Warum heißt der Kürschner so?

yoghurt

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Hallo,
Beim Mittag kam bei uns die Frage auf, warum der Kürschner im Furnier so bezeichnet wird? Hat jemand eine Idee? Danke!
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Wissen tu ich das auch nicht, nur als Idee
käme mir das Schneidewerkzeug der Kürschner
in den Sinn, ein Klingenhalter mit einem sehr
flach geschliffenen Eisen, es gab ja zu der Zeit
noch keine Rasierklinge in der dünnen Form.

Bin gespannt wer das genauer weis, Harald
 

wehkabäh

ww-birke
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Also:
Es war einmal ein Lehrbub aus Straubing in Niederbayern, der war nicht besonders helle im Kopf. Es begab sich, dass er das Furnieren lernen sollte. Er macht es, wie ihm gezeigt wurde, hatte aber jede Menge dicke Blasen fabriziert. Der Meister sah dies, lachte und sprach:"Bub, hast du da Kirschen reingearbeitet?" Er gab ihm links und rechts eine Ohrfeige, damit er sich den Fehler merken möge.

Die Jahre gingen ins Land und der Lehrbub lernte sein Handwerk und auch, wie man ein Furnier ohne "Kirschen" aufzieht.
(Übrigens, der Niederbayer verdreht die Endung ...en gerne und macht daraus ein ...ne, so dass aus Kirschen "Kirschne" werden.)

Der junge Mann wurde Geselle, ging auf Wanderschaft und als er in Hannover weilte, sah er die schöne Schreinerstochter und lies sich dort nieder.
Um in der Fremde verstanden zu werden, war er von nun an gezwungen, hochdeutsch zu sprechen, was ihm gar nicht leicht fiel.

Sie lebten in Glück und Zufriedenheit, seine Frau gebar ihm viele Kinder und er arbeitete in der Schreinerei ihres Vaters.
Mit viel Fleiß brachte es zum Meister und übernahm die Schreinerei, als die Zeit dafür gekommen war.

Nun begab es sich, dass er einen Lehrbuben hatte, der das Furnieren lernen sollte. Der macht es, wie es ihm gezeigt wurde, hatte aber jede Menge dicke Blasen fabriziert. Der Meister sah dies, lachte, erinnerte sich an seine eigenen Lehrjahre, hub an und sprach:"Bub, da hast du Kirschne gemacht!"
Er wollte gerade ausholen, um die fälligen Ohrfeigen zu verabreichen, da blickte der Lehrbub verwundert hoch und frug: "Meister, was sind Kirschne?"

Da dachte der Meister eine lange Zeit nach, wie er dieses Wort ins Hochdeutsche übersetzen könnte und ihm fiel ein, dass in vielen Fällen der Bayer ein "i" statt einem hochdeutschen "ü" verwendet, so wie in "Grias di" statt "Grüß Gott" und die Wortendungen gerne vergisst.
Dann polterte er: "Bub, du sollst keine Kürschner machen!" Er gab ihm links und rechts eine Ohrfeige, damit der sich den Fehler merken möge.

So ward das Wort geboren und hinfort immer verwendet und an die nächtste Schreinergeneration weitergegeben.
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Also:
Es war einmal ein Lehrbub aus Straubing in Niederbayern, der war nicht besonders helle im Kopf. Es begab sich, dass er das Furnieren lernen sollte. Er macht es, wie ihm gezeigt wurde, hatte aber jede Menge dicke Blasen fabriziert. Der Meister sah dies, lachte und sprach:"Bub, hast du da Kirschen eingearbeitet?" Er gab ihm links und rechts eine Ohrfeige, damit er sich den Fehler merken möge.

Die Jahre gingen ins Land und der Lehrbub lernte sein Handwerk und auch, wie man ein Furnier ohne "Kirschen" aufzieht.
(Übrigens, der Niederbayer verdreht die Endung ...en gerne und macht daraus ein ...ne, so dass aus Kirschen "Kirschne" werden.)

Der junge Mann wurde Geselle, ging auf Wanderschaft und als er in Hannover weilte, sah er die schöne Schreinerstochter und lies sich dort nieder.
Um in der Fremde verstanden zu werden, war er von nun an gezwungen, hochdeutsch zu sprechen, was ihm gar nicht leicht fiel.

Sie lebten in Glück und Zufriedenheit, seine Frau gebar ihm viele Kinder und er arbeitete in der Schreinerei ihres Vaters.
Mit viel Fleiß brachte es zum Meister und übernahm die Schreinerei, als die Zeit dafür gekommen war.

Nun begab es sich, dass er einen Lehrbuben hatte, der das Furnieren lernen sollte. Der macht es, wie es ihm gezeigt wurde, hatte aber jede Menge dicke Blasen fabriziert. Der Meister sah dies, lachte, erinnerte sich an seine eigenen Lehrjahre, hub an und sprach:"Bub, da hast du Kirschne gemacht!"
Er wollte gerade ausholen, um die fälligen Ohrfeigen zu verabreichen, da blickte der Lehrbub verwundert hoch und frug: "Meister, was sind Kirschne?"

Da dachte der Meister eine lange Zeit nach, wie er dieses Wort ins Hochdeutsche übersetzen könnte und ihm fiel ein, dass in vielen Fällen der Bayer ein "i" statt einem hochdeutschen "ü" verwendet, so wie in "Grias di" statt "Grüß Gott" und die Wortendungen gerne vergisst.
Dann polterte er: "Bub, du sollst keine Kürschner machen!" Er gab ihm links und rechts eine Ohrfeige, damit der sich den Fehler merken möge.

So ward das Wort geboren und hinfort immer verwendet und an die nächtste Schreinergeneration weitergegeben.

Servus Henriette, bist a Niederbayerin? :emoji_wink:
 
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