Was meint das Sägewerk mit "trocken"?

SchweißerSchnitzer

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Gibt es Regeln oder Konventionen darüber, welche Holzfeuchte zu erwarten ist, wenn ein Sägewerk einfach nur von "getrocknet" spricht (in Angebot und Lieferschein), bei Holz was es selbst künstlich trocknet? Oder muss ich das jedes Mal im Einzelfall besprechen und vereinbaren?


(Über Forensuche und Internetsuche wurde ich nicht schlauer. Falls das schon mal besprochen wurde, bitte ich um Nachsicht :emoji_slight_smile: )
 

654321

ww-ulme
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Sollte vereinbart werden, da z.B. Bauholz anderen Anforderungen unterliegt wie Möbelholz.

Trocken heißt oft: Beim Anschnitt läuft kein Wasser heraus... :emoji_grin:
 

Mitglied 59145

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Bei uns steht Lufttrocken oder Kammertrocken drinnen. Mit ANgabe der Holzfeuchte, also von .... bis
 

SchweißerSchnitzer

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Danke für eure Rückmeldungen!

Dann ist das also individuell, ob und wie und wie präzise das angegeben wird. Gut zu wissen. Dann komm ich mir nicht so doof vor, wenn ich jedes mal nachhake :emoji_slight_smile:
 

brubu

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Hallo
Und dran denken, dass das Holz eher feuchter ist als angegeben wird. Also die oberste Toleranzgrenze annehmen. Oft wird getrocknetes Holz nicht in trockenen Räumen gelagert und nimmt daher schnell wieder Feuchtigkeit aus.
Gruss brubu
 

dieweltistrund

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Hallo SchweißerSchnitzer.

für einen ersten Einblick als Laie in die Materie Sägewerk/Schnittholz/Holzfeuchte hilft ein Blick in die Tegernseer Gebräuche (im Anhang). Wie Ben schreibt, wird grob zwischen luftfeucht und kammergetrocken unterschieden. Ich mache es in der Regel so, das ich beim Holzverkauf 1-2 Messungen mache, luftfeucht bzw. kammergetrocknet ausweise und das entsprechend angebe.

Gruß
Jörg
 

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dieweltistrund

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Hallo SchweizerSchnitzer,

gerne und als Ergänzung.


für einen ersten Einblick als Laie in die Materie Sägewerk/Schnittholz/Holzfeuchte hilft ein Blick in die Tegernseer Gebräuche (im Anhang). Wie Ben schreibt, wird grob zwischen luftfeucht und kammergetrocken unterschieden. Ich mache es in der Regel so, das ich beim Holzverkauf 1-2 Messungen mache, luftfeucht bzw. kammergetrocknet ausweise und das entsprechend angebe.

Gruß
Jörg

Damit kann der Holzkäufer dann selber entscheiden/abwägen ob das für sein Projekt dann passt. Weil es wird nach der Kammer langsam immer mehr und nicht weniger, egal was man bei der folgenden Lagerung macht.

Manche Partien mit besonderen Anforderungen oder schwierige Hölzer, die um die 7-8% brauchen, trockene ich dann auch schonmal "auf den Punkt" nach. Ist halt mit Aufwand und Kosten verbunden, aber bei dicken Klamotten (> 85mm) oder besonders, dünnen, breiten Sachen einfach der sichere Weg.

Gruß
Jörg
 

Mitglied 59145

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egal was man bei der folgenden Lagerung macht.
Das stimmt so nicht :emoji_wink:.

Man nehme ein ca 350qm großes und gedämmtes Stahlgebäude, beheizt das Moderat und lüftet Recht gezielt. Wenn man da dann 150cbm KD Ware reinpackt, erreicht man ca 8 bis 10% Ausgleichsfeuchte mit moderaten Heizkosten.

Ausserdem ist sortieren viel schöner als in einer Kalthalle :emoji_wink:
 

dieweltistrund

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Hallo Ben,
grau ist alle Theorie, oder hast Du so ein Stahlgebäude in Betrieb und es funktioniert?

Ich denke eher nicht oder?!

Und selbst wenn da nur Deine Holzsorte (Eiche) in den verschiedenen Stärken liegen würde, wäre das ein enormer Aufwand.

Bei meinem Holzsortiment von ca. 30 heimischen, lokalen Hölzern würde das ungleich komplizierter werden.

Am Mittwoch auf der Ligna werde ich mal schauen was zu diesem Thema angeboten wird.

Gruß
Jörg
 

Mitglied 59145

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Wir haben so ein Lager. Man könnte noch, um nicht immer aufs küften achten zu müssen, eine Taupunkt Steuerung einbauen.

Funktioniert aber auch so sehr gut, wobei ich dieses Jahr noch nicht kommen ntrolliert habe, die letzten 7 Jahre aber Recht regelmäßig :emoji_wink:

Wir haben das Gebäude nicht dafür gekauft, da war Mal eine Ausstellung, aber irgendwie würde das mit dem Holz immer mehr und Verkauf funktionierte auch ohne Ausstellung.

Estrich raus und damit Staplertauglich.
 

dieweltistrund

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Hallo Ben,
wie beheizt Ihr diese Halle, wie regelt Ihr den Wärmebedarf bzw. wie macht Ihr die Belüftungssteuerung und wie gut ist die denn gedämmt?

Wenn der Estrich raus ist und Ihr auf der Betonplatte rum kurvt, sind ja schon mal 350m² Boden ungedämmt, oder?

Bin echt gespannt.

Gruß
Jörg
 

Mitglied 59145

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Boden ist ungedämmt, Lüftung funktioniert über diverse Fenster, Türen und ein Rolltor.
War vor unserer Nutzung ein Baustoffhandel, Ausstellung und Büro in eins.

Ich weiß es nicht, nehme aber an da wird XPS oder sowas unter der Bodenplatte sein. Unterm Estrich war auch sowas ca 5 cm.

Geheizt wird es tatsächlich mit Öl, da hängt noch ein anderer Betrieb mit drinnen.

Aber wirklich nicht auf Bürotemperatur. Es kann sein dass die HF leicht steigt, das Hygrometer zeigte letzte Woche Ausgleichsfeuchte von 12,5 an.
Im Winter waren es ca 8%

Ich denke das liegt an geringem Feuchteeintrag, gezieltem lüften und den Mengen an gut getrocknetem Holz was dort lagert.

Januar hatten wir ca 11° da drinnen.
 

weissbuche

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Alle namhaften Holzhändler haben doch mittlerweile klimatisierte Hallen in denen bestimmte Platten und bessere Massivholzkontigente gelagert werden. Selbst bei den Zimmerleuten sind doch bestimmte Holzfeuchten vorgeschrieben. Kein Tischler kann doch heute noch Holz wochenlang in der Werkstatt liegen lassen, um es zu Trocknen.
 
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