was ist so schlimm an ikea ?

raftinthomas

ww-robinie
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aus gegebenem anlass eingangs erwähnte frage.
dazu kurz meine einstellung.

ikea verkauft gut designten ware zu einem günstigen preis. der kunde muss komplett selbst montieren. die qualität steht, je nach preis, zwischen "hält für 12 wochen" bis untere mittelklasse. die elche machen tiptop image-werbung, dafür ist die persönliche beratung eher null.
ich hab selbst einige ikea-produkte hier zu hause, teils, weil sie so günstig sind, dass ich allein für material mehr bezahle.
wenn ein kunde zu mir kommt, mir nen ikea-katalog zeigt und sagt "sowas hätte ich gerne", antorte ich ihm:
prima, super design. wenn der schrank bei ihnen reinpasst, herzlichen glückwunsch. so billig kann ich ihnen ein unikat natürlich nicht bauen. und wenn sie handwerklich geschickt sind, und spass daran haben, den aufzubauen -> super, kaufen.
wenn sie nicht selbst aufbauen wollen, auch kein problem, kann ich für sie machen, dauert wahrscheinlich ca 6,5h, kostet sie dann betrag x.
wahrscheinlich passt der schrank aber nicht in die nische. zu gross ? könnte man kürzen. kostet betrag y. zu klein ? na dann bleibt halt platz für sprudelkisten in der ecke. ich mach aber auch noch gerne ein angebot für einen schrank, der genau so gross ist, wie sie den brauchen. und das ist dann gar nicht soviel teurer.

ich mein das alles aber auch ehrlich. wenn sowas genau in die bude passt, prima. wenn nicht, ist ikea zu teuer. wenns ein fachmann (tischler) gegen bezahlung aufbauen muss, meist auch.
qualitativ muss man natürlich gewisse abstriche machen (beschichtungsstärke, schrankaufhänger etc), aber das hängt natürlich alles auch vom anspruch ab.
zu den beschlägen: die stellen di ja auch nicht selbst her, teils steht zb blum drauf.
 

carsten

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Hallo

ja stimmt Design ist gar nicht mal schlecht.
Aber von preiswert kann eigentlich nicht immer die Rede sein.
Hab ja ich geb's ja zu auch nen Kleiderschrank von IKEA hier rumstehen weil ich damals als Student fast für wenig Geld gesucht habe. Hab das Teil inzwischen aber schon an einigen Stellen verstärkt (Seitenwände ursprünglich 13 mm ) und durch andere Beschläge (Schrankrohlager, Fachbodenträger) aufgewertet. Auch die Sockelblende hat den Umzug nicht überlebt. Den nächsten Umzug wird der Schrank mit ziemlicher Sicherheit nicht überstehen.
Und genau daher rührt meine persönliche Aversion gegen IKEA. Hab in meienr Studentenzeit einigen Komilitonen/INNEN beim Umzug geholfen und dabei mehrfach auch IKEA-Möbel ( meist eben von der ganz billigen Sorte) ab und wieder aufgebaut. Auch diverse Ergänzungen, Kürzungen, Umbauten wurden gemacht um die Möbel der neuen Situation anzupassen. Und die meisten Möbel sind eben nicht für den häufigeren Umzug gedacht und die Probleme hatte ich dann damit. Häufig wurde ich auch erst um Hilfe gebeten nachdem das Problem aufgetaucht war weil irgendwelche Teile unsachgemäß zerlegt wurden.
Ist also für mich eher was persönliches.
Allerdings muss man eben auch sagen das IKEA nicht wirklich Qualität liefert. Und das strebe ich eigentlich als Schreiner an.
Nen knapp 2meter hohen Kleiderschrank mit 160 Breite aus 13 Spanplatte mag ja rein rechnerisch den gewissen Anforderungen entsprechen. aber mir als Schreiner dreht sich da eigentlich der Magen um, weil rein aus persönlichen Erfahrungen das zu wenig ist.
 

