Welche Holzart an einer denkmalgeschützte Fassade

Feilenhauer

ww-pappel
Registriert
20. Mai 2025
Beiträge
3
Ort
Remscheid
Guten Tag zusammen,

ich benötige euer Fachwissen zum Thema Holzfassade. Wir möchten eine alte Remise, die unter Denkmalschutz steht, renovieren. Auf den Fachwerk gibt es zwei Seiten, die mit Holzbrettern verkleidet und lackiert worden sind. Diese Fassaden müssen wieder so instand gesetzt werden.(Da die Fassade unter Denkmalschutz Steht)
Das schöne alte Haus steht im Bergischen Land und ist Wind und Wetter in einem Tal ausgesetzt.

Hier meine Fragen:
  • Welches Holz eignet sich am besten für die Verkleidung?
  • Welches Beschichtungssystem ist am besten für das Holz geeignet?
  • Macht es Sinn, das Holz beidseitig zu beschichten?
Vielen Dank schon einmal für eure Unterstützung!

Viele Grüße
Der Feilenhauer Remise1.jpg
Remise4.jpg Remise3.jpg Remise2.jpg
 

Feilenhauer

ww-pappel
Registriert
20. Mai 2025
Beiträge
3
Ort
Remscheid
Danke für die schnelle Antwort.
In diesem Falle nicht ganz. Die Denkmalbehörde ist da recht entspannt und möchte eine lackierte Holzfassade wieder haben.

Beste Grüße
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
7.404
Alter
67
Ort
Darmstadt/Dieburg
Hallo,
ich würde mir zunächst einen Energie-Berater suchen und mit dem zusammen, mit der Denkmahlstelle abklären ob/ wie unter der neuen Verbretterung Wärmeschutzisolierung angebracht werden kann.

Es grüßt Johannes
 

marcop

ww-birnbaum
Registriert
23. Juni 2005
Beiträge
217
Was sagt denn dein Geldbeutel?
Es geht los mit Fichte und am anderen Ende ist Eiche.
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
5.743
Ort
417xx
Ich befürchte die Schnittkanten von Tricoya geben eine andere Optik als (N/F?) Bretter. Nicht streichen müssen finde ich auch immer gut, aber hier kann ich mir das optisch nur schwer damit vorstellen.
 

Feilenhauer

ww-pappel
Registriert
20. Mai 2025
Beiträge
3
Ort
Remscheid
Hallo,
ich würde mir zunächst einen Energie-Berater suchen und mit dem zusammen, mit der Denkmahlstelle abklären ob/ wie unter der neuen Verbretterung Wärmeschutzisolierung angebracht werden kann.

Es grüßt Johannes

Danke für den Hinweis. Das haben wir schon eingeleitet und sind da auf eine guten Weg.

Beste Grüße
 

sowas

ww-ahorn
Registriert
24. September 2024
Beiträge
135
Ort
Metzingen
Behaupte jetzt da lackiert werden muss ist die Holzart unerheblich da ja durch die Lackierung die natürlichen Vorteile für die Dauerfestigkeit bestimmter Hölzer keine Rolle mehr spielen.
 

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.166
Ort
Coswig
da ja durch die Lackierung die natürlichen Vorteile für die Dauerfestigkeit bestimmter Hölzer keine Rolle mehr spielen
...wenn das meinen soll, dass die Lackierung auf dem einen wie auf dem anderen Holz einer kontinuierlichen Pflege und Erneuerung bedarf, kann man das so sehen.

Wenn es meint, dass man weniger dauerhafte Hölzer durch eine Lackierung dauerhafter machen könne... Nöh.

Und wenn man die Zeitspanne vom Auftreten des ersten Defekts einer lackierten Oberfläche zum Totalverlust des lackierten Holzes betrachten mag, ist das gar nicht unerhelblich.
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.587
Ort
südlicher Odenwald
Wir standen bei der Renovierung unseres Hauses vor der gleichen Fragestellung. Eiche wird hier im Odenwald eigentlich nur für Schindeln genutzt, kam für uns nicht in Frage, aus finanziellen Gründen. Für Bretterverkleidungen werden hier in erster Linie Nadelhölzer benutzt. Hauptsächlich Lärche und Kiefer. Bei Lärche hätten wir ein Problem mit dem Gewicht bekommen. Auch etwas, das man vorher abklären sollte. Es wurde dann Douglasie, auch auf Empfehlung unseres damaligen Holzhändlers, der uns auch eine sehr gute Qualität liefern konnte. Auch etwas, worauf man achten sollte.

Als nächstes dann die Farbe, die zur Region und zum Baujahr des Hauses passen sollte. Da das Haus, wegen Umbauten in den 50ern nicht unter Denkmalschutz stand, mussten wir das in Eigenregie recherchieren. Ein Freilichtmuseum war damals eine große Hilfe. Dir wird aber sicherlich die Denkmalschutzbehörde helfen können.

Den passenden Farbton haben wir dann über Bondex bekommen, die damals noch in dänischer Hand waren und sich auch auf historische Farben spezialisiert hatten. Heute bekommt man nur noch ein paar Standardfarben im Baumarkt.

