Kermit-Frosch

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Hallo in die Runde der Woodworker,

ich habe mir vor einiger Zeit einen alten gebrauchten Falzhobel gekauft. Es handelt sich dabei um ein Modell mit Tiefen und Seitenanschlag und eben einem Vorschneider. Ich kann gerne noch Bilder nachliefern, aber damit keine Missverständnisse aufkommen. Sowas hier ist gemeint: https://www.holzwerken.de/museum/falzhobel/falzhobel6.phtml
falzhobel61.jpg


Nun war ich dabei, das Teil wieder etwas frisch zu machen und habe es komplett demontiert. So auch den Vorschneider...ruckel ruckel zockel zockel *knack*, die Spitze des Eisens ist abgebrochen.

Nun meine Frage: Ich habe online bislang nur an einer Stelle einen neuen Vorschneider zum Kauf gefunden. Dieser ist von Ulmia und für mein Modell zu breit.
Gibt es die Möglichkeit - bzw. wie stellt man das am schlausten an - den Vorschneider wieder zu schärfen? Ich habe das mal ansatzweise probiert. Bei der Härte des Materials nicht so einfach...

Über ein paar Anregungen wäre ich sehr erfreut.
Vielen Dank schonmal und liebe Grüße
Thomas
 

yoghurt

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Hallo Thomas,
Zugegeben habe ich damit keine Erfahrung. Aber natürlich ist der Vorschneider in der Tiefe verstellbar eben damit er nachzuschärfen ist.

Wenn der Stahl so hart ist, musst Du halt sehen, welche Mittel Dir zur Verfügung stehen. Diese Spitze muss ja nur spitz sein und nicht wie ein Hobeleisen scharf.
 

Lico

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Das ist doch normaler Werkzeugstahl. Schleif einfach am Schleifbock eine neue Schneide dran, abziehen, fertig. Meiner Erinnerung nach, ist die Form der Schneide nicht weiter kompliziert. So ein bisschen wie ein schräg geschliffenes Stecheisen. Kannst Du mal ein Foto machen?

Lico
 

v8yunkie

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Hallo Thomas - ich schließe mich meinen Vorrednern an. So kriegsentscheidend ist die Schärfe nicht. Falls die Spitze vorher wir ein Pfeil aussah, dann würde ich die Gelegenheit nutzen und nur eine Schräge anschleifen, sodaß das wie ein ziehender Schnitt ist und nicht wie eine Pfeil-Spitze ritzt.

Ich habe übrigens genau denselben Hobel (wenn ich das richtig sehe, dass auch bei Deinem das Hobeleisen schräg sitzt) und liebe diesen Hobel. Funktioniert phenomenal gut, wenn alles richtig eingestellt ist - auch quer zur Faser. Viel schneller, als eine Oberfräse einzustellen und mit viel weniger Dreck. Und man kann schön anpassen... immer einen Zug weiter und so...

Viel Erfolg und Spass damit!
Gruss,
(auch) Thomas
 

Komihaxu

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Ich würde mit der Feile eine neue Spitze anfeilen, dann vielleicht kurz auf den Wasserstein.
"Spiegelseite" nicht vergessen.
 

flywolf

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Hallo
Mit einem Schleifbock (Schnellläufer) muss man aber schon SEHR vorsichtig sein das der Stahl nicht zu heiss wird.
ICH würde erst mit Schruppstein (Wasserstein) oder einer dieser preiswerten Diamant Schleifplatten (3er Set oft in Baumärkten Nähe der Kasse für kleinen €) eine neue Spitze anformen und dann mit feineren Wassersteinen Schärfe erzeugen. Und wie schon gesagt, Spiegelseite nicht vergessen.
Gruß Wolfgang
 

Kermit-Frosch

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Danke für eure Tipps! Dann bin ich ja guter Dinge. Ich werde das wohl mal mit einem Wasserstein ausprobieren.

Anbei noch ein paar Bilder von meinem Hobel und dem Eisen. Nach genauer Betrachtung ist es gar nicht so heftig, wie ich in Erinnerung hatte.

Am besten mache ich mir wohl eine Halterung, in der ich das Eisen festklemme, damit ich auch etwas Druck auf dem Schleifstein ausüben kann, oder wie handhabt ihr das?
 

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Lico

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Ich hatte das nicht mehr so richtig in Erinnerung, wie das geschliffen ist. Auf dem Foto sieht dsx so aus, als könne man das mit einem Stein mit gröberer Körnung wieder hin bekommen.
 

Bastelheiko

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Fast genauso schnell wie an einem Schleifstein kannst du die ungefähre Form des Vorritzers händisch herstellen, wenn du den Werkzeugstahl auf normalem Kalksandstein abziehst. Am besten an einer Wand. Normaler harter Putz der nicht so sandet geht auch.
Dann weiter auf Schleifpapier und den Rest auf Wasserstein.