raftinthomas

ww-robinie
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wir sind uns wohl einig, dass der 240 deutschmark kleiderschrank kein masstab ist, oder ? wenn der 8 jahre und 3 umzüge durchgehalten hat, und noch seinen dienst als kellerschrank tut(unterstützt von ner anzahl spax und stuhlwinkeln), war er seinen preis wohl wert, wenngleich er billoig war.
wie einer "unserer" klassischen kleiderschränke (spanplatte ks-dekor mit minifixverbindern endlos oä) nach 3 umzügen und ab/aufbau von unkundigen leuten aussieht, möcht ich auch nicht wissen. brauch ich aber auch nicht, denn der schrank unter der dachschrägen zieht nicht mit um, der bleibt im haus.
und das mit der qualität ist so ne sache. wir als schreiner sind da im möbelbereich sehr sensibel. der kfz-schlosser beim auto. der elektriker bei seiner e-installation. der maler bei seinen tapeten. der dachdecker beim dach. die floristin bei ihren zimmerpflanzen. ansprüche sind halt sehr unterschiedlich.
oder, wie mein leider verstorbener nachbar zu sagen pflegte: "was n glück, dass wir alle ne andere sicht der dinge haben, sonst wollten wir alle die selbe frau heiraten."
 

colonius

ww-nussbaum
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Hallo,

und hier auch mein Senf zum Thema Ikea.

Ich habe gar kein Problem auch da Dinge zu kaufen. Gerade als Schreiner kann ich doch beurteilen welche Sachen gut gemacht und preiswert sind und welche nur Augenwischerei sind.

Ausserdem kann man von denen noch viel lernen. In Zeiten wo alle am jammern sind brechen die einen Umsatzrekord nach dem anderen. Also ignorieren hilft da keinem weiter.

Designmässig müssen wir denen fast auf den knie`n danken. Viele Kunden fangen mit Ikea "Möbeln" an und entwickeln erst so ihr Interesse für Einrichtung und Möbeldesign. Ohne die würden wir vieleicht heute noch jeden Tag nen Liter P43 zum Frühstück trinken.

Manche Sachen sind natürlich der reine Schrott (wie in fast allen Möbelhäusern) ,aber darüber können wir uns doch nur freuen . . .oder?

Gruß Colonius
 

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Hallo ,

der Spruch mit P43 ist gut !
IKEA entspricht halt einfach der heutigen Vorstellung von easy - life.
Man kauft und wenn´s einem nicht mehr gefällt geht man wieder hin und kauft den nächsten Kram.
Ich finde diese ganze Einstellung extrem bedauerlich. Wobei ich Verständnis habe für junge Familien, die ihren Sprößlingen erst mal etwas billiges zum ramponieren hinstellen wollen.
Was den Schreinern meiner Meinung nach verlorenging ist die Generation ab ca. 40, die a) Geld hat und b) dieses in Qualität investiert.
Schaut man sich mal Einrichtungen älterer betuchter Leute an, so sieht man, daß diese früher mal in eine Holzvertäfelung, in eine besondere Vitrine, in einen aufwendigen Parkett, ..... investiert haben. Wenn ich mir heute anschaue, wer bei Ikea kauft, sehe ich auch diese Kundengruppe. Ob man die Gartenstühle dann immer im Regen und im Winter in Eis und Schnee vergammeln läßt, spielt ja keine Rolle. Ikea hat nächstes Jahr bestimmt wieder etwas Günstiges, das zudem dann ganz neu ist.
Zudem schreibt Ikea im letzten Katalog, den ich in die Hände bekam, daß nicht die Zulieferer Ikea den Preis vorgeben, sondern Ikea den Zulieferern.
Toll ! Wann wird unser Volk denn endlich mal kapieren, daß sein Kaufverhalten zum absoluten Tiefschlag führen wird ? Erst Discounter unterstützen und dann jammern, daß man arbeitslos ist. Diese Zusammenhänge liegen doch auf der Hand! Aber - ich weiß schon, das sollen die anderen machen, nur nicht bei sich selber anfangen. Sonst heißt es vielleicht, daß man zuviel Geld hat oder zu blöd ist
die aktuellen Angebote zu studieren.
Einfach bedauerlich.

