Wasserlack von Adler - Erfahrungen

gimli

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Hallo zusammen,

ich bin im Umgang mit Lacken recht unerfahren da ich meine Möbel bis jetzt eigenlich immer geölt habe. Für einen Schrank möchte ich allerdings die Innenseiten mit Klarlack und die Türen (Tipla mit MDF-Deck) schwarz lackieren.

Meine Recherche nach wasserbasierten Lacken hat mich zur Firma Adler geführt, da bei den meisten anderen Herstellern die ich gefunden habe die Lacke oder zumindest die Grundierung gespritzt werden muss und Adler mit dem Aqua-Nova Pro einen Wasserlack hat, der auch gerollt werden kann. Außerdem gibt es die Lacke auch in heimwerkerfreundlichen Gebinden.

Hier meine Frage nach Erfahrungen mit Lacken der Fa. Adler und im speziellen des Aqua-Nova pro hinsichtlich Verarbeitbarkeit und Oberfläche.

Ich bin natürlich auch für Alternativen offen, sollte der von mir ins Auge gefasste Lack eher ungeeignet sein.

LG Denny
 

magmog

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Guuden,

wir mussten auf Adler umstellen, unser Lackhersteller hat sich aus dem Holzbereich zurückgezogen.
Inzwischen haben mit deren Lacken auf Wasser- und Lösemittelbasis
nur gute Erfahrungen machen können.
Eine kleinere Firma die mit Eigeninitiative auf Kundenwünsche eingeht, auch bei kleineren Mengen.
 

Franz-Josef_B.

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Meine Recherche nach wasserbasierten Lacken hat mich zur Firma Adler geführt, da bei den meisten anderen Herstellern die ich gefunden habe die Lacke oder zumindest die Grundierung gespritzt werden muss und Adler mit dem Aqua-Nova Pro einen Wasserlack hat, der auch gerollt werden kann. Außerdem gibt es die Lacke auch in heimwerkerfreundlichen Gebinden.
Seltsame Rechercheergebnisse. Zahlreiche andere namhafte Hersteller bieten auch wasserbasierte Lacke zur handwerklichen Verarbeitung mit Pinsel und Rolle in Kleingebinden an, z.B. Brillux, Jansen und Branth.
 

gimli

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Danke schonmal für die Antworten.

Den Clou L11 hatte ich auch ins Auge gefasst aber nachdem die Insolvent sind leider aktuell schwer zu bekommen.

Ich hätte einfach gerne einen Hersteller, bei dem ich sowohl wasserbasierten Klarlack als auch farbigen Lack zum Rollen in für mich vernünftigen Gebinden bekomme.

Jansen kannte ich jetzt noch gar nicht, schaue ich mal an.

Auch vielen Dank an magmog für den Input zu Adler, ich denke ich werde es mit denen jetzt mal versuchen.
 

carsten

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Hallo

hatte vor knapp 25 Jahren das erste mal Kontakt mit Wasserlacken im Schreinerbereich. Der war damals von Adler. Die haben also definitiv Erfahrung mit Wasserlacken. Aber eigentlich egal auch mit zweihorn oder hesselignal keinen Probleme.
Vorsicht Maske tragen, die Wasserlackpartikel härten blöderweise auch IN der Lunge aus. Ist nicht wirklich Gesund.
 

WinfriedM

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Fürs Rollen und Streichen sind auch Parkettlacke super geeignet. Zum Beispiel Bona Mega oder Oli Aqua Standard oder wenns billiger sein soll, Oli Aqua Domo. Gibt noch viele weitere Anbieter.
 

glenwood25

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Das wissen leider Viele nicht.
Also Vorsicht! Wasserlacke sind vielleicht für die Umwelt "weniger" Gefährlich, für den Verarbeiter aber nicht.
LG Gerhard

Absolut richtig.
Ich kann mich noch gut an die Veranstaltung unseres Lackhändlers erinnern, als der Anwendungstechniker von Zweihorn uns fast bekniet hat, unbedingt ne Maske zu tragen. Eben wegen dieser Gesundheitsgefahren.
Ist bestimmt 20 Jahre her. Aber die Eindringlichkeit hat keinen Kollegen kalt gelassen.

