Was kann es sein. Bitte um Hilfe bzw. Rat

Dumounde

ww-nussbaum
Registriert
1. April 2014
Beiträge
80
Hallo Leute, wie manche vlt. schon wissen, versuche ich meine eigene Holzbrille anzufertigen. Leim habe ich genügend ausprobiert. Endresultat nicht akzeptabel. Brille war nicht stabil genug und reißte aus. Jetzt bin ich bei Epoxidharz angelang, bisher sehr zufrieden. Die Brille ist recht stabil, aber ich habe null flexibilität, heißt, die Brille reißt nach versuch diese etwas zu biegen. Flexibilisator habe ich auch ausprobiert. Nachdem das Harz aber komplett austrocknet, ist die Brille wieder extrem Hart.
Eine Brillenmanufaktur aus Österreich fertigen solche Brillen an und die Brille ist sehr flexibel. Siehe das Video ab 0:30 min. Hier sieht mann, das das Brillengestell, natürlich noch ohne Gläser sehr flexibel ist. Ab 2:15 sieht mann eigentlich, das Hier Harz verwendet wird, allerdings hat er unter den Furnieren auch noch etwas liegen, eine Art folie. Ist dies vlt das ausschlag gebende für diese Flexibilität?
Gibt es hier paar Holzkenner, die sich mit der flexibilität des Holzez etwas mehr auskennen. Ich möchte meine Brille genauso flexibel hinbekommen.
Würde mich auf eure Antwort sehr freuen.
Grüßle
Eugen

https://www.youtube.com/watch?v=X_e4QsZd8zM
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Warum das Harz sein soll erschliesst sich mir nicht. Vom Glanzgard her würde ich eher auf Kaurit tippen.
 

Dumounde

ww-nussbaum
Registriert
1. April 2014
Beiträge
80
Was wäre die Eigenschaft von diesem Kaurit.? Ist es denn so elastisch? Gibt es einen zuverlässigen Lieferanten?
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.653
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

kaurit würde ich fast ausschließen, der ist spröd hart. letztendlich könnte aber auch das Furnier für die Flexibilität zuständig sein. Der Kleber hier scheint sehr dünn und transparent zu sein. Damit fällt der Weißlein raus. Kaurit für mich auch denn der ist nur schwer sooooo dünn aufzuziehen. Der klassiche Kaurit ist auch als Heißpressenleim bekannt und hat genau da seine Vorteile, sehr zügiges "trocknen" unter hohen Temperaturen 80- 100 °C. Es gibt zwar auch Kaltkaurit, den kenne ich aber als sehr zähe milchig weiße Masse.
Kaurit gibt es als Pulver von fast allen Leimherstellern. Zum ausprobieren würde ich beim örtlichen Schreiner/ Tischler nachfragen. Ist ein Pulver das mit Wasser angesetzt wird.
Kaltkaurit kenne ich nur als fertige Mischung von BASF.

PU Leim gibt es auch in Transparent ( kenne nur den von würth), läßt sich sehr dünn aufziehen.
Dann bleiben da noch die Epoxidharze ( eigentlich auch eher als hart aushärtende Kleber bekannt) aber hier dürfte durch Zusätze die größte Mgl bestehen den Kleber hinsichlich seiner Flexibilität zu optimieren.
Wobei sicher der Brillenfreak hier einige Versuche gemacht hat.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Ich würde diesbezüglich mal einen Klebstoffhersteller befragen. Beruflich habe ich mit Heinz Heller sehr gute Erfahrung gemacht. Eventuell helfen die am Telefon weiter und verschicken sogar ein preiswertes Muster. Einfach mal fragen. Die haben auf jeden Fall auch flexibele Epoxid Kleber.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.338
Ort
Dortmund
Gib mal ein paar weitere Details:

* Aus welchem Holz ist dein Furnier?
* Wie dick ist das Furnier?
* Wie viele Schichten?
* Welchen Epoxidharz verwendet?
* Wie viel Flexibilisator?
* Wie hast du es verpresst?
 