Schöne Grüße von Verena
 

BJL

ww-ahorn
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:emoji_slight_smile: Hallo zusammen

Hier wird viel von Qualität gesprochen. Aber was ist Qualität?
Qualität ist dass was der Kunde sich wünscht.
Möchte er eine rohe Spanplatte im Grobzuschnitt ist er glücklich wenn wir sie ihm so liefern.
Deshalb macht IKEA täglich tausende Leute glücklich im ihrer "Qualität".
Ich selbst besitze auch IKEA Gartenmöbel und die Qualität stimmt für mich.
Bei den Preisen habe ich manchmal so meine Bedenken.
Ich kalkuliere selber Serienmöbel und muss schon manchmal staunen zu welchen Preisen die Möbel im Laden angeboten werden.
Verdienen tut da sicher nur noch IKEA. Der Lieferant kann sich höchstens noch die Maschinen auslasten.

Aber was solls, wir Schweizer profitieren ja davon.

Der IKEA Boss zahlt ja seine Steuern bei uns.........

Schönen Gruss aus der Schweiz

BJL
 

Dingsda42

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Also auch bei Ikea gibts unterschiedliche Möbel. Sowohl in der Qualität als auch im Preis.
Ich hab gerade erst selber meine erste eigene Bude bezogen und mir Kleiderschrank und Bett von Ikea gekauft.
Für nen Fertigschrank eine recht vernünftige Qualität, auch das Bett ist nicht unstabil.
Das Ganze dann noch echtholzfurniert in Birke und dunkel lasierte Buche, nicht diese scheiß Plastikbuche, die man überall anders sieht, das war mir ganz wichtig.
Vom Preis her natürlich teurer, aber auch nicht wirklich billiger als vergleichbare möbel in anderen Möbelhäusern, und ich hab mir einiges angeguckt.

Also wo seh ich den Vorteil von Ikea?
Ganz einfach im Design und in der Modultechnik:
Mein Bett und Nachtschrank sind in Birke, der Schrank in dunkler Buche, da die beide aus einer Serie sind ist das Design gleich, was sich zum Beispiel in den fehlenden Griffen ausmacht ( die haben die Oberseite der Schubkästen bzw, die Seite der Tür nach hinten abgeschrägt, so dass man da hinterfassen kann, find ih persönlich genial).

Auch wird meine Schrankwand, die ich mir irgendwann nach Weihnachten kaufen werde hargenau dazupassen, weils das gleiche Material ist, Birke echtholzfurniert.

Und für das Geld hät ich weder den Schrank, noch das Bett selber bauen könne, erst recht nicht, wenn ich die Zeit dazu gerechnet hätte.
Auserdem hät ich keine Idee für nen Schrank :emoji_wink:
 

joh.t.

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bei den Zwergen
hallo , wer schon mal möbel von ikea im vergleich zu anderem kram aufgebaut hat, hab ich für eine bekannte gemacht. es kam alles aus mitnahme und sonstigen märkten , ich nenne jetzt keine namen, der ist froh ikea zu haben. da passt alles, die schrauben sind alle da und es ist stabil. meine erfahrungen sind : bett: einmal draufgelegt krachte zusammen also innen ein paar kanthölzer zur verstärkung eingezogen. jetzt hält es. der kiefermassivschrank hatte 2 oberteile und die rückwand hatte keinen platz . an einem teil war die nut vergessen worden.auf der kreissäge nachgenutet. und zur montage hatte ich die große schrauben und ersatzteilkiste mit. ohne die wär gar nix gelaufen.
natürlich ist eine ikeaküche im aufbau aufwendiger als eine markenküche aber dafür auch ein paar mark pardon
 

