Wabenbauweise (?)

Alceste

ww-robinie
Registriert
12. Mai 2020
Beiträge
3.264
Alter
38
Ort
Seligenstadt
Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass (billige?) Zimmertüren im inneren mit so Pappwaben ausgestattet werden. Ich habe mich jetzt gefragt, ob man diese Dinger, also die Waben, irgendwoher beziehen kann und ob sie sich zum Bau von möglichst planen Tischplatten (z.B. aus MDF) zweckentfremden lassen (MDF hat ja die dumme Angewohnheit gerne mal durchzuhängen).
Im Prinzip frage ich mich, ob man so der gängigen Materialschlacht, die beim Bau sogenannter Torsionsboxen vom Zaun gebrochen werden, entgehen könnte:

 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.616
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

sicher wird man die Pappwaben irgendwo kaufen können. ABER für die Nutzung in einer Arbeitsplatte als eien Art Torsionsbox sind die absolut ungeeignet. Stabilität bringen die sehr wenig. Die sind bei Türen einfach nur ein billiger, leichter Abstandhalter.
Wenn es um Stabilität geht würde ich eher auf ALU- Waben setzen oder aramidwaben. Bei letzteren wird es dann auch richtig stabil.
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.015
Ort
Hopfgarten
Die Steifigkeit wird durch den Abstand erreicht. Zum Beispiel kann man in I Trägern ohne weiteres Löcher bis zu einem Drittel der Höhe bohren.
Aber extra Waben oder sonst irgendwas brauchts da wohl überhaupt nicht. Einfach aus Abschnitten in entsprechender Höhe Streifen schneiden,
einigermassen regelmäßige Abstände und Stösse versetzen, Leim vollflächig auftragen. Du wirst dich wundern wie steif das wird, nebenbei
sparst eine Menge Gewicht. Wenn nachträglich beschichtet oder furniert werden soll, auf nicht zu weite Abstände achten.
 

pixelflicker

ww-robinie
Registriert
8. August 2017
Beiträge
1.854
Ort
Mitten in Bayern
Es gibt doch auch Türrohlinge, die statt Pappe mit einer Wabenkonstruktion aus Spanplatten arbeiten, die wären ja stabiler. Allerdings ob das reicht für diesen Fall?
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.616
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

nee auch die Röhrnspansteg Türen sind nicht sonderlich stabil. Am meisten zur Stabilität trägt der umlaufende Rahmen bei, Auf einen Türrohling ohne den umlaufenden Rahmen würde ich noch nicht mal ne Kiste Wasser draufstellen.
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.566
Alter
57
Ort
Wadersloh
Wabenplatten sind auch im Möbelbau oft anzutreffen. Hat unser Lieferant am Lager mit MDF-Deckschicht. Gerade wenn hohe Weiten überspannt werden müssen ein sehr leichtes und stabiles Material.
(z.B. Eurolight von Egger)
 

Alceste

ww-robinie
Registriert
12. Mai 2020
Beiträge
3.264
Alter
38
Ort
Seligenstadt
mir ist der ganze Aufwand mit einer Torsionsbox oder ähnlichen Konstruktionen für eine Werkbank nicht klar. Was sind denn da die Vorteile gegenüber einer ordentlichen Buchenplatte?


Also ihm in dem Video gehts wohl darum zum einen eine verzugsfreie Oberfläche zur Montage zu haben, als auch ein sehr belastbares verfahrbares Teil zum Transport von Holz.
Mich interessiert das zum einen einfach so, zum anderen benutze ich gerne MDF für "Maschinentische", weil es von Haus aus sehr plan ist und man zum Beispiel Löcher für Bankhaken da sehr passgenau einbringen kann. Konkret: Ich bin am überlegen sowas einzusetzen um eine Tischerweiterung für meine Tischkreissäge zu bauen oder auch als Tisch für eine Bohr/Fräs-station (wobei ich dafür eigentlich schon eine alte Küchearbeitsplatte vorgesehen hatte).
Dann ist da natürlich auch der Preis und die Verfügbarkeit: Multiplex\Siebdruck habe ich bislang keines bekommen, das nicht geschüsselt und überteuert war, MDF gibts in guter Qualität zu gutem Kurs in jedem Baumarkt.
 

Alceste

ww-robinie
Registriert
12. Mai 2020
Beiträge
3.264
Alter
38
Ort
Seligenstadt
Die Steifigkeit wird durch den Abstand erreicht. Zum Beispiel kann man in I Trägern ohne weiteres Löcher bis zu einem Drittel der Höhe bohren.
Aber extra Waben oder sonst irgendwas brauchts da wohl überhaupt nicht. Einfach aus Abschnitten in entsprechender Höhe Streifen schneiden,
einigermassen regelmäßige Abstände und Stösse versetzen, Leim vollflächig auftragen. Du wirst dich wundern wie steif das wird, nebenbei
sparst eine Menge Gewicht.

