Was ist das für ein Stemmeisen?

willyy

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Hallo zusammen,

das folgende Stemmeisen habe ich von meinem Opa geerbt und wollte wissen, ob das etwas spezielles ist?
Aufgrund der masiven Bauweise würde ich auf ein Eisen für einen Zimmermann tippen.

Der Stahl geht von vorne bis hinten in einem Stück durch. Das besondere ist, dass das Heft aus Holzstücken besteht, die scheinbar unter die Eisenringe eingearbeitet sind. Hinten hat es schon ein paar heftige Schläge bekommen, deshalb ist das Eisen etwas deformiert.
Die Ringe am Heft gehen um das Längseisen drumrum. Da würde mich interessieren, wie man das hergestellt hat.
Schmieden geht eigentlich nicht, weil dass das Holz verbrannt wäre?
Der Anschliff ist 22,5 °, den habe ich übernommen und nur nachgeschärft.

Stemmeisen Seite.jpg


Stemmeisen Rückseite.jpg


Stemmeisen hinten.jpg
 

Macchia

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Finde das Teil auch sehr außergewöhnlich.
Die Bauart dürfte wie ein Messer sein, 2 Halbschalen aus Holz und die Ringe wurden
darüber nachträglich verbunden.
Ein paar Schweißpunkte oder Hartlot oder/und kalt fügen, die Ansätze sieht man noch.
In Serie dürfte das nicht gegangen sein mit dem Schwachpunkt des Schlagkopfes der zu 2 Seiten nachgibt.
Trotzdem sehr schön, würde ich in Ehren halten, da hat sich jemand viel Mühe gegeben.
 
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Lorenzo

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Ich würds in Ehren halten indem ich die Spiegelseite perfekt ebne und auf Hochglanz bring, dann richtig schön schärfen und den Rest so lassen wie es ist. Und dann benutzen! Ich fänds für an die Wand zu schade. Rumgelegen hats genug, das Teil ist ein Werkzeug :emoji_wink: Nur wenn der Stahl nicht gut is würd ichs aufhängen.
 

willyy

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Schneidenbreite ist 16 mm. Für einen Zimmerer ist das einSpielzeug, oder?

Das Eisen wird an der Wand hängen, aber nicht zur Deko, sondern neben den anderen.
Das Heft habe ich gestern etwas abgeschliffen und neu lackiert.

Ich dachte eigenltich, es kommen wie aus der Pistole geschossen Hinweise, was das ist. Es scheint wirklich etwas Außergewöhnliches zu sein.
 
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marcus_n

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Wenn auf der Schneide keine Beschriftung zu erkennen ist, denke ich, dass sich da jemand ein altes Eisen hat umbauen lassen. 16mm breite Klinge ist dann auch schon sehr schmal für ein Zimmerereisen, das müsste dann deutlich dicker sein.
Frag doch mal im Nachbarforum nach, da sind Viele unterwegs die sich schon länger mit alten Handwerkzeugen beschäftigen. Ich würde mich auch im angloamerikanischen Raum mal umgucken und informieren.
 

rafikus

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Die Bauart dürfte wie ein Messer sein, 2 Halbschalen aus Holz und die Ringe wurden
darüber nachträglich verbunden.

@willyy Hat doch schon geschrieben, dass es so nicht ist.
Das besondere ist, dass das Heft aus Holzstücken besteht, die scheinbar unter die Eisenringe eingearbeitet sind.

Einen solchen Stechbeitel habe ich auch nicht gesehen und stimme den oberen Aussagen zu: wenn der Stahl noch gut ist, dann gebrauchen.
 

KalterBach

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Stemmeisen mit durchgehenden Stahl wurden/werden in der Zimmerei für Problemfälle eingesetzt. Da kannst Durchaus mit dem Vorschlaghammer oder Fäustel dran.
 

Da bin ich

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in einem Katalog gibt’s ein ,,Teil,, das mit Installationsbeitel beschrieben ist.
Bild ist sehr schlecht, ein durchgehendes Eisen ist aber erkennbar.
Irgendwo hatte ich mal gehör, dass es in Deutschland Regionen gibt in denen früher der Schreiner die Rahmen und Türen geliefert hat die dann von Schlosser montiert wurden, einschließlich der fitschenbänder.
Vielleicht ist es so ein spezielles Werkzeug für “artverwandte Berufe „
 

pedder

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Die Bauart dürfte wie ein Messer sein, 2 Halbschalen aus Holz und die Ringe wurden
darüber nachträglich verbunden.
Ein paar Schweißpunkte oder Hartlot oder/und kalt fügen, die Ansätze sieht man noch.
In Serie dürfte das nicht gegangen sein mit dem Schwachpunkt des Schlagkopfes der zu 2 Seiten nachgibt.
Trotzdem sehr schön, würde ich in Ehren halten, da hat sich jemand viel Mühe gegeben.
@willyy Hat doch schon geschrieben, dass es so nicht ist.
Ich finde man erkennt das auf den Bildern, zweites Bild von oben, hinterer Ring.
Der steht über die Klinge hinaus.

Solche Ringe hohl herzustellen, um dann nachträglich das Holz runterzuschieben, wäre auch nicht sinnvoll.
Insgesamt erschein mir das überbaut. Nieten durch die Heftschalen wären sinnvoller,
die Verbindung ist ja keiner Belastung ausgesetzt.
 

magmog

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[...]
Irgendwo hatte ich mal gehör, dass es in Deutschland Regionen gibt in denen früher der Schreiner die Rahmen und Türen geliefert hat die dann von Schlosser montiert wurden, einschließlich der Fitschenbänder.
Vielleicht ist es so ein spezielles Werkzeug für “artverwandte Berufe „

Moin,

das wurde teilweise bis Ende der 50-er, Anfang der 60-er Jahre noch so gehalten.
Als die Tischler anfingen, selber anzuschlagen,
war zwischen den Gewerken der Teufel los!

Genau so wie im Fensterbau, die Tischler lieferten roh an und bauten ein,
die Maler malten und zum Schluss verglasten die Glaser.
 
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