Was kann man auf Leinölfirnis auftragen und macht das Holz regenfest und verhindert Schimmel?

hanspeter200

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Habe eine Teakholzbank (keine Ahnung welche Holzqualität) mit Leinölfirnis getränkt, weil ich hier gelesen habe dass man damit seine Möbel wetterfest machen kann. Aber das Ding hat sich jetzt im Regen vor dem 1sten winter immer weiter verfärbt und angefangen zu schimmeln.

Was gibt es was man auftragen kann und dann hat man wenigstens 2 Jahre Ruhe? Hier in der Nähe wurde ein Haus aus Baumstämmen gebaut. Das wurde mit iwas dickem eingepinselt. Wird für sowas Dickschichtlasur genommen?

Frage ist aber auch was kann man überhaupt auf Leinölfirnis auftragen?
 

Time_to_wonder

ww-robinie
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Wenn an ein Außenmöbel gut Luft rankommt, schimmeln es normalerweise nicht. Es kann durchaus mal nass werden, muss dann aber wieder abtrocknenen können. Ich habe von einem Bekannten Teakmöbel geerbt, er hatte die Möbel unter einer Folie im Garten und die schimmelten da. Der Tisch steht jetzt schon den ganzen Winter draußen mitten in der Wiese, von schimmel keine Spur.

Vielleicht liegt die Lösung ja nicht in irgendeinem Geheimmittelchen, sondern im Ändern der Aufbewahrungsgewohnheiten.
 

Astlochfräser

ww-esche
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Teakholz schimmelt in der Regel nicht. Bei falscher Lagerung (Feuchtigkeit unter Abdeckung) nur leicht oberflächlich, was sich in der Regel problemlos abwischen lässt.

Leinölfirnis bietet nur bedingt Schutz. Es kann nicht tief eindringen und ist zudem nicht UV beständig. Besser sind hier Ölmischungen mit Lein- und Tungöl, z.B. LeTonkinois. Ich verwende das auf dem Boot im Aussenbereich. 8 Anstriche mit Zwischenschliff. Bei jährlicher Pflege (Anschliff + 1 neue Schicht) hält das ewig.

Wenn der Leinölfirnisauftrag noch intakt ist (was ich aufgrund von Schimmelbildung bezweifle), kannst Du nach Anschliff neue Schichten leinölbasierter Lacke aufbringen. Wichtig isind vorgeschriebene Schichtdicke, ausreichend Trockenzeit zwischen den Anstrichen (min. 24 Stunden) und leichter Anschliff - sonst blättert das wieder ab,

/Georg
 
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Roterbischof

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Hallo, ich würde mit schleifflies erst Mal gut anschleifen und dann mit irgendeinem skandinavischen Terrassenöl, das Teakholz geeigneten ist noch Mal drübergehen. Aber man darf von diesen ölen keine Wunder erwarten. Hat man aber erst einmal damit angefangen, gibt es keinen Weg mehr zurück. Sonst hätte man mit Bootslack arbeiten können (da müssen die Möbel aber über Winter ins trockene / hält aber dann Jahre) mfg
 

derdad

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Ich glaube, dass nicht das Holz schimmelt, sondern der Leinölfirnis. Vielleicht durch falsche Lagerung, wie es bereits erwähnt wurde.
Ein Foto wäre hilfreich.
Teakholz braucht in der Regel gar keinen Schutz, wenn es um die Holz zerstörende Verwitterung geht. Es vergraut (dieser Vorgang wurde hier im Forum schon öfter beschrieben). Und diese vergraute Schicht bildet dann eine Schutzschicht. Manche entfernen diese vergraute Schicht um wieder den original braunen Teakfarbton zu erhalten. Dies ist aber im Prinzip genauso, als ob ich im Sommer immer wieder meine Sonnenbräune entferne um wieder schön rosig zu sein und dann wieder dick Sonnencreme auftrage. Ich entferne die natürliche Schutzschicht und schmiere mir als Ersatz eine künstliche drauf.
Leider leben wir in einer Zeit, in der wir zwar alles natürlich wollen, aber die natürlichen Eigenschaften davon nicht anerkennen.
LG Gerhard
 
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Macchia

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mit Leinölfirnis getränkt
es gibt sehr große Qualitätsunterschiede bei Leinöl bzw. Leinölfirnis.
Filterstufe, Entschleimung, Reinigung.
Da kann es schon passieren, dass minderwertiges Leinöl-firnis das schimmeln anfängt.
Hatte ich auch schon.

