Was sind gute Anlaufstellen für Holzbretter in Hamburg?

LaValette

ww-pappel
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Hallo!

Ich bin ganz neu in diesem Forum und fast ebenso neu beim Thema Holz, wenn man vom Werkunterricht in der Schule oder dem Basteln an der väterlichen Werkbank einmal absieht!

Ich bin ein großer Fan des YouTube-Kanals Wranglerstar, der sich auch immer mal wieder mit dem Thema Holzverarbeitung widmet, seit einiger Zeit auch verstärkt der traditionellen Fertigung von Möbeln mit Verzicht auf Maschinen. Das hat es mir angetan, vermutlich auch, weil mir klar wurde: So viel braucht es gar nicht, und das kannst Du in der Stadt und ohne einen großen Maschinenpark realisieren. So bin ich dann auch auf Paul Sellers gestoßen und div. andere YT-Kanäle usw. Langer Rede kurzer Sinn: Ich würde gerne mit dem ersten kleinen Projekt starten, habe eigentlich auch alles, was ich brauche. Nur das Material fehlt noch.

"Nur". Ich habe nämlich feststellen müssen, dass es gar nicht so einfach ist, an Holz zu kommen, das nicht "Fi/Ta" ist. Vielleicht war meine Vorstellung hier zu naiv, aber ich dachte: Zumindest Kiefer werde ich im Baumarkt schon in diversen Formen finden. Mein Plan war, mir für mein erstes Projekt - es soll ein einfacher, tragbarer Werkzeugkasten werden - ein halbwegs schönes Kiefernbrett, das hoffnungsfroh ausreichend getrocknet ist, vielleicht 150x20x3000 groß, grob in meine fünf benötigten Bretter zurechtsägen zu lassen, so dass ich daheim die einzelnen Bretter dann in die genaue Form bringen kann (genau zurechtsägen, begradigen...). So wollte ich mich dann Stück für Stück an das Thema herantasten. Nur findet sich im Baumarkt abseits von Fichte/Tanne eigentlich nichts, was annähernd in Frage kommen würde. Das einzige Holz, das von den Maßen geeignet wäre, und das sich in Baumärkten (in meiner Umgebung) findet, ist bereits geleimt, und das möchte ich gerade eigentlich vermeiden. Ich war dann bei einem nach meinem Dafürhalten großen Holzfachmarkt In Hamburg, der aber auch nur einige Bretter in Fi/Ta hatte, ansonsten alle möglichen Formen für Fußboden, Küchen, Garten bereithielt, ansonsten aber nur dicke Bohlen.

Meine Fragen sind also: Ist das Zurechtsägen lassen solch dicker Klötze tatsächlich der Weg, den alle gehen? Gibt es da keinen Mittelweg für sagen wir mal: ambitionierte Laien wie mich? Oder habe ich nur falsch gesucht und es gibt das alles eigentlich an jeder Straßenecke, ich bin nur zu blöd? Wenn ja, nach welchen Begriffen müsste ich eigentlich suchen? Und kennt jemand in Hamburg oder Umgebung gute Anlaufstellen?


Für Eure Hilfe bin ich schon jetzt sehr dankbar und wünsche einen schönen Abend!

Gruß
Peter
 

T_N_T

ww-ahorn
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Z.B. bei Wulf Kappes, Winsbergring 5, wirst Du die benötigten Kiefernbretter bekommen, aber zurechtsägen musste selbst.
 

Herr Kaiser83

ww-nussbaum
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Scheidet eine Onlinebestellung denn aus?

Wenn ich keinen Holzhändler direkt um die Ecke hätte, dann würde ich pauschal versuchen online etwas zu bestellen. Zumal da dann ja auch der Transport für Dich entfällt, weil die ja mit Sicherheit direkt nach Hause liefern
 

LaValette

ww-pappel
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Wulf Kappes habe ich mir gleich mal notiert. Was heißt denn genau, dass ich es mir zurechtsägen muss? Für mich wäre es eigentlich nur wichtig, dass ich sie in einem halbwegs handlichen Format bekomme, also so, dass ich es noch unter den Arm klemmen kann. Geht das? Das Problem ist halt, dass ich mich überhaupt nicht auskenne und nun wirklich etwas bange bin (zumal es auch nicht gleich ums Eck ist).

