Welche Behandlung für Holzfenster

Crashy

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Nach dem Schleifen unserer Holzfenster trat das eigentliche Holz (ich glaube, es ist Walnuss) zutage. Nun würde ich gerne die Optik beibehalten (vorher war eine Sikkens Lasur - Mahagoni drauf) und die Rahmen mit einer klaren Lasur o.ä. behandeln. Dabei hatte ich an Osmo Hartwachsöl gedacht. Die Fenster werden ja des Öfteren gereinigt, da sollte die Oberflächenbehandlung möglichst resistent gegen Reinigungsmittel sein und zudem möglichst umweltfreudlich.

Achja. wir haben die Fenster innen geschliffen - von aussen soll weiterhin die Sikkens-Farbe wegen dem UV-Schutz bleiben.

Würdet ihr mir ebenfalls zu Osmo raten, oder gibt es hier Besseres?

Grüße aus Koblenz
 

frankundfrei

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Holzfenster innen schützen

Hallo Crashy,

das mit dem Walnuss kann ich mir nicht vostellen. Vermutlich ist es Meranti. Wenn möglich stelle mal eine Nahaufnahme hier rein.

Wenn du wirklich völlig abgeschliffen hast, dann geht eine farblose ölhaltige Lasur recht gut. Wenn Du bei der Beschichtung der Fenster auf umweltfreundlich achtest, dann machst Du das bei der Auswahl Deiner Fensterreinigungsmittel auch.

Bei übermäßiger Beanspruchung wird Deine Oberfläche am Holz leiden. Aber bei der Holzlasur auf Ölbasis kannst Du problemlos ohne Anschliff nachpflegen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

WinfriedM

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Kenn mich mit Fenstern nicht so sehr aus, mir kam gerade die Frage auf, ob es gut ist, Außen- und Innenseite mit völlig unterschiedlichen Systemen zu beschichten. Würd ich noch abklären...

Zu Osmo und Natural: Osmo Hartwachsöl bildet eine recht dichte Schicht auf dem Holz. Diese Schicht ist auch gut wischbar und zähelastisch. Natural Lasur dringt tief ins Holz ein und ist weniger schichtbildend. Das Holz bleibt diffusionsoffener. Beides sind mögliche Varianten und ich wüsste im Moment gar nicht, für was ich mich entscheiden würde.

Dann wäre auch noch die Frage, wie sich das Holz bei farbloser Beschichtung verhält, ob es also ausbleicht. Ich tippe übrigens auch auf Meranti, das ist ein typisches dunkles Holz für Fenster. Wenn du Natural verwendest, würd ich auf jeden Fall was farblich pigmentiertes nehmen. Das gibt UV-Schutz und verstärkt die Grundfarbe des Holzes.
 

Lackierer

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Damit das Dampfdiffusionsverhalten beim Holzfenster richtig eingestellt ist, sollte innen etwas höher beschichtet werden als außen. Also innen etwas mehr Dampfbremse, außen diffusionsoffener.
So sieht es die Norm für Holzfensteroberflächen vor.

Wenn außen eine Sikkens HLS Dünnschichtlasur besteht, dann würde ich innen etwas filmbildendes auftragen.
 

Crashy

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@ frankundfrei

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort. Heute abend stelle ich mal Foto's rein.

Das mit dem Walnuss hat mich auch schon gewundert. Hat Walnuss nicht eine sehr lebhafte Maserung? Meine Mutter hatte Mitte der 70iger mit meinem Vater das Haus bauen lassen - sie meint, es sei Walnuss. mmmh.
Anhand der Bilder kannst du das sicher besser beurteilen.
Bis heute abend

Grüße in die Runde
Crashy
 

Crashy

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Nochmal in die Runde.

Vielen Dank für alle Antworten. Wenn ich die Foto's mache, schaue ich auch gleich einmal nach, mit welcher Farbe die Fenster gestrichen wurden.

Liebe Grüße
 

Holzkopf87

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Fenster aus Walnuss?

Sehr schwer vorstellbar, denn Nussbaum ist sehr teuer, hat kein ideales Schwund und Quellverhalten für Fenster und eig. ist dieses Holz für Fenster zu schade.
 

Crashy

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Ok - ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Das war ein totales Missverständnis zwischen meiner Mutter (sie baute das Haus damals in den 70igern mit meinem Vater) und mir. Das Holz soll Mahagoni sein. Ich habe mal ein paar Bilder gemacht. Ich versuche sie mal reinzustellen - ich hoffe das klappt.

Also ich wollte so vorgehen: Die Dünnschichtlasur erst mit 40er oder 60er Schleifpapier runterschleifen, dann mit 120er und abschließend mit 180er feinschleifen. Reicht das? Oder noch sollte ich noch feiner schleifen?

Anschließend nach dem ersten Anstrich nochmal fein schleifen.

Ist das so ok?
 

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WinfriedM

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Wenn es eine Dünnschichtlasur ist, finde ich 40er Papier etwas heftig. Da würd ich erstmal mit einem 100er Papier probieren. Von einem 60er kannst du auch nicht auf ein 120er gehen, da braucht es mindestens noch eine Zwischengröße.
 

Holzkopf87

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Jepp ist entweder Sipo Mahagoni oder Meranti, wobei ich auf Sipo tendiere, war damals sehr verbreitet. Trotzdem ist Sipo nicht das ideale Holz für Fenster, wegen verzug!

