Wandpfette an Gasbeton befestigen

hebi01

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Hallo,

Ich bin ziemlich neu hier und möchte gerne ein paar Tipps für den Bau meiner Terrassenüberdachung haben. Meine Konstruktion habe ich grundsätzlich schon gemacht, bei der Ausführungsplanung stehe ich gerade vor einem Problem.

Geplant ist ein Terrassendach welches eine Wandelgänge von 606 cm und eine Tiefe von 425 cm haben soll. Die Wandfette 8/16 soll in ca 3 m Höhe an die Hauswand geschraubt werden. Die 7 Sparren 8/20 legen sich auf die Fusspfette 12/20 welche von 3 Pfosten 12/16 gestützt wird. Das Gefälle soll ca. 10 grad betragen.

Nun zu meinem Problem. Wie bekomme ich am besten die Wandpfette an der Hauswand, welche aus Gasbeton besteht, befestigt. Ich habe Bedenken das sich die Pfette mit der Zeit wieder lösen könnte und dann irgendwann das Dach instabile wird.
Gibt es für solche Anwendungen spezielle Dübel oder andere Befestigungsmöglichkeiten? Zusätzliche Stützen für die Wandpfette an der Hauswand sind nur die letzte Option für mich.

Habt ihr vielleicht eine Idee was ich noch tun könnte?

Grüße

Hebi
 

holz2006

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Hallo,
mit Gasbeton dass ist immer etwas heikel. Es gibt da Dübel mit Chemie, da wird beim rein schlagen ein Röhrchen zerstört und es entsteht eine chemische Reaktion es ist eine Art 2K Kleber der dann aufquillt und aushärtet, das hält gut.
Aber die Option mit den Stützen sollte zu Deiner ersten Wahl werden. Bedenke dabei die Schneelast die auf den Dübeln hängt wenn auf dem Dach nur 50 cm Schnee liegt.
Das sind bei der Fläche nicht Kilo sondern Tonnen.

Bleib am Holz und frohe Ostern,
Axel
 

hebi01

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Danke für die schnelle Antwort.

Das mit der Schneelast ist genau mein Problem, bzw. sind meine Bedenken die ich habe. Ich habe aber auch gehofft das es bei anderen Bauvorhaben schon ähnliche Erfahrungen mit irgend welchen anderen Lösungen gibt/gab.

Die Pfosten an der Wandseite stören mich rein Optisch.
 

narrhallamarsch

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moin,

lass dich mal im guten fachhandel beraten.

mir würde auf anhieb injektionsmörtel einfallen, der zusammen mit speziellen siebhülsen eingespritzt wird, da kommen dann gewindestangen in passender länge rein, auf die dann die pfette gesteckt wird.

ist aber keine einfache sache, da du die löcher in die pfette sehr genau bohren musst, sonst verkantet der kram und ob der mörtel im bröseligen gasbeton hält, wäre auch erst noch zu klären.
 

Torsten61

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Hallo Hebi,

neben den von Axel genannten Mörtelpatronen kenne ich noch Verbundanker Systeme von Hilti, Fischer und Torx...
letztlich ist es aber alles irgenwo das gleiche.

Die Haltbarkeit ist sensationell.... in unseren alten Mauern (die wohl aus allem bestehen was man so damals finden konnte) hält damit selbst ein 8m²Balkon.

Gruß
Torsten
 

SteffenH

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In Porenbeton kann man injizieren was man will, das Problem wird bestenfalls etwas verlagert.
 

hebi01

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Na ihr macht mir ja Mut.

Pfosten an der Wand hätten neben dem optischen Nachteil aber auch den Vorteil das man später noch eine Abtrennung oder eine Brüstung anbringen könnte.

Müsste ich den bei Wandpfosten die Pfette dennoch an der Wand befestigen oder würde es ausreichen die Posten an die Wand zu Schrauben und die Pfette nur auf den Pfosten aufzuschrauben?
 

RalphSchlimm

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Achte auf jeden Fall darauf, dass das Dübelsystem auch wirklich für Außenanwendungen zugelassen ist. Also lieber nicht in den Baumarkt gehen.
 

hebi01

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Ich überfliege gerade die PDF von SteffenH. Sieht auf den ersten Blick so aus als wenn es da etwas für Porenbeton geben würde. ....ob man dem Vertrauen kann?
 

narrhallamarsch

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Ich überfliege gerade die PDF von SteffenH. Sieht auf den ersten Blick so aus als wenn es da etwas für Porenbeton geben würde. ....ob man dem Vertrauen kann?

ich habe mal über meinen fachhändler bei fischer anfragen lassen und die antwort war:

"sagen sie ihrem kunden, er soll sich eine ordentliche wand stellen lassen!":emoji_grin:

ytong ist halt nicht ganz so einfach, aber es gibt da schon möglichkeiten.

die sind dann fast immer mit etwas mehr aufwand verbunden.
 

magmog

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guude,

baue das teil so, dass es wie ein tisch frei stehen kann. dann sind ein paar zusätzliche wandanker eine zusätzliche beruhigung.
oder durch und durch verschrauben. beidseitig große scheibe und mutter.
 

WoodenCarpenter

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Die Verankerung ist problemlos möglich. Du mußt hier Gewindestangen mit Hilti-Hit (gibt auch andere, aber ich schaffe eigentlich nur mit dem, somit nenne ich das Zeugs einfach mal so) einkleben. Erforderlicher Schraubenabstand ergibt sich aus den Belastungen aus Schnee, Eigengewicht und Wind sowie der zulässigen Belastung je Befestigungspunkt (Tabelle).

