Wölbung in der Mitte, beim Sägen auf Gehrung mit der Tischkreissäge

stone_d

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Hi ihrs,

wenn ich mit meiner Erika 60e auf Gehrung (45°) säge, bekomme ich in der Mitte des Brettes immer eine leichte Wölbung in den Schnitt.
Nimmt man spezielle Sägeblätter, um auf Gehrung zu sägen, oder muss man da mit einem Niederhalter arbeiten, oder wie handhabt man dieses Problem?

Danke im Voraus :emoji_slight_smile:
 

carsten

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Hallo

nein spezielle Sägeblätter braucht man nicht, gibt es auch nicht. Scharf sollte das Sägeblatt halt sein.
Das mit der leichten Wölbung ist auch bei den Profis ein Problem. Für große Formatkreissägen gibt es extra Druckbalken.
Hab stattdessen aber auch schon mal eine Wasserkiste, Leim oder Lackkübel auf die Platte gestellt. Dafür ist die Erika zu klein. Mgl wäre ein Art Druckkamm oder Druckrolle am Parallelanschlag.
 

moriko

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Mgl wäre ein Art Druckkamm oder Druckrolle am Parallelanschlag.
... am Parallelanschlag? Wie meinst Du das? Sicher eine Längskante auf Gehrung?

Ich dachte er schneidet eine Gehrung für einen Rahmen oder so?

Das wäre mal interessant zu wissen.

Ggf. sind auch die Blätter zu dünn oder labil?

Insgesamt erinnert mich die Frage an meine damalige Zeit mit der Festool CS70 ... da stand ich auch immer fragend mit den Werkstücken an der Maschine und konnte durch die Gehrung einen Lichtspalt erkennen.

Gruß

Marco
 

stone_d

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Ne, ich meine eine längere Gehrung für den Gehäusebau. Keine kurzen Balken für einen Rahmen o.ä. Als Sägeblatt nutze ich diese "Roten" vom Sautershop. Die schneiden nach meinem Empfinden ganz ordentlich.

Hallo

nein spezielle Sägeblätter braucht man nicht, gibt es auch nicht. Scharf sollte das Sägeblatt halt sein.
Das mit der leichten Wölbung ist auch bei den Profis ein Problem. Für große Formatkreissägen gibt es extra Druckbalken.
Hab stattdessen aber auch schon mal eine Wasserkiste, Leim oder Lackkübel auf die Platte gestellt. Dafür ist die Erika zu klein. Mgl wäre ein Art Druckkamm oder Druckrolle am Parallelanschlag.

Ich dachte mir sowas und drücke das Brett bereits beim Sägen wie hulle nach unten. Das mit dem Druckkamm wäre ne Idee. Ist es also "nur" wichtig, dass das Brett VOR dem Sägeblatt ganz eben aufliegt oder auch weiter hinten? Sprich - zwei Druckkämme?

Insgesamt erinnert mich die Frage an meine damalige Zeit mit der Festool CS70 ... da stand ich auch immer fragend mit den Werkstücken an der Maschine und konnte durch die Gehrung einen Lichtspalt erkennen.
Wie hat du das Problem letzlich gelöst?
 

Stefan_B_Z

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Wo hast du den Kamm genau angebracht? Kannst du mir da ein Bild aus dem Netz oder so verlinken?
Kein Bild aus dem Netz. Hab mir da was zusammengefummelt. Ich schau mal, ob ich heute Abend ein Foto in der Werkstatt zustande bringe.
Nur: Ich hab keine Zugsäge. Meine Lösung wird nicht 1 zu 1 sondern allenfalls nur im Prinzip auf Deine Säge übertragbar sein.
 

stone_d

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Kein Bild aus dem Netz. Hab mir da was zusammengefummelt. Ich schau mal, ob ich heute Abend ein Foto in der Werkstatt zustande bringe.
Nur: Ich hab keine Zugsäge. Meine Lösung wird nicht 1 zu 1 sondern allenfalls nur im Prinzip auf Deine Säge übertragbar sein.

Ich nutze sie ja hauptsächliche mit dem Schiebetisch und weniger die Zugfunktion. Wenn du mir ein Bild schicken kannst, wäre super!
 

moriko

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Wie hat du das Problem letzlich gelöst?
Ich habe dann versucht die Teile per Zwinge am Tisch zu fixieren. Geht aber nur bei kleineren Teilen.

