,
nachdem TKS und ADH jetzt so schön zusammenarbeiten möchte ich ein paar Projekte starten. Aber vorher suche ich einen geeigneten Leim.
Bisher habe ich immer normalen Ponal Express benutzt.

Ich sehe aber online natürlich nie jemanden, der die kleinen Ponalflaschen benutzt :emoji_grin:

Nun wollte ich mal fragen was ihr so für Fichte / Tanne empfehlt. Das ganze sollte wasserfest sein und sollte lange lagerbar sein. Möglichst auch einen akzeptablen Preis. Und natürlich extrem gut verleimem :emoji_grin:

Bei Lackierarbeiten habe ich früher schon festgestellt, dass Lacke vom Fachmann für Handwerker nicht nur besser sind, sondern gleichzeitig günstiger als im Baumarkt.

Vielleicht gibt es ähnliches bei Leim? Darf gerne Richtung Litermengen gehen statt die 500ml o.ä. der normalen Heimwerkerflaschen.

P.S.: Hintergrund für die erhöhte Menge und sehr hohe Stabilität ist, dass ich einige Fichtebretter (100x30x2000) hobeln möchte und dann zu Balken und zu Tischplatten verleimen möchte. Hierbei wird auf der breiten Seite verleimt, sodass aus 10 Brettern dann ein Balken mit 100x300x2000 etc. würde (genaue Maße stehen noch nicht :emoji_wink: ).
 

ChrisOL

ww-robinie
Registriert
25. Juli 2012
Beiträge
5.748
Ort
Oldenburg
Hallo Holzhäschen,

bei mir steht immer eine Flasche normaler Weißleim D3 oder D2 griffbereit. Expressleim gibt nur unnötig Stress beim Verleimen. So groß sind die Unterschiede bei den Marken nicht.

5kg Eimer sind pro kg günstiger wie die 750g Flaschen. Das Umfülllen macht keinen Spaß, bei normalen Arbeiten brauche ich für mein Hobby auch keine 5kg im Jahr.

So teuer sind die 750g Flaschen auch nicht, sind aber bei der Leimangabe viel praktischer.

Leim ist noch der geringste Kostenfaktor in der Werkstatt.

Der D3 Leim ist bedingt Wasserfest. Ansonsten PU Leim, der ist nicht ausgehärtet jedoch giftig.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.615
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

der klassische Weißleim wir auch bei den Schreinern verarbeitet. Hersteller ist egal. Nur um mal einige zu nennen:emoji_frowning2: ohne Wertung), Ponal (Henkel), Jowat, Kleiberit, Rakoll, Soudal, Beko, Collano. Bindulin.
In den meisten Baumärkten findet sich ponal von Henkel. Der wird dort nur zu deutlich höheren Preisen verkauft als in Fachgeschäften.
Viele Maschinenhändler, Holzhändler, Beschlagsfachhändler, Werkzeugfachgeschäfte haben auch Leime im Angebot.

Ob es jetzt wirklich ein D4 Leim sein muss, musst du selbst entscheiden. Bis auf Fenster und Haustüren aus Holz verleimen wir Schreiner fast alles mit klassischem D3 Leim. Wasserfest ist nicht wörtlich zu nehmen. Siehe Datenblätter der Produkte.

Lagerung: Was Weißleim überhaupt nicht mag ist Kälte/ Frost. Ich vermeide alle Temperaturen unter 10 °C.
Aber auch unter optimalen Bedingungen ist Leim nicht eiwg haltbar. Meist steht ein Haltbarkeitsdatum auf dem Gebinde. Das dient zur Orientierung ähnlich wie bei Lebensmittel.
 

khkb

ww-robinie
Registriert
10. März 2014
Beiträge
854
Alter
73
Ort
Wiesmoor
Moin,

[..] dass ich einige Fichtebretter (100x30x2000) hobeln möchte und dann zu Balken und zu Tischplatten verleimen möchte.

das heißt, Du möchtest Brettschichtholz (Leimbinder, Leimbalken) selber herstellen. Sofern es Balken werden sollen, die dann möglicherweise auch mal der Witterung ausgesetzt sein werden, empfehle ich einen der zahlreich angebotenen D4-Leime mit einer möglichst langen offenen Zeit (z.B. Beko Fibcon 60 mit einer Stunde Offenzeit, aber recht teuer oder Soudal Pro 40 P ca. eine halbe Stunde Offenzeit, deutlich günstiger. Es gibt noch haufenweise andere, aber diese beiden verwende ich persönlich und weiß, dass sie hervorragend sind und, wenn korrekt verarbeitet, bombenfest). Da weiß ich aber nicht, ob die in diesen großen Gebinden angeboten werden.

Wenn's um die Herstellung von Tischplatten geht, bei denen ich einfach mal annehme, dass sie später in mehr oder minder witterungsgeschützter Umgebung sich befinden werden, dann sollte es irgendeiner der bereits genannten, günstigen oder sehr günstigen, klassischen D3-Weißleime völlig hinreichend tun.
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.816
Meine Hausmarke ist Soudal, preisgünstig und in allen Belangen top. Frostfrei gelagert ist PVAC sehr lange haltbar.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.319
Ort
Dortmund
Würde auch Soudal D3 empfehlen, weil ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und Online sehr gut zu bekommen. Ein Standard-D3 Leim wird 90% aller Leimfälle im Innenbereich abdecken.

