Vorsorge gegen Holzwürmer?

Felitsch

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Hallo liebe Woodworker!

Ich bin der Neue :emoji_slight_smile: Ich habe hier im Forum schon einiges gelesen und das war interessant, Ihr scheint ein netter Haufen zu sein! Aber auf meine Frage finde ich leider keine so richtig passende Antwort, vielleicht weiß jemand von Euch was dazu?

Ich wohne in einem Holzhaus, das ich regelmässig mit Sikkens Cetol Filter 7 und im Anschluss mit Sikkens Cetol HLS extra gestrichen habe. Wetterschutz passt meiner Meinung nach.

Jetzt die Frage:
Wirken diese Lasuren auch als Hemmnis gegenüber Schädlingsbefall?
Hintergrund: Ich möchte Brennholz neben mein Haus setzen, und das ist möglichweise teilweise mit Holzwürmern befallen.
Jetzt möchte ich natürlich nicht, dass die Holzwürmer übersiedeln und mein Häuschen zerlegen...
Ist ein vorbeugender Schutz durch die Lasuren gegeben, oder gibt es etwas, mit dem ich die Fassade als "abschreckende Imprägnierung" noch behandeln sollte.

Leider habe ich bislang bei Sikkens und auch bei Google etc. nichts wirklich gutes gefunden. Bin gespannt auf Eure Ideen.

Viele Grüße, Felitsch
 

WinfriedM

ww-robinie
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Zuerst Cetol Filter 7 und dann Cetol HLS? Das wäre genau verkehrt herum. Filter 7 ist eine Dickschichtlasur, die man als Schlussanstrich verwendet, insofern man überhaupt Dickschicht haben will. Cetol HLS ist eine Dünnschichtlasur, die man alleine einsetzen kann oder als Vorbehandlung vor Filter 7.

Für die Nachpflege kann man durchaus ausschließlich mit einer Dünnschichtlasur arbeiten, damit die Schichtdicke nicht zu groß wird. Man will ja nur ein wenig Erosion ausgleichen und Mikrorisse schließen.

Beide Lasuren enthalten Biozide gegen Pilzbefall. Gegen Holzwürmer werden die vermutlich nicht funktionieren. Holzwürmer gehen oft nur in frisches Holz, aber eine Garantie dafür hast du nicht. Eine Imprägnierung gegen Holzwürmer, die man nachträglich auftragen kann, ist mir nicht bekannt.
 

Mitglied 30872

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Du musst halt zusehen, dass Dein Haus trocken bleibt. Bei einem Wohnhaus sollte man mal davon ausgehen, dass schon allein der konstruktive Holzschutz entsprechend wirksam wird. Wenn das so ist, kannst Du Dein Brennholz ruhigen Gewissens aufstapeln, es wird nichts passieren. Ich würde allerdings das Brennholz nicht direkt an der Wand aufstapeln, weil der Stapel eine Abtrocknen der Hauswand nach Niederschlag verzögern könnte. Wenn das lange geht und die Wand durch Niederschläge immer wieder nass wird und nicht wirklich wieder trocken werden kann, wäre es ungünstig.
Lass das Gift von Deinen Wänden.
 

Felitsch

ww-pappel
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Danke für die Antworten!

Ja, ich habs falsch geschrieben, aber richtig herum gemacht (Erst Dünnschicht-, dann Dickschichtlasur). :emoji_slight_smile:

Was haltet Ihr denn von Borsalzlösung (Borax) als Prophylaxemassnahme?
Manchen Mitteln sagen einige auch vorbeugende Eigenschaften nach:

Kulbasal B-combi
Diffusit Holzbau
Basilit B flüssig

Gibt es da Erfahrungsberichte?
Und ist das schlau, das auf die Lasur aufzutragen?
 

Felitsch

ww-pappel
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.
Lass das Gift von Deinen Wänden.

Vollkommen richtig. Wenn möglich, dann möchte ich das gerne weglassen, na klar!


Die Wand, an die das Holz soll, die ist trocken (steht seit 22 Jahren im Trockenen), die wird bei Regen nicht nass. Das Brennholz ist bereits trocken. Es ist möglich, dass da gar keine aktiven Eier/Käfer mehr drin sind. Die Scheite sind sehr trocken, aber eben auch sehr löchrig.
Ich mache gerade den klassischen Bohrmehltest mit schwarzem Papier, das ich unter die Löcher klebe. Mal sehen.
 

Holz-Fritze

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Der gemeine Nagekäfer benötigt feuchtes Holz (über 10%). Ist deine Fassade trocken geht da auch der Nagekäfer nicht rein.
 

falco

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Was haltet Ihr denn von Borsalzlösung (Borax) als Prophylaxemassnahme?

Im Grunde genommen nix, da der Einsatz auch für andere Anwendungen umstritten ist. Als Viech-Gift kenne ich es nicht, da habe ich keine Erfahrung, würde aber trotzdem drauf verzichten wollen.

Zudem dachte ich immer, dass man sowas aus gutem Grund als Privatmann nicht bekommt, sondern nur mit Sachkundenachweis?! Hat sich vielleicht auch geändert.
 

WinfriedM

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Auf bereits lasiertes Holz kannst du eh kein Borax oder ähnliches aufbringen. Das muss doch ins Holz einziehen, was ja jetzt nicht mehr geht.
 