Gruß Gerhard
 

glenwood25

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Würde sagen, in erster Linie beim spritzen.
Den Sprühnebel einzuatmen ist alles andere als gesund.
Schreiner werden ihren Lack wohl zum allergrößten Teil spritzen. Gibt die beste Oberfläche und geht schneller.
 

Johannes

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Hallo zusammen,
natürlich ist es beim Spritzen relevanter als beim Rollen. Grundsätzlich, muss man sich aber in Klaren sein, dass im Lack Bestandteile sind, die nicht zuträglich für die Gesundheit sind. Bei Wasserlacken ist es jetzt so, dass gewissen Stoffe durch Emulgatoren wasserkompatibel gemacht werden. Dadurch werden sie auch mit dem menschlichen Organismus kompatibel gemacht, sie können also auch durch die Haut in den Blutkreislauf gelangen. Dies bedeutet nicht,das man bei Berührung gleich tod umfällt, aber man sollte sich da schon Gedanken machen.
Der blaue Umweltengel heißt nicht, dass das unbedenklich ist.

Es grüßt Johannes
 

WinfriedM

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Ist das nur beim Spritzen relevant oder auch beim Rollen?
Gefährlich sind vor allem die feinen Tröpfchen beim Spritzen (Aerosole), die man dann einatmet. Also Lack, der tief in die Lunge geht.

Das Problem gibts beim Rollen und Streichen nicht. Da sind es eher flüchtige organische Verbindungen, also Lösemittel, die man einatmet. Das ist aber bei Wasserlacken während der Verarbeitung relativ wenig an Belastung. Dafür dünsten die aber länger aus, als Lösemittellacke, weil es in der Regel schwer flüchtige Lösemittel sind. Also ruhig die ersten Wochen öfter lüften, wenn man lackierte Sachen in die Wohnung stellt.
 

gimli

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Vielen Dank für die Hinweise. Ich habe bei der Arbeit mit Lack oder Farbe ohnehin immer eine Filtermaske auf, da ich von den Dämpfen schnell Kopfschmerzen bekomme. Ich bin da wohl anfällig.
 

Uranus

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Vorsicht Maske tragen, die Wasserlackpartikel härten blöderweise auch IN der Lunge aus. Ist nicht wirklich Gesund.
Kein Lacknebel ist gesund für die Lunge, weder lösemittelbasierte Systeme noch die auf Wasserbasis.
Dass Wasserlacke generell für die Lunge schädlicher sind, ist schon länger widerlegt. Ich hab da schon wildeste Behaupten gehört, dass der Wasserlack von der Lunge nicht als Fremdstoff erkannt wird oder dass Wasserlacke in die Blutbahnen leichter diffundieren.

Beide Lacksystem sind nahezu von den Aerosolen gleich schädlich. Nur hat Wasserlack weniger flüchtige organische Verbindungen. Deswegen kann bei den Halbmasken theoretisch auf die Gasfilter verzichten, wenn man genug lüftet.
Bei beiden Lacken hat man eben für seine Gesundheit zu sorgen und Atemschutzmasken zu tragen.
Aus meiner Erfahrung heraus verursacht der Lösemittelanteil deutlich mehr Hustenreiz, weswegen ich lieber Wasserlacke spritze.
 

WinfriedM

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Dass Wasserlacke generell für die Lunge schädlicher sind, ist schon länger widerlegt.
Bei Wasserlacken gibts zusätzlich noch Biozide (Topfkonservierer), die auch nicht ohne sind. Da kann man vor allem Allergien von bekommen und wenn man die einmal hat, reagiert man auf kleinste Mengen. Sind vor allem die Isothiazolinone. Über Aerosole holt man die sich auch in den Körper.
 

uli2003

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Ich lackiere das meiste mittlerweile mit Wasserlacken von Remmers, man muss sich aber schon etwas umstellen. Bei richtig hoher Luftfeuchte bekommt man die sehr schwer trocken. Da ist ein häufiger Luftaustausch nötig.
Rollen kann man die sicher auch, warum auch nicht.