Dumounde

ww-nussbaum
Registriert
1. April 2014
Beiträge
80
Werde ich dir morgen alles mit Freude beantworten. Muss jetzt meine kleine süße endlich ins bett bringen.
Schönen Abend
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Finde ich auch wichtig Eugen

es sind jetzt 8 Monate vergangen nach deiner
ersten Frage hier. Für den Hobbybereich ist der
Zeitrahmen kein Thema, aber du arbeitest ja doch
eher professionell in dem Metier.

Hast du den die Adressen mal abgefragt? Oder wird
es immer noch im Try and errormodus probiert?

Schon einmal überlegt dir einen Profi aus dem Bereich
der Lammeliertechnik ins Haus zu holen. Du bist jetzt
ja schon etwas spät dran um als erster Hersteller von
Holzbrillen auf den Markt zu treten. Schon 1980 haben
wir mit einem Optiker aus dem oberen Isartal die ersten
Versuche gemacht. Da sind jetzt schon Jahrzehnte an
Anwendungstechnik ins Land gegangen und ich frage mich
was du in dem kleinen Marktsegment noch Neues bieten
könntest, ausser es in einem preiswerten Herstellungsland
kopieren zu können. Das Produkt bietet sich für eine billige
Drittweltlandproduktion geradezu an, was auch schon recht
erfolgreich umgesetzt worden ist. Nur ist da an der hiesigen
Vorarbeit für die Produktionsabläufe nicht gespart worden.

Wie schon angeführt habe ich da meine Zweifel bei deinem
doch recht trägen Versuchsablauf, ich kenne das eher im
Ergebnissrahmen von etwa ein bis zwei Wochen.

Gruss Harald
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.171
Ort
Wien/österreich
Einen schönen Abend!
Die Holzbrillen, die ich bisher gesehen habe hatten meist eine dunkle/schwarze Schicht zwischen den Furnieren. Ich tippe mal stark, dass es dich da um eine Karbonfolie handelt. Die gibt bei dann bei guter Flexibilität auch die nötige Reißfestigkeit.

lg
gerhard
 

Dumounde

ww-nussbaum
Registriert
1. April 2014
Beiträge
80
Guten Morgen an alle..
Harald, es ist schon richtig wie du es sagst, 8 Mon. sind schon durch und ich habe immer noch nicht eine perfekte Brille. Du musßt natürlich bedenken, das ich nur Samstags in meiner Werkstatt bin um zu werkeln und das nicht jeden. Bin selbständig und daher wennig Zeit für die Entwicklung. Künstlerisch sind wir sehr begabt, allerdings was Holz angeht, sind wir noch sehr unerfahren. Sollten meine Brillen irgendwann produziert werden, so sind es kleine Kunstwerke, die keiner hat. Daher denke ich schon, das eine kleine Niesche für mich noch offen steht. Bin deshalb auf hilfe der Holzexperten angewiesen.

Jetzt zu Winfried seiner Frage:
* Aus welchem Holz ist dein Furnier? Furniere sind hauptsächlich Buche,Birke und Paar Farbenfurniere.
* Wie dick ist das Furnier? Furniere haben die gleiche dicke zwischen 0,5-0,6 mm
* Wie viele Schichten? Zwischen 9 und 10 schichten (gesammtdicke bei ca.5,5 mm
* Welchen Epoxidharz verwendet? Wir verwenden das L-Harz von r-g.de Epoxydharz L + Härter S (15 Min.) | R & G Faserverbundwerkstoffe GmbH
* Wie viel Flexibilisator? Mischverhältniss 100/30/10 Harz/Härter/Flexibilisator
* Wie hast du es verpresst? Gepresst wird leider nicht mit einer Membranpresse, sondern einer Formpresse mit bis zu 10T.