Mitglied 30872

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...Zudem dachte ich immer, dass man sowas aus gutem Grund als Privatmann nicht bekommt, sondern nur mit Sachkundenachweis?! Hat sich vielleicht auch geändert.

Das kannst Du nach wie vor kaufen, beispielsweise bei Natural-Farben.
Dient m.W. nach als Bläueschutz, also fungizide Wirkung, und muss natürlich direkt aufs Holz.
 

Handjive

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Die siedeln eh nicht rüber.

Ein Käferweibchen legt mit seinem Legerüssel die Eier in Holzritze, -spalten, etc.
Dort werden sie dann zu Larven, die dann irgendwann als Käfer ausschlüpfen und das Holz verlassen.

Aber die Eier, oder die Larven "krabbeln" nicht in ein anderes Holz.

Gruss

peter
 

uli2003

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Die siedeln eh nicht rüber.

Das hängt wohl von der Art des Befalls ab.
In einem Teil eines alten Stallgebäudes hat mein Opa seinerzeit nicht entrindete Holzreste aufbewahrt. In der Rinde waren wohl Schädlinge - mittlerweile haben die die ganze Zwischendecke samt Balken aufgefressen.
Da hilft jetzt nur noch herausreißen. :emoji_slight_smile:

Ein übersiedeln aus Brennholzlagern habe ich bisher jedoch noch nicht feststellen können.

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

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Das hängt wohl von der Art des Befalls ab.
In einem Teil eines alten Stallgebäudes hat mein Opa seinerzeit nicht entrindete Holzreste aufbewahrt. In der Rinde waren wohl Schädlinge - mittlerweile haben die die ganze Zwischendecke samt Balken aufgefressen.
Da hilft jetzt nur noch herausreißen. :emoji_slight_smile:

Ein übersiedeln aus Brennholzlagern habe ich bisher jedoch noch nicht feststellen können.

Grüße
Uli

Das war dann wohl eher der Holzbock. Der wohnt unter der Rinde.

"Hinter eines Baumes Rinde wohnt die Made mit dem Kinde........"
 

Georg L.

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Also vor den Schädlingen, die frisches Brennholz befallen, musst du keine Angst haben, dass sie deine Holzkonstruktion befallen. Ich habe auch einen Schuppen in dem ich mein Brennholz aufbewahre und habe in den 20 Jahren die er jetzt steht noch nie Probleme mit Schädlingsbefall gehabt, obwohl ich beim letzten Leeren des Schuppens einen ganzen Baueimer voll Fraßmehl zusammengekehrt habe. Behandelt ist er nur mit einer Lasur, die eigentlich nur für Innenräume gedacht ist. Aber farblich passte die gut und ich hatte noch eine Menge über.
 

Felitsch

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Also vor den Schädlingen, die frisches Brennholz befallen, musst du keine Angst haben, dass sie deine Holzkonstruktion befallen. Ich habe auch einen Schuppen in dem ich mein Brennholz aufbewahre und habe in den 20 Jahren die er jetzt steht noch nie Probleme mit Schädlingsbefall gehabt, obwohl ich beim letzten Leeren des Schuppens einen ganzen Baueimer voll Fraßmehl zusammengekehrt habe. Behandelt ist er nur mit einer Lasur, die eigentlich nur für Innenräume gedacht ist. Aber farblich passte die gut und ich hatte noch eine Menge über.

Das ist eine beruhigende Antwort, danke!
Danke auch an alle anderen!

Analyse bis jetzt: Holzfeuchte Brennholz 10-12%, Fassade 8%.
Bei Proben von etwa 1% der Scheite (2m) habe ich nur einen Scheit mit herausrieselndem Mehl gefunden, den habe ich gleich der thermischen Verwertung zugeführt...

Also Abwarten, ohne Gift, und Weintrinken, vor dem prasselndem Kamin :cool:
 

Orgelbauer

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Moin,
bzgl Borax muß Mann schonmal hinterfragen,
wer "streitet denn" ? Ist es tatsächlich so schädlich, wie einige gern runtersabbeln, oder ist es die Industrie, die mal wieder Angst um Marktanteile hat ?
Wer hat das Datenblatt dazu mal gelesen ?
Und ja - es gehört als sog. Anwendung nicht auf lasierte Flächen sondern als Lösung in das Holz !
Wer sich ernsthaft "mit alten Hausmittelchen" beschäftigt, findet viel mehr Anwendungen, für dies zu Unrecht "verteufelte Zeugs" :emoji_wink:

Aber wie so oft - es darf nichts Gutes überleben, was nicht der Großindustrie gehört - oder ?

Grüße
Klaus

Nachtrag: Borax hilft auch gegen Ameisen ... vielleicht hilft es ja auch gegen den Hausbock und andere ? Doch wie gesagt - da sollte Mann vielleicht auch mal historisch recherchieren ?
 

uli2003

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Wer sich ernsthaft "mit alten Hausmittelchen" beschäftigt, findet viel mehr Anwendungen, für dies zu Unrecht "verteufelte Zeugs"

Was in gewisser Weise im Umkehrschluss bedeutet, dass alle 'alten Hausmittelchen' völlig unbedenklich sind. Und das ist mal sowas von falsch...
 

magmog

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Guuden,

ich würde selbst mit ein paar Dezimetern Abstand kein Brennholz vor einem Holzhaus stapeln,
genau so wenig wie ein Stück fragwürdiges Fleisch bei einem Stück Fleisch erster Wahl.
 
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