Wasserflecke in Teaktisch entfernen

welaloba

ww-robinie
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Hallo an alle Experten, (insbesondere an Ottmar in USA):
auf mich kommt demnächst die Aufgabe zu, ein Teakmöbel zu restaurieren. Hauptsächlich geht es hier darum, Wasserflecke aus der Platte entfernen. (Siehe zwei Fotos) Der Umgang mit Lösemitteln und Schleifpapieren ist mir geläufig.
1. Frage: Welche Lösemittel kannst du empfehlen zum Reinigen vor dem Schleifen?
2. Frage: Welches Oberflächenmaterial würdest du empfehlen zur weiteren Benutzung als Schreibtisch?
3. Habe ich eine Chance, die Farbunterschiede, die durch unterschiedliche Lichteinwirkung (z.B. langjährig anwesende Schreibunterlage) entstanden sind, zu egalisieren?
Im Voraus Danke für die Mühe.
Werner
 

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JokerMR16

ww-nussbaum
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weißt du ob und mit was der tisch lackiert oder geölt ist? an einer stelle mal testen mit lösungsmittel wie das holz und die oberfläche reagiert. ich würde versuchen den wasserfleck auszuschleifen (sofern nicht zu tief) ansonsten eine pigmentierung wählen, die den tisch um eine stufe dunkler setzt. z.b. beizen.
gib mal bescheid wenn du was herausghefunden hast.

mfg
73 & 55
Markus
 

welaloba

ww-robinie
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Danke für Jokers Tips und Empfehlungen. Lackiertes Teak hab ich noch nie gesehen.
Dunkler beizen geht eher nicht, der Tisch hat schließlich noch andere Teile als diese Platte, und es soll bitte schön nachher noch zusammenpassen.
Gruß Werner
PS. Habe das Möbel noch nicht hier. Bescheid folgt nach.
 

ligno54

ww-pappel
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Hallo Welaloba,

Lack auf Teakholz ist nicht einfach, können die klassischen Lacke auch nicht.
Aber?

Welche Qualitätsstufe soll durch die Restaurierung erreicht werden?
Ist der Tisch massiv oder nur furniert?
Auf dem foto läßt sich nicht erkennen, wie tief die Wasserflecken im Holz sitezn. Mit Lösemitteln bekommst du die nicht weg und erzeugst durch sie eher neue zusätzliche Flecken, weil die natürlichen Teakinhaltsstoffe mobilisiert werden und in die Lösemittelrandbereiche wandern. Die Flecken lassen sich leider nur herausschleifen.

Bei einer "low-level Lösung" würde ich die ganze Platte mit einem mittleren Korn (120er) schleifen, bis die alten Aufträge/Behandlungen einigermaßen gleichmäßig entfernt worden sind, entstauben und dann mit einem guten farbigen (gelblich pigmentiert) Teaköl komplett ölen, ggf. wiederholen, fertig. Zumindest die Ausbleichung durch die Sonneneinstrahlung müßte damit zufriedenstellend angeglichen werden können. Bei den Wasserflecken wird noch einiges zu sehen sein aber nicht mehr so starkwie vorher. Ansonsten bei furniertem Tisch und hohen Ansprüchen lohnt der Aufwand nicht wirklich. Oder?

Bei mittleren bis hohen Ansprüchen: Profi-Schleifen bis aufs ungeschädigte Kernholz gleichmäßig über die gesamte Fläche, dann mit einer speziellen gelblich lasierenden Grundierung zwecks UV-Schutz 2x grundieren mit Zwischenschliff und mit einem seidenmatten 1K-PU-Klarlack nachbehandeln. Dieser 1K-PU-Klarlack weist deutlich bessere Praxis-Eigenschaften auf als ein Teaköl oder Holz-Lasuren dies könnten. (Ein 2K-PU-Klarlack muß es hierfür ja nicht unbedingt sein?)
Mit letzterem ausgerüstet sollte er so schnell keine Wasserflecken/Ausbleichungen mehr bekommen und auch einem "robusten Alltag" sehr lange widerstehen können.

Gruß
Ligno54
Günter
 

frankundfrei

ww-robinie
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Teakholztisch und Wasserflecken

Der Tisch ist zu 100% furniert - und das hauchdünn. Ich vermute auch einen mehr oder weniger angegriffenen Auftrag mit Nitrolack.