Bei mir war diese Erscheinung auch von der Plattenware abhängig. Je grösser der Widerstand (z Bsp. bei MPX) desto grösser die Abweichungen. Habe mich im Justieren geübt, bis ich schließlich den ganzen Zugmechanismus/Sägeaufhängung die Schuld gegeben hatte. Irgenwie war die ganze Angelegenheit nicht so ganz spielfrei. Es war eine gebrauchte CS70 - will das daher nicht unbedingt verallgemeinern. Wenn die Abweichungen auch nur minimal waren, so waren sie jedoch bei „feinen„ Gehrungen halt sichtbar. Konnte man beim Zusammenleimen per Zwinge „zudrücken“ aber irgendwie hat es mir nicht gefallen - schließlich habe ich mir eine grössere, schwerere Mini-FKS gekauft und damit waren genau diese Probleme verschwunden…

Gruss Marco
 

Stefan_B_Z

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... Wenn du mir ein Bild schicken kannst, wäre super!

Bitte sehr. Sind sogar zwei geworden. :emoji_blush:

Niederhalter TKS Teile.jpg

Oben die beiteiligten Komponenten: Links Federkamm mit Klemmleiste. Rechts Hilfsklotz mit gefräster Nut für die Klemmleiste. Hilfsklotz ist von oben in die T-Nut des Längsanschlages eingeschraubt.



Niederhalter TKS montiert.jpg

Im Bild oben alles im montierten Zustand. Dabei habe ich versucht, das Sägen von French-Cleat-Leisten nachzustellen

Ohne Federkamm hat es mir immer wieder das Material hochgedrückt, was infolge der 45°-Stellung des Sägeblattes dann zu Kurven des Schnittes und zu ungleichförmiger Breite des Bauteils geführt hat.

Dabei war mir übrigens auch ein weiterer Faktor aufgefallen: Auch ein nicht ganz exakt fluchtend eingestelltes Sägeblatt neigt dazu, beim Gehrungsschnitt das Material anzuheben und damit den Schnitt verlaufen zu lassen.

-Stefan
 

raziausdud

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Ein schräg zum Werkstück stehendes Sägeblatt entwickelt auch immer anteilig eine schräge Kraft. Entweder zieht es das Werkstück zum Sägeblatt hin, oder schiebt es davon weg. Muss nicht, kann aber, dann natürlich nur minimal. Muss hier auch nicht die Ursache sein, kann aber. Bei Stefans Fotos zB geht die Schrägkraft zum Parallelanschlag hin, da kann in der Hinsicht also nichts passieren.

Also wenn’s geht immer gut festklemmen.

Ohne zu wissen, wie stabil oder weich der Tisch der Säge ist, also lediglich eine weitere Möglichkeit: vielleicht ist Drücken wie Hulle ja auch zu viel, so dass Du das Werkstück tatsächlich etwas durchbiegst. Da wäre Abhilfe oder mal ein Test, indem Du mit einem geraden Hochkant-Holz drückst. Auch eine Feder darf - natürlich nur bei einem weichen Tisch - lokal nicht zuviel drücken, also am besten auch mit zusätzlicher Leiste arbeiten.
Rainer
 
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stone_d

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Danke euch für die Tipps, ich werd beides mal versuchen. Wobei das mit dem Federkamm bei mir ungeschickter ist, weil mein Sägeblatt nach rechts neigt und links davon der Schiebetisch ist. So wie bei dir könnte ich meinen Federkamm gar nicht nutzen.
 

raziausdud

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Also wenn diese Erika einen Schiebetisch hat (man kann ja nicht alle Sägen kennen …) kannst Du das Werkstück darauf ja gut befestigen.

(Hast Du in #11 alles gelesen? Mir fällt recht oft hinterher noch etwas ein. Ich sollte das doch lieber immer als neue Antwort machen …)
 

raziausdud

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Da ich Deine Anordnung ja jetzt kenne… schneidest Du also rechts neben dem nach rechts geneigten Sägeblatt am rechts liegenden Parallelanschlag? Dann zieht die Schrägkraft das Werkstück eventuell (!) minimal vom Parallelanschlag weg.

Oder geht es um einen Schnitt mit dem Schiebetisch?

Foto wäre hilfreich.

Rainer
 
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Gelöscht stwe

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Was vielleicht auch gut funktioniert: Zuerst einen Schnitt mit etwas Übermaß (1-2mm) machen. Danach den finalen Schnitt, bei dem das Sägeblatt dann nicht mehr voll im Material steckt. Dadurch braucht man weniger Kraft (weil weniger Schneiddruck) und kann das Werkstück besser führen.
 

heiko-rech

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Hallo,
ein Faktor für nicht sauber gesägte Gehrungen ist oft ein zu feines Sägeblatt. Man möchte einen sauberen Schnitt und montiert ein feines Blatt (Ø250mm, Z60). Vor allem die dünnen Blätter verwinden sich dann gerne mal durch den sehr hohen Schnittdruck, der durch die vielen Zähne entsteht. Ein besseres Ergebnis bekommt man on der Regel mit einem Blatt mit weniger Zähnen (z.B. Ø250mm Z24 oder Z36), das aber wirklich scharf ist.
Gruß
Heiko
 

moriko

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Was vielleicht auch gut funktioniert: Zuerst einen Schnitt mit etwas Übermaß (1-2mm) machen. Danach den finalen Schnitt, bei dem das Sägeblatt dann nicht mehr voll im Material steckt. Dadurch braucht man weniger Kraft (weil weniger Schneiddruck) und kann das Werkstück besser führen.
Da kann aber bei einem etwas labilen Sägeblatt/Sägeaggregat-Aufhängung sogar noch eher zum Ausweichen des Sägeblattes zur leichten Seite hin führen.
So waren zumindest meine Beobachtungen bei der CS 70.