Und dann haben wir aus heutiger Sicht einen großen Fehler gemacht und normale Wetterschutzfarbe genommen, aus zeitlichen und finanziellen Gründen.
Heute würde ich immer zu Ölfarben im Außenbereich greifen. Zunächst teurer und der Erstanstrich ist zeitaufwändiger, aber langfristig, meiner Meinung nach, die sehr viel bessere Wahl. Empfehlen kann ich hier die Firma Ottosson. Ich würde mich auch an deren Empfehlung für die erste Grundierung halten, statt wie oft empfohlen, nur mit Leinölfirnis zu grundieren. Ich habe jedenfalls in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen damit gemacht, was aber nicht heißen soll, dass andere Hersteller von Ölfarben schlechter sind. Vergleich habe ich keinen.
Gutes Gelingen
Gruß Michael

P.S. Schönes Anwesen!
 

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.166
Ort
Coswig
Ich würde mich auch an deren Empfehlung für die erste Grundierung halten, statt wie oft empfohlen, nur mit Leinölfirnis zu grundieren.
...die empfehlen auf neuem Holz sicher klassischerweise einen ersten Anstrich mit reinem Lackleinöl ohne Sikkative... mit evtl. etwas Balsamterpentin... und vielleicht auch schon ein bisschen der künftigen Ölfarbe, oder?
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.587
Ort
südlicher Odenwald
...die empfehlen auf neuem Holz sicher klassischerweise einen ersten Anstrich mit reinem Lackleinöl ohne Sikkative... mit evtl. etwas Balsamterpentin... und vielleicht auch schon ein bisschen der künftigen Ölfarbe,
Aus der Erinnerung heraus, Grundierung, 1/3 reines Leinöl, 1/3 Balsamterpentinöl, 1/3 Leinölfarbe. Dann 2 Anstriche nur Leinölfarbe, im 3.Anstrich noch etwas Standöl dazu. Menge weiß ich nicht mehr. Steht aber auch irgendwo online. Entweder bei Ottosson direkt oder bei Deffner und Johann.
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
5.743
Ort
417xx
Und möglichst astarm, feinjährig und ggfls. harzreich. Also bei der Qualität/Sortierung nicht, niemals aufs Geld gucken, das rächt sich spätestens beim 1. Nachanstrich in ein paar Jahren.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
14.802
Ort
am hessischen Main & Köln
Meine Erfahrung.
Weñ Nadelholz, dann Douglasie, möglichst keine Fichte.



.....Wenn Douglasie dann aus NW Amerika, ergo Oregon Pine, qualitativ ein riesen Unterschied.
So wie Fichte für solche Fronten immer recht dauerhaft waren, bis sogen. Fachleute anfingen,
diese Bäume an für sie nicht geeignete Standorte zu verpflanzen.
Siehe viele Jahrzehnte alte Gebäude in Hochlagen.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.937
Die alte Fassade zeigt ja ein paar Faulstellen. Vielleicht ist da wegen eines schadhaften Dachkannels Wasser drangesuppt (?) Das sollte man zunächstmal abklären. Wenn nämlich das behoben, und bez konstruktiven Holzschutzes sonst alles i.O. würde sogar billige Fi sehr lange haltbar sein. Als dauerhaftere Holzart würd ich zunächst Dou oder Western red Ceadar (Thuja) ins Auge fassen. Kie, oder gar Lärche ist vermutlich teurer. Ei bestimmt sogar viel teurer.

Anstrich mit Ölfarbe wäre auch meine erste Wahl. Vielleicht in anderer Farbe als die Alte... Farbe müsste man dann aber unbedingt mit Denkmalschutz absprechen.
 

Farmer308

ww-eiche
Registriert
8. März 2024
Beiträge
304
Ort
NRW
Hallo,
Muss das Tatsächlich wieder gestrichen werden?
Sonst wären Lärche oder Eiche meine Wahl. Ungehobelt, nur Sägerauh. Wird nach einiger Zeit Silbergrau und ich finde das sieht richtig gut aus.
Das haben wir auf unserem Hof auch an einigen Gebäuden. Das lästige ständige nachpinseln entfällt dabei.
Viele Grüsse Klaus
 

Paulisch

ww-robinie
Registriert
19. Februar 2020
Beiträge
3.747
Ort
Demmin
Wenn lackiert werden soll wäre Douglasie meine erste Wahl. Zweite Wahl wäre Tanne. So hat man dann nicht im ersten Sommer hässliche Harzgallen die durch den Lack brechen. Mit Lack wäre ich aber auch vorsichtig, ich würde keinen versiegelnden Lack nehmen. Stichwort Treibhauseffekt, den man an der alten Fassade beobachten kann.

Mit freundlichen Grüßen Paulisch
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.901
Ort
29549 Bad Bevensen
Douglasie ist Widerstandsklasse 3, wie Kiefer. Das gilt auch nur für den Kern, der Splint ist 5. Was hier meist angeboten wird, ist heimische "Qualität" . Ich würde versuchen, eine ordentliche Fichte zu bekommen und mich dann von Remmers und Consorten über die Beschichtung beraten lassen. Oder natürlich auch von Livos, Auro usw.. Die haben Erfahrung und können genau sagen, was für welches Holz das Richtige ist.
 
Oben Unten