Es kommt darauf an wie verwittert deine Fenster sind, normal reicht anschleifen und wenn stärk verwittert abplatzende lasur entfernen und Drüberlasieren. Soll es ein Warungsanstrich sein oder ein Neuanstrich werden?
 

Crashy

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Hallo,

ich muss mich erst einmal bei allen, die mir geantwortet haben, entschuldigen, dass ich mich erst jetzt wieder melde.
Wir sind nun seit über einem Jahr am Renovieren und die letzten 1 1/2 Wochen waren echt schlimm - ich kam gar nicht mehr an meinen Rechner.

Ist es ok, wenn ich Osmo Hartwachsöl oder deartiges nehme? Wir haben noch TripTrap-Öl vom Ölen der Eiche-Landhausdielen. Wäre das besser, als Osmo? Es soll halt widerstandsfähig, aber auch umweltfreudlich sein.
 

frankundfrei

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Ist es o.k.?

Beides wird im Innenbereich Dein Holz schützen. Bei beiden darauf achten, dass Du nicht zuviel aufgibst, da das Holz nicht sehr viel aufnehmen wird. Osmo wird dir mehr Schicht machen.

Bei dem TripTrap-Öl sehe ich den Vorteil, dass es leichter nachzupflegen ist.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

WinfriedM

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So ein Holzfenster kann ja durchaus 50-200 Jahre halten. Ich glaub nicht, dass die Lackindustrie sowas schon in den Griff bekommt. Ich habe schon öfters Velux Dachfenster mit farblosem Lack gesehen, die nach 10-15 Jahren stärkere Defekte in der Innenversiegelung hatten. Lack war rissig und wurde von Kondenswasser unterwandert. Verfärbte sich dann auch weißlich.

Ich denke, Velux als Markenhersteller wird da auch so mit das Beste benutzen, was es an Beschichtung gibt.

Defekte Lackoberflächen zu restaurieren ist recht aufwändig, da ist mir einfache Nachpflege alle 5 Jahre lieber. Nachpflege, bei der nicht erst alle alten Lackschichten abgetragen werden müssen...

Nachtrag: Hab gerade nochmal bei Velux nachgeschaut, die empfehlen: "Das Fenster muss mindestens alle 4 Jahre und im Übrigen bei Bedarf nachbehandelt werden. Fenster, die starker Hitze, starkem Sonnenlicht und/oder hoher Luftfeuchtigkeit (z. B. in Küche oder Bad) ausgesetzt sind, müssen aber mindestens alle zwei Jahre nachbehandelt werden."

Quelle: Selbst Pflegen und Warten - VELUX Deutschland GmbH -VELUX ist der weltweit führende Hersteller von Dachwohnfenstern und von Dachwohnfenster-Zubehör.

Und das bei - ich denke mal - modernsten Anstrichstoffen...
 

Lackierer

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Holzfenster werden für ca. 50 Jahre Haltbarkeit gemacht. In dieser Zeit können auch die Gläser Beeinträchtigungen haben.

Im Normalfall ersetzt spätestens die 3. Generation die Fenster durch neue.

Wir kennen diesen Fall nicht, dass innen Pflege bei Holzfenstern anfällt. Gar nicht. (Ausgenommen natürlich manche Naturölanstriche)

Wenn man erfahrungsgemäß von über 15 Jahren Haltbarkeit von industriell gefertigter Oberfläche im Aussenbereich ausgehen kann, ist die 5-fache Haltbarkeit innen anzunehmen und realistisch.

Der Vergleich Velux hinkt. Die Fensterbauer unter uns werden das bestätigen. Stichwort kalte Kante. Das ist nicht eine Frage des Anstriches.
 

lackpapst

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Wie wärs denn mit einem blockfreien Klarlack auf Hydrobasis. Da gibt es ganz tolle einfach zu verarbeitende Materialien die auch einer häufigen Fensterreinigung usw. widerstehen.


Gruß Uli
 

Crashy

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Und nochmals vielen Dank für die rege Beteiligung an diesem Thread.

Sicherlich gibt es auch hier keine "beste Lösung", sondern nur "beste Kompromisse".
Wir haben auch keine Lust und Zeit, standig Holz nachzuhalten; dafür ist das Haus zu groß und es gibt auch noch ein Leben nach dem Renovieren.

Was ich bei Ölen oder Wachsen so toll finde, ist wie die Maserung von Holz angefeuert wird. Offen gesagt, habe ich mit Klarlack noch nie gearbeitet - nur mit Öl oder Wachs. Nur habe ich keine Erfahrung, wie sich das bei Fenstern verhält. Eine Tischoberfläche muss man - je nach Beanspruchung - sicher einmal im Jahr nachbehandeln. Ein Fensterrahmen wird ja nicht so dolle beansprucht, hat aber mehr mit Sonneneinstrahlung und Witterung zu kämpfen. Auch beschlagen schonmal Scheiben und der Rahmen wird feucht.
Ebenfalls ist das Nachbearbeiten mit Öl wesentlich einfacher, als mit Lack.

Ich denke, ich versuche es mal mit dem TripTrap. Ich hole mal den Kanister heute rauf und frage euch nochmal gezielt.
Hoffentlich nerve ich nicht.

Grüße
Crashy
 
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