Hört sich vielleicht blöd an, aber genau das sind wieder die konstruktionsbedingten Einschränkungen von leichten Montagesägen.
Man kann im gewissen Maße mit besserem Sägeblatt, Einstellungen, Hilfsvorrichtungen, viel Gefühl beim Sägen entgegen wirken. Aber so richtig beseitigen lässt es sich halt nicht.

Gruß

Marco
 

stone_d

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Also wenn diese Erika einen Schiebetisch hat (man kann ja nicht alle Sägen kennen …) kannst Du das Werkstück darauf ja gut befestigen.

(Hast Du in #11 alles gelesen? Mir fällt recht oft hinterher noch etwas ein. Ich sollte das doch lieber immer als neue Antwort machen …)
Ja, habe alles gelesen. Das Problem ist, dass der Schiebetisch zu weit vom Sägeblatt entfernt ist, als das das Werkstück dort runtergedrückt werden könnte. Es würde sich vermutlich trotzdem leicht aufstellen.


Da ich Deine Anordnung ja jetzt kenne… schneidest Du also rechts neben dem nach rechts geneigten Sägeblatt am rechts liegenden Parallelanschlag? Dann zieht die Schrägkraft das Werkstück eventuell (!) minimal vom Parallelanschlag weg.

Oder geht es um einen Schnitt mit dem Schiebetisch?

Foto wäre hilfreich.

Rainer
IMG_8747.JPG IMG_8748.JPG
Hier die Bilder.

Hallo,
ein Faktor für nicht sauber gesägte Gehrungen ist oft ein zu feines Sägeblatt. Man möchte einen sauberen Schnitt und montiert ein feines Blatt (Ø250mm, Z60). Vor allem die dünnen Blätter verwinden sich dann gerne mal durch den sehr hohen Schnittdruck, der durch die vielen Zähne entsteht. Ein besseres Ergebnis bekommt man on der Regel mit einem Blatt mit weniger Zähnen (z.B. Ø250mm Z24 oder Z36), das aber wirklich scharf ist.
Gruß
Heiko
Mein aktuell genutztes Sägeblatt ist dieses hier:
https://www.sautershop.de/kreissaegeblatt-hm-190-x-2.4/1.6-x-30-mm-z-40-fr-fr13w007h?c=12573
Ist das schon zu fein?
 

raziausdud

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Wenn ich einen rechten Winkel an einer Platte schon habe, würde ich den weiteren Zuschnitt (mit meiner Amateur-Tischkreissäge) bei einem Brettchen dieser Größe (!) immer am Parallelanschlag machen. Auch wenn der Queranschlag - eventuell durch Überprüfung mit der Fünf-Schnitt-Methode perfekt eingestellt ist. Die Methode ist eine Überprüfung, aber nicht gängige Praxis.

Vor allem die mögliche Fehlerquelle des Verrutschens sehe ich tatsächlich auf dem Bild. Ich habe mal die Kräfte in Deinem Bild eingezeichnet. Allerdings sehe ich da ehr ein mögliche minimale Abweichung vom rechten Winkel als einen Bauch in der Schnittkante. Das Brett wandert zwar minimal aber ehr gleichmäßig während des Schnitts nach links. Selbst wenn das hier nicht die Ursache für den Bauch ist, dagegen würde einAnschlag/Reiter/Stopper am Queranschag helfen (auch angezeichnet).

Eine weitere Idee zur Verbesserung wäre die Herstellung eines Schiebebretts speziell für solche Schnitte mit 45-Grad-Sägestellung, dass eben bis ans Sägeblatt heranreicht. Ich sehe aber keine Tischnuten. Könntest Du so ein Schiebebrett nicht am Schiebetisch befestigen?

Rainer
 

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raziausdud

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Nach dem „Aus“ meiner Spekulation zum Verrutschen als Ursache für einen „Bauch“ jetzt nach dem Foto auch noch „Aus“ für die Spekulation zu zuuuu viel Druck in der Mitte des Werkstücks, das würde bei der gezeigten Anordnung ein „Hohlkreuz“ ergeben (ich hielt es ja selbst kaum für möglich).

@stone_d : berichtest Du von Deinen Fortschritten ?

Rainer
 
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