Große Unterschiede bei den Weißleimen konnte ich bisher nicht feststellen. Manchmal bekommt man Uhu Holzleim beim Discounter (Lidl/Aldi). Hab ich auch schon in Benutzung gehabt und hat gut funktioniert.

Im Außenbereich brauchts D4 Weißleim oder PU-Leim. PU ist aber oft nicht lange lagerfähig, der kann nach 12 Monaten schon hinüber sein.
 

holzkopfhase

ww-nussbaum
Registriert
9. März 2014
Beiträge
92
Vielen Dank für die Hilfe! :emoji_slight_smile:

Glaube ich probiere mal den Soudal Pro 30D. Der 40D ist ja ein PU Leim und kein Weißleim.
 

elchimore

ww-robinie
Registriert
8. August 2009
Beiträge
1.740
Ort
Villingen-Schwenningen
Hallo Holzkopf (ich wollte nicht so angesprochen werden) oder is Bunny besser? :emoji_wink:
Also bei den Soudal leimen sind die 10/20/30 "normale" Weißleime in D1/D2/D3 Qualität. Der 40er ist ein PU Leim nach D4. Der 45er ist auch PU und D4 hat aber ne kurze Offenzeit (sozusagen ExpressPu :emoji_wink: )
Soudal ist auch meine Hausmarke, ich verwende je nach Einsatzzweck den 30er oder den 40er/45er. Verwende auch nur die 750ml Flaschen, sind so teuer nicht und man hat keine Sauerei mit umfüllen. Für den ders braucht gibts die Soudal Leime auch im 5l Kanister.....
Grüssle Micha
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
2.614
Ort
Mittelfranken
In der Festigkeit gibt es übrigens keine wesentlichen Unterschiede. Wenn fachgerecht gearbeitet wird (gleiche Faserrichtung, sauber gehobeltes Holz) ist die Leimfuge eigentlich immer fester als das Holz drumherum. Die Unterschiede betreffen hauptsächlich die Witterungsbeständigkeit und die Verarbeitung. Ganz normaler Weißleim ist aber eigentlich für fast alles ausreichend, was in Innenräumen steht. Übrigens: Auch mit einem D2-Leim wird die Tischplatte nicht auseinanderfallen, wenn ein Glas Sprudel umkippt.
Im Außenbereich sind verleimte Tischplatten auf Dauer immer etwas kritisch, bei jedem Leim.
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Eigentlich muss es in jedem Holzforum immer
wöchentlich einen Beitrag zum Verleimen geben.

Wobei die ganze Bandbreite dieses Materials meist
nicht wirklich so ausreichend bekannt/angewendet
wird, wie es heute möglich wäre.

Die alte Din 68602 hat noch belastbare Werte für
diesen Hilfsstoff sicher definiert, bei der heute eher
üblichen Din/En 204 gibt es dazu nur sehr seichte
Anforderungsprofile.

Einfach einmal eine Verleimung im Bereich des Bade-
zimmers betrachtet, würde noch vor 10 Jahren jede
Verleimung mit einem B2 Leim die Anforderung immer
erfüllen können. Da gibt es kaum einmal freies Wasser
auf der Leimfuge, das Holz quillt aber munter vor sich
hin. Die Leimfuge dürfte das kaum wirklich interessieren,
die hat ihre Wirkung schon unter Beweis stellen können.

Das wirkliche Problem wurde erst mit dem Einsatz von
dampfdichten Werkstoffen abgefragt, in dem Fall die ABS
Kante auf einem holzgebundenem Trägerwerkstoff. Ja da
gibt es keine Ausgleichsfeuchte mehr, es gibt Spannungen
im Verbund und danach auch Ablösungen der Materialien.

Also wurde flugs ein neu definiertes Verleimungsprofil in
die Anforderung eingefügt und EU weit "exakt" definiert.
Daraus folgend müssen diese Fugen nun E4 erfüllen und
ja - die Lieferanten hatte plötzlich auch den geeigneten
Werkstoff im Angebot. Welch unvermutete Eingebung, da
werden jetzt schnell einmal alle KAM auf die PUR Verleimung
umgerüstet. Das ich jetzt ein Trockenschrank für die Leim-
becken brauche um die nichtbenutzte Zeit überbrücken zu
können, peanuts. Dabei sind 90% aller Kantensituationen in
dieser Form kaum auf solche Verleimungsart angewiesen.

Im wirklich relevanten Verleimungsprofil, der Verleimung von
statisch relevanten Holzleimbindern hat sich so aber deutlich
weniger in dem gleichen Zeitraum bewegt. Auch heute ist es
faktisch immer noch möglich das sich Leimbinder über einer
Eissporthalle in Wohlbefinden auflösen könnten. Realistisch ist
das in der Form auch jetzt nur ein einfaches Haftungsproblem.

Gruss Harald
 

tirogast_2018

Gäste
Hallo Harald, bei aller Wertschätzung, aber dem Fragesteller hat deine
ellenlange Antwortglaub ich wenig gebracht...:emoji_slight_smile:
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Hallo Alpensegler

glaube auch das du damit Recht hast.
Verspreche dir, werde mich zukünftig
versuchen kurz und knackig zu halten.

Liebe Grüsse, Harald
 
Oben Unten