Habe hier sehr gute Erfahrungen mit Hilti gemacht, die rechnen sowas auch aus, kostet zwar Geld, dafür ist man auf der sicheren Seite...

Wichtig ist, daß bei Porenbeton keine Siebhülsen verwendet werden (die werden bei Hochlochziegel oder ähnlichen Steinen benötigt damit der Mörtel nicht in die Hohlräume fällt) sondern das Loch nach hinten kegelförmig erweitert wird. Noch wichtiger ist dann die sorgfältige Reinigung mit Bürste und Luftpumpe/Kompressor, denn wenn sich Staub und loses Material im Bohrloch befindet kann keine Verbindung zwischen Injektionsmörtel und Porenbeton stattfinden.

Ich habe so schon Pfetten von Carports und Wintergärten an Porenbetonwände angeschlossen. Auf der Arbeit verankere ich immer wieder mal einseitige Schalungen für Beton so an Bohrpfählen, an gegen Erdreich betonierte Stützwände auf denen dann eine Seite hinterher abgebaggert wird und eine saubere Wand davor betoniert wird oder in Fels. Die dabei auftretenden Kräfte sind nicht zu unterschätzen, aber es hält doch immer...

Einfach mal einen Hersteller Deiner Wahl kontaktieren, die helfen Dir dann weiter.

EDIT: Hilti hat hier eine besondere Auspresspistole, das rechnet sich nicht, hier eine für einmaligen Gebrauch zu kaufen, aber Du kannst bestimmt bei Hilti eine von einem Vertreter leihen, der die normalerweise für Vorführungen und Schulungen benutzt.

Nochmal EDIT: Besteht die Möglichkeit, daß Du die Pfette in der Stahlbetondecke des EG verankern kannst??? Guck mal, ob die Lage der oberen Pfette nicht so gewählt werden kann, daß Du da rein kommst, dann kannst Du auch normale Dübel nehmen....
 

veter

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Wie Woodencarpenter bereits darlegte, lässt sich die Firstpfette selbstverständlich mittels Injektionsmörtel-System an einer Porenbetonwand befestigen. Grobe Abschätzung der Dachlast (1.5kN/m2 Schneelast, 0.2kN/m2 Eigenlast) von 40kN (4Tonnen) ergibt unter Zugrundelegung der Z-21.3-1824 und niedrigster Festigkeitsklasse 2 für M10 eine Mindestdübelanzahl von 15Stück (20kN/1,3kN/Stk), für M12 sind es 10 Stück. (Bitte spezielle, konische Bohrlochform beachten! Und alle Bohrlöcher müssen absolut klinisch staubfrei sein.)

Was Hiltis Spezialauspresspistole betrifft: es gibt genügend Hersteller (pardon, Hilti vertreibt ja nur und verkauft auch nur an gewerbliche Abnehmer), die bauaufsichtlich zugelassene Injektionsmörtel-Systeme in Standardkartuschen anbieten.

Allerdings stellt sich bei der Porenbetonwand die Frage, ob diese nicht auch noch wärmegedämmt ist. Falls ja, wird die Berechnung etwas aufwendiger, wegen der dann doch erheblichen Biegemomentbelastung der Dübelstangen.

-- veter
 

WoodenCarpenter

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...Was Hiltis Spezialauspresspistole betrifft: es gibt genügend Hersteller (pardon, Hilti vertreibt ja nur und verkauft auch nur an gewerbliche Abnehmer), die bauaufsichtlich zugelassene Injektionsmörtel-Systeme in Standardkartuschen anbieten...

:emoji_grin:

Ich krieg das Zeugs immer noch über mein Geschäft, denke aber mittlerweile wie ein Privater. Bitte zu entschuldigen :emoji_open_mouth:
 

thobben

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Auch wenn das Thema schon etwas gereift ist :emoji_wink: Ich stehe aktuell vor serselben Fragestellung - Pfette an der Wand befestigen oder auf Pfosten. Habe ne 36er Porenbetonwand ... die Pfette kann nicht auf Höhe der Betondecke befestigt werden. Sondern knapp darunter. Sie wird 9 Meter lang sein - Dachlast ca 1Tonne - 500 KG für die Wand Pfette (+Schneelast). Habe mal grob mit unserem Statiker drüber gesprochen . der meinte überschlägig jeden Meter eine Gewindestange mit Injektionsdübel.

Jetzt wo die exakte Höhe der Wandfette feststeht, sehe ich dass sie knapp unter dem 10cm dicken Isolierstreifen für die Betondecke befestigt werden wird ... d.h. nach oben hin ist nur wenig von dem eh weichen PP2 Porenbetonstein. Ist mir alles etwas zu unsicher - das Haus ist auch noch nicht so alt und wird sich vermutlich noch setzten ... evtl ist es besser die Tragkonstruktion des Carports vom Haus zu trennen und das ganze auch Wandseitig auf eigene Pfosten zu stellen.

Der H-Anker würde ja Wandseitig relativ nah an der Fundamentaußenseite sitzen (Nicht Mittig) - - Das Punktfundament selbst würde an einer Seite an das Streifenfundament der Wandseite (Haben ein Haus ohne Keller) grenzen. Das Punktfundament würde ich zusätzlich mit einer 1cm dicken Styroporplatte vom Streifenfundament des Hauses abkoppeln. An der Hauswand würde ich die Holzkonstruktion nicht befestigen (Wegen Unterschiedlichem Setzungsverhalten Haus/Carport) Gibt es da Erfahrungen, wie man so ein Pfosten möglichst nah an die Hauswand bekommt und gleichzeitig sicherstellt, dass er gut im Punktfundament verankert ist?

Danke
 
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