Grundsätzlich sind sie etwas dicker als Lösemittellacke, und sollten auch nicht sonderlich verdünnt werden - dann gibt es speziell an senkrechten Flächen schnell ein Problem.
 

carsten

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Hallo

ich kenne nur zahlreiche Schreiner/ Lackierer die jahrelang die klassischen Verdünnerlacke gespritzt haben. Und sogar auch noch geraucht haben. Keiner hat da irgendwelche Probleme.
Ein ehemaliger Arbeitgeber hat viel lackiert, eben mit Wasserlack, nie geraucht. Musste mit Mitte 40 seinen Betrieb schließen und ist dann mit 52 Jahren gestorben. Ursache Lungenkrebs und Hirntumor. Mir wurde als Ursache das "Lackieren" genannt.
Egal ob das jetzt stimmt, medizinisch oder wissenschaftlich bewiesen ist oder wurde.
Die Aussage der Ehefrau prägt, bleibt in Erinnerung und das seit Jahren. Ich hab kein Problem mit Wasserlacken auch nicht wenn gespritzt, ABER eben nur mit Maske.
 

Manohara

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Wasserlacke sind vielleicht für die Umwelt "weniger" Gefährlich, für den Verarbeiter aber nicht.

meine Information ist, dass die wasserlöslichen Lacke zwar nach ihrer Herstellung umweltfreundlich(er) sind, aber bis sie da hin kommen, muss das Material chemisch bearbeitet werden und das kann diesen Vorteil zunichte machen.

Ich nehme - seit ich das gelesen habe - immer Lösungsmittel-Lacke, zu denen ich mehr Vertrauen habe, vor Allem was ihre Haltbarkeit betrifft. (und allgemein so wenig wie möglich überhaupt)
 

m4nu92

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Um etwas zum eigentlichen Thema beizutragen:

die Wasserlacke der Firma Adler lassen sich sehr gut verarbeiten - vor allem die Farbigen sind echt gut. Was bei uns ganz wichtig war: man muss sich wirklich ans Datenblatt (Düsendurchmesser) halten und eine ausreichende Trockenzeit einhalten vorm Zwischenschliff sonst wird die Oberfläche extrem Rau.
Was auch wichtig ist und was wir von anderen Wasserlacken so nicht gekannt haben: beim Grundieren (wenn man nicht füllen möchte) wirklich nur ganz dünn den Lack auftragen, vor allem bei offenporigen Hölzern. Es gibt auch recht viele Zusatzstoffe (auch in Kleingebinden) die zum Beispiel den Lack dünner machen, hier sollte man nicht mit normalen Wasser rumprobieren...das versaut einem teilweise die Oberfläche. Im System ist aber alles super aufeinander abgestimmt.

Ansonsten verwenden wir noch Wasserlacke der Firma Plantaq / Jordan. Hier ist es aber im 2K Bereich so dass die Lacke recht "aggressiv" sind und man die Spritzpistolen sehr gut reinigen muss...die Topfzeit ist auch recht kurz. Dafür hat der Lack top Eigenschaften (vor allem bei der Chemiekalienbeständigkeit). Man kann den Wasserlack im Grund ohne Härter spritzen und dann nur im Decklack mit Härter um die Beständigkeit zu erhöhen. Dadurch braucht man nicht 2 verschiedene Lacke.
 

gimli

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Danke für die Infos, aber ich habe (noch) keine Pistole, daher werde ich den Lack mit der Rolle auftragen.

Was mir jetzt noch aufgefallen ist, bei Adler gibt es Lacke wie z.B. den Aqua-Nova Pro, bei dem DIY ausdrücklich ausgeschlossen ist (Pictogramm ist durchgestrichen).

Weiß jemand, an was das festgemacht wird?
 
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