Onlinebestellung: Grundsätzlich spricht da nichts dagegen, aber ich habe da auch noch nichts gefunden - was vermutlich daran liegt, dass ich gar nicht so genau weiß, wie das, was ich suche, nun fachgerecht bezeichnet werden soll. Über Links zu Händlern wäre ich sehr dankbar! Ein Nachteil, denke ich mir, könnte wohl sein, dass man nicht genau weiß, wie das Holz nun genau ausschaut, das man da bekommt (ich denke da an Astlöcher und Maserung).

Gruß
Peter
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

warum unbedingt Kiefer für ne Werkzeugkiste, da geht Fichte genau so gut. Im Baumarkt gibt es Fichtenbretter z.B. 20 cm x 2 cm in entsprechender Länge. Kann man sich dort auch auf Länge sägen lassen.
Hier ein kurzes Filmchen, wie ich eine Werkzeugkiste aus einfachen Palettenbrettern herstelle. Kosten gleich null.

https://www.youtube.com/watch?v=oQiCIHgSaK4

Gruß

Ingo
 

LaValette

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Vielen Dank für den Link zu dem Video!

Klar, vermutlich wäre Fichte für dieses Projekt ausreichend. Allerdings würde sich mein Problem spätestens beim nächsten oder übernächsten Projekt stellen, da kann ich es ja auch gleich lösen. Ich brauche ja nicht einfach eine Werkzeugkiste, sondern möchte mich langsam in immer mehr Techniken einarbeiten und auch aus einfachen Vorhaben die größtmögliche Befriedigung ziehen. So jedenfalls mein Plan :emoji_wink:.
 

T_N_T

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Zurechtsägen heißt, dass die keine Zuschnitte machen. Die notwendigen Transportschnitte kannst Du natürlich selbst vor Ort machen. Nimm halt ne Säge mit oder kauf Dir direkt auch gleich die passende Säge vor Ort - Kappes hat auch ganz ordentliche Sägen im Angebot.

Online-Bestellung lohnt bei ein paar Brettern zumeist nicht, da die Versandkosten dann meiner Erfahrung nach unverhältnismäßig hoch sind.

Bei Kappes kannst Du die Ware zudem selbst aussuchen.
 

ChristophW

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ein halbwegs schönes Kiefernbrett [...] Das einzige Holz, [...], ist bereits geleimt
Was verstehst du überhaupt unter "Brettern"? Abseits von Leimholzplatten wird es vermutlich schwierig was zu bekommen das über das normale "Glattkanntbrett" hinausgeht wenn du keine Möglichkeit zur Verarbeitung von Bohlen zur Verfügung hast.
Diese "Bretter" wiederum bekommst du halt nur in sehr wenigen Ausführungen, Fi/Ta und Douglasie/Robinie, vielleicht noch mit etwas Glück Eiche ...
 

T_N_T

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Der TE hat doch geschrieben, dass es in Richtung 150x20x3000 gehen soll.

Solche "Bretter", aus Kiefer und in schön (z.B. astrein), bekommt er auf jeden Fall bei Kappes.
 

LaValette

ww-pappel
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Noch einmal genauer: Ich bin mit der richtigen Terminologie überhaupt nicht vertraut, was die Kommunikation - und auch die Google-Suche z.B. nach Händlern - doch ziemlich verkompliziert. Man könnte wohl auch sagen, ich bin absolut aufgeschmissen und hilflos :emoji_wink:.

Vielleicht noch etwas zu meiner Motivation: Ich will ja mit Holzwerken anfangen, und ich möchte das aus diversen Gründen - räumliche Möglichkeiten, Lärm, Interesse - mit so wenig Maschineneinsatz wie möglich. Ich habe auch keinen direkten Bedarf an Möbeln oder Dingen, den ich decken müsste. Es geht mir in erster Linie um das Erlernen von Fähigkeiten und die Freude, mit eigenen Händen etwas, hoffentlich irgendwann auch ansprechendes, zu schaffen. Allerdings bin ich mir meiner begrenzten Möglichkeiten durchaus bewusst, und will auch nicht bei Adam und Eva und dem Fällen des Baumes anfangen.