Insofern sind auch die Möglichkeiten der Sanierung sehr begrenzt.

Das Oberflächenbild ist so gestört, dass ein neuer Furnierauftrag u.U. rationeller ist als die Sanierung - vor allem dann, wenn die Kunden den Anspruch stellen, alles soll angeglichen sein und die Flecken dürfen nicht mehr gesehen werden.

Diesen Tisch mit Öl zu behandeln würde ich mich nicht trauen, da das Furnier zu dünn ist und die Annahme des Öls zu unterschiedlich ausfallen würde.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural Naturfarben
 

edelres

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Teakholzmoebel + Schleipapier = Kopfschmerzen

Hallo Werner,

Deinen Beitrag habe ich total ueberlesen. Vorab, halte dich von jeglicher Benutzung von Schleifpapier an Teakholzmoebeln zurueck.

Teakholzmoebel + Schleipapier = Kopfschmerzen

In deinem Fall wuerde ich mit einem Ablauger (Benzinlauge) die Oberflaechen abbeizen. Mit einer Mischung aus Nitroverduenner und Testbenzin, wasche ich die alten Finischreste von der Oberflaeche. Nun bleiche ich das Holz mit Wasserstoffperoxid >30 %. Den Wasserstoff wasche ich mit feuchten Zelluloseschwaemmen ab. Nicht zu viel Wasser auf einmal auf die Oberflaeche bringen.

Nach dem Durchtrocknen der Oberflaeche, sehe ich ob noch Unterschiede vorhanden sind und bleiche gezielt nur die dunkleren Stellen um auf Nr Sicher zu gehen bleiche ich dann nochmals die gesamte Oberflaeche. *)

Ich lasse die Oberflaechen einige Tage trocknen und beize dann mit Wasserbeize (Arti/Clou) den gewuenschten Farbton. Nun Spritze ich Schnellschleifgund auf, 2 - 3 Lagen, jetzt schleife ich die Oberflaeche mit Gefuehl per Hand mit 320/400er Schleifpapier.

Ich verwende auf solchen Moebeln Nitrolack, die Funierten Moebel aus dieser Zeit waren nicht geoelt, sondern lackiert.

Falls notwendig, faerbe ich den verwendeten Nitrolack mit Clou Spiritusbeize, mit Lasurtechnik kann ich so ziemlich jeden gewuenschten Farbton erreichen.
Den Glanzgrad des Nitrolack stelle ich durch Zumischen von Mattmitteln ein so dass ein gewisser Altersglanzgrad erreicht wird.

Ich konnte hier einige Erfahrungen im Aufarbeiten von daenischen Designermoebel der funfziger/sechziger Jahre sammeln, auch sehr schlechte. Die Furniere sind besonders an Tischkanten so duenn, dass eine Benutzung von Schleifpapier ausgeschlossen ist. Irgendwelche Rauheiten welche im Zuge Abbeizen/Bleichen/Beizen entstehen, glaette ich mit dem Schnellschleifgrund.

Die meisten Teakmoebel aus dieser Zeit, wurden auf einen einheitlichen Farbton gebeizt. Bei den Billigmoebeln mit gefaerbtem Lack die besseren Moebel mit Beize und Lack behandelt. Der vorhandene Farbton vor dem Abbeizen ist eine Mischung aus ausgebleichtem Finish und Alterungston des Holzes.

*) Dies bezieht sich auf viele Einzelfaelle und ist nicht in jedem Fall notwendig

Ob sich der Aufwand an normalen Moebeln lohnt muss du selbst herausfinden.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar

PS: Hier werden Esszimmer Couchgarnituren, der sechziger Jahre, von bestimmten Designer zwischen 50 000.-- und 100 000.-- gehandelt


 

welaloba

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Der Tisch kann kommen

Hallo alle, herzlichen Dank erstmal für die Beiträge. Ich warte immer noch, ob der Kunde sich rührt und den Tisch zum Bearbeiten freigibt. All die positive Energie aus den Reihen des Forums könnte ihm doch auf die Sprünge helfen...
Ich werde berichten, wie es weiter geht.
Grüße Werner
 
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