Was tun wenn die Berufslaufbahn bewegt war...

Achi

ww-ahorn
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Hallo Leute! Ich habe mich gestern bei euch registriert und ich bin von den Forumsthemen sehr begeistert. Jeder versucht jedem zu helfen, das finde ich sehr schön.

Ich habe 1998 die Tischlerlehre absolviert, arbeite aber seit 2004 nicht mehr in diesem schönen Beruf, da ich damals mein berufliches Fortkommen nicht erwarten konnte. Im Anschluss hatte ich ein sehr bewegtes Berufsleben. Nach einer Operation war ich länger außer Gefecht und konnte mich danach nur mehr über Leiharbeitsfirmen für irgendwelche Jobs vermitteln lassen. Ich arbeitete als Hilfsarbeiter genauso wie als Marketingassistent eines Küchenherstellers.

Trotzdem würde ich wieder gerne als Tischler arbeiten. Da ich aber schon sehr lange vom Fach weg bin und mein Lebenslauf für meine 27 Jahre aufgrund der vielen Firmen für Unternehmen nicht mehr attraktiv ist (mir ist bewusst das das noch kein Alter ist und mein Leben noch vor mir liegt), dachte ich daran einen Meisterlehrgang zu absolvieren. Dadurch könnte ich mich wieder up to date machen und einen Arbeitgeber überzeugen, das es mir wirklich ernst ist wieder als Tischler zu arbeiten.

Was meint ihr, vielleicht gibt es einige Firmenchefs im Forum, was würdet ihr von einem Bewerber mit diesem Hintergrund halten.

LG Achi
 

Neumayr Robert

ww-eiche
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Ich würde eher einen neuen Arbeitgeber mit einem Probearbeiten überzeugen wollen.
Mit einem Meisterkurs gleich in ein Bewerbungsgespräch einfallen halte ich für weniger sinnvoll. Meisterkurs bedeutet ja wieder Ausfall für den Arbeitgeber.
Hast du dir auch schon mal überlegt wie viele Meister schon als Gesellen arbeiten?
Ich würde dir raten eines nach dem anderen zu machen.
Als erstes eine vernünftige Arbeitsstelle suchen und dann in richtung Meister gehen.
Aber nach dem ich dich nicht persönlich kenne ist dies nur eine allgemeine Einschätzung. Den für dich richtigen Weg musst du für dich selber finden.
 

glenwood25

ww-robinie
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Meisterkurs bedeutet ja wieder Ausfall für den Arbeitgeber.

Hallo Achi,

finde deinen Denkansatz schon in Ordnung.
Ich habe meinen Meister nebenberuflich gemacht. Somit wäre kein Ausfall nötig. Du schreibst ja nicht, was du aktuell machst. Oder ich habs überlesen.
Du fragst nach der Meinung eines Chefs.
Wer mit nem Meisterbrief in der Tasche auf Stellensuche geht, hat sicher bessere Chancen als der Konkurrent ohne. Für mich persönlich wäre es enorm wichtig, dass ich das Gefühl hätte, der Bewerber passt Charakterlich zur Firma. Ist der Wille zur Leistungsbereitschaft da. Zieht er mit mir an einem Strang? Fehlzeiten? Einstellung zur Arbeit. Können. Wissen.
Dein "bewegter" Lebenslauf als solcher, wäre für mich kein Hinderungsgrund zur Einstellung.
Hilfsarbeiter > Marketingassistent, signalisiert zumindest Leistungswillen.

Meine Meinung

Gruß
Gerhard
 

Achi

ww-ahorn
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was tun

Hallo Robert!
Hallo Gerhard!

Danke für Eure raschen Antworten. Was ich beruflich gerade mache? Ich habe mich vor zwei Jahren selbständig gemacht und mache eigentlich fast alles was ich mir zutraue. Ein bisschen Umzugshilfe (habe einen kleinen Kastenwagen), zinke Kästen oder schlitze Fronten per Hand verkaufe solche Stücke am Flohmarkt oder ich verlease mich kurzfristig selber an Firmen.

Hauptsächlich arbeite ich aber im archäologischen Umfeld. Was aus erster Sicht komisch klingt, aber Spaß macht, da mich Geschichte sehr interessiert. Vor kurzem dachte ich ein "Möbel-Archäologe" zu werden. Beispielsweise antike Möbelstücke nachzubauen oder generell einen Neuanfang irgendwo anders zu machen. Ich ging damals unter anderen aus der Serienfertigung, da ich keine Spanplatten mehr sehen konnte. Traditionelles Handwerk hat mich da immer mehr angesprochen. Man kann halt damit nur sehr selten punkten ohne die richtigen Kontakte an der Angel zu haben.

Ich weiß, dass viele Tischlermeister um den Gesellenlohn arbeiten und das es auf das Können ankommt nicht nur auf den Meisterbrief. Ich habe einige Diplomausbildungen im Marketing gemacht. Erstens weil es mich interessierte, zweitens weil ich unbedingt im Berufsleben voran wollte. Die Wirtschaft war zum damaligen Zeitpunkt nicht danach bzw. sehe ich das heute etwas differenzierter. Wer will schon einem damals 22jähringen die Verantwortung über die Vermarktung eines Betriebes mit 150 Mitarbeitern überlassen. Wenn man jung ist sieht man halt Dinge mit anderen Augen. Wenn ich so über das Beispiel nachdenke kommt mir heute sogar ein Schmunzeln aus.

Ich werde mir zumindest gut überlegen was ich in Zukunft angehen werde. Meisterschule ja, aber ohne ein Einkommen nebenbei ist das halt schwierig.
LG Achi
 
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