Warum Riffeldübel?

lunateide

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Hallo Woodworker,

bieten geriffelte Dübel eine bessere Holzverbindung gegenüber glatten Rundstäben, oder liegt der Vorteil nur darin, daß sich durch die angefasten Enden und die Riffelung kein Leim am Boden der Sacklöcher stauen kann?

Gruß
Roland
 

SteffenH

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Glatte Dübel schieben den Leim vor sich her, die Seiten von Dübel und Loch werden kaum bis gar nichts benetzt. Die Riffel sorgen dafür, dass der Leim seitlich hochsteigt. Die Riffel quellen auf, und es entsteht eine gute Leimverbindung.
 

Komihaxu

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Versuch mal, einen Dübel ohne Riffelung in eine präzise gebohrtes Loch reinzubekommen.
Da muss man schon ordentlich draufklopfen.

Wenn man dann noch zu viel Leim angibt, wird es kritisch. Dann geht der Dübel nicht weit genug rein, man klopft stärker. Der Leim kann nirgendwo hin ausweichen. Das führt im Extremfall dazu, dass der Leim das Holz aufsprengt.

Auch wenn es so weit nicht kommt, ist schnell mal deine Verleimung versaut, weil du > 5 Minuten extra brauchst, um die Dübel zu setzen oder gar noch mit der Handsäge zu kürzen und dir in der Zwischenzeit der Leim abbindet.
 

berliner_1982

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Ich will als Dübel Material einen glatten Rundstab 16 mm Buche verwenden. Sollte man diesen wenigsten anrauen per Schleifpapier?

Eine Riffelung selbst herstellen ist vermutlich zu aufwendig und finde ich in meiner bekannten Fachliteratur nicht, d.h. es scheint sehr unüblich zu sein.

Warum funktionieren glatte Dübel wenn fast kein Spiel existiert für Aufquellen mit dem Leim?
 

SteffenH

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Ich will als Dübel Material einen glatten Rundstab 16 mm Buche verwenden. Sollte man diesen wenigsten anrauen per Schleifpapier?
Warum nicht geriffelt?
Anschleifen bringt nichts.

Eine Riffelung selbst herstellen ist vermutlich zu aufwendig und finde ich in meiner bekannten Fachliteratur nicht, d.h. es scheint sehr unüblich zu sein.

Stichwort Dübeleisen, früher durchaus üblich. Heute gibt's prima Dübel zu kaufen.

Warum funktionieren glatte Dübel wenn fast kein Spiel existiert für Aufquellen mit dem Leim?

Die Leimung ist schlechter als bei Riffeldübeln. Wenn glatte Dübel stramm passen, schieben die den Leim weg. Das machen Riffeldübel auch, aber der Leim wird durch die Riffel beim Einschlagen wieder hochgepumpt. Da die Riffel nicht geschnitten sondern eingepresst sind, quellen sie und sorgen für guten Leimverbund.
 

berliner_1982

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Danke für den Hinweis, dass bei Riffelung kein Material abgetragen wird sondern nur eingedrückt wird um später wieder aufzuquellen.

Ich werde mein Glück probieren mit existierendem Werkzeug die Riffelung herzustellen, ansonsten kaufe ich entsprechend geriffelte Stäbe.

Wg. der Optik, beim Abschluss der Verbindung sieht man die Riffelung oder quillt das Holz an der Stelle auf und die Rundung auf der Sichtseite ist sauber?
 

rafikus

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Wg. der Optik, beim Abschluss der Verbindung sieht man die Riffelung oder quillt das Holz an der Stelle auf und die Rundung auf der Sichtseite ist sauber?
Wenn du eine Verbindung mit einem Riffeldübel aufsägst, dann wird es nicht so aussehen, als ob da ein glatter Runddübel (Rundstab) drin steckt. Das Aufquellen ist nicht vollständig.
 

seschmi

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Wenn Du einen Metallerschraubstock mit geriffelten Backen hast, kannst Du den Rundstab darin ein paar mal quetschen. Natürlich nicht zerquetschen.

Das ist dann kein vollwertiger Riffeldübel, geht aber in die Richtung.

Wenn Lamellos zu stramm sind, weil sie etwas feucht gelagert wurden, geht das auch. Besser ist natürlich trocknen (zB Mikrowelle), geht aber nicht immer im Moment.
 

Mitglied 59145

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Es ist wichtig, dass Bohrtiefe und Dübel Länge zusammen passen. Durch die passende Leimmenge am Boden des Lochs entsteht Druck. Dieser wird benötigt damit der Leim hält. Also dübeln wird oft unterschätzt, gut gedübelt hält gut. Vernachlässigt man das, hält es nicht gut. Das Quellen ist nur ein Teil einer funktionierenden Verbindung und, in meinen Augen, eher zu vernachlässigen.

Gruss
Ben
 

Holzrad09

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Versuch mal, einen Dübel ohne Riffelung in eine präzise gebohrtes Loch reinzubekommen.
Da muss man schon ordentlich draufklopfen.
Wenn man dann noch zu viel Leim angibt, wird es kritisch. Dann geht der Dübel nicht weit genug rein, man klopft stärker. Der Leim kann nirgendwo hin ausweichen. Das führt im Extremfall dazu, dass der Leim das Holz aufsprengt.
Das ist uns mit Riffeldübel an der Rahmenpresse auch schon passiert, insbesonders wenn sie zu stramm gehen !

Ich mache mir daheim aus Resten selbst Runddübel, natürlich ohne Riffel. Allenfalls haben sie von der Fräsvorrichtung ein paar Querrillen. :emoji_slight_smile:
DSC_0527.JPG
Meine Dübel sind weder zu klein noch zu groß, sie gehen saugend. Sie werden im 8er / 10er / 12er / 14er Loch gefräst und passen dann in das dementsprechende Loch. Nach Leimangabe drehe Ich den Dübel ins Loch und da kommt der Leim umlaufend hoch. Meist setze Ich dann noch eine Zwinge.
Aufgegangen ist mir bisher noch keine Dübelverbindung.
LG
 

berliner_1982

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Möchtest du Löcher stopfen oder mit den Dübeln eine Verbindung herstellen?

Stumpfe Verbindung von 45x70 Kantholz mit durchgehendem Dübel.

Was ich mitnehme:
- Die Riffel werden außen wenn auch minimal sichtbar sein
- Es geht auch glatt es muss aber präziser mit Löcher und Leim gearbeitet werden

Wie immer danke
 
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