elgarlopin

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Ikea

Erfahrungen:
1. auch alsTischler besitze Wände voller Billy-Regale. Für das Geld hätte ich nicht das Material kaufen können.
2. auch solide Möbel, unfachgerecht ab- und aufgebaut, können schwer leiden.
3. Ich habe für einige andere Bekannte I-Möbel aufgebaut. Die haben gestaunt, was man zusätzlich alles für Werkzeug benötigt, um nachzuarbeiten. Werkzeug, das kein normaler Haushalt zur Verfügung hat.
Fazit: Man muss schon sehen können, was man kauft und was man hat.
 

vollholz

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Hallo,
eine etwas unkonventionelle These-gerade WEIL viele meiner Kunden auch das eine oder andere bei Ikea kaufen, leisten sie sich bei anderen Dingen meine Arbeit. Die Möglichkeit, bei einem Umzug notwendige Stauraummöbel, Kindermöbel (die nach ein paar Jahren zu klein sind), Badezimmerkleinkram, usw. günstig zu bekommen, schafft doch oft erst den nötigen finanziellen Freiraum. Wer da Berührungsängste hat, macht den Fehler, Ikea als Konkurenz zu sehen. Das ist es aber nicht.
Grüße,
Jens
 

frankundfrei

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Gefahr von Wohlstandsschrott

Mit meinen Kindern war ich auch schon ab und an bei IKEA - für mich selbst war der letzte Einkauf außer eine Lampe ein IVAR - und das war vor ca. 15 Jahren.

Die "Gefahr" bei solchen Anbietern ist ja nicht das funktionelle, rationelle Stück Möbel. Das mag ja noch gehen. Wobei ich auch da feststellen muss, dass die Materialien immer mehr weg vom Holz gehen.

Leider ist es aber so, dass auch geschickt eine Menge Wohlstandsschrott verjubelt wird. Was da an Ständerchen, Döschen, Bildchen, etc. sonst noch mitgenommen wird verteuert das eigentliche Möbel auf Schreinerniveau. Dabei hätte man die "Accessoires" mit ein wenig Fantasie selbst gestalten können. Nur die läßt sich immer weniger aktivieren, wenn wir so vorgekaut diktiert bekommen was "schön" ist.

Nachteilig ist auch, dass alles auf Kurzlebigkeit angesetzt ist. Länger als 10 Jahre ist das nicht gewollt - wer es dennoch so pflegt, wird schnell die Grenzen der Qualität kennen lernen. "Möbel für das Leben" bekommt man dort nicht.

In den letzten Jahren habe ich für mich alte Möbel neu entdeckt. Es gibt soviele gute alte Möbel, die ohne großen Aufwand mehr bieten, als es IKEA kann: An Design und Qualität.

Grüße aus Frangn

Frank
 

flo20xe

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Ich seh das ähnlich wie Vollholz, wer als Schreiner IKEA als Konkurenz sieht, der hat imho einen völlig falschen Denkansatz.
Viele meiner Kunden haben auch Möbel von Ikea bei den untergeordneten Möbeln (Kinderzimmer, Keller etc.). Oder grad neues Haus gebaut, jetzt noch einen begehbaren Kleiderschrank vom Schreiner und den Rest erst mal vom Elch. Kann man ja dann austauschen wenn mal wieder ein bisschen was gespart hat.

Und wen einer mit Ikeamöbeln glücklich wird, warum nicht? Es sei ihm gegönnt.