Auf den bildern ist eine U-Form zu sehen, das Pressverfahren und die Brillen, die wir bisher gemacht haben



 

Dumounde

ww-nussbaum
Registriert
1. April 2014
Beiträge
80
Nochmals an Harald
habe natürlich schon alle Internetforen nach Techniker abgesucht.
Vlt. wüsstest du, an welchen Laminiertechniker ich mich wenden soll?
Grüßle
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.338
Ort
Dortmund
Ich würde auch mal in die Richtung experimentieren, Glas- oder Kohlefaser mit einzulaminieren. Entweder eine Mittelschicht oder symetrisch außenliegend. Auch wenn das nicht flexibler macht, könnte das die Bruchgefahr deutlich reduzieren.

Flexibilisator scheint ja schon auf Maximum dosiert zu sein. Merkwürdigerweise finde ich den gar nicht mehr bei r-g. Da könnte man auf jeden Fall nochmal recherchieren, ob man flexiblere Epoxidharze findet. Mir hatte r-g auch mal gesagt, das der Kleb-Epoxidharze (z.B. Typ E 90min) etwas flexibler eingestellt sind.

Wenn es wirklich darum geht, Klebstoffe mit unterschiedlichsten Flexibilitäten zu testen, würde ich nochmal in Richtung PU gucken. Die lassen sich in allen Elastizitäten herstellen.

Sieht ja schon recht interessant aus, was ihr da schon gefertigt habt. Glückwunsch!
 

Dumounde

ww-nussbaum
Registriert
1. April 2014
Beiträge
80
Glasfaser haben wir auch mal eingebaut. Fest ja/ Flexibel nein. Weiß jemand ob ich irgendwo einen spezialisten für Laminieren finden kann?
Gruß
 

MrJerry

ww-kiefer
Registriert
7. Februar 2014
Beiträge
48
Ort
Graz
Ich würde die Mittelschicht mal aus Kork probieren
und normalen wasserfesten Leim verwenden.

MfG
 

Dumounde

ww-nussbaum
Registriert
1. April 2014
Beiträge
80
Wasserfesten leim haben wir schon mal ausprobiert, Brille ist leider sehr unstabil. Das mit dem kork klingt interessant. Warum würdest du das machen wollen?
 

Kunstbohrer

ww-robinie
Registriert
14. März 2013
Beiträge
905
Ort
Niederbayern
Kork in verbindung mit einen möglichst dünnflüssigen und flexibelen Kleber würde ich auch als Interessant ansehen. Der Kork würde diesen Aufsaugen und sich verfestigen, dabei aber flexibel bleiben.

Leider kenne ich mich mit Kleber nicht gut genug aus um dahingehend Tipps für den Brillenbau geben zu können.
 

Dumounde

ww-nussbaum
Registriert
1. April 2014
Beiträge
80
Welcher kleber ist den dünnflüssig und flexibel? Kennt sich vlt. jemand aus?
Aber Danke, für den Kork Tipp :emoji_wink:
 

Dumounde

ww-nussbaum
Registriert
1. April 2014
Beiträge
80
Die haben auch nicht wirklich eine Ahnung. Alle schreiben PVA D4 oder Kauritleib.
D4 hatten wir schon ausprobiert, Kaurit wäre halt noch ein Versuch, aber dazu benötigt man glaube ich Hitze. Oder?
Die sind sich aber nicht sicher ob es so funktioniert.
Wo findet mann eigentlich Klebe-Forscher, das mann diese vlt anschreibt..?
 

threedots

ww-robinie
Registriert
17. Mai 2012
Beiträge
1.261
Ort
im Westen
Hallo Dumounde,

schau mal bei Polyesterharzen nach. Durch Zugabe von Additiven kannst Du steuern, ob das Polymer flexibel oder fest aushärtet ( Stichwort Weichmacher). Hilfestellung können Dir bestimmt die Kollegen der Modellbaufraktion leisten.
 

dascello

ww-robinie
Registriert
9. Januar 2008
Beiträge
4.449
Ort
Wuppertal
Lass beim Anschreiben aber die orthografische Prüfung mal über Deinen Text laufen. Das macht dann einen besseren Eindruck. :eek:

nix für ungut

Michael
 
Oben Unten