Leinölfirnis und auch Lackleinöl ist nicht der beste Schutz für bewitterte Möbel.
Leinöl ist speziell für Teak nicht so geeignet da es nicht tief einzieht durch den sowieso schon vorhandenen, natürlichen Ölgehalt.
Da gibt es bessere Öle wie Tungöl, wurde aber auch schon zum Teil gesagt.

Leider ist es so, dass viele Gartenmöbel aus minderwertigem Teak mit hohem Splintanteil vermarktet werden.
Das Teak ist wesentlich gelblicher, heller und weicher und bei weitem nicht so resistent, auch
der schützende Ölgehalt von Teak entsteht erst mit dem älter werden der Bäume...
Habe einen Kunden, der jammert mir jedes Jahr die Ohren voll, dass sein Tisch durch Rotweinflecken und Speisefette
unansehnlich aussieht und jedes Jahr kommt er mit einem anderen Zaubermittel und jedes Jahr sage ich ihm, dass wird nix.

Kommt davon wenn man billige Teak-Möbel hergestellt von indischen Kinderhänden kauft.

Ich kenne für Teakholz keinen ansprechenden guten Schutz der mit vertretbaren Aufwand an Zeit und Geld Sinn macht.
Hält man sich nicht an das jährliche Pflegeintervall (der Yachtprodukte wie Tonkinois, Epifanes, etc.), schaut die ganze Sache sehr schnell schäbig aus und dann wird´s aufwändig mit einem neuen Schichtaufbau.
Denn letztendlich ist das nur für die Optik, Teak schützt sich von alleine.
Für edle Boote und Yachten mit polierten Beschlägen ist das natürlich Pflicht solch einen Aufwand zu betreiben.
Schaut auch Klasse aus (bis auf den Nachteil, dass alles rutschig wird)

Nach einigen Experimenten (versch. Yachten) ist ein leichtes schrubben quer zur Faser mit Seifenwasser das Beste was man machen kann.
Das Beste im Sinne eines Kompromisses von Nutzen/Aufwand/Aussehen.
Bei gutem Teakholz entsteht eine edle, graue Patina die 40 Jahre gut aussieht ohne einen Finger krumm zu machen.
Das schrubben mit Seifenwasser ist hierbei optional und hellt das Holz wieder leicht auf.

Lange Rede kurzer Sinn:
lass die Bank ohne weiteren Schutz.
 
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hanspeter200

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Zuerst war die Bank ohne Behandlung. Dann ist die Bank grau geworden und evtl auch Schimmel, weiss nicht mehr genau. Das Aussehen hat meinen Eltern nicht gefallen. Habe sie dann abgeschliffen und mit Leinölfirnis von Osmo getränkt habe aber auch das Teaköl gekauft um das später nach dem Winter immer aufzutragen.

Habe die hinteren Beine der Bank auf Backsteine gestellt damit sie ein bisschen schräg ist so dass Wasser ablaufen kann.

Sie steht draussen an der Hauswand. Ich hab ein bisschen den Eindruck dass es so viel geregnet hatte dass die Bank nicht abtrocknen konnte. Hier ist es auch oft sehr nebelig.

Ich bin eh davon ausgegangen einmal jährlich einzupinseln. Aber dass es schimmelt nicht. Das würde bedeuten jedes Mal abschleifen. Das ist zu viel Aufwand.

Seltsam. Kann es sein dass zu viel Leinölfirnis auf der Bank ist? Ich habe sie danach abgerieben. Aber vll war ich hätte ich das noch ausgiebiger machen sollen?
 

derdad

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Kannst du ein Foto von der Bank machen? Total und ein paar Details. Vielleicht ist der Schimmel ganz etwas anderes. Bis jetzt hatten wir nur deine Beschreibung.
LG Gerhard
 

hanspeter200

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Sorry, hatte zu viel anderes zu tun. Jetzt ist schönes wetter und überlege was ich mache.

Dazu kommt dass ein Tisch den ich kurz nach der Bank mit Leinölfirnis behandelt habe nun auch Schimmel im Winter entwickelt hat. Also innerhalb weniger Monate im Winter Der Tisch stand überdacht bei einem anderen Haus, jedoch durch wind ist da gelegentlich auch regen von den Seiten drauf gekommen.