Gruß

Florian
 

Andreas N10

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vielschichtig

das thema ist vielschichtig wie eine Multiplexplatte:
- schon zu DDR Zeiten wurde dort und in Polen für Ikea produziert. Beschlagtüten packen im Knast unter unwürdigen Bedingungen(vielleicht auch nur eine Geschichte).Heute bluten bestimmt chinesische Arbeiter für die günstigen Preise.
- Ohne Ikea sähen die deutschen Wohnzimmer immer noch nach röhrendem Hirsch aus. Alle Designrichtungen hatten nicht diese Breitenwirkung.
- Durch Ikea sind Denkverbote, die sich Handwerker auferlegen (wie man was zu machen hat) aufgebrochen worden (Imbus).
- wir stehen nicht in Kokurrenz zu Ikea und bedienen ein anderes Segment, aber durch Billigmöbel wird das Preisgefühl des Kunden für Möbel im Allgemeinen nach unten gezogen. Ganz extrem bei Stühlen.
- Ich baue nur Möbel, meine Kunden sind zumeist jenseits der 45, haben genügend Geld - und kaufen das ein oder andere - bei Ikea.
- ich besitze noch fingergezinkte Kästen, die ich 1980 für meine erste Wohnung bei Ikea gekauft habe. Irgendwie hängt man nach so langer Zeit an so etwas. Andererseits haben alle Dinge, die individuell von mir oder anderen gestaltenden Handwerkern hergestellt wurden und sich in meinem Besitz finden, die Fähigkeit, immer wesentlicher und dazugehörig zu werden, weil in ihnen eingeschlossen ist, das sie jemand mit Zuneigung hergestellt hat, das kann natürlich auch bei einem Arbeiter so sein, der gerade die hunderttausendste Kiste zinkt - ist aber unwahrscheinlicher.
Andreas
 

Andreas N10

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mein gott,

ihr grabt hier ja threads aus, die schon nach verwesung riechen...:emoji_grin:

Hallo Thomas,
danke für den Hinweis.Da ich mich nicht so oft im Internet bewege, entgeht mir, dass man mal nachsehen sollte, wann dieses Thema angesprochen wurde. Vielen geht es wahrscheinlich wie mir, man beachtet nur das Datum des letzten Beitrags. Gruß Andreas
 

Andreas N10

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vielschichtig

das thema ist vielschichtig wie eine Multiplexplatte:
- schon zu DDR Zeiten wurde dort und in Polen für Ikea produziert. Beschlagtüten packen im Knast unter unwürdigen Bedingungen(vielleicht auch nur eine Geschichte).Heute bluten bestimmt chinesische Arbeiter für die günstigen Preise.
- Ohne Ikea sähen die deutschen Wohnzimmer immer noch nach röhrendem Hirsch aus. Alle Designrichtungen hatten nicht diese Breitenwirkung.
- Durch Ikea sind Denkverbote, die sich Handwerker auferlegen (wie man was zu machen hat) aufgebrochen worden (Imbus).
- wir stehen nicht in Kokurrenz zu Ikea und bedienen ein anderes Segment, aber durch Billigmöbel wird das Preisgefühl des Kunden für Möbel im Allgemeinen nach unten gezogen. Ganz extrem bei Stühlen.
- Ich baue nur Möbel, meine Kunden sind zumeist jenseits der 45, haben genügend Geld - und kaufen das ein oder andere - bei Ikea.
- ich besitze noch fingergezinkte Kästen, die ich 1980 für meine erste Wohnung bei Ikea gekauft habe. Irgendwie hängt man nach so langer Zeit an so etwas. Andererseits haben alle Dinge, die individuell von mir oder anderen gestaltenden Handwerkern hergestellt wurden und sich in meinem Besitz finden, die Fähigkeit, immer wesentlicher und dazugehörig zu werden, weil in ihnen eingeschlossen ist, das sie jemand mit Zuneigung hergestellt hat, das kann natürlich auch bei einem Arbeiter so sein, der gerade die hunderttausendste Kiste zinkt - ist aber unwahrscheinlicher.
Andreas
 

Dingsda42

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Obwohl ich vor 3,5 Jahren auch schon meinen Senf dazu gegeben hab, hier nochmal kurz was:

Ich hab mir jetzt ja vor kurzem eine Küche bauen müssen. Für die Schubkästen hatte ich 2 Möglichkeiten:

1. Selbermachen: Allein mechanische Vollauszüge kosten ein Schweinegeld, dann noch das Material für die Kästen und das bauen...