Der Konstrukteur des Hobels wird sich bei der Form schon was gedacht haben. Ich würde diese beibehalten.
Ich habe den gleichen Hobel quasi im Neuzustand gekauft. Falls du dich entschließt, die alte Form des Vorritzers zu behalten, kann ich ja mal ein Bild einstellen.

VG
 

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Morgen
Benötigt werden eigentlich nur zwo drei Zehntel von der Spitze des vorschneiders.
Er soll auch nur ritzen und keinen Span bilden.
Ein Grund warum bei älteren Hobel das Bett exakt auf die Spitze angepasst wurde.
Oft findet man auch ein span, ein Stück Furnier oder Papier hinter dem Messer.
Offensichtlich wollte man damit dem vorschneider etwas freiwinkel in Richtung Falz,,wand,, damit geben
Gruß
 

Lico

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Bei Hobeleisen ist sie bestimmt sinnvoll.

"Auch bei der Gegenfase muss der Schärfer statt einer größeren Fläche (der Spiegelseite) nur eine winzig schmale Kante (die wenige Zehntel Millimeter breite Gegenfase) abziehen, auch hier mit den Vorteilen erheblich geringeren Zeitbedarfs und zuverlässig guter Qualität." (Kollenrott)
IMHO macht das das Abziehen umständlicher und ist beim Doppelhobel definitiv störend. Auch beim Schlichthobel ändert man dadurch faktisch den Anstellwinkel der Schneide. Den geringeren Zeitbedarf seh ich nicht und das scheint da das einzige Argument zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

pedder

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Falls die Spitze vorher wir ein Pfeil aussah, dann würde ich die Gelegenheit nutzen und nur eine Schräge anschleifen, sodaß das wie ein ziehender Schnitt ist und nicht wie eine Pfeil-Spitze ritzt.

Genau. Diese speerförmigen Vorschneider neigen eher zu ausrissen und werden recht schnell stumpf. Die Spitze ist empfindlich und eine Begründung für die Form kann ich nicht erkennen. Eine flache eindringende Scheide sauberer.

Die meisten Hobel aus moderner Produktion (ECE, Veritas) haben an der Stalle eine kreisförmige Schneide.
 

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Morgen
Ich sammle nur und mit der Ahnung ist’s auch nicht weit her.
Aber Gedanken mach ich mir trotzdem, gelegentlich.
Wenn ich die Teile auch nicht nutze so schau ich mir schon an wie es die Profis machen.
Also theoretisch könnt ich hobeln :emoji_wink:
So ist mir bei Schreinermeister Thomas aufgefallen das er seine raubank beim zurückziehen abhebt oder ,,zur Kante abkippt ,,
Denke bei einer falz macht man das nicht, oder?
Darin sehe ich auch den Sinn dieser speerförmig.
Das sin jetzt aktuelle auf der Werkbank
Zwar gradhobel , aber grad ist doch so wie Falz , nur eben nicht 90 grad :emoji_wink:
Was würde bei einem schrägen vorschneider beim Rückzug passieren?
bzw würde er ausrisse machen ?
Gruß und Schluss , muss in den garten
 

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Kermit-Frosch

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Was würde bei einem schrägen vorschneider beim Rückzug passieren?
bzw würde er ausrisse machen ?
Gruß und Schluss , muss in den garten

Eine berechtigte Überlegung. Vielleicht müsste man in dem Fall den Rückwärtsgang gleich mit ausbauen :emoji_grin:

Wobei es in meinem Fall wohl in der Tat einfacher wäre, die vorhandene Spitze nachzufeilen bzw. schleifen.

Vielen Dank für die tollen Beiträge :emoji_ok_hand:
 

Friederich

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Den geringeren Zeitbedarf seh ich nicht und das scheint da das einzige Argument zu sein.
Ja, das dürfte das einzige Argument sein. Und mir leuchtet es vollkommen ein.
Es geht doch viel schneller, ca 5/100mm an der Schneide zurückzuschleifen als die komplette Spiegelfläche. Ganz davon abgesehen dass dann das Eisen immer dünner würde. (Also eigentlich noch ein zweites Argument)
 

Lico

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Es geht doch viel schneller, ca 5/100mm an der Schneide zurückzuschleifen als die komplette Spiegelfläche.
Warum um Himmels Willen willst Du die Spiegelfläche schleifen. Du ziehst doch nur die Spielseite über den Abziehstein, um den Grat nach dem Schleifen und beim Abziehen der Fase wieder auf die andere Seite zu bringen. Da wird nichts geschliffen.

Lico
 

Friederich

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Warum um Himmels Willen willst Du die Spiegelfläche schleifen.
Ja, "Abziehen" ist passender. Ist aber auch ein Schleifen, nur mit besnders feinem Stein. Weil/wenn da Unebenheiten sind. Minimalste Scharten direkt an der Schneidenkante. Und die entfernt man einfacher und mit geringerem Materialverlust durch genannte Rückenfase als durch flächiges Abziehen/Schleifen der Spiegelfläche.
 
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