Hallo Matthias,

Ich steh da gerade auf dem Schlauch - wenn man die Streifen aus dem gleichen Material macht wird das ganze doch zwangsläufig schwer? Meine Hoffnung, war die Waben zu benutzen und so auf ein geringeres Gewicht zu kommen.
Ich versteh auch nicht so recht was das ganze mit Stahlträgern zu tun hat? Sorry wenn ich mich da gerade zu dumm anstelle, aber vielleicht kannst dus nochmal erklären.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

Gäste
nee auch die Röhrnspansteg Türen sind nicht sonderlich stabil. Am meisten zur Stabilität trägt der umlaufende Rahmen bei, Auf einen Türrohling ohne den umlaufenden Rahmen würde ich noch nicht mal ne Kiste Wasser draufstellen.
Tut mir leid, dass ich dir als "Neuling" hier widerspreche:
Ob die Mittellage einer Konstruktion Wabe oder Röhrenespan-Steg ist, ist für die Stabilität der Platte unwesentlich. Die Wabe ist halt leichter. Für die Stabilität ist ausschließlich der Abstand der Deckschichten zueinander (das ist mit Abstand das wichtigste) und die Deckschichtdicke / Deckschichtmaterial maßgeblich. Der umlaufende Rahmen bringt festigkeitsmäßig fast nichts.
Aufgabe der Waben / Röhrenspan-Stege ist es, die Deckschichten auf Abstand zu halten, Punktbelastungen zu verteilen und die auftretenden Schubspannungen bei Biegebelastung aufzunehmen. Mittellagen aus höherfestem Material als Pappe / Holz machen bei Holz-Deckschichten im Normalfall wenig Sinn. Die Wabenstruktur hat den generellen Vorteil, dass sie in x- und y-Richtung Schubspannungen übertragen kann. Wenn man Stege einleimt, dann kann man nur einachsig (in Richtung der Stege) belasten´. Bei Waben ist das egal. Als Mittellage geht statt Waben z.B. auch PU-Schaum

Viele Grüße
Alois
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.015
Ort
Hopfgarten
Hallo Matthias,

Ich steh da gerade auf dem Schlauch - wenn man die Streifen aus dem gleichen Material macht wird das ganze doch zwangsläufig schwer? Meine Hoffnung, war die Waben zu benutzen und so auf ein geringeres Gewicht zu kommen.
Ich versteh auch nicht so recht was das ganze mit Stahlträgern zu tun hat? Sorry wenn ich mich da gerade zu dumm anstelle, aber vielleicht kannst dus nochmal erklären.
Das wäre dann so gedacht dass du Abstände zwischen den Leisten machen sollst. So im Verhältnis 1:3 bis 1:10 zb Streifenstärke 6 - 12 mm
Abstand 40 mm, über 40 mm würd ich nicht gehen
 

holzorden

ww-birke
Registriert
13. Mai 2014
Beiträge
62
Wenn ich mich mal an die Diskussion anhängen darf:
wie schlagen sich diese Wabenplatten denn im Möbelbau im Vergleich zu MDF oder Massivholz in Sachen Haltbarkeit?

Ich bin auf einen Hersteller gestoßen, der Wohn-/Regalwände aus dem Material konfigurierbar anbietet, was nach einer optisch individuelleren Alternative zu den Kallax/Lack-Monokulturen in jedem zweiten Haushalt aussieht.

Nachteile, die mir spontan aufgefallen sind:
  • man verliert durch die 34mm Wandstärke gegenüber den üblichen 19-25mm Stauraum - nicht viel, aber über 4,50m Breite bei voller Raumhöhe doch schon etwas
  • wenn die Kartonwaben der Wangen Wasser ziehen (umgekippter Putzeimer oder auch schon ein runtergefallenes Trinkglas), könnte es strukturell schnell schwach werden
Generell vielleicht noch als Frage: was gibt es denn im Bereich individuell zusammenstellbare Wohn-/Regalwände für empfehlenswerte Hersteller, wenn man sich nicht an den Selbstbau wagen möchte?
 

sonicbiker

ww-esche
Registriert
2. Februar 2017
Beiträge
573
Ort
Südheide
Hallo,

mir ist der ganze Aufwand mit einer Torsionsbox oder ähnlichen Konstruktionen für eine Werkbank nicht klar. Was sind denn da die Vorteile gegenüber einer ordentlichen Buchenplatte?

Gruß Ingo
Moin Ingo,
für eine Hobelbank eher keine/wenige, für eine Werkbank/Montagetisch folgende:
  • leichter, wenn sie zerlegt/transportiert werden muss
  • braucht bei gleicher/höherer Stabilität weniger Material (dafür mehr Arbeitszeit)
  • auch minderwertiges Material nutzbar, wenn es belastungsgerecht eingesetzt wird.
Viele Grüße, Wolfram
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Klöpfer hat solche Platten im Angebot...
https://www.kloepfer.de/produkte/platten/leichtbauplatten/c/800500
Ein altes Wabentürblatt ist meine liebster mobiler Arbeitstisch. Zwei Böcke, Türblatt drauf und gut. Sehr leicht, sehr stabil und kostet nichts. Wenn verschlissen weil zu oft reingebohrt oder reingesägt geht's zur thermischen Verwertung und ein "neues" gebrauchtes von der letzten Türen Montage kommt her.

Gruß Daniel
 
Oben Unten