Weiterbildungsmöglichkeit zum Schreiner/Tischler für päd. Arbeit mit Jugendlichen/jungen Erwachsenen

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ww-robinie
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Hallo zusammen,

ich wollte mal hören, wie eure Erfahrungen diesbezüglich sind.

Ich bin Diplom Sozialpädagoge und arbeite seit fast 20 Jahren in der stationären Jugendhilfe im Schichtdienst.

Aktuell bin ich mit einem Kollegen dabei, eine kleine Holzwerkstatt für die handlungsorientierte Arbeit mit unseren Jugendlichen aufzubauen/einzurichten. Dies gestaltet sich aber gar nicht so einfach, da ich mich privat zwar seit einigen Jahren mit dem Thema Holzbearbeitung beschäftige, aber keine fachlichen Grundkenntnisse/Ausbildung in diesem Bereich habe.

Es gibt zwar viele Schreiner, die mit einer päd. Zusatzqualifikation in Werkstätten und der Jugendhilfe zugehörigen Ausbildungsbetrieben tätig sind, aber bisher konnte ich kaum etwas über Pädagogen , die sich im Bereich Holzbearbeitung weitergebildet haben, finden.

Meine Suche nach entsprechenden Weiterbildungsangeboten bei der Berufsgenossenschaft und den Handwerkskammern scheitert bisher fast immer daran, dass meine BG an die BG Holz/Metall verweist, die aber nur ausgebildete Schreiner / Meister weiterbilden.

Einen kleinen Erfolg kann ich verbuchen, es ist mir mittlerweile gelungen ein 5 tägiges Seminar zur sicheren Arbeit an Holzbearbeitungsmaschinen, ausfindig zu machen.

Darüber hinaus konnte ich aber kaum Möglichkeiten finden, sich als Pädagoge fit für eine Tätigkeit in diesem Bereich zu machen.

Hier in meiner Nähe gibt es einen Einrichtung, die zwar diesen Bereich anbietet, dort arbeiten aber ausschließlich Schreinermeister mit päd. Zusatzqualifikation in der Schreinerei.

Mal eben eine 3jährige Lehre machen und anschließend einen Meister ist in meiner aktuellen Lebenssitution nicht möglich bzw. vorstellbar, habe Haus und Familie, die finanziell versorgt sein müssen.

Daher meine Frage, was ihr bisher in diesem Bereich für Erfahrungen gemacht habt oder ob es hier ggf. sogar Member in einer ähnlichen Situation gibt?

Würde mich über Ideen und Anregungen freuen!

Viele Grüße,

Flo
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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Hallo Flo,

direkt zu deinem Thema kann ich leider nichts beitragen. Was mir aber beim lesen durch den Kopf ging war unser @IngoS der ja eigentlich gelernter Metaller ist aber sich mehr oder weniger eigenständig das Tischlern/ Schreinern angeeignet und auch eine entsprechende Gesellenprüfung abgelegt hat.

Dies gestaltet sich aber gar nicht so einfach, da ich mich privat zwar seit einigen Jahren mit dem Thema Holzbearbeitung beschäftige, aber keine fachlichen Grundkenntnisse/Ausbildung in diesem Bereich habe.

Damit hast Du ja quasi schon mal den ersten Schritt gemacht. Setze Dich doch eventuell mal mit Ingo auseinander wie er das ganze umgesetzt hat, vielleicht ist dies ja auch für Dich ein Ansatz sich die fachliche Qualifikation zu erarbeiten ohne dafür eine Vollständige Ausbildung zu machen.
Ich denke das ganze ist ja auch im Sinne deines Arbeitgebers, evtl. bekommst ja von Ihm Unterstützung z.b. durch Freistellung um am schulischen Teil der Tischlerausbildung teilnehmen zu können ohne dass Du finanzielle Einbußen hast. Hier in BW hat man z.B. auch Anspruch auf 5 Tage Bildungsurlaub im Jahr, evtl. gibt es auch in dieser Richtung eine Möglichkeit.