2. Kaufen: Küchen-Schubkästen von IKEA haben Blum Vollauszüge, einen 13mm Spanplatte als Boden!!! und einen Rahmen aus Metall. Die Fronten hab ich selber gemacht. Zusätzlich kann man die Fronten auch noch in 2 Richtungen verstellen.

Und das ganze für weniger Geld als mich nur der Auszug gekostet hätte.

Fazit: Es müssen nicht immer komplette Möbel sein, die man dort kauft.
Alles andere an der Küche habe ich selber gebaut. Aber bei einigen Stücken sollte man doch mal über den Tellerrand gucken.
 

michael

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@Christian, die Auszüge bei Ikea sind nicht mehr von Blum, nur um das richtig zu stellen.
klugscheißmodus aus.
 

Dingsda42

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Hm, allerdings sieht die Blum Tandembox dem Beschlag zum verwechseln ähnlich. :emoji_wink:
 

holzwurm.sebi

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oh wann haben sie das geändert? oder habe ich mich vor einem jahr auch täuschen lassen durch eine sehr ähnliche gestaltung?
wobei es damals schon so war das anstatt 2 federn 2 drin war und manche ander bauteile auch eine einfachere ausführung hatten (blech dünner)....
 

michael

cheffe
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OT: seit mitte 2007 evt. auch schon früher kommen bei den Ikea Schubkästen in Deutschland, Benelux und ein paar anderen EU-Staaten keine Blum Beschläge mehr zum Einsatz.
 

Eurippon

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Ikea kann man mittlerweile für viele Dinge (fast) bedenkenlos empfehlen. Sachen aus Massivholz (Rahmenbauweise) sind teilweise toll designt, mechanisch belastbar und simpel im Aufbau. Tische aus Massivholz gehen ganz gut zu pimpen - die Platte wieder kalibriert und vielleicht Hirnleisten dran....für wenig Geld guter Tisch. Stühle teils saubillig, habe auch welche....Stabilität hängt von der Konstruktion ab. Die haben Lösungen wo eigentlich nichts passieren kann (Schlitz und Zapfen, solide Querbolzenmuttern mit Imbusschrauben), andererseits bei manchen Modellen zu viel Querholz verbaut, somit quasi die Sollbruchstellen geschaffen.....

Küchen? hm, die Unterschränke eigentlich mehr als ausreichend, für das Geld baue ich keine selbst bei Kleinmengen (privat). Ab einer bestimmten Anzahl mache ichs dann doch selbst. Fronten naja....da gibts halt nichts auf Bild geschnitten. Lieschen Müller mag das vielleicht nicht stören, mich aber schon.

Hab grad für einen Freund deren Küche umgebaut: Die Korpusse waren von Ikea, ebenso die Griffe und Edelstahlfüsse (da gibt es auch vom Preis nichts zu meckern)Schubkästen kamen von mir (Innotec, da wir sehr gute Konditionen haben und die Mitarbeiter von uns zum EK einkaufen können), ebenso Bänder, Kreuzplatten und Dämpfer - die sind dort einfach zu teuer.
Fronten habe ich dann aus Kirschbaum furnierter Spanplatte gemacht und lackiert. Sieht lecker aus das ganze.....
Problematisch sind teilweise nur die Lochreihenbohrungen. 27mm von Innenkante bis Mitte erstes Loch sind nicht immer günstig, ebenso die 25mm von Vorderkante. Dann geht Standardkreuzplatten reinschrauben auch nicht einfach so.

Unterm Strich könnten die noch viel mehr reissen wenn manche Konzepte und Konstruktionen überarbeitet würden. Das kostet nichts mehr, es würde nur anders gemacht....
 
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