Warum/Wann Schrauben/Dübeln/Zinken?

Absurd-Mind

ww-pappel
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Hallo alle zusammen,

ich schaue in letzter Zeit häufig 'wood working videos' auf youtube. Hierbei ist mir aufgefallen dass die meisten Leute eher selten Schrauben verwenden. Mich würde jetzt interessieren gibt es Gründe jenseits von Optik/Tischlerehre Holzdübel und Zinken zu verwenden?

So spontan sehe ich in Sachen Holzverbindung ums Eck grob folgende Möglichkeiten:

1) Schrauben
2) Dübel
3) Schrauben + Dübel
4) Zinken

Worauf sollte ich als 0815 Heimwerker hinarbeiten, wenn Optik nur eine untergeordnete Rolle spielt?


Beste Grüße
Peter
 

FredT

ww-robinie
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Auf Leimen und Nageln, ist preislich und zeilich am billigsten... :rolleyes:
Das Nächste ist dann Leimen und Schrauben, wegen der Haltbarkeit...

Grüße
Fred
 

raziausdud

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Hallo Peter,

das kann man meines Erachtens nicht schnell, einfach und pauschal beantworten. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle. Holzart (Massivholz/Holzwerkstoff), Materialstärke, Verbindungsart (z.B. Querholz auf Hirnholz), aufzuwendende Zeit, erforderliche Genauigkeit, vorhandenes Können, vorhandene/s Werkzeug/Maschinen, Belastbarkeit, Dauerhaftigkeit, Zerlegbarkeit. Da muss man im Einzelfall abwägen und entscheiden.

Ich denke, dass es heutzutage (!) - besonders für uns Amateure - nur wenige Fälle gibt, in denen man Zinken verwenden MUSS. Ich zb habe mal ein Serviertablett gebaut. Die dünnen Seitenwangen waren meines Erachtens nicht zu verschrauben und zu verdübeln. 45-Grad-Gehrungsverleimung so einfach auch nicht, da die Quer-und Längswangen unterschiedlich hoch sind. Also hab ich da gezinkt.

Grüße
Rainer
 

IngoS

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Hallo,

du solltest entsprechende Projekte nennen, die du verwirklichen willst und die anvisierten Werkstoffe dazu. Dann kann man schon eher weiterhelfen.
Schwalbenschwanzzinkung kannst du erst mal weglassen.

Gruß

Ingo
 

SteffenH

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So spontan sehe ich in Sachen Holzverbindung ums Eck grob folgende Möglichkeiten:

1) Schrauben
2) Dübel
3) Schrauben + Dübel
4) Zinken

Da fehlt unser bester Freund, der Lamello (ok, auch so'ne Art Dübel, heißt ja offiziell Flachdübel). Und vor einiger Zeit ist noch der Domino dazu gekommen (irgendwie auch'n Dübel :rolleyes:emoji_slight_smile:.
 

Holzfummler

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Moin Peter,

Rainer und Fred bringen es fast auf den Punkt.

Die gewählte Holzverbindung ist abhängig von deiner Zielsetzung/Anspruch als 0815er

Handwerklich traditionell , optisch dekorativ und bewundernd = Zinkung

oder ala IKEA:

Preiswert, schnell realisierbar und wieder zerstörungsfrei zerlegbar = Dübel und Schraubtechnik

Preiswert, schnell realisierbar und nur zerstörend zerlegbar = Dübel und/oder Schrauben und Leim

Gruß
Thomas
 

Komihaxu

ww-robinie
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Fritz Spannagel formulierte es in seinem Buch in etwas so:
"Das Nageln ist für einfache Arbeiten die geeignete Verbindung."
Ein hochwertiges Möbelstück würde man so nicht bauen.

Eine Weinkiste oder eine Werkzeugkiste kann man so mal zusammenschustern. Wer Möbelbau als Hobby betreibt, wird vermutlich andere Ansprüche haben, denn billigen Dreck kann ich für weniger Geld fertig kaufen.
 

WinfriedM

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Bei all deinen Verbindungsalternativen hast du das verleimen gar nicht erwähnt. Das muss man immer mit einbeziehen. Und dann kommt man sogar zu einer weiteren Alternative: Ganz ohne Verbindungselement einfach nur stumpf aufeinanderleimen. Es gibt zahlreiche Anwendungsfälle, wo das wunderbar funktioniert.

Geschraubt + verleimt hält auch fast immer, aber sieht einfach hässlich aus. Eine Alternative für wenig sichtbare Verschraubungen sind die Pocket Holes. Ist in USA recht verbreitet.

Regal bauen mit Pocket Holes (Taschenbohrung)
 

Absurd-Mind

ww-pappel
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Vielen Dank für die vielen Antworten!

Ich nehm jetzt mal für mich so mit, dass ich bei eher funktionalen Dingen einfach weiterhin bisschen Leim und Schrauben benutze (zB. ein einfaches Regal in der Werkstatt).
Und bei Wohnzimmer Möbeln Richtung Dübel+Leim gehe. (... und irgendwann natürlich Zinken)
 

tupilak

ww-esche
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Im Norden
In meinem Ver-und Bekanntenkreis habe ich mitverfolgen können,
das selbst handwerklich Unerfahrene schnell, sicher, ansehnlich und
fast ohne Verluste mit der Taschenloch-Methode zu Erfolgen kamen.
Es muss dabei nicht Kreg (für den Anfang oder gelegentliche Anwendungen)
sein, das Netz bietet viele günstigere Alternativen.
Lediglich in den Originalbohrer sollte man (eventuell) investieren.
 
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