Gruß Stephan
 

ChrisOL

ww-robinie
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Hallo Flo,

die Träger solcher Einrichtungen bedienen sich in so einem Fall doch gerne bei Fachkunde Lehrern. Also warum holt hier euch keinen Tischler mit der Motivation seine Erfahrung weitergeben zu wollen in euer Team und du erweiterst das als Pädagoge?

Natürlich muss man sich dafür Budgets erkämpfen :emoji_frowning2:

Meine Frau ist Lehrerin an der Berufsschule und die suchen auch gerne Leute aus der Praxis. Das sind dann aber Überzeugungstäter, wie gesagt beim Thema Geld ist dann Stacheldraht im Säckl.
 

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ww-robinie
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Hallo Stephan, hallo Christoph,

danke für die Ideen dazu. Dann werde ich mich mal an Ingo wenden bzw. vielleicht meldet er sich hier ja noch zu Wort.

Einen Schreiner holen ist eine schöne Idee, aber für uns nicht umsetzbar. Es geht darum, dass wir für unsere Jugendlichen kleinere Arbeiten anbieten, eine extra Stelle ist dafür nicht drin. Es soll ja auch keine Schreinerei werden, sondern eine Holzwerkstatt.

Bin gerade dabei einen Pathorouter nach Matthias Wandel zu bauen und möchte gern testen, ob dies vielleicht ein Werkzeug wäre, welches für die Arbeit mit den Jungs in Frage kommt. Für mich ist es wichtig, dass das Ergebnis, dass die Jugendlichen erzielen können, einen Wert hat. Die Idee wäre solche DInge z.B. dann bei internen Feierlichkeiten (Weihnachtsmarkt, Sommerfest) zu präsentieren und auch zu verkaufen. Dadurch sollen die Jungs die Erfahrung machen, dass sie was schaffen können und im besten Fall soll das Interesse für ein solches Arbeitsfeld geweckt werden.

Viele Grüße,

Flo
 

ChrisOL

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Hallo Flo,

Wenn es um kleine Dinge geht die selbst geschaffen werden, dann erzielt man mit Anleitung beim Drechseln ganz gute Ergebnisse. Drechselkurse findet man schon häufiger wie Tischlerkurse, man kommt recht schnell zum fertigen und annehmbaren Produkt. Dort kannst du dich auch schneller einarbeiten. Ich stelle Mal die Behauptung auf, dass ein Ungelernter schneller eine kleine Schale unter Anleitung herstellt wie einen gezinkten Kasten.

Vielleicht ist das eine Alternative. Vorteil du kannst ohne Gehörschutz arbeiten und alle ansprechen.
 

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ww-robinie
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Hallo CHristoph,

ja, die Jungs haben in der Schule schon eine Drechsel Werkstatt :emoji_slight_smile:

Das Feld ist schon abgedeckt.

VG,

Flo
 

husky 928

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Für mich ist es wichtig, dass das Ergebnis, dass die Jugendlichen erzielen können, einen Wert hat. Die Idee wäre solche DInge z.B. dann bei internen Feierlichkeiten (Weihnachtsmarkt, Sommerfest) zu präsentieren und auch zu verkaufen. Dadurch sollen die Jungs die Erfahrung machen, dass sie was schaffen können und im besten Fall soll das Interesse für ein solches Arbeitsfeld geweckt werden.
Meiner Ansicht nach würden sich neben den schon angesprochenen Drechselarbeiten mit der Feinsäge hergestellte Dinge dafür gut eignen.
Wenn man sich nicht gleich einen Werkraum komplett mit Hegner Maschinen ausrüstet, hat man ein überschaubares Budget, und erste Arbeitserfolge sollten sich auch recht schnell erzielen lassen.

MfG, Wilfried
 

Jette

ww-kiefer
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Vielleicht wäre ein Praktikum in einer Tischlerei etwas für dich?
 
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