Meine ursprüngliche Erwartungshaltung war ehrlich gesagt, dass es gängige einheimische Hölzer auch, wie ich es nennen würde, halb verarbeitet geben müsste. Damit meine ich Bretter, die vielleicht noch eine letzte Bearbeitung mit dem Hobel benötigen, aber grundsätzlich in gewissen Breiten und Stärken und auch in unterschiedlichen Qualitäten zu haben sind. Halt ein Zwischenstadium zwischen "frisch aus dem Sägewerk" und dem Baumarktangebot von Fichte/Tanne. Vielleicht ein Äquivalent zu ungewaschenen Kartoffeln aus dem Biomarkt oder vom Bauern direkt. Ich muss noch was tun, um sie zu Bratkartoffeln zu machen, aber die meisten Haushalte bieten die grundsätzlichen Möglichkeiten dafür, das auch zu tun :emoji_wink:

Meine Möglichkeiten: Ich verfüge über einige Sägen, einen Schlichthobel und einen Kombinationswinkel.

Gruß
Peter

PS: Wenn Ihr hier Tips für mich habt, wo ich z.B. über die unterschiedlichen Begrifflichkeiten etwas lernen könnte, wäre ich darüber sehr dankbar. Über empfehlenswerte Bücher genauso wie über Online-Links.
 

ChrisOL

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Hallo,

die Begrifflichkeiten kommen mit der Zeit von selbst. Wichtig ist erst mal anzufangen, die Glattkantbretter aus Fichte sind nun nicht Optimum, dafür kannst du dir aber in Ruhe möglichst astfreie Bretter aussuchen. Hier im Hornbach gibt es unter dem Begriff Balkonbretter rechteckige kurze Kiefernbretter.

Die nächste Alternative wäre ein Anruf bei einem Tischler in deiner Umgebung.

Ansonsten bist du schnell bei sägerauher Ware die doch deutlich mehr Aufwand bei der Dimensionierung erfordert. Zu Hamburg fällt mir da immer Cropp Timber in Harburg ein, die haben aber eher alles was nicht Standard Buche, Eiche, Kiefer ist :emoji_slight_smile:

Am Anfang wächst schnell der Wunsch nach jeder Menge Werkzeug, versuche dich da zu beherschen und erst zu üben und Erfahrung zu sammeln. Ist leicht gesagt und gelingt nicht immer.
 

IngoS

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Hallo nochmal,

also ein Zwischending zwischen sägerauher und gehobelter Ware gibt es nicht. Entweder oder. Ich habe das Gefühl, dass deine Suche nach einem bestimmten Kiefernbrett dich davon abhält, einfach mal handwerklich was anzufangen. Es ist vollkommen wurscht, ob du mal nen Zapfen, eine Fingerzinkung, einen Schlitz oder ne Fügekante an Kiefer oder Fichte übst. Die ersten Versuche gelingen meist eh nicht vorzeigbar. Wichtig ist halt anfangen und nicht lamentieren und diskutieren, damit hat noch keiner einen Schrank gebaut.
Bei YouTube gibt es etliche gute Filme, die die Arbeitsgänge mit einfachen Handwerkzeugen zeigen und erklären.

Gruß

Ingo
 

LaValette

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Also, erst einmal vielen Dank für die rege Beteiligung, die mir auch schon viel weitergeholfen hat. Ich werde heute oder Anfang der kommenden Woche bei Kappes vorbeifahren. Außerdem habe ich noch Klöpfer Holzhandel gefunden. Wäre der grundsätzlich auch wie Kappes?

Zu der Option "lokaler Tischler" hätte ich noch eine Frage: Würde man da dann mit selbst erworbener Rohware auftauchen und der Tischler übernimmt gegen entsprechende Bezahlung den Zuschnitt? Ich wüßte nur gerne, mit welcher "Erwartungshaltung" ich entsprechende Tischlereien anfragen könnte.