Sowohl Bank und Tisch wurden mit dem selben frisch gekauften Osmo Leinölfirnis behandelt

Anbei Bilder vom Tisch. Man beachte die grossen schwarzen Flecken und einige kleine Flecken.

Von der Bank reiche ich noch Bilder nach wenn ich am Haus bin. Da es mit der Bank immer schlimmer geworden ist haben wir sie in eine Plane gehüllt. Und siehe da, die Bank hat sich nicht weiter verändert und der Schimmel wurde gestoppt.

Was passiert eigtl wenn man den Schimmel nicht abschleift sondern iwann wieder drübergeht mit Leinölfirnis? Schimmelt das dann von innen weiter?

Den Tisch werde ich wieder abschleifen. Zum dritten Mal. Aber bei der Bank muss ich mal schauen.

Ehrlich gesagt war das Experiment Leinölfirnis im Aussenbereich bisher eine Katastrophe. Ziemlich schnell starke und unschöne Veränderungen die dann wieder mühsam rausgeschliffen werden müssen.

Welches Öl ist besser und kann ich auf den Tisch (aus Fichte?) und die Bank (Teak) aufbringen?
Auf beide Teaköl?
 

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seschmi

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Ich sehe keinen Schimmel, sondern normale beginnende Vergrauung.
LG Gerhard
Genau. Das wird bloß grau, wie es Holz im Außenbereich nun einmal wird.

Kritischer würde ich sehen, dass die Bretter knirsch aneinander geschraubt wurden. Da zieht Feuchtigkeit in die Ritzen, kommt aber nicht mehr raus. Das verringert die Lebensdauer.
 

hanspeter200

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Vergrauung? Kann ich mir nicht so vorstellen. Eher der Bläuepilz.
 

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Fiamingu

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Hallo, das ist ein Mix aus ein wenig vergrauung, Blaeue und einem grossem eingebrantem Fettfleck.
Schleifen und noch mal mit Leinölfirnis der genügend Sikative enthält sodass der aushärtet. Ansonsten
muss man damit leben dass ein Fichtenmöbel im Aussenbereich, weil dass ist Fichte, seine Oberfläche
verändert. Das ist mit allen Hölzern so und ein altes Lied hier im Forum. Stell den Tisch über den Winter
trocken und luftig.
 

dsdommi

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Also wenn du das Öl etc runter haben willst um was neues aufzubauen kann ich dir den Hichdrucjreiniger empfehlen. Dann kurz drüber schleifen und.... was immer du möchtest.
 

weissbuche

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Das Fichte blau wird, also das Bläuepilze an Fichte gehen, ist mir neu. Ungeeignete Holz, falsche Verarbeitung und falsche Erwartungen an eine Oberfläche sehe ich als Ursache für diese Beiträge. Da soll eine grobe, astige Fichte auf Dauer hell und neu aussehen. Nach meiner Meinung geht das nicht. Das Vergrauen kann ich nur verhindern, indem ich Pigment auf die Oberfläche bringe. Diese Pigmente müssen dann fixiert werden. Ob da Leinölfirnis richtig ist, weiß ich nicht, da gibt es hier Leute, die kennen sich da besser aus. Wenn ich mit Leinöl arbeite, muß ich bei direkter Bewitterung jährlich kontrollieren und nacharbeiten. Gilt übrigens für Teak genauso. Entweder vergrauen lassen oder jährlich nachbessern. Meine Gartenmöbel sind aus Robinie und auch da wird jährlich nachgeölt. Zumindest die Hausbank, die nicht unter Dach steht. Die anderen Möbel nach Bedarf. Bei uns im Kurpark stehen Bänke aus Teak seit ca. 20 Jahren draußen. Ohne Öl, ohne alles. Die werden im Frühjahr abgewaschen und gut. Wenn man sich entscheidet, gegen die Natur zu arbeiten, bedeutet das Arbeit und Aufwand. Falsche Holzauswahl verkürzt die Lebensdauer eines Möbels zusätzlich. Wenn man das richtige Holz auswählt und den natürlichen Ablauf akzeptiert, hat man nicht soviel Arbeit und spart auch noch Material. Vielleicht hinkt der Vergleich etwas, aber bei den meisten Menschen sieht Botox auch scheiße aus.
 
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