Und noch mal allgemein zu mir: Ich bin jetzt nicht auf der Suche nach dem "einen bestimmten Kiefernbrett". Ich habe vor allem erstmal gemerkt, dass es nicht so einfach ist, wie ich gedacht habe. Auch habe ich kein Problem, an Fichte zu üben, und habe das durchaus auch noch vor. Nur ein vollständiges Produkt möchte ich daraus nicht fertigen :emoji_wink:.

Das ändert aber nichts daran, dass ich betreffs des Materials unvorbereitet war, obwohl ich mich theoretisch schon seit einigen Monaten mit dem Thema beschäftige. Jetzt war der Punkt gekommen, wo ich mir gesagt habe: Jetzt wird scharf geschossen, Du probierst es jetzt einfach mal. Also möchte ich diese Wissenslücken eben auch geschlossen haben, um Situationen wie gestern zukünftig zu vermeiden. Gestern wurde bei A&J Holzhandel in Hamburg auf Nachfrage als Alternative zu den nun viel zitierten gehobelten Fichtenbrettern gewissermaßen auf halbe Bäume gezeigt, also 30, 40 cm breite, 4-5 meter lange und faustdicke Baumscheiben. Dazwischen gäbe es laut dem Herrn am Infoschalter nichts. Ich suche aber nun mal irgendetwas dazwischen. Dass ich fertig gehobelte Ware suche, habe ich m. W. nicht behauptet.

Hier zeigt sich vielleicht auch ein entscheidendes Problem: Es gibt eben einen für Profis völlig selbstverständlichen Fachjargon, unter dem ich mir aber eben nur bedingt etwas vorstellen kann: "sägerauh" ist so ein Wort. Darunter kann ich mir so ziemlich alles vorstellen. Die Frage ist für mich nur: Kann ich sägerauhe Ware an der heimischen Werkbank mit einem Schlichthobel zurichten oder nicht? Wenn ja, dann her damit. Das ist ja Teil der Erfahrung, die ich machen möchte. Ist sägerauhe Ware dann auch so getrocknet, dass ich damit auch arbeiten kann und sollte?
 

ChristophW

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Ich würde dir empfehlen geh in den nächsten Baumarkt und hol dir ein paar Leimholz Fi/Ta und von miraus wenn auch ein paar Glattkanntbretter und leg los.

Später kannst du immer noch dich um Alternative Ware kümmern. Alles andere erfordert doch viel mehr (finanzielle und Werkzeug Aufwand als aus meiner Sicht für einen allerersten Anfang gerechtfertigt ist.

Wenn es dir allerdings um den 'spirit' geht vielleicht doch lieber vom Baum anpflanzen bis zum einschneiden trocknen und hobeln alles selbst erledigen dann hast du auch genug Zeit dir Werkzeug und Fähigkeiten anzueignen bis zur ersten Werkzeugkiste :emoji_wink:
 

LaValette

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Die Idee ist gar nicht so schlecht, leider aber ein Luxus, den ich mir nicht leisten kann :emoji_wink:. Und natürlich geht es mir nicht um eine Werkzeugkiste. Bräuchte ich nur eine Werkzeugkiste, würde ich mir die nicht selbst basteln wollen. Das Ding ist dazu da, um reinzufinden. Aber wenn ich was selbst mache, dann möchte ich eben auch, dass es mir gefällt.

Allerdings war ich heute kurz bei dem mir von T_N_T empfohlenen Kappes. Das war die Art von Geschäft, die ich eigentlich auch erwartet hätte. Angenehm ruhig, entspannt, offen. Ärgerlicherweise sind deren maximale Breiten 120mm, bis auf Mahagoni: Da geht es bis 140mm. Dann waren dort aber noch Reste einer Sonderanfertigung astreiner Eiche, 2,3 cm dick, 15cm breit, also quasi genau das, was ich gesucht habe, nur eben in Eiche. Preislich war dieses Angebot auf einer Ebene mit astreiner Kiefer. Mag natürlich sein, dass das jetzt total dämlich ist, aber dann ist das eine gute Erfahrung, die ich machen muss!

Beste Grüße
Peter
 
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